, schillern die schwarzgrünen Wasser des Loppiosees. Der Zug klettert in Serpentinen in die Höhe und bietet uns den Blick auf ein gewaltiges, fast vegetationsloses Trümmerfeld, dessen wirre Steinmassen wie Überbleibsel einer Ti tanenwelt in die Gegenwart hineinragen. Und nun, auf der Höhe von Nago, liegt plötzlich der tiefblaue, in Sonnenlicht getauchte Gardasee zu uusereu Füßen. Unterhalb der schroffen Felswand sehen wir die fruchtbare'Eampagna, davor massig hingelagert den Monte Brione
ist. Im Rücken der Altstadt erhebt sich die Felsmaffe des Burg berges, auf dessen steile Höhe man am bequemsten mit dem Esel gelangt. Der Weg führt an dem Schloß des Erzherzogs Albrecht und an der Ruine der Stadtmauer vorbei, weiter durch Wein gelände und Olivenhänge. Der Ausblick von oben ist überwäl tigend. Jäh stürzt der Fels in senkrechten Wänden zur Tiefe, «nten liegt die Stadt, gegenüber erheben sich schneebedeckte Berg ketten. Zu beiden Seiten des ans dem Tal aussteigenden Monte Brione grüßt
der Spiegel des Gardasees entgegen, rechts an seinem Ufer der Monte d'Oro, von der Rnine des Sealigertnrmes bewacht. Weiterhin Riva nnd die uralte Felfenstraßc »ach Torbole. Die geschichtliche Kunde über die Erbauung der Burg ver schwimmt im Dämmer der Zeiten. Die Mythe umspinnt die noch erhaltenen Reste mit einem ganzen Sagenkreis. Vielleicht war es der große Ostgotenkönig Theodorich, der „Dietrich von Bern' der Sage, der die noch znm Teil erhaltenen gewaltigen, zinnengekrönten Türme als Talsperre bauen
zu uns herüberleuchten, die auf kleiner Halbinsel liegt. Hier hatte Goethe ein unliebsames Abenteuer zu bestehen. Er zeichnete die Burg und wäre infolgedessen, da man Ver dacht schöpfte, beinahe als Spion verhaftet worden. — Außer der Feste ist ein malerisch am Monte Baldo sich hinziehender Oliven wald bemerkenswert. — Der Dampfer wendet sich nun nach Westen. Bei Gargnano treten die bisher schroff in den See abfallenden