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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 08.03.1918
Umfang: 8
. PreiSanfragen ri. Annahme aller Anzeigen außerhalb Tirol u. Vvrarl- der« werden durch unser Anzetgen-BüroS. Wie» t Wollzeille 16 , schnellstens erledigt. Nr. 20. Lienz, Freitag, 8. März Jahrg. 1918. Zwischen Krieg und Frieden Mit Rußland hätten wir also auch Frieden. Der Weitsrmarsch deutscher Truppen in der Rich tung gegen Petersburg hat mehr vermocht als jye längsten und bestgemeinten Reden. Der Friedensvertrag mit Rußland Garde am 3. Marz nachmittags 5 Uhr in Brest- Litowsk unterzeichnet

. Die Friedensbedingungen der Mittelmächte lauteten diesmal etwas be stimmter und schwerer, was den unaufrichtigen, hinterhältigen ruffischen „Diplomaten" gegenüber sehr notwendig war. Die Mittelmächte können es sich nicht gefallen lassen, sich von einem besiegten Gegner vor aller Welt hänseln zu lassen. Aus den Vereinba rungen Mischen dem Vierbund und Rußland heben wir folgendes hervor: der Vierbund (Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und die Türkei) einerseits und Rußland anderseits Mären

, daß der Kriegszustand zwischen ihnen beendet ist. Sie sind entschloffen, fortan in Frieden und Freundschaft miteinander zu le ben. Die vertragschließenden Teile werden jede Agi tation oder Propaganda gegen die Regierung oder staatliche oder Heereseinrichtungen des anderen Teiles Unterlasten. Die Verpflichtung gilt, soweit sie Rußland obliegt, auch für die von den Mächten des Vierbundes besetzten Gebiete. Rußland wird alles in seinen Kräften Stehende tun, um die alsbaldige Räumung der ostanatoli- schen Provinzen

und ihre ordnungsmäßige Rück gabe an die Türkei sicherzustellen. Tie Bezirke Erdenan, Kars und Datum werden gleichfalls ohne Verzug von den ruffischen Truppen ge räumt. Rußland wird sich in die Neuordnung der staatsrechtlichen und völkerrechtlichen Verhält nisse dieser Bezirke nicht einmischen, sondern über läßt es der Bevölkerung dieser Gebiete, die Neu ordnung im Einvernehmen mit den Nachbar staaten, namentlich der Türkei, durchzusühren. Rußland wird die völlige Temobilma- ohung seines Heeres einschließlich

der von der jetzigen Regierung neugebildeten Heeresteile un- derzüglich durchführen. Ferner wird Rußland seine Kriegsschiffe entweder in ruffische Häfen überführen und dort bis zum allgemeinen Friedensschluß belassen oder sofort desarmieren. .■Das Sperrgebiet int Eismeer bleibt bis zum allgemeinen Friedensschluß bestehen. In der Ostsee und, soweit die russische Macht reicht, im Schwarzen Meere, wird sofort mit der Weg räumung der Minen begonnen. Die Handels schiffahrt in diesen Seegebieten ist frei und wird sofort

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Lienzer Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 22.01.1915
Umfang: 12
Sieg über Rußland so weit verfolgt werden muß, daß die überwältigende Masse in eine Anzahl nationalpolitischer Einheiten zweiter Ordnung zerteilt wird. Rußland wird jetzt bald mit Andeutungen an Deutschland herantreten, daß es Frieden schließen möchte aus der Grundlage: Opfert uns euren Bundesgenossen Oesterreich-Ungarn, dann opfern wir euch unseren Bundesgenossen Frank reich! Wer selbst eine Politik des Verbrechens übt, der traut dem andern Zu, daß er als Schuft han delt und als Narr

dazu. Ganz abgesehen von all dem ist jeder Friede, der Rußland freiwillig schont, ein Verbrechen an Deutschlands und der Donaumonarchie Zukunft. Neue Heere. Von allen Seiten kommen Nachrichten über erneute Kraftanstrengungen, die die krieg- führenden Völker und Länder anstellen, uns neue Leere und Truppenverstärkungen auf zustellen. Aus ihnen ergibt sich jedenfalls die Tatsache, daß alle Staaten gewillt sind, den Krieg noch weiter, bis zum äußersten Ende, fort zuführen und daß keiner jetzt schon daran

denkt, seinen Widerstand auszugeben. Sie treffen im Gegenteil alle Vorbereitungen, um im Frühjahr, wenn das bessere Wetter die Operationen wieder begünstigt, mit vermehrter Kraft auftreten zu können. In Rußland werden auch die letzten Jahr gänge der Reichswehr, die unseren ältesten Land sturmformationen entsprechen, einberufen. Es ist dies die letzte Reserve an ausgebildeten Mann- schäften, die dem russischen Heree noch zur Ver fügung steht. In Frankreich wird die Jahresklasse 1916 eingezogen

. In der Mitte: Uebersichtskarte zu den Kümpfen. Unten: Gesprengte Brücke am Dukla-Patz. Von den Kämpfen !n den Karpathen. dem wir folgende bemerkenswerte Stellen ent nehmen: Rußland muß niedergezwungen werden, daß es auch für die Zukunft sich nicht mehr zur überwältigenden Gefahr für uns entwickeln kann. Vergessen wir nicht: Rußland hat etwa 170 Millionen Einwohner und sein Acker trägt auf der Flächeneinheit ein Viertel bis ein Drittel des unseren. Er könnte aber seiner natürlichen Fruchtbarkeit

nach dasselbe und selbst mehr tra gen, als der unsrige — und irgend einmal wird auch in Rußland der Ackerbau so weit vor geschritten sein, daß er annähernd so viel leistet. Dann wird Rußland ohne Mühe 300 Millionen besser ernähren, als heute die 170 und dann wird der Augenblick da sein, wo wir die Ueber- legenheit der Zahl nicht mehr durch höhere Lei stungsfähigkeit werden ausgleichen können. Das Wachstum der russischen Kräfte durch die Zunahme der landwirtschaftlichen Erträge sche Gefahr kann dauernd überhaupt

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Seite 6 von 14
Datum: 24.07.1925
Umfang: 14
, St. Sch. Baon Pu stertal, Komp. Sillian, 19 Fahre, gef. 13. Sept. 1916 am Monte Forame, beerdigt in Strassen. Aßmayr Franz, Patrouillenführer, 4 . T. K. 3. Reg., 6 . Komp., geb. 1890. in Rußland vermißt. Aßmayr Fohann. 1 . T. K. F. Reg.. 3 . Kp.. geb. 1886, in Rußland vermißt. Bodner Fohann. Unterjäger, geb. 1873. ver mißt in Rußland. Fuchs Alois. Patrouillenführer. 4. T. K F. Reg.. 2 . Komp.. 30 Fahre, gef. 1915 am Fsonzo. Hackhofer Anton. 3. T. K. F. Reg.. 4 . Kv 40 Fahre, gef. 20. Okt. 1916

, beerdigt q u s dem Militärfriedhos zu Folgaria. Huber Fosef, St. Sch. Baon Pustertal. Koinv Sillian. 23 Fahre, gest. in ital Gef. bei Balona, Albanien. Foas Andrä. Ldst. Baon 3. 2 . Komp.. 27 Jahre, gef. 27. Fänner 1918 im Brentatale May Fohann, 4. T. K. 3. Reg., geb. 1887 gest. in Rußland. Ortner Felizian. T. K. F. Reg., 42 Z. gest. 17. Aug. ital. Gef. Bitoria, Sizilien! Perfler Fohann. Patrouillenführer. 3. K. Eck Reg., 1 . Komp., 24 Fahre, gef. 21 . Sept 1915 Amronzo, Ftalien. Pichler Anton

Fofef, 3. K. Sch. Reg., 3 . Komp, 32 Fahre, gest. 2 . Okt. 1918 in russ. Gef. im Lager Skobolew, Turkestan. Webhofer Anton, St. Sch. Baon Pustertal, Komp. Sillian, 24 Fahre, gest. 1 . Sept. 1919 in ital. Gef. im Spital Depelene, Alb. Weiler Georg, Einj.-Freiw. Fugsführer, 1 . T. K. F. Reg., 38 Fahre, gef. 12 . Sept. 1915 bei St. Lucia, am Fsonzo. LemeinSe Jfusscroillgrateit. Fofef Weitlaner, 4. T. K. F. Reg., gef. 29. August 1914 in Rußland. Fofef Wälder, 4. T. K. Z. Reg., gef. 20 . Okt. 1914

in Rußland. Fofef Gasser. 3. K. Sch. Reg., gef. 24. Okt. 1914 in Rußland. Fosef Hosmann, 4. T. K. 3. Reg., gef. 2 . Rov. 1914 in Rußland. Fohann Ortner, 3. K. Sch. Reg., gef. 20 . Rov. 1914 in Rußland. Franz Wiedemair, 3 .K. Sch. Reg., gef. 12 . Fänner 1915 in Rußland. Fohann Bachlechner, 3. K. Sch. Reg., gef. 17. Fänner 1915 in Rußland. Fohann Weitlaner, 3. K. Sch. Reg., gef. 3. Mai 1915 in Rußland. Fohann Fulechner, 3. K. Sch. Reg., gef. 13. Funi 1915 in Rußland. Georg Weitlaner, 3. K. Sch. Reg., gef

. 15. Funi 1915 in Rußland. Thaddäus Mühlmann, St. Sch. Baon Sillian, gef. 24. Fuli 1915 in Ftalien. Fohann Bachlechner, 4. T. K. F. Reg., gef. 1 . August 1915 in Ftalien. Alois Wälder, 4. T. K. F. Reg., gef. 28. Rov. 1915 in Ftalien. Fofef Leiter, 4. T. K. F. Reg., gef. 3. Fuli 1916 in Ftalien. Thaddäus Wälder, 4. T. K. F. Reg., gef. 1. Nov. 1916 in Ftalien. Fofef Wälder, St. Sch. Baon Sillian, gef. 11. Nov. 1916 in Ftalien. Fosef Duracher, 4. T. K. F. Reg., gef. 28. Funi 1917 in Ftalien. Fohann Mair

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Seite 3 von 16
Datum: 09.05.1930
Umfang: 16
Anzahlßvon Städten und Orten Nebraskas riesige Schäden an. Ueber 20 Tote und Vermißte wurden gemeldet. Marxisten bereits in die Wirklichkeit umge setzt. Glauben Sie wirklich, daß wir so weit vom Bolschewismus entfernt sind? Schauen wir uns die Vorkommnisse in Oesterreich und Deutschland doch ein bißchen an. In Wien findet eine Protestversammlung gegen die Ver folgung der Glaubensbrüder in Rußland statt. Am andern Tage flattert die rote Fahne auf dem Kirchturm. In der St. Jakobs-Pfarrkirche zu Innsbruck

nicht ihre Pflicht erfüllen, ihre Pflicht im privaten, im persön lichen und im öffentlichen Leben! Wir haben es an Rußland erlebt, wir haben es im neuen Oesterreich erlebt: Je mehr von der Freiheit ge redet wird, desto weniger Freiheit besteht in Wirklichkeit. Aber in Rußland, wie in Oester reich lassen sich- viele Leute betören, lassen sich viele Leute durch diese Phrasen einfangen. Ich habe die Ueberzeugung gewonnen,daß der Bol schewismus sich schon längst in unserer Be völkerung tief eingefressen

hat. Und das ist das Gefährliche. Vielleicht sind wir uns nicht immer bewußt, wie großzügig, wie weitfchau- end, wie planmäßig Rußland arbeitet. Ueberall dort, wo Not herrscht. Wenn es Rußland in Oesterreich und Deutschland gelingt, die Wirt schaft dieser beiden Staaten zu untergraben und so die Menschen keine besondere Hoffnung für die Zukunft haben, dann ist der Augenblick gekommen, wo die Sowjet-Sendlinge ganz an ders unter diesen verarmten Leuten arbeiten und ihre Ideen verarbeiten können. In Rußf- land stehen

sie zu Tausenden und' Hunderttau senden um die Brotkarten an. Aber während die Leute in Rußland hungern, wirft die Sow jetregierung Millionen und Millionen von Ru bel auf den europäischen Markt, um die Preise zu drücken und die Wirtschaft lahmzulegen, das Volk zu verproletarisieren. Noch entsetzlicher sind die Dinge auf dem Holzmarkt, wo die Sowjetregierung zu Millionen und Milliarden Holz stiehlt. Großzügiger, amtlicher Diebstahl des Holzes! Durch die Kollektivwirtschast wer den die Bauern massenhaft

enteignet, der Grund wird ihnen weggenommen, um ihn zu ver staatlichen. Die Bauern, die selbständigen rus sischen Bauern, sie werden in unabsehbaren Kolonnen nach dem Norden transportiert und zu billigen Holzknechten gemacht. Wissen Sie, daß Rußland beinahe um die Hälfte billigeres Holz nach Italien liefert, als Oesterreich es lie fern kann — dieses so weit entfernte Rußland mit dem teuren Transport? Das ist das Ziel der bolschewistischen Propaganda: Auch unsere Lande wirtschaftlich zu schwächen

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Seite 1 von 8
Datum: 10.09.1915
Umfang: 8
kein freiwilliger war, sondern daß die russischen Heere zermürbt und aufge rieben nach dem Osten streben, daß der Groß sürst überall, wo er sich halten wollte, gewor- sm und zum weiteren Rückmarsch gezwungen lvurde. Die Besehlsübernahme durch den Zaren erscheint einem Lichtkegel vergleich bar, der sich von Rußland aus über die öster reichisch-deutschen Siege ausstrahlt und auch die russischen Völker den furchtbaren Umsang ^ Katastrophe, die Rußland betroffen hat, chauen läßt. Das erstemal wird man im ganzen

russischen Reiche erkennen, daß die höchste Gefahr im Verzüge ist, daß Rußland vor dem Abgrunde steht. Was muß da in Petersburg in den höchsten Kreisen vorgegangen sein,- daß man . einen der gewaltigsten Kriegsherrn, den bte^ Weltgeschichte kennt, daß mau einen Groß fürsten, der die größte Armee, aller 'Zeiten durch mehr als Jahresfristst mit souveräner Gewalt beherrschte, beiseite schieben konnte, daß man ihn wegscheuchen konnte vom Schauplatze jenes Krieges, den er selbst er zwang

. Waren es die Schatten der Revolution, das wilddrüuende Gespenst der Volkser hebung, das man damit bannen wollte, waren es Palastrevolutionen, für die man ein Ven til suchen mußte. Ignoramus. Wir wissen es nicht. Jedenfalls müssen in Rußland Dinge vor sich gegangen sein, die auch das Reich im Innern schon sehr schwer erschütterten, Er eignisse, die sich zu einem Wrrbelsturm verdich teten, der alles niederzubrechen drohte. Die Absetzung des Großfürsten ist nicht nur ein Geständnis der Niederlagen auf offenem

Schlachtfeld, der Vernichtung unge heurer Kräfte des moskowitischen Reiches, nein, es ist auch ein Geständnis dafür, daß es in Rußland gärt, vielleicht, daß es brodelt im Hexenkessel der Revolution und daß die Feuergarben der Volkserhebung da und dort schon hoch in den Himmel schießen. Bis jetzt hat man dank der rigorosen Nachrichtensperre nur hin und wieder etwas über das Rußland des Krieges erfahren. Aber heute lichten sich die Wolken und gestatten einen Blick auf das Innere des Reiches, einen Blick

, der uns er schauern läßt. Rußland, das gewaltige Ruß land von innen und außen von Feinden be droht, auf das schwerste getroffen, in höchster Gefahr. Wenn in dieser kritischen Stunde der Zar das Oberkommando übernimmt, so tut er es notgedrungen. Es ist dies wohl der folgen schwerste Entschluß, den jemals ein Zar ge faßt hat. Er verknüpft damit das Schicksal des Hauses Romanow, das Schicksal der russischen Dynastie mit dem Schicksal eines Heeres, daß die besten Kräfte verloren, dem es an allem mangelt, was ein Heer

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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1914
Umfang: 4
Seite 2. — Nr. 59b. Sonntag, nun abzuwarten, welcherart die Antwort auf die von Deutschland an Rußland gestellte Frage sein wird. Die Lage ist also ernst, ernster als je zuvor; trotzdem aber braucht man noch nicht das Schlimmste zu erwarten und zu befürchten, ehe nicht die Diplo matie ihre letzten Trümpfe ausgespielt hat. Die letzte Entscheidung muß nun binnen Kürze fallen. Das diplomatische Zaudern, das Rußland anstatt jeder ehrlichen, offenen Meinungsäußerung über die Auf fassung

am Petersburger Hofe beobachtet, drängt einem, und wohl mit Recht, die Ansicht auf, daß Rußland vielleicht durch seine Reserve Zeit gewinnen will, seine Truppen zu versammeln und dann Forde rungen aufzustellen, die unsere Monarchie nie und nimmer bewilligen kann, und daß Rußland dann mit seinen Armeen seinen Forderungen Nachdruck verleihen will. Ein solches hinterhältiges Vorgehen Rußlands würde den europäischen Krieg, den alle auf das Gleichgewicht und den Frieden in Europa bedachten Mächte, Oesterreich

, Deutschland und Eng land, unbedingt verhindert wissen wollen, bedeuten und Deutschland ist voll und ganz im Rechte, wenn es nachdrücklich betonte und jetzt gefordert hat, daß Rußland ehrlich und offen seine Wünsche und seine Meinung ausspreche, seine Haltung genau präzisiere. Dieses Verlangen ist in so ernster Stunde, möglicher weise am Vorabend eines furchtbaren europäischen Krieges, billig und gerecht, es ist selbstverständlich und man muß sich wundern, daß Rußland, insofern es ihm überhaupt ehrlich

um den Frieden in Europa zu tun ist, erst gemahnt und zum Schluffe noch auf gefordert werden muß, offene Farbe zu bekennen. Rußland mobilifiert. Men, 1. August. (K.-B.) In Berlin traf vom deutschen Botschafter in Petersburg gestern abends die Nachricht ein, daß die allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und der Flotte befohlen wurde. Darauf hat der Deutsche Kaiser den Zustand der drohenden Kriegsgefahr befohlen. Der Kaiser über siedelte nach Berlin. Allgemeine Mobilisierung in Rußland

, die Einfahrt von Sewastopol ist nachts verboten. Es ist auffallend, daß die russische Mobili sierung in Gouvernements erfolgt, die nicht direkt an der deutschen oder an der österreichischen Grenze liegen. Rußland kann wohl aus diesen Bezirken gegen Oesterreich und Deutschland vorstoßen, doch es fragt sich, warum in diesem Falle nicht eher eine Mobilisierung in Russisch-Polen durchgeführt wird. Noch auffallender aber sind die Kriegsvorbereitungen in Sewastopol, von dort aus kann auf keinen Fall ein Vorstoß

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Seite 1 von 12
Datum: 08.07.1927
Umfang: 12
mittags. Unterfchrifts« Schristteitung sind bis längstens Donnerstag vormittags Leitung und Verwaltung nach Lienz, lose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen 8 Uhr einzusenden. Allen Anfragen ist Porto beizusügen. Postfach 22. Fernsprech-Nummer 43. können nur zurückgestellt werden, wenn Porto beiliegt Kummer 31 Lienz, Freitag de« 8. Juli Jahrgang 1927 Rußland. Die polmsch-russische Spannung dauert an. Die Hinrichtungell in Rußland gehen weiter. Unter den in den letzten Tagen

zwischen den beiden Staaten. Lord Grey erklärte, der Bruch mit Rußland könne von der englischen Regierung nicht als ein Vorspiel für einen Krieg gedacht gewesen sein, weil weder England noch Rußland über die Mittel für einen solchen Krieg verfügen. Aber die Gefahrmonrente bleiben. Und die Sowjetregie- nmg pflegt bewußt die Kriegspsychose im rus sischen Volk — auch zu dem Zwecks sich im Volke etwas populärer zu machen. Die Sow jetführer spielen sich gerne als die Vertreter und Verteidiger der nationalen Interessen

Rußland auf — im Gegensatz zu den wirk lichen Zielen der Sowjetleute: der kommunisti schen Weltpropaganda. Diese kommunisti- j ch e W e l t p r o p a g a n d a bedeutet für Eng lands Kolonialreich die denkbar grüßte Ge fahr und durch den offenen Bruch mit Ruß land glaubt Großbritannien der russischen Pro paganda zur Bolschewisierung seiner ausge dehnten Kolonien viele Wege entzweigeschnit ten zu haben. Sind sich die englischen Poli tiker auch noch nicht klar über den einzu schlagenden

, wenn auch auf ganz anderer rechtlicher Grundlage, hat aor 13 Jahren Altösterreich an Serbien gestellt aach dem Morde am Thronfolger Franz Fer dinand: der Thronfolgermord und die For derung Oesterreichs an Serbien waren beider- seitig der Funken, durch den der Weltkrieg entbrannte, nachdem die politische Athmosphäre bereits übermäßig mit unheilvollem Zündstoff schwängert war. Die Situation zwischen Rußland und Polen kann ähnliche Ergebnisse fitigen. Auch die psychologischen Momente ? kud ähnlicher Natur

wie im alten Oesterreich. ; Auch Rußland sieht sein heutiges System auf schwachen Füßen, die Völker unzufrieden, in nerlich zersetzt, wie es ähnlich infolge der poli tischen Hetze von außen in Altösterreich war. Auf diese Verschärfung der innerpolitischen Lage in Rußland selber weisen die wiederholten Attentate auf leitende Persönlichkeiten der Sowjetregierung hin, sowie die Folgen der Attentate, die Vergeltungen, Repressalien und dergleichen, von deren Ausmaß wir kaum eine Vorstellung

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Seite 1 von 8
Datum: 08.02.1918
Umfang: 8
, als das bei uns der Fall ist, trotzdem sie sich so gerne als Demokraten prei sen lassen. Das allgemeine Interesse wendet sich immer noch nach Rußland. Von dort her, so Holste man in letzter Zeit, werde der Weltfriede burey einen Sonderfrieden seinen Ausgang nehmen. Toch Herrn Trotzki und seinem Anhang scheint es damit gar nicht zu pressieren, im Gegenteil. Er gab die Parole aus: Weder Krieg noch Frieden! Was Trotzki wünscht ünd erstrebt, ist die R e- volutionierung Europas. Zu diesem Zwecke wurden auch von Rußland

hat, daß Tausende von Grundbesitzern ihren Bo den nicht mehr bebauen. Tie nächste Folge läßt nch denken. Die Schreckensherrschaft in Rußland. Von einem russischen Kaufmanne ist dieser ^age ein Brief an einen in Schweden wohnhaf ten Freund eingelangt, der aus den ersten Jan- vertagen stammt. Er enthält u. a. folgende Stellen: »Die Schreckensherrschaft in unserem Lande steigert sich mit jedem Tage. Trotzdem diese schon eine unerwartete Höhe erreicht hat, so erleben wir mit jedem neuen Tage noch arößere

»Heldentaten". Wir atmen kaum; der Tod ist uns etwas Alltägliches. ^ rmee will nicht kämpfen und hat voll ständig das Schlachtfeld g e r ä u m t. Die Soldaten haben sämtliche Speicher der Intendan tur geplündert und gehen zu Fuß nach Hause, indem sie auf ihrem Wege alles vernich ten, was ihnen begegnet, und nur verbrannte und ausgeraubte Hütten und Leichen der ermordeten Bauexn zurücklassen. Und diese Soldaten, d. h. Räuberbanden, wandern in die Städte. Außerdem droht Rußland eine große Hun gersnot

. Die G u t s b e s i tz e r, .welche aus schließlich für Rußland und das Ausland Ge treide und andere Produkte geliefert haben, sind vollständig ruiniert durch die neuen demokratischen Gesetze Kerenskis und Lenins. Die Bauern haben sich gewaltsam das Land der Guts besitzer angeeignet, das Vieh und Geflügel unter sich verteilt (geschlachtet oder verkauft) und das Gutsgehöft geplündert und niedergebrannt. Viele Gutsbesitzer wurden, weil sie Widerstand leisteten, auf der Stelle getötet, andere verhaftet. T ' e Erde liegt nun völlig brach

hat man uns beraubt. Und darum wende ich mich im Namen vieler, die bis jetzt noch leben und noch nicht getötet oder verhaftet sind, an Sie, uns zu Hilfe zu kommen, Ordnung zu schaffen. Ich kann Sie versichern, daß das ganze gebil dete Rußland nur von dem einen Gedanken be seelt ist. daß die deutsche Armee käme, gegen welche ein Widerstand jetzt unmöglich ist, und sogar ganz Rußland einnahme. Wenn es Ihnen möglich ist, so bewirken Sie, bitte, an geeigneter Stelle Hilfe leistung, und zwar recht bald

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Seite 1 von 12
Datum: 02.07.1915
Umfang: 12
vorhanden sein kann, daß Rußland seine für Rumänien äußerst gefährliche Balkan politik und sein Streben nach den Dardanellen und Konstantinopel aufgeben würde. „Rußland war immer bereit, uns zu vernich- t e n", konstatierte Obedanu unter dem lebhaften Beifall der Majorität und des Präsidenten Alex. Marghiloman. Obedeanu hat die tiefste Ueberzeugung der denkenden Rumänen ausgesprochen. Dazu können wir noch manche andere Gründe anführen, um die Hetzereien unserer Feinde als völlig unlogisch zu erkennen

mit Oester reich-Ungarn käme, um jene Versprechungen der Entente sich zu erwerben: so wäre Bulgarien sicher zu einem Kriege gegen Rumänien gezwungen; nun könnte aber Rumänien keine Hilfe von dem bereits für geschlagen anzusehenden Rußland er warten, noch weniger Hilfe von Frankreich oder England; es wäre seinen Gegnern völlig preisge geben. Oder nehmen wir einen anderen, gar nicht wahrscheinlichen Fall an, nehmen wir an, daß Ru mänien einen Krieg gegen uns irgendwie glücklich beendigen

und statt dessen einen mäch tigen Feind in uns benachbart haben; drittens müßte es selbst gegen Rußland fortwährend be waffnet dastehen, da die Tardanellenfrage in die sem Falle ebenso aktuell bleiben würde, wie sie es jetzt ist. In dieser Auseinandersetzung ist nichts, was die rumänischen Politiker nicht überdacht hätten. Marghiloman, der gewesene Minister des Aeußern, hat selbst betont, daß wie immer die Aufgaben Ru mäniens aufgefaßt werden können, Rumänien nie einen Weg einschlagen dürfe

, auf welchem es Oesterreich und Ungarn als Feind begegnen würde. So hat man in Rumänien die „Versprechum gen" unserer Feinde beiseite geschoben; man hat erkannt, daß Rußland, wie es in der Vergangen heit immer bereit war, Rumänien zu vernichten, so auch in der Zukunft immer bereit sein wirb, die ses Land aus dem Wege zu schieben. Auch hat Rußland und England den Rumänen versprochen, daß sie nach dem glücklich beendigten Kriege die relative Hegemonie auf dem Balkan als Lohn erhalten werden. Diese Ver sprechung

und der größte Teil des gebildeten Rumäniens hat aber schon längst erkannt, daß die versprochene „Hegemonie" wieder nur ein Irrlicht ist, dem Ru mänien nicht nachgeben kann. Nie wurde einem kleinen Lande ein absurderes Bild vor Augen ge halten, wie dieses es ist. Wenn die Entente die relative Hegemonie auf dem Balkan wirklich für Rumänien Vorbehalten will, warum hat dann Rußland fortwährend eine so schlaue Balkanpolitik getrieben? Warum war es bemüht, die Phantasie bilder eines künftigen südslawischen

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Seite 5 von 8
Datum: 12.09.1919
Umfang: 8
und Wordenen Tiroler u. Vorarlberger. Die Kriegsgräberinspektion erläßt einen Aufruf an 'ie Angehörigen der in Rußland und Serbien gefalle- M und verstorbenen Tiroler, ihr Auskünfte zu- icmmen zu lasten, die vor allem enthalten sollen: 1. Ae Angaben der Heimatszuständigkeit 2. den Truppenkörper, der in dem näch tenden Verzeichnisse angeführten Tiroler Toten «ber Verstorbenen, da dies die Nachforschungen der EnePgräberinspektion bedeutend erleichtern würde. Ne Mitteilungen (von Verwandten und Bekannten

, Oberösterreich, gestor- tu 6. 1915, interniert in Garnison Rasdolnaje, (geb. Brimarskaia. Rußland, St.ekl.er« mann Johann, Tirol (???), im russischen Militär- spital zu Tarnogrod am 20. 10. 1914, begraben am ka tholischen Friedhof in Tarnogrod. H a ck l Konrad, 30 Jahre alt, Ins., IR. 14, geboren in Wels (Ober österreich), gestorben gm 6. 6. ? in Nowo-Nikolajewsk, Rußland, in Wels nicht zuständig. Iochum Josef, r.-k., 42 Jahre alt, beheimatete in Vorarlberg, gestor ben am 31. 1. (18. 1.) 1915 in Chaborowsk

, Rußland. Wiese r Alois, r.-k., 36 Jahre alt, geboren und zu ständig in Meran, Tirol, Truppenkörper 108. Brigade- Stab, gestorben am 19. 6. 1915 in Ak.-Tepo, Aßhabed- sche Reserve Druszine (der Totenschein erliegt beim appst. Feldvikar in Wien). G e r r i Franz, r.-k., Tirol?, gestorben in Rußlmrd, weitere Daten unbekannt. F r e y s ch I a g Johann, 43 Jahre alt, Geburtsort Al lerheiligen (sehr viele), Korporal, Ldst.-Batterie 12(?), gestorben am 28. 12. 1914 in Moskalensky. S ch i e ch l Peter

, 21 Jahre alt, geboren in Mitterberg in Vor arlberg, Korporal bei der 177. Jäg.-Batt. (?), gestor ben am 23. 3. 1915 in Nowo-Nikolajewsk, Rußland. Maier Hans, 34 Jahre alt, Oesterreich, 2. Ldst.-Ins.- Reg., geboren in Oesterreich (?), gestorben am 10. 4. 1915 im Militärspital in Tschita, Rußland. (Anmer kung: des Ldst.-Bez.-Kmdos. Nr. 2: Ohne nähere An gaben nicht eruierbar, da mehrere Johann Maier in der h. h. Evidenz erscheinen). Aigner Josef, r.-k., geboren in Uttendorf, ?, gestorben am 9. 1. 1916

in Dauria, Rußland. Somme rhoser Natalis, Gef., 25. IR., Feldpost 3/15, Sahn Tulm. Deutsch-Nat. Inns, zuständig, gestorben 21. 1. 1915 im 3. Res.-Spit. in Baljevo in Serbien; in Jnnsb. unbekannt. P e z k o Josef, r.-k. 27 Jahre alt, geboren in Linz, gestorben am 15. 9. 1915 in Samarkand im Militärspital, Ruß land. Der Totenschein erliegt beim Feldvikar in Wien. Reit bock Franz, r.-k., 25 Jahre alt, 14. Truppen- divftion. geboren Kleinmünchen, Oberösterr., gestorben am 9. 7. 1915, Kattagurpan, Rußland

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Seite 1 von 12
Datum: 16.06.1927
Umfang: 12
und selig hinführen nicht bloß zur Komnrunioir hienieden. sondern auch bis zur großen Kommunion des Himmels. (Aus „Im Feuer des Hl. Geistes" von Dr. Cl. Oberhannner, Tyrolia-Innsbruck.) Uie deutsche Politik im Osten. Die ausgezeichnet informierten Sonderbe- üchte des Heimatbundes Ostpreußen stellten be- mts einige Wochen vor dem Bruch zwischen England und Rußland eine äußerst interes- !ante Betrachtung an über die Ausgaben einer tveitschauenden deutschen Politik im Osten. „Der Raum

zwischen den Staatsgebieten der zwei größten Völker des europäischen Kon- tments, zwischen Deutschland und Rußland, >st mehr denn je davon entfernt, ein selbstän diges politisches Dasein zu führen. Als ein erweiterter Balkan ist er Aufmarsch- und nlimpfgebiot der Großmächte, die im gegen- Ringen um lebenswichtige Entscheidun gen gerade dort den Gegner zu schädigen juchen, wo ihnen die schwache Staatlichkeit Antier den geringsten Widerstand zur Ent- mmmg des eigenen Einflusses und zur Ver- di'Mlgung des Feindes bietet

. Es ist die Tragödie der deutschen Nach- unegspolitik. daß sie sich an die Seite Ruß- unds führen ließ, um in der gänzlichen Ver- ^stenheit, in der sich Deutschland in den auf Versailles folgenden Fahren befand, wenig es einen Rückhalt zu sichern. Als wir dann u,er Gesicht dem Westen zuwandten, unter ließen wir es. klar auszusprechen, daß wir Deutsche mehr' als irgend ein anderes Volk dazu berufen seien, in jenem durch den Zusam menbruch des zaristischen Rußland und der Do naumonarchie entstandenen Zwischengebiet

po litische, kulturelle und wirtschaftliche Reste und Pflichten zu übernehmen. Aus einer ge- fäch liehen. den Dingen nicht Rechnung tragen den, nur das Gewesene und Verlorene bekla genden Stimmung erwuchs die 'Meinung, es 1 fei das Beste, wenn Rußland dort wieder im alten Umfange seine Herrschaft ausbreite; dann sei der Tag gekommen, an dem unsere Freund schaft mit Rußland ihre Früchte bringen wird. Die Dinge mußten anders laufen und sind anders gelaufen. Da Deutschland als w östlicher Nachbar

jenes Zwifchengebie- tes auf die Entwicklung politischer Akti vität in östlicher Richtung verzichtete und dem russischen Druck der Sowjetunion auf die Randstaaten kein Gegengewicht bot, war es nur natürlich, daß der große Gegen spieler Rußlands, England, sich dieses M o m e n t nutzbar m achte, nachdem es die Gewißheit erlangt hatte, daß Deutschland zwar bereit sei, mit dem Westen seinen Frie den zu schließen, trotzdem aber seine Ostpoli tik weiterhin unter d e in Zeichen der Rußland-Freundschaft betreiben wol

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Seite 1 von 8
Datum: 26.02.1915
Umfang: 8
Deutsche Reich. Die neue Zentralmacht Europas, die die ältern Nationalstaaten, Frank reich, England, Rußland, so lange mit Erfolg zu hindern bemüht gelvesen waren, war nun da. Oe sterreich hatte schon bald nach 1866 in voller Klar- het die Konsequenz der mitteleuropäischen Umbil dung gezogen. Es verzichtet auf eine jahrhunderte lang bewahrte und immer wieder erstrebte Vor machtstellung in Deutschland und wandte die Front seiner äußern Politik, unter gleichzeitiger Durch führung des österreichisch

eines Dreikaiserbundes (Deutschland, Oesterreich, Ruß land) zur Aufrechterhaltung des Friedens und zur Rückendeckung der deutschen Existenz in Mittel europa unmöglich. Schon 1876 sah sich Bismarck durch Rußland vor die Wahl gestellt, zwischen Oe sterreich-Ungarn oder Rußland sich zu entscheiden. Er entschied sich für Oesterreich-Ungarn, von wo der österreichisch-ungarische Außenminister Andrassy mit gleichen Wünschen entgegenkam. 1879 entstand zwischen beiden der „Zweibund", der sich dann bald zum Dreibund

vollziehen und insbesondere unser Wirt schaftsleben zu so großer innerer und äußerer Stärke schaffen konnten. Eine Anlehnung an Ruß land hätte uns, das sah Bismarck voraus, das nicht geben können. Ganz abgesehen von der schwanken den Politik der jeweiligen Zaren, hätte uns ein Bündnis mit Rußland in Mitteleuropa isoliert, das Deutsche Reich stand dann viel schwächer da, trotz des russischen Kolosses, und insbesondere hätte Rußland fortfahren können, uns als eine Macht zweiten Ranges zu betrachten

und zu seinen Zwek- ken zu benützen. So wäre das Deutsche Reich in Ge fahr gestanden, in eine Rolle zu geraten, wie Rußland dem in seinen Kämpfen im Deutschen Bund isolierten Preußen von 1866 sie nur zu oft zuteilen wollte, eine Rolle, wie sie Rußland heute den Balkanvölkern zu spielen zuweist. Wir wären durch unser Bündnis mit Rußland abhängiger und gegen Angriffe von Westen noch wenigstens ehenso wenig geschützt. Erst die Errichtung einer starken mitteleuropäischen Basis unserer politischen Macht geltung

durch das Zusammenwirken mit Oesterreich-Ungarn hat uns wirklich frei gemacht und es ermöglicht, zwischen den beiden Weltmächten England und Rußland einen zwar schweren, aber selbständigen Weg nach den Bedürfnissen unserer eigenen Jn- tereffen zu gehen. Nun sehen wir auch im Kriege die Kraft ge meinsamen Schaffens der mitteleuropäischenKaiser'- mächte sich bewähren. Beide kämpfen um ihre Exi stenz. Geqen beide richtete sich gleichermaßen der Angriff. Wie in einem mehr als 40jährigen Frie den, so stehen beide

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Seite 2 von 8
Datum: 21.07.1914
Umfang: 8
vor Augen als die Unterstützung des Großserbentums. Rußland hat die Lösung der Agrarflüge in Angriff genommen und die Anspannung aller staat lichen und gesellschaftlichen Kräfte auf Jahrzehnte hinaus nötig. Rußland ist ferner mit der Durch führung seiner asiatischen Probleme, die für seine Zukunftsentwicklung von größter Bedeutung sind, be schäftigt. Deshalb hat es den Frieden unbedingt not wendig. denn nur im Frieden kann der Regenerations prozeß des Riesenreiches erfolgreich vor sich gehen; ein Krieg

würde diesen Entwicklungsgang verzögern oder ihn sogar in Frage stellen. Aber neben diesem für seine Kultur und wirtschaftliche Zukunft ringen den offiziellen Rußland führen die dunklen Mächte des inoffiziellen Rußland ihren Hexen reigen auf. Sie drängen sich bis an die Stufen des Zarenthrones. Sie lassen sich von der Strömung irre geleiteter Volkshaufen emportragen und verlegen dem gewaltigen Vorwärtsschreiten des offiziellen Rußland nicht selten den Weg. Das inoffizielle Rußland hat sich ja auch in der auswärtigen

Vertretung eine starke Position geschaffen. Seine diplomatischen Vor posten sind die Politik Jswolsky-Hartwig. Wenn man an die Machenschaften denkt, die sich an diese beiden Namen knüpfen, wird man ohne jeden Kommentar wissen, was die Neben- und Unterströmungen in Rußland für die europäische Politik bedeuten. Sie sind der ewige unermüdliche Störenfried, der schürt und zündelt, der die Entwicklung friedlicher Tendenzen im Keime zu ersticken trachtet. Diese Politik des inoffiziellen Rußland

worden. Gerade in dem gegebenen Augenblicke gewinnt auch das offizielle Rußland wieder die Ober hand über die dunklen Mächte. Am Zaren Hofe ist man über das Attentat in Sarajevo tief er schüttert. Nirgends in der Welt — unsere Monarchie natürlich ausgenommen — hat der schändliche Fürstenmord so nachhaltige Erschütterung ausgelöst wie im Zarenpalast. Man kennt dort die Kräfte, die solche Verbrechen zeitigen, und wer diese Kräfte in die Schranken fordert, braucht nicht zu besorgen, darin

durch das offizielle Rußland behindert zu werden. In dieser Stimmung liegt aber auch die Gewähr, daß bei der gegenwärtigen Sachlage dem europäischen Frieden keine neuen Gefahren erwachsen werden. Von England, das an Serbien erst eine ernste Mahnung zur Mäßigung gerichtet hat, kann ein Eingreifen zugunsten Serbiens wohl als völlig aus geschlossen gelten, Frankreich wird nur geringe Lust verspüren, sich von Herrn Pasitsch den Zeitpunkt bestimmen zu lassen, zu dem es unter die Waffen treten muß. Serbien sieht

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Seite 2 von 12
Datum: 12.02.1915
Umfang: 12
, die xer Propaganda gegen Oesterreich-Ungarn schuldig feien. Unsere Regierung kannte sich jedoch selbst verständlich nicht darauf einlasten, über die uner läßlichen Bedingungen, die wir Serbien stellten, ms unsere Existenz bedrohte, mit Rußland zu ver handeln, das sich Serbiens gegen uns bediente wie »iaes Zuhälters. Graf Berchtold gab dem rustischen Botschafter, so heißt es in einem Telegramm vom Z0. Juli, deutlich zu verstehen, „in welch hohem Maße die russische Diplomatie, wenn auch gewiß

! Rumänien ist wirklich zur Sphinx geworden, auf die halb Europa fragend blickt. Kriegslustige und Friedensfreunde scheinen nur in einem einzi gen Punkte bezüglich Rumäniens einig zu sein, nämlich darin, daß dieses lateinische Balkankönig reich das Signal zu einer Erweiterung des Welt krieges geben würde, wenn es sein Heer in Marsch setzte. In Frankreich, England, Rußland und Ita lien hat die feste Ueberzeugung platzgegrissen, dank seiner beispiellosen Prestearbeit auf seiten der In terventionisten

Jonescu und Diamandy wurden unab lässig als Kronzeugen für diese Theorie zitiert, die blick, wo wir uns zu einem ernsten Vorgehen gegen Serbien entschlossen, auch der Möglichkeit eines sich aus der serbischen Differenz enüvickelnden Zusam menstoßes mit Rußland bewußt gewesen." Mit die sen Worten leitete Graf Berchtold eine am 25. Juli au den Botschafter in Petersburg abgesendete In struktion ein; der Botschafter sollte jedoch, wenn sich mit der rustischen Regierung überlpupt noch reden ließe

zu diskutieren, aber immer bereit sein würde, über österreichisch-ungarische mtd rustische Interessen mit Petersburg Fühlung zu nehmen, blieb Sasonow dabei, wenn Serbien die österrei chisch-ungarischen Bedingungen aufgezwungen wür den, sei dies ein Vasallentum, und dies verstoße gegen das Gleichgewicht ans dem Balkan, welches ein russisches Interesse sei. Am selben Tage noch sagte der rustische Botschafter in Wien dem deut schen Botschafter, Rußland sei in seiner Ehre als Großmacht gekränkt und genötigt

, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, uiid am 30. Juli teilte Sasonow her englischen Regierung mit, daß er nach der Kriegserklärung Oesterreich-Ungarns an Ser bien nicht mehr in der Lage sei, mit Oesterreich- Ungarn direkt zu verhandeln, England möge seine Vermittlung wieder ausnehmen, als Voraussetzung aber befrachte er die vorläufige Einstellung der Feindseligkeiten gegen Serbien. Es handelte sich also Rußland nur um Wahrung des Scheines und um Zeitgewinn, und tatsächlich wurde schon am nächsten Morgen

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Seite 1 von 4
Datum: 12.06.1917
Umfang: 4
zwischen Rußland und der Entente. -ie schiebe« sich schon gegenseitige Verantwort»«; für den Krieg zu. kb. Bern, 10. Juni. Der Vertreter des Korr.-Büros meldet: Dem »Berner Tagblatt" wird aus Lausanne geschrie ben: Zwischen Frankreich und Rußland hat eine Diskussion eingesetzt, die täglich bedenklicher wird. Sie betrifft die Verantwortung der' beiden vor läufig noch Verbündeten für den Ausbruch des Krieges. Tie Hoffnungen auf Rußland müssen in London, namentlich aber in Paris ans das Mindestmaß gesunken fein

, sonst wäre die Aus einandersetzung nicht möglich. . ' w. Stockholm, 11. Juni. Zur Forderung an Rußland, die gemeinsame Offensive zu unterstützen, nimmt die radikale russische Presse in kritischer Weise gegen England Stellung. Deutschland habe sachlich fraglos das Recht, sich als Sieger zu fühlen. Dieses. Gefühl sei aber für den englischen Imperialismus un erträglich. Ter englische Imperialismus war also die Triebfeder des Strebens, Deutschland den Sieg zu entreißen. Das Opfer, das hiesür gebracht

werden solle, sei Rußland, nicht das alte, imperialistische Rußland, sondern einfach das russische Volk. Rur im Sinne der englischen Demokratie liefen die englischen und russischen Kriegsziele parallel. Ihre Wege scheiden sich in dem Augenblick, wo Deutschland bereit sei, Ruß land und den Alliierten die besetzten Gebiete her auszugeben. Wenn die Alliierten dennoch die Fortsetzung des Krieges wünschen, würden sie von Rußland eine Absage erhalten. y ^ Eine k. u. f. Frieöensaborönung in Rußland? UsberrelchuW

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Seite 2 von 20
Datum: 21.02.1930
Umfang: 20
hat die Gesamtdemiffion des Kabinettes angenommen. 500.000 Franken Auffindungsprämie für den entführten General Kutiepow. Eine ungenannte Persönlichkeit hat dem Pariser „Matin" eine Summe von 500.000 Franken als Prämie für die Auffindung des verschwundenen Führers der russischen Emigranten Kutiepow zur Verfügung gestellt. Rußland. Gegen die Christenverfolgung in Rußland. Im englischen Unterhaus erklärte der sozialistische Staatssekretär Henderson, daß in Hin sicht auf den Kampf Sowjetrußland gegen die Religion

die englische Regierung ihren ganzen Einfluß gebrauchen werde, die Religionsübung zu sichern. Im englischen Oberhaus erklärte Lord Parmoor als Vertreter der Regierung, der Staats sekretär des Aeußern werde fein Möglichstes tun, um dem Schrecken ein Ende zu bereiten. Kardinal Bourne, Erzbischof von Westminister wies in einer Kundgebung gegen die Chriftenverfolgung durch die Sowjetregierung darauf hin, daß d'e Fortsetzung der Religions verfolgung in Rußland die ganze Welt zu vernichtenden Ergebnissen führen

müßte. Der Erzbischof von Canterbury brandmarkt die Vorgänge in Rußland, die er im Par lament zur Sprache bringen werde; es handle sich um die Ehre der Christen und die Inte- reffen der gemeinsamen Zivilisation. Der frühere Ministerpräsident Baldwin erklärte, das Gewissen des Landes fei wegen der Chriftenverfolgung in Rußland mehr als erregt. Es sei Pflicht Englands, Protest zu erheben. Das ruffische Osterfest verboten. Der „Verband der Gottlosen" in der Sowjetunion hat bei der Regierung beantragt

, die Osterfeiern im gesamten Gebiet der Sowjetunion zu verbieten. Auch das Läuten der Kirchen glocken soll nicht gestattet sein. Die Regierung hat sich grundsätzlich bereit erklärt, diese Vor schläge durchzuführen. Es hat den Anschein, als ob man in Rußland zu einem noch ernsteren Schlag gegen die Christen ausholen wollte. Aus den Zeitungen strömt eine Flut von Haß gegen die Religion. Der Papst, der bekanntlich einen Aufruf gegen die religionsfeindlichen Maßnahmen der Sowjetregierung erließ

, wird in den Zeitungen als Hexe dargestellt, die, gefolgt vom Teufel, zum Hexensabbat reitet. Rußland im Zeichen der Gottlosigkeit. Nach Meldungen aus Moskau hat der Vernichtungskampf der Sowjets gegen die Kirche seinen Höhepunkt erreicht. In Moskau ist der Kongreß der „Gottlosen Liga" zusam mengetreten, um einen antichiistlichen, fünfjährigen Plan auszuarbeiten. Der Kongreß hat für den 15. März den Beginn einer Anti-Ostern-Kampagne mit der Parole ausgegeben: für ein gottloses Moskau und für ein gottloses

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Seite 1 von 8
Datum: 18.01.1918
Umfang: 8
. Handschreiben nicht zurüclgestellr Offene Zer- rungsnachforderungen gebührenfrei. Preisanfragen u. Annahme aller Anzeigen außerhalb Tirol ».Vorarl berg werden durch unser Änzeigen-Büros, Wien k Wollzeille 16. schnellstens erledigt. Jahrg. 1913 Die Kriegsereignisse. Wird bald Friede werden? Kürzlich war in einer Zeitung in großen Lei' tern der vielsagende Satz zu lesen: Tie Friede mit Rußland auf dem Marsche! Gar so arg scheint es ihm jedoch ^nicht zu pressieren. Er kommt, wie es uns scheinen will, mehr

mtb aufrich tig, dann konnte wenigstens ein Sonderfriede mit Rußland, nicht mehr ferne fein. An Ehrlich keit und Aufrichtigkeit scheint es aber nicht we nig zu fehlen bei den russischen Friedens- vnterhändlem. namentlich bei Trotzki, dem rusiiichen Minister des Aeußeren. Wer weiß, daß Trotzki und auch andere maßgebende Per- sonlichkeiien keine echten Rüsten sind, sondern einer von jhcrt Russen sehr verschiedenen Raffe angeHren, die es am. liebsten sehen würde, wenn es in Deutschland

und Oesterreich ebenso wie in Rußland zur Revolution käme und beide Staa ten in Republiken verwandelt würden, wird es begreiflich finden, daß sie mit dem Frieden Rußland mit den Mittelmächten nicht beson ders ehrlich meinen. Es ist dies keineswegs eine unbegründete Anklage. Wurde doch erst vor wenigen Tagen ein von Petersburg ausge sendetes drahtloses Telegramm aufgefangen, das dazu dienen sollte, die im Aelde stehendm deutschen Truppen zu revolutionieren. Ein schmähliches, verdammungswürdiges Vorgehen

will von Selbstbe- stimmung nicht viel wissen, was ihre blutige Herrschaft im neuen Rußland und in der Ukra ine zur Genüge beweist. Die Friedcusverhandlungen in Vrest-Litowsk sind in letzter Zeit infolge der Unaufrichtigkeit der rustischen Friedensunterhändler mehrmals ins Stocken geraten. Tie Friedensunterhändler der Mittelmächte mußten öfters schon ein sehr ernstes Wort reden und den Rüsten klaren Wein einschenken. Ein Sonderfriede mit Rußland dürfte zwar zustande kommen, wenn die Bol schewiken

ihn auch vereiteln sollten. Schließe^ ihn die Bolschewiken nicht, dann schließen ihn andere. Die Friedensbereitschaft ist in Rußland so stark, daß sich keine Regierung lange zu balien vermöchte, die nicht Frieden schließt. Ist der Friede auch nicht, gerade aus dem Marsche, auf dem Wege ist er doch. Dieser Ansicht ist sogar ein englische r Beobachter, der Korrespon dent Artur Ran Lome, der in einem Sitna- tiosbcricht der Londoner „Daily News" erklärte, es sei ganz irrig, zu meinen, daß die konstituie rende

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Seite 1 von 8
Datum: 01.02.1918
Umfang: 8
- -den würde? Keineswegs! Sie würde, könnte sie entscheiden, die Miltelmächte an Rußland aus liefern. Sie sähe es am liebsten, wenn es bei uns auch so weit käme, wie es in Rußland gekommen ist. Nicht etwa alle Sozialdemokraten, nein, aber die Mehrzahl ihrer Führer, die zumeist Ju den sind, welche die Menge irre führen. Unsere ganz und gar verjndete Sozialdemo kratie ist grundsätzlich eine geschworene Feindin der Monarchie. In einem republikanischen Staatswesen ist viel leichter im Trüben fisch m und das Volk

sollte dieses Programm annehmen und damit die Grundsätze des Sozialismus in Rußland ver wirklichen. Die konstituierende Versammlung sollte anerkennen, daß ihre Aufgabe mit einer all gemeinen Ausarbeitung der schon gegebenen Grundlagen des sozialistischen Umbaues der Ge sellschaft erschöpft sei." So eröffneten Oie Bolsche- wiki die Konstituante mit der D i k t atu r d e r Besitzlosen. Es ist eine Verhöhnung jeden Prinzips der Freiheit und des Selösibestim- mungsrechtes des Volkes, was hier die Volschewiki

mit der Konstituante getrieben haben. Die Her ren Trotzki und Genossen haben die Geschichte der französi'ck-en Revolution studiert. Was jetzt m Rußland vor sich geht, folgt der französischen Re volution so wie der Schatten der. Wirklichkeit. Die Herrschaft der Danton und Robespier re wird in St. Rrtersburg bald erreicht sein, wenn die Dinge so weiter treiben. Leute, die eben: aus St. Petersburg zurückkommen, erzählen, wie die Rote Garde der Schrecken

S t. P e - t e r s b u r g g e D o r d e n ist, wie sie ei n Re tz i m e n t der Rache u n d be§ ^lui = durstes führt, wie jeder Bürger vor dem roten Gardisten zittert, dessen Gnade und Ungl-ade, er auf Tod und Leben ausgeliescrt ist. * Als die vom Volke gewählte Konstttvanke den Bolschewiken nicht zu Willen war, wurde sie mit Waffengewalt ausetnanbrrgerriMn. So also ist es mit her Freiheit in Rußland bestellt. Das Bolschewiki-Programm' für die konstitu- roeeude Versammlung entsetzt die Besitzenden aller Rechte und gibt den Nichtbesitzenden alle Rechte. Alles Privateigentum

des Friedens Beifall gefunden. Mit Zwei-Dritt telmehrheit wurde ihm das Vertrauen ausgespro chen. Besonders scharf ging er mit dem tschechi- m Staatsrechtler Stran § ky ins Gert ht. der das tschechische Volk gegen ein geeiniat's Oesterreich fortwährend aufhetzt. Er gab die Ver sicherung, alles aufzubieten, um mit Rußland einen Sonderfrieden zu erreichen und! Wilson zu bestimmen, für einen allgemeinen! Frieden zu wirken. Ungefähr dieselben Erklärun-! gen gab auch der deutsche Reichskanzler Graf

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Seite 2 von 4
Datum: 26.06.1917
Umfang: 4
, wie den Aus sagen von zwei Gefangenen zu entnehmen ist, die unserem Feuer durch die Flucht nach vorwärts entrannen. Die Größe des italienischen Erfolges läßt sich nach Vorstehendem unschwer abschätzen. Tyrannei in Rußland. Der Reichsrat abgeschasft. kb. Bern, 24. Juni. Die russische Preßagentur meldet aus Peters burg, daß die Regierung die Institution des Reichsrates abgeschafft habe. Kein GonSeefriede mit Rußland? Als die russische Revolution das Riesenreich in seinen Grundfesten erschütterte, die zaristisch

Sinne lautenden Nachrichten aus Rußland sich lebendig erhalten hat. Nun scheint es uns aber allmählich an der Zeit zu sein, die herrschenden Anschauungen über die Möglichkeit eines Sonderfriedens mit Rußland zu revidieren. Es ist aus jeden Fall besser, einen Irrtum zu bekennen, als in einer gefährlichen Selbsttäuschung zu verharren, die lähmend auf die Kriegführung und die Volksstimmung ein wirken muß. Die russische Regierung hat jetzt Zeit genug gehabt, sich über ihre Stellungnahme schlüssig

zu werden. Das Echo, das die amtlichen Verlautbarungen der Mittelmächte in Rußland gefunden haben, läßt jetzt kaum mehr einen Zwei fel darüber bestehen, daß irgendwelche Aussichten auf das Zustandekom men eines Sonderfriedens mit R^u ßland nicht vorhanden sind. Man mag das bedauern, weil dadurch die Frie densaussichten überhaupt in weitere Ferne ge rückt werden, au der Tatsache selbst ist nichts zu ändern.. Es gilt daher, kühl und nüchtern den Gingen ins Auge zu sehen. Wenn wir uns fragen, wie es möglich

Z e r e t e l l i in der Haus versammlung der Arbeiter- und Soldatenräte-! „Ein Sondersriede ist in der Tat unmöglich. Ein solcher Friede würde Rch \ land in einen neuen Krieg auf seiten der f deutschen Koalition hineinziehen. Das hieße aus I einem Bunde austreten, um in einen anderes einzutreten." England scheint demnach mit Krieg gedroht! zu haben, falls Rußland das Ententelager ver lassen würde; wahrscheinlich ist diese Drohung mit dem Hinweis auf Japan verstärkt,worden.! Daß die Drohung ihren Zweck vollständig erreich

der Idee eines Sonder friedens als durch diese Feststellung läßt sich kaum denken. Wem schließlich die Beweise noch nicht genügen, dem muß noch der Fall Grimm vollends die Augen öffnen. Man denke: Ein schweizerische: Sozialist, dessen Sympathien keineswegs au; f deutscher Seite sind, glaubt der Sache des Frie dens zu dienen, wenn er gewisse Mißverständnisse zwischen Deutschland und Rußland zu beseitigen sucht. Durch den ehrenwerten Herrn Br an- trug, den Leiter der Stockholmer KonfereH die angeblich

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Seite 9 von 14
Datum: 17.07.1925
Umfang: 14
Gemeinde Panzendorf. Mir Franz, Patrouillenführer, 2. T. K. I. Reg., 22 Fahre, seit 27. Sept. 1914 in Rußland vermißt. Strickner Fosef, 4. T. K. F. Reg., 23 F., gef. 21. Okt. 1914 in Galizien. Vierer Peter, 3. K. Sch. Reg., 38 Fahre. gest. 16. März 1915 in Sibirien. Waldner Fohann, Ldst. Reg. 3, 38 Fahre, gest. 12. Feber 1915 in Serbien. Schraffl Fosef, 2. T. K. F. Reg., 30 Fahre. gest. 20. Fuli 1915 in Bozen. Strickner Anton, Unterjäger, 4. T. K. F. Reg., 26 Fahre, seit 1915 in Rußland vermißt

. Mühlmann Alois, Unterjäger, 4. T. K. F. Reg., 21 Fahre, seit 1915 am Fsonzo vermißt. Schönegger Fakob, Korporal, Ldst. Fnf. Reg. 2, 20 Fahre, gef. 29. Funi 1916 in Leviatze, Rußland. Rainer Franz, 3 .K. Sch. Reg., 20 Fahre, ges. 13. Dez. 1916 auf der Marmolata. Huber Fohann, 3. K. Sch. Reg., 31 Fahre, gef. 25. Funi 1917 auf Porta Lepozze. Koster Fosef, Unterjäger. 4. T. K. F. Reg., 22 Fahre, gef. 24. Okt. 1917 auf Rom bon, Ftalien. Iungmann Fohann, St. Sch. Baon Sillian, 21 Fahre, gest. 2. Fänner 1919

., 26 Fahre, gef. 22. Nov. 1917 auf Meletta di Gallio, Bez. Asiago. Stanglechner Fohann, 3. T. K. F. Reg., 44 Fahre, gef. 10. Sept. 1916, Mte. Pasubio. Theurl Andrä, Geb. Art. Reg. 14, 24 Jahre, gest. 4. Okt. 1914 im Res. Spit. Szinna, Rußland. Unterweger Albert, 3. L. Sch. Reg., 26 F., gef. Oktober 1914 in Galizien. Weitlaner Andrä, 4. T. K. F. Reg., 24 F., gest. 13. Fänner 1915 im Feldspit. 8/14, Galizien. Kofler Peter, Ldst. Baon 165, 2. Komp.. 38 Fahre, gef. 28. Fänner 1918, Col di Rosso. Waldhuber

am 6. Fuli 1918 in Oberlienz. Außersteiner Alois, 4. T. K. F. Reg., geb. 1900, gestorben am 25. April 1919 in Ober lienz, begraben daselbst. Salcher Fohann, Fnf. Reg. 7, 5. Feldkomp.» geb. 1891, gestorben am 5. Dez. 1919 in Wien, begraben Zentralfriedhof Wien. kemelnde Kaimberg. Aigner Adelbert, 3. K. Sch. Reg., 32 Fahre, gef. 5. August 1916 in Rußland. Baur Alois, 1. T. K. F. Reg., 27 Fahre, gef. 28. August 1914 in Galiziern Ebner Fohann, 35 Fahre, gest. 26. Mai 4917 Blumau. Girstmair Franz

in Serbien. Mattersberger Gregor, 2. T. K. F. Reg., 24 Fahre, gef. in Rußland 17. Sept. 1915. Müller Fosef. 3. T. K. F. Reg., 37 Fahre. gest. 12. März 1916 in Gaimberg. Müller Mathias, 4. T. K. F. Reg., 32 3., gest. 1915 in Innsbruck. Ortner Fohann, 4. T. K. F. Reg., 22 F., gef. 16. Funi 1916 in Ftalien. Ployer Franz, Baon 165, 40 Fahre, gef. 26. April 1916 in Ftalien. Tschärnig Fosef, 3. K. Sch. Reg., 27 Fahre, gef. 1915 in der Bukowina. Tschärnig Franz, T. K. F. Reg. 24 Fahre, gest. 21. Okt. 1915, Res

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Seite 1 von 10
Datum: 07.08.1914
Umfang: 10
die Tripelentente, also Rußland, Frankreich und England, dem Dreibund, nämlich Deutschland, Lesterreich-Ungarn und Italien, gegenüberstehen. Bei letzterem kann kein Zweifel sein, daß er von allen drei mitteleuropäischen Interessenten auch strikte cingehalten wird und somit ein festes Boll werk für den Frieden und eine Schutzwehr gegen leichtfertige Angriffe ist. In dem Bündnisse der Dreibundmächte, zu dem die Anregung vom Reichskanzler Fürsten Bismarck ausging und das zwischen Berlin und Wien am 7. Oktober 1879

abgeschlossen wurde,-ist die Haupt spitze gegen Rußland gerichtet. In den, Kontrakte heißt es. daß die beiden Kontrahenten, Deutsch land und Oesterreich-Ungarn, verpflichtet sind, ein ander beizustehen, wenn eines der beiden Reiche von Rußland angegriffen würde. Würde eine andere angreisende Macht von Rußland unterstützt, so tritt ebenfalls die im Artikel ! stipulierte Verpflichtung des gegenseitigen Beistandes mit voller Heeresmacht sofort in Kraft und die Kriegführung wird eine ge meinsame

bis zum gemeinsamen Friedensschluß. Diesem Friedensbündnisse ist Italien beige treten, das sich durch Frankreichs Gelüste fort während bedroht sah. Jialiens Verhältnis zu dem damaligen Zweibund wurde so intim, daß nach dem Vufichäumen des Boulangismus in Frankreich und des Panslawismus in Rußland im Februar 1887 in Berlin die heute so bedeutsamen Dokumente des einheitlichen Dreibundvertrages unterzeichnet werden konnten. Welche Abmachungen bestehen dagegen zwischen den Mächten der Tripelentente? Ein wirkliches

Bundesverhältnis auf dieser Seite umschlingt nur Rußland und Frankreich und ist, was den Grad der Verpflichtungen onlangt, dem Dreibundsvertrag gleichzustellen. Der russisch-französischen Allianz ist es aber bisher nicht gelungen, England ganz in ihre Netze zu verstricken. Ja, es ist nach den letzten Worten des englischen Staatssekretärs wohl ein Desinteressement Großbritanniens bei den Streitig keiten auf dem Kontinente zu erwarten, vorausgesetzt, daß nicht große Umwälzungen das mit so viel Mühe aufrecht

erhaltene europäische Gleich gewicht erschüttern. Sehr ausschlaggebend für die Beurteilung der Aussichten für den Dreibund, falls dieser in einen Krieg mit Rußland verwickelt und Frankreich sich an die Seite des Zarenreiches stellen würde, ist die Haltung des japanischen 60-Millionen- reiches, des russischen Erzfeindes im fernen Osten. Einige Zeit nach dem russisch-japanischen Krieg ist Japan eine Entente mit Rußland eingegangen, der jedoch nicht so viel Bedeutung zukommt wie dem japanischen

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