Kunstgeschichtliches.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 1)
, am 17. Dezember 1564 die Regierung zu Innsbruck beauftragte, einen von den am Grabmale Kaiser Maximilians beschäftigten Bildhauergesellen nach Prag zu senden. Ob Erzherzog Ferdinand bei dieser, bald nachher wieder zurück genommenen Berufung eines Gesellen Colins die Anfertigung des Grabmals für Kaiser Ferdinand und dessen Gattin oder eine andere Arbeit im Auge gehabt hat, ist um so weniger festzustellen, als über die Angelegenheit der Errichtung jenes Grabmals bis zum 23. März 1566 keine weitere Nachricht
vorliegt. Unter diesem Datum aber beauftragte Erzherzog Ferdinand die Regierung zu Innsbruck, den Bildhauer Alexander Colin selbst zu ihm nach Prag zu senden, um mit demselben wegen „Zurichtung der Sepultur' sür Kaiser Ferdi nand und weiland die römische Königin, seine Mutter, sich unterreden und verhandeln zu können. Sollte Colin, schreibt der Erzherzog, aus den Niederlanden, wohin zu reisen er von ihm die Erlaubnis erhalten hätte, noch nicht zurückgekehrt sein, so möge die Regierung ihm die Weisung
zukommen lassen, sich unverzüglich zu ihm nach Prag zu verfügen. Colin, welchem die Regierung hievon Mittheilung machte, erklärte fich sofort zur Reife nach Prag bereit und ging, nachdem ihm die Kammer das nöthige Reifegeld ausbezahlt hatte, bereits am 4. oder 5. April von Innsbruck ab. Vor feiner Abreise hatte Colin den Kammerpräsidenten Blasius Khuen von Belasi, welchem als „Superintendenten' der von dem Meister für den Hof auszuführenden Arbeiten die Überwachung der-