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Lienzer Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 13.06.1896
Umfang: 16
zur Aesung. Sind recht fürsorglich die Alten: „Gamskitze sind ein leckeres Mahl!' Jetzt gilt's! Franzl ist in gleicher Höhe mit dem Horst: der Hacken greift in das Reisig, kraftvoll zieht sich Franzl hin, sein Fuß tritt auf den Horstrand, gellend klingt der Ruf: „Halt!' Der über den Besuch erschrockene Jung adler duckt sich erst, baun aber sucht er sich zu wehren. Franzl lacht: „Dummer Teufel! Bist noch zu jung nnd' Utterfähren!' ' Und flugs hat der Junge die^Kette am Fang, der Bursch ist gefesselt

in! eigene» Horst. „Auf!' Straff spannt sich das Seil, ein Ruck, Franzl hängt wieder frei in der Luft, ein Wirbeln — ein rasend Drehen — ei» Auf prallen des Körpers an der Felswand — ein Schrei des Entsetzens! Der Forstmeister brüllt ans Leibeskräf ten hinauf zu den Knechten: „Seil nach!' , Schier betäubt fährt Franzl wieder tie fer, und wieder zieht er sich mit dem Hacken in den Horst. „Birg'den Adler, Franzl. tm Rucksack!' schreit der Beamte zum Horst hinunter. Nasch ist der zappende Adler versorgt

, 'bald wär ich damisch worden!' Mit berechtigtem Stolz wird der Jnng- adler betrachtet und gemessen: er klaftert schier zwei Meter in den Schwingen, ein Prachtkerl! Franzl wirft nun einen Blick auf seine Taschenuhr. „Höchste Zeit!' ruft er, birgt den Ad ler im Nucksack und eilt in raschen Sprün gen das Kannersteigl hinunter. „Wir gehen mit!' ruft der Forstmei« ster ihm nach. Ist das eine Frende auf der Rückfahrt im Kahn über den See! „Franzl, das Hochzeitsmahl bestreik' ich!' sagt der Forstmeister

, dem ein Stein von der Brust gefallen ist. Und der Forst wart meint, so eine Angst hätte er in sei nem wildbewegten Leben noch niemals aus gestanden, wie am heutigen Tage, als es den Franzl in der Lust wirbelte. Anf den Ab schuß der alten Adler ist gern verzichtet worden; die Hauptsache ist ja doch die Rett ung Franzl's, und der Jungadler eine ange- > nehme Dreingabe.

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Lienzer Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 08.04.1893
Umfang: 16
der dazwischen liegenden Balta-Jnsel, fertig ist, dann hat sie den. Ruhm, die längste eiserne Brücke der Welt zu sein. Die höchst gelegene Steinbrücke befindet sich auf der Albula - Straße, Canton Granbündten. Die längste aller Brücken ohne Rücksicht auf den Bau- stoff ist die Löwenbrücke in China. Durch Adler getödtet. Auf entsetzliche Weise vernuglückte ein Tourist aus Brooklyn, Frank Eon- roy, der mit seinem Freunde Barklov eine Gebirgs- Partie ausführte. Dieser erzählt: „Wir gingen, begleitet

er hielt. Endlich rief mir Mr. Eonroy zu, daß er an den Hüften stark verletzt wäre und ein Arm gebrochen sei. Ich bat ihn, sich so lange zu ge dulden, bis ich im Stande sei, ihm Rettung zu bringen. In dem Momente, wo ich mich aufma chen wollte, um SukkurS zu holen, durchbrach ein gellender Schrei die Lüfte. Ein ebenso außerge wöhnliches als schreckliches Schauspiel bot sich mei nen Blicken dar. Zwei große Adler, deren Horst sich in der Nähe der Felsenplatte befand, auf welche Mr. Eonroy gefallen

war, stürzten sich auf meinen armen Freund und attaquirten ihn mit ihren Schnäbeln und Flügeln. Mr. Eonroy vertheidigte sich mit seinem Messer, so gut er konnte, doch er lahmten bald seine Kräfte. Dazu kam noch, daß einzelne Schnabelschläge der Adler ihn ins Auge trafen. Ein Fehltritt des seines Augenlichts Be raubten, und der Unglückliche stürzte in die Tiefe, wo ihn der Tod sofort ereilte. Ein Vorschlag zur Güte. Die Wiener „N. Fr. Pr.' veröffentlicht folgende gelungene Zuschrift aus ihrem Leserkreise

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