Tfchabitscher als Schriftführer angenommen. Herr Marcher er örterte dann in längerer Rede die Lienzer Schul frage (die Ersetzung nngeprüster Lehrer aus dem Franziskaner-Orden durch weltliche lehrbefähigte Kräfte) und den vom Gemeinde-Ausschüsse in seiner letzten Sitzung gefaßten Beschluß in sachlicher Weise vom pädagogischen, finanziellen, parteilichen und gesetzlichen Standpunkte, wobei er insbesondere hervorhob, daß die Schule nicht ein Eigenthum der Bürger, sondern eine Einrichtung für das ganze Volk sei
und fordert den Bürger- ansfchnß von Lienz auf, diesen Beschluß aufzu heben und die schwebende Schulfrage durch Beruf ung weltlicher, eigens zum Lehrfache herangebilde ter Lehrkräfte zu lösen, weil dadurch zweifelsohne ans dem Gebiete des Unterrichts günstigere Resul tate erzielt werden, als wie bisher, und weil über haupt eine Schule im Siune des erwähnten Be schlusses des hiesigen Bürgerausschusses auf ge genwärtig fch ulge s etzl ich er Basis nicht beruht. Außerdem erklärt die Volks versammlung
dem Bürgeransschuße deshalb ihre Entrüstung aus'. Herr And. Rohracher von Patriasdorf wendet sich gegen die Bemerkung Marchers, daß die Schule in Lienz auf ungesetzlicher Basis sei, das könne nicht sein, sonst würden es die Behör den nicht erlauben (Rufe: Das macht der Dipauli) Rohracher: Dipauli kaun nicht stärker sein, als das Gesetz (Rufe: O ja!) Herr Rohracher bemerkt auch zur Frage des Zahlens, daß wenige Steuer- zabler da seien (Rufe: Wir zahlen genug in direkte Steuern, Schulgeld mindestens
6W fl. die Eisenbahner allein), ferner bemerkt Herr Rohra cher, daß daS Land Karaten mit geregelten Schui- verhältnisfen mehr Analphabeten zähle als Tirol. Der Vorsitzende kommt auf diese Einwürfe in län gerer Rede zurück und bespricht die Frage vom principiellen Standpunkte. Er erwähnt die schwie rige Stellung der Franziskaner als Erzieher, kriti- sili die leider vorkommenden Aeußerungen in den Familien in Gegenwart der Schulkinder, sagt be treffs Sparsamkeit, daß die Gemeinde für die Schule nur um cirka 1VV
fl. mehr ausgebe, als für Polizeiauslagen, Herr Dipauli werde freilich dem Uuterrichlsminister Lienz als eiue arme Stadt hinstellen, wo die armen Teufel kaum mehr Po- lenta zu essen haben u. s. w. Ferner spricht Herr Obererlacher, der selbst vor Jahren Lehrer in Lienz war. Er beleuchtet die erziehliche Auf gabe der Schule und den Geldstandpunkt, er sagt, es genüge nicht, zu sagen, unsere Schule ist nicht schlecht, sondern unsere Schule soll eine Muster- schule sein, jeder Gewerbetreibende müsse