, sie war es, welche vor kurzen Jahren als ein Wunder der Schönheit angestaunt wurde. Ein unsägliches Mitleid ergriff ihn, fast rauh klang feine Stimme. „Nimm der Arme» die Bürde weg; solch Anblick wiederstrebt meinen Gefühlen.' „Nicht doch Herr Graf, diese Last ist mir zur Gewohnheit geworden,' sagte sie und wollte weiter gehen ; doch Bruno rannte ihr zu: „Wiederseht euch nicht seinem Willen.' Er stellte das Bündel zur Erde, während der Graf vom Pferde stieg und nicht Worte zur Anrede für Lubiffa zu fin den schien. „Wollet
mich zur Hütte beglei- ten Lubissa, und du Bruno bringe die Pferde nach.' Die Beiden giengen, wie es dem nach- folgenden Burschen schien, nach der Hütte im eifrigsten Gespräch. Glaubt mir Lubissa, meine Ehefrau trifft weniger Schuld, e r der Wüst ling der keine Sitte kennt, malte ihr ein häßliches Zerrbild vor, das ihre Einbildungs kraft gänzlich gefangen nahm, verzeiht ihr! ich bitte euch; für ih u bitte ich nicht, den werde ich zu züchtigen wissen.' „Verzeihen ist des Christen Pflicht Herr Gras
, daß Lubissa ihn ver lassen, ins Schloß zurückkehren sollte, konnte er sich nicht: befreunden. Der. ß)raf wollte nämlich das Mägdlein persönlich ins Schloß zurückführen; es befremdete ihn, daß der ehrenvolle Antrag keine freudige Stimmung bei den Dreien erregte, es entstand eine pein^ liche Pause. „Dir, braver Mann,' wendete er sich zu Bruno, gehört auch ein Preis, für dein edel Haudün, sag, mit was kann ich dich erfreuen?' „Gnädigster Herr! nicht be zahlen soll man sich Wohlthun lassen
, hier im ihr ganz fremden Lande, gebt sie mir unbesorgt zum Weibe, ich will für sie leben und sterben.' „Bruno du bist ein braver Mann! Glaube nicht, daß ich euerem Glücke im Wege stehe, vielmehr, ich will es fördern helfen; nimm sie hin die Perle, deren Wert du erprobt hast, sie will lieber mit dir in harter Arbeit bei kärglichem Brode diese Hütte theilen, als in meinem