426 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/08_02_1918/ZDB-3091117-5_1918_02_08_8_object_8500008.png
Seite 8 von 8
Datum: 08.02.1918
Umfang: 8
Verwünschungen vor sich hinmurmclnd, als Christian eintrat. „Guten Tag, Herr von Wäldern." .Mas willst Du?" herrschte ihn Wäldern an. „Ich wollte nur hören, ob Sie sich die Sache mit der Lohnerhöhung überlegt haben, Herr," antwortete Christian frech. Wäldern wurde von heftigstem Zorne gepackt. „Da braucht es keine Ueberlegung!" rief er. „Du kannst Dich zum Teufel scheren!" Der Bursche lächelte impertinent. ,Lassen Sie sich noch eins sagen Herr, ehe es zu spät ist. Ich will zur Stadt, habe aber kein Geld

der Gutsbesitzer, und die Zornadern schwollen ihm auf der Stirne an. „Ich werde der Polizei nur einen Wink geben, wo der Mörder der Haushälterin zu suchen ist!" anttvortete Christian. „Du wagst es,.mir das ins Gesicht zu sagen <— Du?" keuchte Wäldern. „Dü kennst den Täter?" „Jawohl. Daß es die Gouvernante nicht ist, das wissen Sie selbst ja ganz genau!" Ehe sich Christian in Sicherheit bringen konnte, sah er den wie toll sich geberdenden Mann auf sich zustürzen, hörte einen pfeifenden Ton durch die Luft

, und die Reitgerte bearbeitete ihn unbarmherzig. Christian schrie laut auf: da schleppte ihn die Faust des Gutsherrn nach der Tür und warf ihn in den Korridor hinaus. Schmetternd fiel hinter ihm die Tür ins Schloß. Eine wilde Drohung schickte Christian dem Dienstherrn nach, dann erhob er sich und stürzte auf den Hof. „Die Gendarmen schicke ich Euch! Ins Zucht haus müßt Ihr alle!" schrie er überlaut. Dann rannte er zum Tor hinaus. Wäldern hatte die letzten Drohworte Chri stians deutlich gehört. Jetzt entsank

er die Pferde mächtig ausgreifen, und der Wagen flog über Stock und Stein. Herr von Wäldern kam zu spät. Er holte Christian nicht mehr ein und wollte nur noch sehen, ob sich der Bursche wirklich in das Stadthaus begab. Um genau beobachten zu können, benutzte der Gutsherr von Nicderbronn ein Gasthaus als Quartier das dem Stadthaus und dessen Haupt eingang gerade gegenüber lag, aus dem plötzlich Christian trat j Wäldern öffnete das Jenfter und wollte rufen. Doch Christian hatte ihn schon bemerkt. Der Bursche

schlug ein höhnisches Gelachter auf, deutete mit dein Daumen hinter sich nach den oberen Fenstern des Stadthauses und ver schwand in einer der Seitengassen. „Jetzt ist alles verloren!" murmelte Wäldern, ließ sich seine Pferde wieder anschirren und fuhr nach Hauke. Wäre der Christian ihm in den Weg gelaufen, er würde ihn erschlagen haben. Aber er bekam ihn nicht zu Gesicht an diesem Tage. In der Nahe des Baron Wengerskhschen Gutes angelaugt, schien Wäldern mit ein-un schweren Entschlüsse zu kämpfen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/08_02_1918/ZDB-3091117-5_1918_02_08_7_object_8500007.png
Seite 7 von 8
Datum: 08.02.1918
Umfang: 8
von G. Schätzler-Perasini. „Wird schon sein. Aber das zahle ich ihm Arm!" drohte Christian. „Er meint wohl, ich wäre wie die anderen fürchtete mich vor ihm. Er soll sich wundern!" i. : Grosser winkte ihn heran. „Setzt Euch eine Minute und schwenkt Euch , den Aerger mit einem kräftigen Schluck hin- 1 unter." Christian ließ sich' nicht lange nötigen. Er befand sich übrigens in höchst gereizter Stim mung. „Was würdet Ihr tun," fragte er Grosser, "wenn Euch der Gutsherr die HunÄepeitsjhN ins Gesicht schlüge

, anstatt den Lohn zu er höhen?" ^ „Je nachdem: ich würde suchen, ihm dpn Streich heimzuzahlen und dazu eine passend^ Gelegenheit abwarien." „Heimzahlen! Das ist das Richtige," schrie Christian „und die Gelegenheit habe ich schon." „Ihr wollt nach der Stadt?" „Jawohl, sogar aus die Polizei." „Verdammt auch! Was habt Ihr dort zu tun!" E'Don, der Poli n ma» ich nichts wissen! Er heimzahlen werde ich es dem seinen Herrn döiederbronn — und einem andren dazu. Mehr sage ich. ni<U. Prosit Kamerad

!" %, Jetzt erhob sich Christian. „Ich darf mich nicht länger aufhaltett. So lange ich die Sache auf mir sitzen habe, finde ich keine Ruhe. Vielleicht treffen wir uns später -irgendwo in der Gegend." . Soll mir recht sein." Er reichte dem .Burschen die Hand, und dieser entfernte sich. Grosser sah ihm lange nach. Er will etwas verraten, was dem Gutsbesitzer Schaden bringt. Wenn ich wüßte? Nein, ich bleibe, oder vielmehr, W gehe nach- Niederbronn! Gre ü'tzte seinen Weg fort. e Stunde mochte vergangen

sein, er hatte bereits passiert, als er dem wie toll dahersahrenden Gutsbesitzer von Niederbeonn be gegnete, der allem Anscheine nach Christian zu verfolgeu schien. Als Wäldern den Arbiter bemerkte, riß er die Züge! zurück. „Heda!" schrie er Grosser au. „Habt Ihr keinen Burschen gesehen, der zur Stadt ging, rötlich gelbe Haare, eine Narbe über die Nase und z' mlich groß?" „Jawohl, Herr," nickte Grosser; „stimmt 'chon! Der sagte, er wolle nach der Stadt und aus die Polizei!" Der Gutsherr fluchte

. „Wo war dies und wann?" ries er dann. „Wohl eine Stunde von da, weit hinter Ostra," antwortete Grosser. „Jetzt muß er das Stadthaus längst erreicht haben." „Wenn er sich nicht in einer Schenke am Wege festgesetzt hat!" stieß Wäldern hervor, und liest die lange Peitschenschnur über die Pserderücken sausen. In wilder Eile ging es weiter der Stadt zu. „Zu spät wahrscheinlich!" murmelte Grosser.- Der Polizeiagent hatte recht, Christian betrat um diese Zeit bereits das Stadthaus und stieg die breite Treppe hinauf

2
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/08_03_1918/ZDB-3091117-5_1918_03_08_8_object_8500056.png
Seite 8 von 8
Datum: 08.03.1918
Umfang: 8
Erregung die Treppe hinabstürzte und am Fuße derselben auch, wie Christian ge sehen hatte, mit der Haushälterin zusammen traf. Dieses Moment war für den Richter das wichtigste. Franz gestand, daß er, beinahe sinnlos vor Wut, der Haushälterin beleidigende Worte zurief, daß er auf sie zustürzte, als sie ihm spöttisch antwortete, er gab auch noch zu, ihr, seiner selbst kaum mehr mächtig, in ihr eigenes Zimmer gefolgt zu sein. „Sie griffen dort nun die Frau tätlich an?" fragte der Kommissar. • „Nein

; ich wollte es tun, aber ich kam nicht dazu!" „Weshalb nicht?" „Die Person wurde plötzlich von solcher To desangst ergriffen, daß sie entietzt die Hände ge gen mich ausstreckte und zitternd um Gnade flehte. Ich wendete mich voll Verachtung ab und eilte aus dem Zimmer." „Sie. eilten aus dem Zimmer?" forschte der Untersuchungsrichter. „Aber auf welche Art wol len Sie denn das Haus verlassen haben?" „Durch die Hintertür, die ich auch zum Ein tritt benutz! hatte." „Da hätte Sie doch Christian wieder aus dem Zimmer

treten sehen müssen!" „Allerdings!" „Dies ist aber nicht der Fall. Der Zeuge be hauptete ganz entschieden, Sie wären im Zim mer geblieben, hätten dasselbe vielmehr durch das nach dem Garten gehende Fenster verlassen." „Christian lügt hier; ich hielt mich kaum eine Minute in dem Zimmer der Haushälterin auf. Wäre ich nicht ganz von Sinnen gewesen, so hätte ich dasselbe gar nicht betreten. Bei meinem Fortgehen befand sich die Haushälterin noch frisch und gesund." Aber er fand keinen Glauben. Die Gouver

nante blieb bei dem schon abgelegten Geständnis, konnte der Einzelheiten wegen sedoch nicht be sagt werden, da sie ihres krankhaft erregten Zustandes wegen im Gesängnishospitale unter gebracht werden mußte. — Folgen wir nun dem Polizeiagenten Grosser, der nach einem ganz bestimmten Plane operierte. Christian trieb sich stets iu der Gegend von Niederbronn herum, wie Grosser herausbrachte, es gelang dem schlauen Agenten jedoch nicht, den Burschen einzufangen. Endlich fand sich eine Spur

, und zwar deutete diese direkt auf Nie- derbronn hin. Christian war dem Agenten über den Weg gelaufen und dieser erkannte sofort seinen Mann. Grosser stürzte sich nicht etwa sofort auf den Gesuchten, sondern folgte demselben heimlich. Es war Nacht, und Christian, der eine Sache von Wichtigkeit vorhatte, dachte gar nicht daran, daß er verfolgt werden könnte. Grosser konnte bemerken, daß der Bursche auf vorsichtige Weise das Gut Niederbronn umschlich und endlich in den großen Garten schlüpfte. Der Polizist folgte

3
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/15_03_1918/ZDB-3091117-5_1918_03_15_8_object_8500068.png
Seite 8 von 8
Datum: 15.03.1918
Umfang: 8
! Jetzt war der Schrank geöffnet, und Christian riß atemlos die verschie denen Schubladen auf. Erwarf alles durcheinan der, auch einiges Geld, nach dem er jedoch durch aus kein Verlangen zu tragen schien. Endlich sand er ein Paket Briefe, die er in die Brust- tasche schob. Er atmete tief auf und schob die Laden wieder zu. „Ich habe sie," murmelte er; „jetzt fort!" Im selben Moment legte Grosser seine Sand auf den Arm Christians. „Im Namen des Gesetzes verhafte ich' Sie!" Der Polizist war ungehört vor- und näher

getreten. Christian fuhr mit einem heiseren Schrei herum, starrte dem Polizisten in das Gesicht und warf einen verzweifelten Blick nach dem Fenster. Grosser verstand diese Bewegung sehr wohl. Er hielt dem ertappten Verbrecher den Revolver vor und sagte kalt: „Alles umsonst! Ergeben Sie sich ihrem Schicksal. Eine einzige Bewegung, und Sie sind ein toter Mann!" Christian knickte förmlich zusammen. Er hatte den letzten Mut der Verzweiflung verloren. „Wer sind Sie denn? Lassen Sie mich laufen

! Was haben Sie denn von meiner Festnahme?" stotterte er. „Ich bin im Dienst der Kriminalpolizei und Ihnen schon längst auf der Spur." „O, ich Tölpel!" ächzte der Bursche. Im nächsten Moment saßen ihm die Hand schellen am Gelenk. Die Kerze fiel dabei auf den Boden und erlosch. Grosser holte seine Blendla terne hervor und öffnete die Klappen, so daß das Zimmer hell erleuchtet wurde. Christian saß halbgeb rochen auf einem Holz- stnhle. Er hatte den Kopf tief auf die Brust sinken lassen und blickte starr vor sich nieder. Grosser schloß

den Fensterrahmen nnd wen dete sich an den Verbrecher. „Was suchten Sie hier?" „Nichts, ich — ich wollte kein Geld stehlen, so wahr mir Gott helfe!" rief er. „Dann war es etwas anderes! Unrsonst habt Ihr diesen gefährlichen Schritt nicht unternom men." Der Gefangene schwieg. Grosser trat dicht au ihn heran und faßte ihm in die Drusttasche. „Waren es diese Briese, die Euch keine Ruhe ließen?" Christian sträubte sich wohl gegen die Heraus gabe der Briefe, aber er konnte, da ihm die Sande geschlossen

waren, nichts dagegen tun. Der Polizeiagent schob das Päckchen in seine eigene Tasche und sagte: „Nun auf, wir müssen fort!" Christian erhob sich und folgte Grosser, bei die Tür öffnete und auf dem Flur nach dem alten Inspektor rief, der, seitdem Niederbronn keinen Herrn mehr hatte, im Hause schlief. Der Alte war nicht wenig verblüfft, als iH« Grosser in Begleitung des gefesselten, seit Tagen gesuchten Christian entgegentrat. Wenige Worte klärten ihn auf. Grosser erbat ein m Wagen, mn sogleich den Gefangenen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1914/09_06_1914/ZDB-3091117-5_1914_06_09_2_object_8497022.png
Seite 2 von 24
Datum: 09.06.1914
Umfang: 24
den Kaldenhofschen Kutscher. „Na, Christian, bleibt der Schatz aus?" lachte er. „Der Schatz' nicht, aber der Herr", knurrte Christian, der Spässe nicht liebte. „Jh was! So um halb fünf traf ich ihn, da wollt' er in den Wald." „Ja, und noch ist er nicht zurück. Sowas ist sonst nicht seine Art. Na, es kann ja doch mit rechten Dingen zugehen." Die Haustüre wurde ein wenig zurückgeschoben, und Dagmar trat auf die Schwelle. „Mit wem sprechen Sie da, Christian? Ist der Herr zurück?" „Nein, das ist bloß Herr Diercke

hersckrckt. „Danke sehr, Herr Diercke. Das könnte ja eventuell Christian tun. Aber es wird nicht nötig sein. Mein Mann kommt gewiß bald. Gute Nacht." „Hochnäsige Person", brummte Diercke, während er seinen Weg fortsetzte. Aber seine Gedanken konnten von seinem Chef nicht loskommen, und eine Stunde später fand er sich wieder vor der Oberförsterei. „Nur seinetwegen, ihretwegen wahrhaftig nicht." Im Hause schien alles still. Als er behutsam die Gittertür aufklinkte, erhob „Bursch" im Pferdestall lautes

Gebell und Christian steckte den Kopf heraus. Diercke blendete die Laterne ab. „Na?" „Nein, noch nicht." „Hm, dacht' mir's fast. Wenn das man doch nicht was zu bedeuten hat." „Tja." Oben glitt hinter den Vorhängen ein Schatten hin und her. „Sie ist noch auf. Hat am Ende Angst." Der Knecht zuckte spöttisch die Achseln. „Sollt' sie wohl?" Eine Weile standen die Männer schweigend. „Ich will Ihnen was sagen", fing Diercke wieder an. „In 'ner Stunde kommt der Mond hoch, lassen Sie mich solange

hier im Stall sitzen. Und dann gehen wir beide mal zusammen los. Ich weiß nicht, — ich Hab' so 'ne Arr Unruhe —" ,.Aber darüber kann's Mitternacht werden", meinte Christian unschlüssig. „Kerl, sind Sie fo'n altes Weib, daß Sie an Spuk denken? Aber bleiben Sie nur ruhig hier, wenn Sie Angst haben. Ich werd' auch allein fertig", sagte der Holz- Wärter verächtlich. „Nein, nein. Doch man nicht so hitzig. Ich komme ja mit," brummte Christian, in seiner Ehre gekränkt. Diercke ging in die Häckselkamxner

, wo er sich ein paar Bunde Stroh zum Sitz zurechtschob. Nach einer Stunde weckte er Christian, der sich in den Kleidern auf fein Bett .geworfen hatte und wie ein Bär schnarchte. „Man los. Jetzt können wir sehen." Verschlafen taumelte der Knecht in die Höhe. „Wa — was ist?" „Ihren Herrn sollen Sie suchen, Mensch. Daß da 'n Unglück passiert ist, ist mir so sicher, wies Amen in der Kirche." „Suchen, das ist leicht gesagt; so bei Nacht und Nebel. Gerad' als ob einer 'ne Erbse im Sack voll Kaff' suchen wollt'!" „Seien

5
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/22_03_1918/ZDB-3091117-5_1918_03_22_7_object_8500079.png
Seite 7 von 8
Datum: 22.03.1918
Umfang: 8
dieser Briese Auf schluß," meinte Grosser. „Der Inhalt?" versetzte der Kommissar, Wien dieser bekannt?" „Nein, aber ich habe meine ganz'bestimmte» Mutmaßungen." Der Untersuchungsrichter nahm die einzelnen Briefe auseinander. Es waren ehva ein Dutzend durchwegs in leidenschaftlichem Tone gehaltene Liebesbriefe. Der Schreiber war Christian, die Empfängerin, die Geliebte des Burschen, die die sem viele Sorge zu machen Wen die Haus hälterin Vielleicht wüßte der Kommissar den Butschen noch nicht richtig

fürchtete. Sonst habe er nichts, aus dem Gewissen. lieber den Grund, weshalb er auf solch gefährliche Weife die alten Liebesbriefe sich holen wollte, schwieg er. Daß die Ermordete früher seine Geliebte war, gab er zü. „Hatten Sie etwa Ursache, sie setzt zu hassen fragte der Kommissar. „Nein," antwortete Christian. Man mußte ihn wieder zurückführen. Am zweiten Tage darauf ließ der Kommissar dem Verhafteten die Mitteiluug machen, daß sich der Zustand seines Opfers derart verschlimmert habe, daß der Tod

des Gutsherrn noch vor Abend zu erwarten wäre. Christian hatte auch hierauf keine Antwort. 13. Der Prozeß ging trotz des letzten Erfolges des Polizeiagenten Grosser nicht so rasch, wie dieser und der Untersuchungsrichter es sich, wünschten. Franz von Wäldern, wie auch seine Braut, die Gouvernante, befanden sich noch immer in Haft. Beide blieben bei ihren letzten Aussagen stützen. Grosser machte ?M Hehl daraus, daß er so wohl den Inspektor als die Gouvernante für völlig schuldlos hielt. Es trat abermals sin

Zwischenfall ein, der den Prozeß in ein anderes Stadium brachte. Der Gefängniswärter berichtete, daß der vev- hafteke Knecht Christian in einer der letzten Nächte beständig laut mit sich gesprochen und mehrmals aufgeschrien habe. Von ddm Wärter befragt, was er habe, habe er die Antwort gegeben, er fürchte sich und könne nicht mchr allein, bleiben. Bor wem er sich fürchtete, sagte er nicht. Er deutete jedoch mit entsetztem Blick nach der Ecke und stammelte verwirrt: „Dort standen sie ~~ alle beide

." Der Untersuchungsrichter ließ den Burschen vor sich bringen und redete ihm eindringlich zu, ihm zu sagen, was ihm, Christian, eigent lich fehle. „Ja, Herr Kommissar," stieß er hervor, „ich will es Ihnen gestehen, vor wem ich mich fürchte und was mich nicht schlafen läßt. Ich kann keine Nacht mehr allein in meiner Zelle bleiben, denn die Angst bringt mich um. Ich fürchte mich vor den zwei Tötend

6
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/08_03_1918/ZDB-3091117-5_1918_03_08_7_object_8500055.png
Seite 7 von 8
Datum: 08.03.1918
Umfang: 8
haben. Ae f elbst aber haben sich strafrechtlich vergan gen, indem Sie Ihren Diener Christian ver blaßten, ein falsches Zeugnis abzulegen." Dem Gutsherrn schwamm alles vor den Äugen, und unten im Hofe des Stadthauses lchnte er seinen Kops an die kalte Steinmauer. Mein Sohn ein Mörders" ächzte er. „Wenn Gn jemand dazu gemacht hat, so bin ich es!" Er raffte sich auf, schwankte nach seinem Wagen Md fuhr nach Niederbronn zurück. „Wenn mir nur der Halunke Christian nicht Mter die Augen kommt, sonst gibt

war er zum Wagen und stürzte,gegen den Burschen. Nur Ive- We Worte sielen, dann blitzte in dem bellen Mondlicht etwas durch die Luft, ein Schrei, laut genüg, um noch in Ostra gehört zu werden, und die große, wuchtige Gestalt des Gutsherrn brach zusammen. In wilder Flucht jagten die Pferde mir dem leeren Wagen davon. Christian rannte quer über die Felder dem Walde zu. Der Gutsbesitzer von Niederbronn war schwer verwundet auf dem Wege hinter Ostra aufge funden worden. Im Gutshofe des Barons Wen- gerskv

an. Der Gutsherr hatte im Handgemer-e mit Christian von die sem von hinten einen Messerstich erhalten, der mit solcher Wucht geführt wurde, daß Wäldern sofort zusammenbrach. Er vermochte nur we nige Laute zu stammeln. „Christian — Streit — heim nach Nieder bronn! Meinen Sohn rufen —" Darauf trat Bewußtlosigkeit ein. Von einem Transport nach Niederbronn mußte abgesehen werden. Man lud daher den Verwundeten mit größter Vorsicht auf einen Wagen und fuhr langsam nach Ostra. Den verhafteten Franz von Wäldern herbei

7
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1917/09_11_1917/ZDB-3091117-5_1917_11_09_5_object_8499849.png
Seite 5 von 8
Datum: 09.11.1917
Umfang: 8
. Vom Wetter. 5, Nov. Der Himmel hat sich cmfgeheitert, er ist meistens wolkenlos. Auf der Sonnseite, so weit dieselbe bergan liegt, ist der 8 tNachdruck verboten.) Das Geheimnis von Niederbronn. Kriminal-Roman von G. Schätzler-Perasini. „Sie haben Wichtiges anzugeben?" fragte der Staatsanwalt. „Ja," antwortete Christian mit einer Stimme, die heiser und aufgeregt klang. „Herr von Wäldern, haben Sie die Güte, Licht zu machen," bat der Staatsanwalt. Der Gutsbesitzer gab den Auftrag. Christian brachte zwei

. Was um alles in der Welt konnte der Bursche wissen? Und auch Christian selbst fühlte diesen um Erbarmen flehenden angstvollen Blick auf sich xuben. Er biß sich grimmig auf die Zähne, wechselte einmal die Farbe, sah seinen Herrn an und stellte sich dann so, daß er nicht mehr den Anblick der Gouvernante vor sich hatte. „Was haben Sie nun zunächst zu erklären?" fragte der Staatsanwalt. Schnee so ziemlich verschwunden, im Tale und aus der Schattenseite ist alles schneeweiß von einer dünnen Schneeschichte. — Wir freuen

zu viel geschadet. Hingegen waren Mais und Schwarzplenten schön. Die Kartoffelernte ist ebenfalls gut ausgefallen. Einzelne Stücke wogen bis zu einem halben Kilo. Auch Stoppel rüben gab es, die zwei und Runkelrüben, die über drei Kilogramm gewogen haben. Die Obstbäume bo- gen sich unter der Last der köstlichen rotwangigen „Ich möchte erzählen, wie das Taschentuch in das Zimmer der ermordeten Haushälterin kam," antwortete Christian kalt. Der Bursche sah nun seinen Herrn nicht mehr an. „Das wissen Sie?" versetzte

der Richter. „Daralts wären wir nun wirklich neugierig!" Die Gouvernante zitterte und fuhr sich mit dem Taschentuche über die Augen. „Die Sache ist ganz einfach," stieß Christian rasch hervor: „das Tuch wurde hineingetragen." „Hineingetragen? Von wem hineingetragen?" „Von dem Fräulein selbst." Alles blickte auf das junge, totenblasse Mäd chen bei dieien Worten. Die Gouvernante atmete rasch und heftig. Ihre Hände schlangen sich krampfhaft ineinander. „Erklären Sie sich deutlicher," befahl der Staatsanwalt

. „Waren Sie etwa Augenzeuge davon, daß das Fräulein das Zimmer der Er mordeten in der verflossenen Nacht betrat?" „Ja!" „Bedenken Sie wohl, was Sie behaupten! In der Stadt gaben Sie an, nichts zu wissen." „Herr von Wäldern hatte mir das befohlen!" „Die Gouvernante hat ganz entschieden in Abrede gestellt, in verflossener Nacht mit der Haushälterin in deren Zimmer zusammenge- troffen zu sein!" „Ich bleibe trotzdem bei meiner Behauptung!" sagte Christian hartnäckig. „Dann sprechen Sie!" Der Bursche griff

8
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/15_02_1918/ZDB-3091117-5_1918_02_15_7_object_8500019.png
Seite 7 von 8
Datum: 15.02.1918
Umfang: 8
machen wollte. Es war etwa Wei Stunden nachdem Grosser den Richter ver- kashn hatte. Sonderbar; einer folgte heute dem Adern! Der Kommissar ließ den Mann wor. Er >var der Knecht und Hausdiener Christian. Dem Kommissar war er bekannt, da er ja zuerst die Nachricht von dem Morde brachte und auch die Herren der Gerichtskomrmssiou nach Niederbronn fuhr. -Das. Aussehen des Burschen war nicht das Wnstigste. bitte um Verzeihung Herr Kommissar," Mfann er etinas unsicher; „ich möchte mir nur Ku fragen.gestatten

von Wäldern?" rief der Bes amte überrascht. „Ja, er, der Inspektor! Ich habe ein Geständ nis zu machen, Herr Kommissar. Bei meiner Vernehmung auf Niederbronn habe ich manches verschwiegen. Ich hatte dazu meine Gründe: teils erwies ich dem Gutsbesitzer damit einen Ge fallen, wenn ich verschwieg/ was er nicht wissen lassen wollte, teils handelte ich aus eigenen! Interesse so. Heute, null ich es nachholen." .' „Sprechen -Sie!" Und Christian begann: „“"•t dem Abende, als der Mord später geschah, IT'and

führte, hörte -ich lautes Sprechen. Das war auffällig, und ich blieb stehen, mn zu lau sche;:. Ich erkannte zwei Stimmen, die. eine ge hörte der Gouvernante an, die andere unsernr jungen Herrn, dein Inspektor in Ostra!" Der Untersuchungsrichter hob überrascht den Kopf. „Das können Säe mit absoluter Sicherheit behaupten?" fragte er. „Bedenken Sie, was von dieser Ihrer Aussage abhängt!" „Ich habe alles bedacht," auttvortete Christian, „es war der Sohn des Gutsherrn." „Der junge Mann hat" entschieden

bestritten, an jenem Abend in Niederbronn gewesen zu sein!" „Dazu hatte er wohl allen Grund," nickte der Bursche. „Er war auch ganz heimlich gekommen, niemand hatte eine Ahnung von seiner An wesenheit." „Weiter, weiter!" drängte der Richter. „Ick -hörte also," fuhr Christian fort, „daß sich die Gouvernante über die Haushälterin be klagte und düst es dieser gelungen war, die Gouvernante zu verdrängen. Dann mußte das Fräulein dem jungen Herrn noch alle die

9
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1917/28_12_1917/ZDB-3091117-5_1917_12_28_8_object_8499936.png
Seite 8 von 8
Datum: 28.12.1917
Umfang: 8
ihm scheu aus dem Wege, denn der Gutsbesitzer begann ihnen nach gerade unheimlich zu werden; seit dem Morde hatte er sich völlig verändert. Das Gesinde hatte schwer unter seiner übergroßen nervösen Gereiztheit zu leiden. Nur Christian, der Knecht und Hausdiener des Gutsbesitzers, machte sich scheinbar lustig über das Gebaren seines Herrn. Gab ihm Wäldern ein scharfes Wort, so starrte ihn der Bursche nur mit einer lächelnden Miene eine Sekunde lang ins Gesicht, zuckte sogar ein- mal in verächtlicher

Weise die Schultern. Am zweiten Tage nach dem Morde gegen Abend trat Christian zu seinem Herrn in dessen Parterrezimmer. Am Nachmittag war die Haus hälterin beerdigt worden, und Herr bon Wäl dern fand sich dabei mit seinem ganzen Ge sinde ein. Zahlreiche an ere Personen, meist je doch Neugierige, ha....» sich ebenfalls versam melt. Es gab jedoch nichts Auffälliges zu hören, noch zu sehen. Christian war im Orte ohne Er laubnis seines Herrn länger als die übrigen zurückgeblieben und zechte

, so erfuhr er an diesem Tage nichts von Bedeu tung. Christian kehrte nach Niederbroun zurück und suchte bald darauf seinen Herrn auf. Dieser empfing ihn mit zorniger Miene. „Was willst Du?" herrschte Wäldern den Burschen an. „Ich möchte mit Ihnen sprechen, Herr," lau tete die Antwort. Der Gutsbesitzer legte die geballte Faust schwer auf die Tischplatte. „Nimm Dich in acht, Bursche!" stieß er zornig hervor. „Ich habe Dir neulich gedroht, Dich zum Haus hinaus zu werfen, wenn Du Deine Frechheit

10
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/22_02_1918/ZDB-3091117-5_1918_02_22_7_object_8500031.png
Seite 7 von 8
Datum: 22.02.1918
Umfang: 8
. Maurenbrecher hat in der frei geistigen Bewegung auch als Prediger eine Rolle gespielt. „Gewiß. Herr Kommissar." „So waren wohl Sie derjenige, der die ver haftete Gouvernante in der Nacht befreite, da Sie ihr auf andere Art nicht helfen konnten?" Christian hatte diese Frage offenbar nicht er wartet, denn er wechselte jäh die Farbe und stotterte: „Ich. Herr Kommissar? Wie können Sie nur so etwas denken? Ich würde dergleichen nicht wagen." „Weshalb erschraken Sie so, als ich die Frage stellte?" ..Ick konnte

nicht denken, daß Sie mir so et was zumuteten. Deshalb kam es mir zu un erwartet," erwiderte Christian gefaßter. „Die Gouvernante zu befreien, dazu hatte der junge Herr von Wäldern mehr Veranlassung als ich." Der Untersuchungsrichter mußte dem Burschen in diesem Sinne recht geben. „Sagen Sie mir noch, stand etwa der alte Herr von Wäldern nach dem Morde bis jetzt zu seinem Sohne in Verbindung, wenn auch heim lich?" „Das ist nicht der Fall, Herr Kommissar," versetzte Christian. „Der Gutsbesitzer schrieb wohl

?" „Wenn es fein muß, ja," erwiderte Christian etwas zögernd. „Gut!" Der Kommissar ließ den Burschen das Pro tokoll unterzeichnen und entließ ihn vorläufig Die Untersuchung sollte nun rasch zum Ziele führen, und dabei würde sich aus das Heraus stellen, wie weit Christian sich selbst strafrecht lich vergangen hatte. Dasselbe war bei dem Gutsbesitzer der Fall. Der Untersuchungsrichter sandte Grosser nach kurzer Ueberlegung eine Depesche folgenden In halts : „Verhaften Sie sofort den jungen Herrn von Wäldern

11
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1925/31_07_1925/ZDB-3091117-5_1925_07_31_10_object_8504074.png
Seite 10 von 14
Datum: 31.07.1925
Umfang: 14
Kleinlercher Johann. 2. T. K. I. Reg.. 43 Jahre, gef. 14. Dez. 1917 am Monte Granno. Lettner Albert. 1. T. K. 3. Reg.. 19 3ahre. gef. 22. Nov. 1917 am Monte Grappa. Lettner Konrad, 22 Jahre, gest. in der Heimat 15. Nov. 1914. Lettner Wilhelm, Oberleutnant d. R., 3nf.- Reg. 102, 27 Jahre, gef. 1917 3amiano. Karst. Ladstätter Alois, 3. K. Sch. Reg.. 20 I.. gest. 16. März 1917 Marmolata. Ladstätter Christian, 25 Jahre, gef. 3. Sept. 1916 bei Halicz in Galizien. Ladstätter Johann. Ldst. Inf. Reg

. Pichler Christian, Iugsführer, 3. T. K. I. Reg., 29 Jahre, gest. in der Heimat 16. Nov. 1918. Paßler Bernhard, 4. T. K. I. Reg., 44 I., gest. in einem Spital in Rumänien. Santner Herbert, 24 Jahre, gef. 19. Nov. 1914 in Galizien. Santner Franz, 38 Jahre, gest. 25. März 1916 in der Heimat. Scheiber Jakob, 3. K. Sch. Reg.. Hochgeb. Komp., 20 Jahre, gest. 1. Sept. 1917 in Bozen. Troyer Josef, Unterjäger, 2. T. K. I. Reg., 24 Jahre, gef. 16. April 1915 in Galizien. Troyer Rupert, Leutnant

d. R., 1. T. K. I. Reg., 28 Jahre, gef. am Col del Rosta. Troyer Georg, Unterjäger, 2. T.K. I. Reg., 38 Jahre, gest. 28. Feber 1916 in der Heimat. Bergmann Bernhard, 1 .T. K. I. Reg., geb. 1890, vermißt. Erlsbacher Andrä, Ldst. B. 15, geb. 1880, vermißt. Funkhäuser Josef, geb. 1878, vermißt. Gasser Peter, 4. T. K. I. Reg., geb. 1894, vermißt. Iesacher Christian, 4. T. K. 3. Reg., geb. 1878, vermißt. Kröll Otto, geb. 1895, vermißt. Kleinlercher Simon, 3. K. Sch. Reg., geb. 1876, vermißt. Kleinlercher Peter, 3. K. Sch

13
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1937/15_01_1937/ZDB-3091117-5_1937_01_15_7_object_8512464.png
Seite 7 von 12
Datum: 15.01.1937
Umfang: 12
, H — 4 kr. Stephan Grün wald, S. 1570: Martin Flatscher — Martin Lackner. Bartlme Laimgrueber, Mü. — Jakob?. Hof- fchneiöer, S., im Schoberhaus. — Stephan prenner, M. — Georg Wagner, Ni. H — 4 kr. 3.5 Pf. — Christian Theller, S. H — 4 kr. 1583 — Gregor Kogler, Hofschneider des Freih. Sigmund v. Wolkenstain (1554—1260). Lienhart „beh der Brüggen", Ni. — Se bastian Attele, N. H —13 kr. — Franz Hib ler, Ni. t 1592; 1572 als Bürger aufge- nommen, er zahlte dafür 15 kr. Am 1600: Hans Niöenpaß, M. — Anörä Anterweger

, Mü., dann N. — Anörä Korer, S. — Dobias Weih. — Simon Wagner (Frau: Christian Neiner aus Virgen; Sohn des Tischlers Georg M. in Amburg a. Nh ein. — Veit Stampfer (Frau: Kunigunde Saul burger). — Hans Frießlmahr. 1620: Paul Holering (1625 wurde er Bür ger). — Arban Tembler. — Hans Ladstätter. — Leonhard Gchraffl. — MatheS prugger. Schuster. Am 1545: Jörg Muerer, Bruöermeister. A. — Wolfgang. Theller, S. 1572: Anörä Ortner. — Christian Hueber, S. 12 . Nov. 1572 als Bürger aufgenommen, zahlte er 5 kr. und das Mahl

Wastler. — Leonhard Mußhauser v>on Thurn, S. H — 30 kr. HanS Grebitschitscher, geb. 1530. — Peter Gruber. — Veit Bedocknig (heiratete Dorethea Ah- ster). — Ge>org Vilzmahr, an der Äselwier hinter „Gönne" (Gasthof). — HanS Koch!. — Christian Khaller. Seckler, Hanöschuhmacher. Am 1545: Peter Lanzinger, f 1600, Mü. Er hatte sein Geschäft im Nathans ab 1589; Lahreiszins 2 fl. — Äörg Mahrl, «N., dann HanS Grechenich. H — 9 kr. 1583. 1580: Stephan Mahrl von Gmünd, Mü., im Haufe des Bäckers Paul Ebenperger

7 Kinder haben sich in Innsbruck, Fritzens und Chicago (Amerika) niedergelassen. 1601: Georg Strickenmacher aus' Nieder- övrf. — Christian Schopf (Schöpf). Seiler: Am 1545: Peter perger, M. — Alrich Put zenpacher am Ni. unter H>er H-aiden (dessen Nachkommen heute in der Messinggasse). 1570: Georg Murnauer, A. — Hans Mur- nauer heiratete am 25. Okt. 1612 Marianne Kranz; Söhne : Georg und Sebastian. Zimmerer. Am 1545: Lienhart Schubhart, in der Gasse zum Failbaö (Juöengasse). Jakob Gräber, M. — Gregor

14
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1917/05_10_1917/ZDB-3091117-5_1917_10_05_8_object_8499792.png
Seite 8 von 8
Datum: 05.10.1917
Umfang: 8
und dem Ge richtsarzt. Dann gab der Beamte noch einige Anordnun gen, betreffend die Zeit während seiner Abwesen heit, rief einen Schreiber zu sich, setzte den Hut auf und begab sich mit dem Protokollführer nach dem Stadthose. Dort stand Christian Baumann neben seinem Wagen und wartete.- Er fuhr leicht zusammen, als der Kommissar erschien und fast zu gleicher Zeit ütuet weitere Herren in den Hof traten, schwarz gekleidet, die strenge Amtsmiene im Ant litz. Ter einfache Mann hat nun einmal einen heiligen Respekt

vor der Polizei und allem, was mit ihr zusammenhängt. Die Herren begrüßten sich, Christian öffnete den niederen Wagenschlag und trat beiseite. „Ein Mord, also wirklich? Ich wollte kaum meinen Ohren trauen," bemerkte der Staatsan walt zu dem Kommissar. „Mir erging es nicht viel anders," nickte der Kommissar. „Aber leider besteht wohl kaum mehr ein Zweifel." „Und diese junge Haushälterin auf Nieder bronn soll das Opfer sein?" „Ja: die Sache scheint interessant zu werden. Zufällig ist mir bekannt, daß der junge

. „Die Untersuchung wird ja wohl Näheres ergeben." „Hoffen wir es!" Die Herren hatten während dieses rasch ge führten Gesprächs ihre Plätze eingenommen, und Christian bestieg den Kutscherbock. „Fahren Sie zu, Mann," gebot der Staatsan walt. Der Wagen rollte zum Torbogen hinaus und verließ bald darauf die Stadt. Es war indessen Nachmittag geworden. Voll und warm lag die Junisonne über dem Gefährt, das zum Glück ein leichtes Schutzdach besaß Es war eine herrliche Gegend, durch die man fuhr. Die Landleute

16
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1918/15_03_1918/ZDB-3091117-5_1918_03_15_7_object_8500067.png
Seite 7 von 8
Datum: 15.03.1918
Umfang: 8
eiugeholt haben, doch kam er von diesem Gedanken wieder ab. Er rührte sich nicht von der Stelle. Aber Christian kam nicht wieder. „Verwünscht!" murmelte der Polizist. „Ich habe ihn verscheucht. Aber kommt er nicht heute «acht zurück, so ist dies morgen der Fall." Er blleb auf »einem Posten bis zum Morgengrauen. Daun erst entfernte er sich. Von dem Flücht- Mg war weit und breit nichts mehr zu sehen, bwU aber fand Grosser Fußspuren, die ihm ver beten, nach welcher Richtung hin derselbe sich wendete

doch darartf geschworen, daß er Christian und keinen andern vor sich hatte. Der Burchh .# atmete heftig, als bewege ihn irgend etwas ungemein. Einige Sekunden lang blieb der Ein- gedrungene untätig stehen. Dann schien er in die Tasche zu greifen und etwas hervorzuholen. Gleich darauf flackerte ein Licht auf. In der einen Hand hielt er eine kleine Kerze, in der andern em. Brechwerkzeug. Offenbar schien der Bursche große Angst zu empfinden, zum mindesten^ be fand er sich m höchster Erregung

, und daß er hier in die Stube der Ermordeten eindrang, hatte gewiß sehr triftige Gründe. Was suchte er hier? Ließ er hier etwas liegen, das ihm Schaden meinem Fortgehen befand sich die Haushälterin bringen mußte, fand es die Polizei? Mer was sollte dies sein? Sekundenlang hielt der Bursche den stieren Blick auf die Garderobestücke gerichtet, hinter denen Grosser sich versteckt hielt, und schon wollte sich dieser hervor und auf den Flüchtling stürzen, da er fick entdeckt glaubte, als Christian sich langsam umwaudte

17