verfolgen, entschieden ablehnend und erwartet im Interesse der allgemeinen Volksbildung und des materiellen und geistigen Wohles des österreichischen Volkes, daß einerseits die hohe Schulverwaltung solchen für die Schule schädlichen Bestrebungen energisch ent gegenarbeite und daß andererseits jene Männer, welche an der Gesetzgebung mitzuwirken berufen sind, für die Aufrechthaltung der durch das ReichSvolksschulgesktz vom 14. Mai 18b 9 geschaffenen freiheitlichen und einheit lichen Grundlagen
sie aber mit ihrem Anschlag, so wird die freisinnige Bevölkerung darangehen, die zerstölte Schule wieder auf zubauen. Bleibt es bei dem gegenwärtigen, durch die Novelle von 1883 stark verkümmerten Schulgesetz, dann werden beide Parteien unzufrieden sein. Sodann erörtere DitteS die drei schwachen Punkte, welche das gegenwärtige Gesetz habe. Der erste seien die schweren Schullasten, welche dem Volke aufgebürdet wurden und die dem Gesetze viele Gegner machten. Dem könne nur abgeholfen werden, wenn der Staat die Schule
besser unterstützt. Allein er habe nur Geld für die Er höhung der Wehrkraft, nicht auch für jene der geistigen Wehrkraft. — Der zweite Punkt betreffe den Clerus. Nach der Ueberzeugung des Redners werde die Schule fortwährend der Gegenstand des Kampfes und Haders sein, so lange nicht eine vollständige Trennung von Kirche und Schule durchgeführt ist. .Derjenige, welcher glaubt, daß die Kirche und die Schule in einem Hause untergebracht werden können, ist entweder ein unklarer Kopf oder ein schwankender
, matter Charakter oder ein gutherziger Mann, der jedem Theile etwas zu Willen thun will. Die Trennung muß voll zogen werden, um der Liebe und des Friedens willen. Wir wollen die Schule nicht religionslos und nicht athei stisch machen, das ist wenn es behauptet wird, Lüge und Verleumdung. * Der dritte Punkt sei die unbefriedigende Stellung deS Lehrers im SchulorganiSmuS. Im LandeSschulrath sei der Volksschullehrer gar nicht vertreten, denn der vom Minister ernannte Lehrer sei wohl ein Veltreter
des Mi nisters, aber nicht des Lehrerstandes. Bei den höheren Schulämtern liege die Qualifikation oft nicht so sehr im Kopfe als im — Rückgrat. Wenn Einzelne, wie in jedem Stande, Anlaß zu Klage geben, so gibt es ja noch Richter im Reiche. Aber der Volksschullehrer wird nicht wanken und nicht weichen, er wird sagen: Wir sind nicht ein feiles Volk von Landsknechten, die in hellen Haufen herbeieilen, wenn die schwarze Koalition die Trommel rührt; die Volks schule ist nicht eine feile Dirne