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Kleiner Gasthof- und Geschäftsanzeiger
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Seite 6 von 11
Datum: 24.06.1898
Umfang: 11
und Alois Schmidig im Bisisthal hatten schon seit einiger Zeit das Treiben der Steinadler an der Geitenberg-Fluh beobachtet. Bei einer kürzlich gemachten Nachschau sahen sie zwei junge Adler im Horste; einer von diesen muß später in Abwesenheit der alten Adler von Krähen, deren Lärm man einst beim Adlerhorste hörte, geraubt worden sein. Da dursten.die Jäger nicht länger zaudern, denn einen ausgeräum ten Horst würden die alten gemieden ha ben. Fast den ganzen Tag waren die beiden Männer auf der Lauer

; der junge Adler schrie, aber die alten witterten Un- rath uud zeigten sich nur von weitem; tags darauf kauerte Wildhüter Betschar stundenlang in der Geitenberg-Fluh aus einem sesselbreiten Bändchen an einem schwachen „Grotzlein' und sah senkrecht tief hinab ins Bifitzthal; etwa 40 Schritte vorwärts war auf dem Bande der Ad lerhorst; das Junge darin hatte offen bar Appetit; es schrie zuweilen, denn es wußte noch nichts vom Brotaufschlag. Plötzlich stieg es wie ein Schatten von der Fluh herauf — der alte

Adler war da und wurde von dem Wildhüter mit sicherem Schusse sofort erlegt. Dann holte er noch den Jungadler, der sichre: sei nem Zugreifen mit geschlossenen Augen duckte, offenbar, um über diesen ihm noch gänzlich unbekannten Vogel nachzu denken. Freudig stiegen die Männer mit den beiden Adlern bergabwärts. Als Beute hatten die Adler im Horste und in seiner Nähe Reste von Murmelthie ren, von einer Gemse und von weißen Hasen, eine halbe Katze, einen Marder, ein „Härmeli' (Wiesel) und sogar

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