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Lienzer Zeitung
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Seite 18 von 22
Datum: 09.05.1913
Umfang: 22
befanden sich auf ihren Zimmern. — August hatte uni Alice geworben, ihr Wort hatte er; den Tanten hatte er , die Namensverwechselung mit Rudolf gestanden, sie wollten beim Bruder ein gutes Wort für ihn einlegen, Alices Pater lvar reich, er würde den armeu Schwiegersohn auch willkommen heißen, voenn er der Tochter Glück begründen konnte; August war in unbeschreib licher Stimmung, wie ein Schifflein auf dem Meere stieg sie turmhoch, um gleich Darauf tief nach unten zu sinken. Eben war der Wagen

sprochen, mit ihnen seltene Farven zu -suchen, sie befestigte den Strohhut auf den braunen Locken und schritt hurtig der Ilse zu. Kaum war sie im Walde, so holte sie Rudolf ein, er reichte Hertha die Hand, und sie legte die schlanken Finger mit leisem Druck hinein. Die beiden Gymnasiasten kletterten hoch in die Felsen hinein, und Rudolf und Hertha gingen still und befangen nebeneinander her; plötzlich blieb Rudolf stehen, und Herthas Hand er greifend, blickte er ihr tief in die Augen: „Hertha

, übermorgen müssen wir schei den, nur noch einen Tag sind wir bei sammen, darf ich Ihnen da etwps anvertrauen?' Hertha wußte längst, daß Rudolf sie liebte, seine treuen Augen konnten nicht lügen, aber was half es ihr. sie waren ja beide arm. ihre Liebe war ganz ohne Aussicht. Den tränen feuchten Blick aus den Geliebten rich tend. sagte sie fast tonlos: „Herr von Schäller ich bin ganz arm.' „Ist dies das einzige Hindernis, das Sie in unserer Liebe sehen, Her tha?' fragte Rudolf freudig. Hertha nickte stumm

, und eine Träne rann über die Dixo in 8uln<nuinH.' kl. ttievm O Lsrä. ve? wsdlLiltei «er kR-siaSle vel Her pspitwakl. „Immer,' lachte Hertha, und Rudolf schlang den Arm um sie und zog sie stürmisch an sein Herz. — Eine halbe Stunde vor Tische ließ sich Rudolf beim Präsidenten melden; der alte Herr ging ihm freundlich entgegen: „Kommen Sie auch um „Adieu' zusagen, lieber, jungerFreund?' „Nein, Herr Präsident, ich komme, um Ver zeihung zu bitten.' IM bleichen Bäckchen. „Und wenn ich es möglich mochte

. Sie besitzen zu können, würden Sie ja sagen?' drängte Rudolf weiter. Hertha nickte wieder und sah freu dig auf. — „Unter allen Umständen. Hertha, auch wenn ich nicht mehr Ossi zier wäre?' /LMM «MF zur neue» «ieuttche« MiliiZirvorlsst. „Mich, ja weshalb denn, welche Sünden glauben Sie denn gegen mich begangen zu haben?' fragte der Präsi dent freundlich. „Zwei Sünden habe ich auf dem Herzen, Herr Präsident,' erwiderte Rudolf. Er beichtete in schlichten Worten die kleine Mystifikation; der Präsident lächelte

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Seite 10 von 20
Datum: 02.05.1913
Umfang: 20
, ist nicht erlaubt. Ist das eine an genehmere Aussicht, als Kinder quälen?' fuhr sie erregt fort, „da kann ich, so weit es geht, mein Herz walten lassen, um den kleinen, harmlosen Geschöpfen das Leben möglichst leicht zu machen, in der Gesellschaft darf man ja überhaupt gar kein Herz haben!' „Woher haben Sie aber diese Erfahrungen?' fragte Rudolf verwundert. „Ach, seit ich eingesegnet bin. quält mich Tante Bertha ja unaufhörlich, sie spioniert nur nach sogenannten guten Partien, selbst hier' bin ich nicht sicher

an, ich hatte aber gleich mit richtigem Gefühl herausgemerkt, datz dieser Herr von Secken eine „gute Partie' sei; mit welcher Unverschämtheit starrte er gleich alle an, man merkt bei ihm den Geldstolz auf hundert Schritte, wenn er aber glaubt, mir imponiere sein Vermögen, dan irrt er sich!' Hertha war ordentlich rot geworden vor Eiser. jetzt glänzte eine Zornesträne in ihrem Auge, und Rudolf blickte mit Be wunderung und stiller Genugtuung in ihr erregtes Gesicht, ob gleich er lächeln mutzte über ihren vermeintlichen

Scharfblick; der gute, harmlose Gustel, unverschämt, stolz ans sein Geld, da konnte man sehen, was Einbildung tut! „Aber wenn Ihre Tante Sie gern verheiraten will, warum sollen Sie denn da Gouvernante werden?' nahm Rudolf den Gesprächsfaden wieder auf. „Weil Tante Bertha in Romanen und Novellen gelesen hat. datz sich öfter junge Gutsbesitzer in Gouvernanten verliebt haben!' antwortete Hertha mit komischem Ernste, und Rudolf mutzte herzlich lachen. Jetzt wurde sie unterbrochen, der Präsident, Tante Bertha

und noch mehrere andere Gäste kamen aus dem Hause und traten auf Hertha zu. Das alte Fräulein von Hahnke begrüßte Rudolf mit herab lassender Freundlichkeit und siagte gleich nach seinem Freunde, man merkte ihr an. datz ohne den reichen Freund Rudolf für sie Luft gewesen wäre. Als man sich an die gemeinsame Frühstückstafel setzen wollte, die unter den blühenden Linden hergerichtet war. er schien Gustel. mit fröhlichem Lachen überblickte er den Kreis und sang: „Welch' holder Damenkreis. Paris, wie hast

du mich entzückt und wie beglückt!' dann trat er näher, und als Rudolf ihm zurief: „Nun, Herr von Secken, ausgeschlafen?', um ihn an seine Rolle zu gemahnen, da er bei dem lebhaften, zer streuten Temperamente seines Kameraden Gefahr lief, datz Gustel die gestrige Verabredung über Nacht verschlafen habe, antwortete dieser schlagfertig: „Mein alter Junge, während Du iu den Bergen herumliefst, habe ich bereits lange Instruktionen au meinen Inspektor versatzt; gnädiges Fräulein,' wandte er sich darauf galant

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Seite 16 von 22
Datum: 09.05.1913
Umfang: 22
, als sie den Weg an dem Mißchen hinaufstiegen, „man muß sich unwillkürlich eine per sönliche Vorstellung von ihr machen; mir scheint sie aber mehr dem kleinen Puck gleich, neckist'), als Prinzessin hätte ich sie mir nie gedacht!' Rudolf blickte verwundert auf, derselbe Gedanke war ihm eben durch die Seele gezogen; er lächelte und bückte sich nach dem Vergißmeinnicht zu ihren Füßen, und die blauen, treuen Sterne Hertha reichend, sagte er: „Und welch niedliches Spiel zeug der kleine Puck umherstreut!' Gleichzeitig griff

er aber nach den Blumen in Herthas Hand, die sie ihm willig über ließ. — In den Wald hinein wandernd, plauderten die drei wie alte Bekannte, besonders Hertha und Rudolf waren bald ganz vertraulich, ihr schien es heute besonders lieblich im schattigen Walde zu sein, und Rupols heimelte es hier un endlich an. Beide waren ganz erstaunt, als Anna, nach d'er Uhr sehend, meinte: „Es ist 11 Uhr, wir müssen umkehren, wenn wir noch vor Tische Toilette machen wollen.' Man wählte zurück einen näheren Weg, dabei mußten

die jungen Mädchen sich aber vielfach von Rudolf Helsen lassen, um über große Steine zu klettern; Hertha fühlte einen leisen Druck seiner Hand, der ihr das Blut ins Gesicht trieb; sie aber unendlich beseligte. Auf dem halben Wege kamen Herthas Brüder ihnen entgegen, die mit ihnen umdrehten und Anna ganz in Beschlag nahmen, so daß Rudolf und Hertha allein ihnen nachfolgten. Hertha war sehr zutraulich, sie erzählte von ihrem Auf enthalt in Halle, sie war dort bei ihrem Onkel, der Seminar direktor

war. ihr Großvater war es auch gewesen, ihr Vater stand in Magdeburg; ihre Mutter war sehr jung gestorben, Hertha war erst sechs Jahre alt gewesen, in demselben Jahre waren noch drei ältere Geschwister von ihr gestorben; Tante Bertha war seit der Mutter Tode in ihrem Hause, und der gute Papa lebte nur seinen drei noch lebenden Kindern; daß er sich von der Schwester sehr beherrschen ließ, blickte durch alle Erzählungen Herthas hindurch. Rudolf hörte mit gespannter Aufmerksamkeit zu, er wußte

ausfallend hübsch. «sie blickte dabei auf die Nichte, die im lebhaften Gespräch mit Rudolf begriffen war, ihre Bäckchen glühten hochrot, die braunen Augen leuchteten förmlich, und die prachtvollen Zähne lachten zwischen den roten vollen Lippen, dazu die krausen, braunen Haare und die Grübchen! — August blickte auch voller Bewunderung auf das liebliche Mädchen, was die Tante mit besonderer Genugtuung bemerkte. Die Spiegels waren ihr schrecklich, besonders die ältere, mit dem Titel „gnädige Frau

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Seite 8 von 20
Datum: 02.05.1913
Umfang: 20
alle nur annähernd komi schen Bemerkungen des selben. Als die Gesell schaft auseinanderging, küßte August der Tante Bertha galant die Hand, während sich Rudolf nur verbeugte. Das setzte, allem die Krone auf, und kaum waren Tante und Nichte auf dem gemeinsamen Schlafzimmer angelangt, so überschüttete sie die Nichte mit Vorwürfen über ihr ungezogenes, abwei sendes Gebahren gegen „diesen reizenden Herrn von Secken', ihre Heiser keit sei doch nur fingiert gewesen, um der Tante zu opponieren usw

, den ihr der allerliebste junge Mann so poetisch geschildert hatte, schlief sie endlich ein. Die beiden Freunde begaben sich auch bald auf ihre Zimmer. Dort angekommen, brach August in ein home risches Gelächter aus: „Nein, Rudolf. Du hättest nur hören und sehen sollen, wie mir die alte Hahnke den Hof machte, als ich ihr Elmenhos schilderte, die Reve nuen habe ich ihr auf zirka LOMO Taler angegeben — auf eine Handvoll Noten kommt's ja nicht an — und als ich ihr erzählte, daß der alte Rosen es zur Be dingung gestellt

, daß fein Erbe heiraten müßte —' „Was. das hast Du auch erzählt?' fuhr Rudolf dazwi schen. „das ist mir vs» neue ei»e»d-il,i,zei,ttal»mt I« Sern«. Dts Königliche Eisenbahnzentra amt in Berlin wird Ende dieses Jahres nach seinem neuen Dierm- gebäude am Halleschen Ufer in Berlin ver>egt. Die Hauptfassade des Monumentalbaues ist noch nicht ganz fertiggestellt, trotzdem sind d.e Umjugsarl>e,ren schon im vollen Gange. liniere Auf nahme zeigt das neue Tienftgebäude des Eisenbahnzentrmamtes kurz

, wie die Alte um mich wirbt, hoffent lich fängt die Kleine auch an, mich zu bekuren, von der ließ ich mir's noch lieber gefallen.' „Da wirst Du Dich wohl verrechnet haben, alter Freund.' bemerkte fast triumphierend Rudolf, „sie wies Deinen Wunsch, sie singen zu hören, nicht eben höflich zurück!' „Da wußte sie noch nicht, daß ich ein Rittergut zu Hause habe.' lachte Gustel, „morgen sprechen wir uns wieder, da werden wir ja sehen.' „Ja, das werden wir sehen.' wiederholte Rudolf nachdenklich, und es stimmte

ihn der Gedanke beinahe traurig, das liebliche Geschöpfchen könnte sein wie die anderen. Am nächsten Morgen erwachte Rudolf schon sehr früh, er war es jetzt so gewohnt, zeitig anss Feld zu reiten, daß es ihn nicht im Zimmer litt. Während sein Freund noch friedlich schlummerte, kleidete er sich an und trat hinaus vor die Tür. Vor ihm lag ein weiter, klarer See, dahinter zogen die blauen Harzberge, sich scharf gegen den klaren Himmel abhebend; Kühe weideten mit ihren abgestimmten Glocken aus den Triften

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Seite 15 von 20
Datum: 04.10.1902
Umfang: 20
Sie das?' sagte er, es auseinanderfaltend. Der junge Mauu stieß eiueu unterdrückten Verzweiflungsschrei aus, dann stürzte er bewußtlos zu Boden. 2. Ein Freund in der Not. Eines Morgens, etwa zwei Monate vor den erwähnten Ereig nissen, saß Rudolf Lindner, der als zweiter Kassierer in der Bank angestellt war, in seinem Bureau mit der Eintragung verschiedener Posten beschäftigt, als Lorenz ihm eine Karte brachte. Er nahm sie in Empfang und las den Namen „Felix Arnold, Maler'. „Führe» Sie den Herrn hierher

etwas mit Dir besprochen. Sind wir ungestört?' „Vollkommen.' In den meisten Banken haben die Kassierer direkt mit dem Publikum zn thun; bei Lindner war dies nicht der Fall; seine Thätigkeit bestand hauptsächlich darin, die von auswärts einlaufen den Summen in Empfang zu nehmen und an die Hauptkaffe ab zuliefern. So war es möglich, daß er um diese Stunde ungestört mit dem Freunde plauderu konnte. „Nun, mein Lieber,' begann Rudolf, sich in seinen Stuhl zurück lehnend, „was hast Du mir zn sagen?' Felix seufzte

Rudolf mit gutmütigem Spott, „die kleine Soubrette hat Dich ordentlich abgezapft.' „Na, Thorheiten macht ein jeder in der Jugendzeit,' entschul digte sich Felix. „Ich habe mir aber jetzt vorgenommen, solide zu werde«.' „Wirklich?' Rudolf machte ein ungläubiges Gesicht. „Ich schwöre es Dir!' versicherte Felix. „Der beste Beweis für den Ernst dieses Entschlusses ist Wohl, daß ich gänzlich mit der Ninon abgebrochen habe.' „Um vielleicht schon morgen einer anderen Sirene ins Netz zu fallen,' schob Rudolf

erhoben hatte, der Wechsel sei gefälscht, und wenn ich den selben nicht bis zum Nachmittag eingelöst hätte, würde er Straf- autrag gegen mich steuen.' „Das ist ja schrecklich!' warf Rndolf ein. „Dn kennst aber doch den Menschen, der Dir den Wechsel gegeben?' „Nein.' „Was?' Rudolf fuhr ganz entsetzt in die Höhe. „Der Mann will Dir achttausend Mark beschaffen, giebt Dir ein Papier, das diesen Wert repräsentiert, und ihr kennt euch nicht einmal?' Felix zuckte die Achseln. „Ich habe ihn im Cafe kennen

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Seite 17 von 22
Datum: 09.05.1913
Umfang: 22
dem Freunde an, nunmehr bald wieder unter seinem eigentlichen Namen auftreten zu wollen. „Du warst wirklich liebenswürdig, alter Rudolf, daß Du mir vorschlugst, als Herr v. Secken-Elmenhof aufzutreten, ich habe nun alle alten Tanten auf dem Halse, und Du genießest indessen die hübschen Nichten!' „Aber, lieber Gustel, warum hast Du der alten Hanke gleich so viel vorgeprahlt? Nun kannst Du sehen, ob es so vorteilhaft ist, reich zu sein. Stelle Dir vor, wie es mir in Berlin ergangen ist, da stürmten

, alter Gourmand Du!' grollte August, „wie lange gedenkst Du denn noch hier zu bleiben?' fügte er hinzu. „Das weiß ich selbst noch nicht, wir sind ja erst gekommen!' meinte Rudolf zögernd. „Dann reise ich eventuell früher als Du, wenn mir die Sache zu langweilig wird, einen Tag macht so etwas Spaß, aber dann wird'S unangenehm!' bestimmte Gustel. „Da hast Du recht, das finde ich auch!' bestätigte Rudolf und streckte sich behaglich auf's Sofa. — Gegen 4 Uhr weckte ein starkes Gewitter, verbunden

Augen, denn August bekümmerte sich nur noch um Alice, er hatte Tante Bertha kaum beachtet, und die kokette Person, wie sie das reizende Blondköpfchen in Gedanken betitelte, war von solcher Freundlichkeit gegen ihn, daß er immer feuriger wurde; die alte Spiegel mochte sie wohl gehörig instruiert haben, die Kupplerin. Es ging zu Tisch, und August reichte mit chevaleresker Verbeugung Alice den Arm, Rudolf führte Hertha. Aber was lag der Tante daran, der arme Jägerleutnant hals ihr gar

beisammen, die beiden Gymnasiasten saßen auf einem Stuhle und belächelten niit gutmütigen Gesichtern Augusts Bemühungen um Alice; Rudolf und Hertha saßen am Flügel; Hertha hatte gesungen, und wenn ja ein Zweifel in Rudolfs Herzen gewesen iväre, die sympathische Stimme hätte ihn allein erobert. Hertha mußte beim Schlafengehen wieder eine heftige Rede und bittere Vorwürfe von der Taute hinnehmen, aber ihr Herz war so selig beglückt, daß sie nichts anfocht. „Wollen wir morgen abreisen?' fragte Rndolf

scherzend den Freund beim „Gute Nacht' sagen. »Jetzt finde ich es reizend hier, willst Du fort, so bleibe ich allein hier,' entgegnete Gustel eifrig, „aber, alter Junge, mache mir nichts vor. Du gingst ja auch nicht weg, so lange die kleine Hertha hier ist. Denkst du. ich bin blind. Du bist ja über die Ohren in sie verliebt.' Rudolf errötete, widersprach aber nicht und legte sich zur Ruhe. — Zehn Tage waren verflossen, und Hankes dachten ernstlich an die Abreise; Tante Bertha hatte sich in stiller

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Seite 6 von 18
Datum: 12.08.1899
Umfang: 18
- und Hutgeschäft, ferner die hübschen Erzählungen der Beilage „Im Reiche der Kinder', und man wird über die kolossale Verbreitung dieses Blattes nicht weiter erstaunt sein. „Rindergarderobe', mit den Beilagen „Für die Jugend' und „Im Reiche der Kinder' — Abonnement nur 45 kr. pro Quartal — ist zu beziehen von allen Buchhand lungen und Postanstalten. Gratisprobenummern durch erstere und die Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich-Ungarn: Rudolf Lechner ck Sohn, Wien I, Jasomirgottstraße 6. „Und drinnen waltet

zuverlässigem Schnittbogen, so daß selbst der Anfängerin die Sache leicht gemacht wird. Die „Jllustrirte Wälche - Zeitung' ist für 45 kr. vierteljährlich von allen Buchhandlungen und Postanstalten zu beziehen. Gratis-Probe- nummer durch erstere und die Hauptausliefer ungsstelle für Oesterreich-Ungarn: Rudolf Lechner A Sohn, Wien l, Jasomirgottstraße 6. Hochsommer! Noch sind gar viele unserer Hausfrauen in den Bädern oder Sommerfrischen. Anfangs ging es ja mit dem Zeitvertreib, Par tien, Rsunions, Spiele

moderner, dabei leicht herzustellender Handarbeiten darbietet. „Frauen » FleiH' erscheint in Groß-Folio- Format, enthält 8 Seiten Handarbeiten, große Beilage für naturgroße, contonrirte Handarbeiten- Vorlagen, farbige Handarbeiten-Lithographie, Monogramm-Combinationen etc. abwechselnd auch Klöppelarbeiten, und kostet nur 50 kr. viertel jährlich bei allen Buchhandlungen und Postanstal ten. Gratis-Probenummer bei ersteren und der Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich-Ungarn. Rudolf Lechner <8c Sohn

aus den „Jugenderinnerungen Rudolf v. Gott schalls' mit und Dr. Hans Bethge macht uns mit einem Brauch der altangesessenen Salzwirker schaft in der Saalestadt Halle, mit der Feier des „Pfingstbieres der Halloren', bekannt, von der O. Gerlach eine Anzahl hübscher charakteristischer Bilder entworfen hat. Ferner enthält die „Gar tenlaube' eine Schilderung der Kinderkrüppel- Erziehungs- und Bildungsanstalt in Eracau bei Magdeburg, Kulturbilder aus Deutsch - Südwest- asrika mit Illustrationen nach photographischen Aufnahmen

in der Hauptauslieferungsstelle für Oesterreich Ungarn: Rudolf Lechner & Sohn, Wien I., Jasomirgottstrasse 6. Die deutschen Katholiken rüsten sich zu ihrer jährlichen Heerschau. „Neisse, das schlesischeRom', lautet diesmal die Parole. Der „Deutsche Hansschatz' bringt in seinem 15. Heft aus der Feder von Bernhard Ruffert einen äußerst gediegenen, reich illustrirten Anfsatz über Neisse, das Heim der diesjährigen Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, in welchem für die Besucher des 46. Katholikentages das Wichtigste über Neisses

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Seite 7 von 20
Datum: 02.05.1913
Umfang: 20
die Herren vorstellte, hatte er die Namen vertauscht, beide Freunde hatten es gemerkt, legten aber weiter keinen Wert darauf, man konnte ja bei nächster Gelegenheit den Irrtum aufklären; jetzt brachte es nur Konfusion hervor. Gustel schlug sich gleich zu der Jugend, während Secken sich einen Stuhl an des Präsidenten Seite zog. „Sie stehen bei den Jägern, Herr von Schaller?' fragte der alte Herr Rudolf. „Jawohl, Herr Präsident,' erwiderte jener, und es fuhr ihm wie ein Blitzstrahl durch den Kops

Jungfer entwickelte ein Interesse an seinem Leben lind eine Neugierde, die er nur befriedigen konnte, indem er sein Er findungsgabe walten ließ. Während Gustel drüben ins Verhör genommen wurde und sehnsüchtige Blicke nach der Jugend warf, war Rudolf an sein vis-ä-vis von vorhin herangetreten. „Sind Sie damals glücklich davongekommen, Herr von Schaller, als Ihr Pferd an der Station „Elmenhof' scheu wurde?' fragte mit unbefangener Vertraulichkeit Hertha. Jetzt wußte Rudolf, wo er die braunen Augen schon

so sehr. „Ich bedauere unendlich der Liebhaberei des Herrn von Secken nicht entgegenkommen zu können,' erwiderte Hertha bei nahe hochmütig, „ich bin vollständig heiser!' Rudolf hatte das Instrument, vor dem sie standen, indessen geöffnet, er setzte sich daran und phantasierte in reizender Weise, geschickt allerhand bekannte Melodien einflechtend, und Gustel war ganz Ohr und fiel mit dem Terte ein; das alte Fräulein ivar bezaubert von ihrem Nachbar und belächelte und belachte

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Seite 14 von 24
Datum: 16.09.1913
Umfang: 24
6 Kr. 15. Rudolf Asmayr, Virgen, 1 Dutzend Seidenkravatten (Spender ungenannt). 17. Feldner Peter 5 Kr. 18. Rudolf Asmayr, 3 Paar Hosenträ ger. 19. Hans Kurzthaler 5 Kr. 20. Raimund Klein- lercher, 1 Bierkrug mit Zinndeckel, Hirschgemälde und Trinkbecher mit Goldrand. 21. Alois Trost S Kr. 22. Ioh. Prast V- Dutzend Rechen und 1 Kr. bar (Spende von Franz Ortner. 23 Benedikt Beider, 1 Sense mit Wetzstein, 1 Sensenring und 2 Kr. bar (Spender Peter Obkircher). 24. Georg Großlercher, St. Johann

. 2. Ioh. Prast 46 Kr. 3. Hans Kurz thaler 45 Kr., 9 Nummern. 4. Simon Rieger 45 Kr. S, 9 Nr. 5. Alois Trost 45 Kr., ' , 9 Nr. 6. Alfons Wibmer 44 Kr. 7. Engl Stemberger 44 Kr. 9, 9 Nr. 8. Andrä Bergeiner 44 Kr., 8, 9 Nr. 9. Michl Egger 43 Kr. 9 Nr. 10. Leonh. Ladstätter 43 Kr. 8 Nr. 11. A. Achammer 41 Kr. 12. A. Oberschneider 41 Kr., 7 Nr. lg. Jos. Trost, 41 Kr., 6 Nr. 14. Peter Feld ner 39 Kr. 15. A. Fritsch 38 Kr. 16. Rudolf Asmayr 36 Kr. 17. Johann Mellitzer 35 Kr. 18. Peter Lad stätter

Rosegger, Ernst Zahn, I. C. Heer, Wilhelm Fischer, Graz, Oel- wein, Nessel, Bienenstein, Hanrieder, Herold, Schwerd- feger u. a. gesundes deutsches Wesen und deutsche Sitte zu verbreiten. Deutscher Bolkskalender, bearbeitet von Rudolf Fiedler. Verlag des Deutschen SchulvcreineS, Wien VI., Linke Wienzeile 4. Preis 60 Heller, mit Postzusendung 8V Heller. Der zweite Jahrgang dieses Bolkskalenders erscheint im neuen Gewände. Der gediegenen Süßeren Ausstattung entspricht die Reichhaltigkeit und Gediegen

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Seite 8 von 28
Datum: 25.02.1911
Umfang: 28
der Zeit mehrere hundert Kronen an die Hauptleitung abgeliefert Hab«. Sämtlichen Amtswaltern der beiden Vereine wurde der Dauk für die Mühewaltung zum Ausdrucke gebracht. Die Neuwahlen hatten folgendes Ergebnis: ^ Süd mark-Ortsgruppe: Obmann: David Manhart. Stellvertreter: Hans Niedermüller, Zahlmeister: Rudolf Hoi, Stellvertreter: Fritz Lackner, Schrift führer: Karl Manhart, Stellvertreter: H. Vogl, Rechnungsprüfer: Johann Kaplenig und Raim. Regenßberger. L. Schulvereius-Ortsgruppe: Ob mann: Leopold

Neichenwallner, Stellvertreter: Hoi Rudolf, Zahlmeister: Raim. Regensberger, Stell vertreter: Hans Nicdermüller, Schriftführer: Karl Manhart, Stellvertreter: Leopold Pleyer. Bei dem Punkte Anträge verlangte» die Herren Un« terkreuter und Krauzdorfer-Lienz, daß auch aus wärtige Mitglieder zu den Veranstaltungen der Vereine geladen werden mögen, welchem Ersuchen selbstverständlich entsprochen werden wird. Die Veranstaltungen der beiden SchutzvereinSorttgrup- pen werden künftighin gemeinsam

»Millstöttersee zum BetriebZ- inspektvrate Klagensurt; Kamills Miheljak, Beam- tenaspirant, von Rovereto nach Sagrado; Leopold Temmel, Beamtenaspirant, von Brenner nach Pun- tigam; Rudolf Kottnig, prov. Assistent, von Trient nach Cilli; Artur Ricci, Assistent, von Pragerhof nach Trient; Georg Gratt, Stationsches, von Nie- derdvrf nach Toblach; August Haßmann, Stations chef, von Grafen stein nach Niederdorf; Karl Fin- kelsiein, Beamtenaspirant, von Grafenstein nach Dellach; Richard Piwon, Assistent

. Er war der Flügeladjutant des weiland Kronprinzen Rudolf. ^uriickgeken der bauerlicken Levöl» kerung. Nach dem bisherigen Ergebnisse der Volkszählung geht hervor, daß die bäuerliche Bevölkerung im Rückgange begriffen ist. Mt dem Automobil in den Kanal. In Trieft fiel in der Nacht auf den Montag ein mit sieben Personen besetztes Automobil in den Canal Grande. Ein Passagier ist tot, die übrigen sind verletzt. MlitLrbefreier. In Südungarn wurde eine ganze Bande von Militärbefreiern ausfindig gemacht, die schon seit acht

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Seite 2 von 18
Datum: 30.10.1914
Umfang: 18
.- Rgmts. Nr. 18 Herr Oberst Franz Otahal von Ottenhorst, ferner der Oberstltn. Josef Kubicek und die Majore Fried. Meißner und Joses Bily und der seinen Wunden erlesene Hauptmann Franz Peukert des Inf.-Rgmts. Nr. 18; weiters Oberst Rudolf Mül ler; Oberstl. Josef Krehan und die Majore Alois Hajek und Theodor Albrecht des Inf.-Rgmts. Nr. 36, das Ritterkreuz des Franz Josefs ordens am Bande des Militärverdienstkreuzes erhielt der Stabsarzt Dr. Julius Vymqslicky des Jns.-Rgmts. Nr. 36; das Militärs erd

ien st kreuz mit der Kriegsdekoration erhielten die Hauptleute Ale xander von Endte, Eduard Borufka, Alois Kraus, Adalbert Nemec, Josef Mance und Adolf Kietaibl des Inf.-Rgmts. Nr. 36, die Oberleutnants Egon Sohar und Josef Bastien und der vor dem Feinde gesallene Hauptm. Rudolf v. Wiktorin des Jnf.-Reg. Nr. 36 und die Hauptleute Ferdinand Kolnberger und Friedr. Konschegg v. Pramburg und Alsrcd von Stegner und der vor dem Feinde gefallene Leutnant Anton Marecek desselben Regiments

des Feldj.- Baons Nr. 2, den Oberltn. Karl Fridrich, Karl Eich ler, Josef Kaba und Josef Pufch des Jnf.-Reg. Nr. 36, dem Leutn. Hubert Polletin des Jnf.-Reg. Nr. 36, dem Hauptmann Julius Haubold des Gebirgs- Artill.-Reg. Nr. 8, den Oberltn. Alois Groß, Edmund Kettner und Karl Brusch, ferner den Leutnants Joses Pavlicek, Wilhelm Podebradsky und Marian Kloc und den Reserveleutn. Otto Böhm, Arthur Schwalb, Karl Mrazek, Rudolf Taud, Rudolf Husek und Franz Stowasser des Inf.-Regim. Nr. 36, dem Leutnant

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Seite 5 von 12
Datum: 09.02.1889
Umfang: 12
Erste Beilage zur „Lienzer Zeitung' Nr. 6. L i e n z, Samstag den 9. Februar 1889. Wochen - Kalender. Soniitäg, jl). Februar FZ Ep. Scks- lastika. Montag, lt. Sieben Väter d> ^?erv. Dienstag, 1Z. Eulalia I. Ätittwoch, 13. Cüstor M. Donnerstag, 14. Valentin. Freitag, 15. Faustimis 21!. Samstag, 16. Inliana I. u. M. Märkte. 10. Februar: Meran. — 11. Bozen. — 1i- Buchenstein. — 15. Abtei. Kronpnnz Erzherzog Rudolf, der einzige Sohn Sr. Maje stät des Kaisers Franz Josef I. und Ihrer Majestät

war Krönprinz Erz herzog Rudolf General - Infanterie - Jnfpector. Se. k. und k. Hoheit war Chef deS 2. Artillerie- und eines Uhlanen - Regi ments und außerdem eines preußischen, eines bayerischen und eines russischen Regiments. Ein ausgezeichneter Kenner der Ornithologie, eifriger Forscher in Naturwissenschaften, stand Kronprinz Erzherzog Rudolf jahrelang in intimem persönlichen Verkehr mit dem Ornithologen Brehm, ebenso mit Homeyer. Ein Ergebnis seiner Studien und Wanderungen ist das Werk „Fünfzehn Tage

verbreitet — im Laufe der letzten Tage wurde sie durch die Blätter iu alle Gegenden des Landes und Reiches getragen und es erübrigt uns heute nur mehr, das längst Bekannte der Vollständigkeit halber in unserem Blatte zu verzeichnen. Die Nachricht der „Wiener Zeitung' vom 1. Febr. lautete: Tie gestern von uns über das niederschmetternde Ereignis» betreffend den Kronprinzen Rudolf, gebrachten Mittheilungen stützten sich auf die ersten Wahrnehmungen, die von der nächsten Umgebung des erlauchten

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Seite 4 von 6
Datum: 15.04.1942
Umfang: 6
Heinricher und der Maria, geb. Holzer, Lienz. 22. Monika, Tochter des Ober jägers Josef Possenig und der Hermme, geb. Kircher, Lienz. 23. Annemarie, Tochter des Ober- wachtmeisters Josef Rauter und der Anna, geb. Lang, Lienz. 24. Alois, Sohn des Bauern Peter Rainer und der Albina, geb. Staller, Lienz. 26. Rudolf, Sohn des Bauern Georg Pirkebner und der Maria, geb. Ebenberger, Brüggen, Kreis Spittal/Drau. 27. Helga, Tochter des Assistenz arztes Marius Markoller und der Gertrud, geb. Haberl, Lienz

. 27. Raimund, Sohn des Reichs bahnarbeiters Adam Obernosterer und der Anna, geb. Suntinger, Lienz. 3V. Anton, Sohn des Bau ern Anton Rainer und der Anna. geb. Jnner!- hoser, Lengberg, Kreis Spittal/Drau. 31. Helma, Tochter des Holzhändlers Simon Ainetter und der Adelheid, geb. Laßnig, Aigen, Kreis Herma- gor. 31. Helmut, Sohn des Kriminaloberassistenten Helmut Rudolf Piltz und der Erna, geb. Zobel, Lienz. Eheschließungen: 23. Gottsried Stolz, Obergesreiter, mit Barbara Pichler, Haus gehilfin, beide

Winklern. 28. Johann Hauser, Reichsbahnpensionist, mit Josefine Tscharnig, Haustochter, beide Lienz. Sterbefälle: 20. Peter Prünster, Besitzer in Jselsberg, 82 Jahre. 26. Franz Trupp, Hilfsarbeiter in Irschen, 6V Jahre. 27. Johann Mair, Bauernsohn in Tessen- berg, 2V Jahre. 27. Rudolf Pirkebner, Kind, ein Tag alt, in Lienz. Verbesserung für Kriegsteilnehmer in der Ren tenversicherung. Die Renten in der Invaliden-, der Angestellten- und der knappfchaftlichen Pensi onsversicherung werden bekanntlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
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Datum: 05.10.1907
Umfang: 26
. Ein so unbegrenztes Vertrauen, dessen er sich bisher auch durchaus würdig erwiesen. Rudolf Holmann war noch uicht so ganz aus den Brausejahren heraus, wie Köhler wohl milde zu urteilen pflegte. Aber er konnte sich auch gut auf seine Unter gebenen perlassen. Da mangelte nichts; die Bücher stimmten, wie sie stets gestimmt hatten, durch die langen Jahre des Bestehens der Firma. Und wenn Herr Holmann auch manchmal durch wag halsige Spekulationen Verluste von bedeutender Höhe zu ver zeichnen

so dann sein Auyc prüfend über die übrigen Anwesenden schweifen. „Bitte, Herr Landgerichtsrat, treten Sie gefälligst hier herein.' Rudolf Holmcmu öffnete die Tür zu seinem Privatkontor weit und trat zurück, die Herren einzulösen. Diese etablierten sich in dem für einen sinnigen Arbeiter etwas weichlich ausgestatteten Raum. Derselbe glich mehr einem ele ganten Hv^enz-mmer, und mir der mit niannigfächeit Papieren bekadene Diplomatenschreibtisch, sowie der große eiserne Geld schrank gaben dem Zimmer sein richtiges

anwesenden Herren, den Chef der Firnia und den Buchhalter. Der letztere uickte. „Leider ja, Herr Untersuchungsrichter. Wir hatten vollauf Zeit, heute morgen uns genau über den Stand der Dinge zu in formieren.' „Gut. Uns muß also fürs erste daran liegen, des Flüchtlings habhaft zn werden.' „Ach,' jammerte Rudolf Holmann, „fünfzehn Stunden Vor sprung —' „Machen eine ganze Menge aus', ergänzte der Untersuchungs richter. „Nichtsdestoweniger müssen wir dem Flüchtenden nach. Unsere Polizei

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