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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 30.11.1929
Umfang: 10
erhält, welche die Länder zur Sanierung ihrer Finanzen dringend benötigen. Eö ist daher höchste Zeit, auch an die Neform der Abgabenteilung in objektiver und parteipolitisch unvoreingenommener Weise heranzugehen. Zum 40 jährigen Bestanös-Judiläum des Vinzenz-VereineS Kitzbühel Am kommenden ersten Dezembersonntag wollen wir es feiern. Der Vinzenz-Verein ist im ganzen Tiroler Land an 35 Orten verbreitet, ja er zählt Mitglieder in allen Teilen der katholischen Welt, 7500 Einzelvereine. Lind ihr Ziel

? Mit vereinten Kräften die leib liche und seelische Not der Mitmenschen zu lindern. Noch sind nicht hundert Jahre verflossen, seit der erste Vinzenz-Verein ins Leben gerufen wurde. In der Weltstadt Paris bezog damals ein reichbegabter Jüngling die Hochschule. Friedrich Ozanam war sein Name. Er sammelte gleich- gesinnte Freunde um sich. Sie wollten sich dem Dienst der Nächstenliebe widmen. Ozanam war die führende Feuerseele. Die acht Studenten grün deten einen Verein, den sie unter den Schutz des hl. Vinzenz

v. Paul, des großen Apostels der Nächstenliebe stellten. Dies war die Geburtsstunde des Sankt-Vinzenz-Vereineö. Ozanam erlebte es noch, zu seiner großen Freude, wie sein Werk den Siegeszug durch Europa be gann. Er war inzwischen zum LlniversitätSprofessor ernannt worden, gefeiert und geliebt von seinen jugendlichen Hörern. Doch bald schon neigte sich dies reiche Leben seinem Ende zu. Ozanam starb — sein Werk aber lebte — es blüht heute noch fort! Llnd auch in Kitzbühel faßte es vor 40 Jahren Wurzel

. Für gewöhnlich gellen die Frauen ihrer ganzen Veranlagung nach als die berufenen Trägerinnen des charitativen Gedankens. Der Vinzenz-Verein beweist jedoch, daß Eharitas-Arbeit nicht allein Frauensache, sondern ebensogut ein Werk der Männer sein kann. Denn seine Mitglieder gehören größtenteils der Männerwelt an. Immer hat eö auch bei uns Menschen gegeben, die in Not und Elend, keinen Ausweg aus ihrer Armut finden. Da sind Witwen, die den Lebens unterhalt für sich und die Kinder nicht allein auf bringen

können, solche, die durch Krankheit und da- rausfolgenöer Arbeitsunfähigkeit in die Enge getrieben werden. Altersschwache, körperlich und seelich Enterbte deö Lebens, die ohne fremde Hilfe untergehen. Ihnen soll in erster Linie Hilfe werden, doch gibt es auch Fälle, wo sich Armut mit moralischer Schuld verknüpft. Hier gilt es, um das Vertrauen des" Schuldigen zu werben und ihm aus der Schuld den Weg aufwärts zu zeigen. Von christlichem Erbarmen getrieben, sucht sich der Vinzenz-Verein der menschlichen Not anzu- nehmen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 8 von 8
Datum: 15.09.1934
Umfang: 8
. Im Zimmer Evas fanden sie einen Brief an Heinz. „Lieber Heinz! Ich bin mit Kathi zum Pater Vin zenz gefahren. Ich hoffe, er wird mir helfen. Es dürfte vier, fünf Tage dauern, bis wir wieder zu rückkommen. Laß dir die Zeit nicht zu lange werden. Sollte Albert inzwischen kommen, so grüße ihnherz- lichst von deiner Eva." „Wer ist Pater Vinzenz?" frug Albert. „Der Geistliche, der uns getraut hat. Komisch. Ich kenne ihn nur unter dem Namen Pater Vinzenz. Ich habe keine Ahnung, wie er mit seinem bürgerlichen

Namen heißt. Keine Ahnung, wo er sich befindet. Aber ich habe Vertrauen zu ihm. Er wird unserer Eva den Kopf schon zurecht setzen." Albert schaute ihn verwundert an. „Ich war nicht bei eurer Trauung. Wie seid ihr zu diesem Pater Vinzenz gekommen?" „Ja, das ist eine ganz merkwürdige 'Geschichte. Du weißt, ich war Adjutant des Korpskommandanten im Jahr 16 bei der Asiago-Offensive. Anfangs ist es ja rasch vorwärts gegangen. Wie sich dann der Wi derstand der Italiener versteift hat, fährt mein Korps

." „Ich bin der Korpskömmandant." „So? Der Korpskommandant bischt? Nachher schau zu, daß no ein, zwei Spitäler Herkimman. Mir ken- nans schier nit mehr dermachen vor Arbeit." „Wer sind denn Sie?" „I bin der Feldkurat, der Pater Vinzenz." Albert lachte. „Also, das ist großartig! Was hat denn der Korpskommandant gesagt?" „Beim Arm hat er mich genommen", erzählte Heinz, „und hat mich herausgeführt. Und dann hat er mich gefragt, was wir mit diesem Feldkuraten anfangen sollen. No, und ich Hab gemeint, da käme nur bte engere Wahl

, Franz. Es ist schon bezahlt." „Von wem, Frau Gräfin?" „Es scheint, daß Sie oder Ihre Frau irgendjeman dem eine Wohltat erwiesen, irgendeinen Menschen zu Dank verpflichtet haben. Der Pater Vinzenz, der Pfar rer ist in Rottenberg, hat mir das erzählt und war sehr angenehm überrascht, daß er nicht zu forschen und nach Wien zu schreiben hat, sondern die Kathi gleich dort vorfand. Ich gratuliere." „Eva, du!" rief Heinz, der eben mit Albert durchs Tor eintrat. „Wo kommst du her

?" „Ich Hab dir viel zu erzählen, Heinz. Hat sich Beckert gemeldet?" „Ja. Er wohnt im Grandhotel. " „Dann, bitte Franz, telephonieren Sie ins Grand hotel, daß ich Mister Beckert in meiner Wohnung erwarte." Das Ehepaar war mit dem Bruder der Frau allein. Eva legte den Mantel ab und setzte sich. „Ich er fuhr, daß Pater Vinzenz in Rottenberg in Kärn ten eine Pfarrstelle bekleide. Ich packte die Kathi in den Buik, wir fuhren los. Es ist ein kleines Gast haus dort, wo ich einkehrte. Dann ging ich ins Pfarr haus, wurde

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Seite 1 von 6
Datum: 14.09.1929
Umfang: 6
schminkt sich zur ersten Probe. Luftakrobaten und Kraftmenschen üben. Vinzenz geht allein mit müder, verkrvmmelter Gestalt durch diese Atmosphäre aller Weltteile. Er bleibt an den Tierkäfigen stehen und fühlt den heimwehkranken Blick gefangener Wllsten- tiere nach, die sich in künstlicher Hitze sonnen und den geliebten Himmel Asiens oder Afrikas vergessen sollen. Vinzenz sucht das Zelt indischer Schlangenbändiger auf, er plaudert mit den Kosaken, die teils melancholische Ehöre singen, teils

wie die Teufel an ihren wilden Pferdchen hängen. Equilibristen jong lieren mit schelmischer oder grotesk-ernster Sicherheit. Indianer, Chinesen, Japaner und Marokkaner Proben neue Kriegs-, Schwert-, Feuer- oder Messertänze. Llrwalöschreie flackern auf. Elefanten trompeten, Hgänen kreischen. Und dazwischen Wirbeln die Elowns, zwölf dumme Auguste in verrücktem Aufzug, bald hier, bald dort. Nicht jeden Morgen darf Vinzenz durch den Zirkus wandern, was er so gern tut,- auch er hat Proben, bei denen allerdings

ist das schlimmste dieser Art, das sich in Finnland je ereignet hat. anderes kann. Diesen Posten bekleidet er. weil es erstens auch Geiger geben muß, die, weit entfernt von einer Prominenz, gemeinsam jene Gewalt des Orchesters vermitteln, die wir ver langen, und weil es zweitens auch Verpflichtungen gibt, die Zirkusbesitzer verunglückten oder abgelehnten Nummern gegen über haben. Zu ersteren gehört Vinzenz. Er ritt eines der rassigsten Pferde der Schau, er stand einmal hoch in der Gunst deö Publikums. 2m fünften

Jahres seines Ruhms aber er eilte ihn das Schicksal Tausender in der bunten Flitterwelt deö Zirkus: Er stürzte, behielt ein HUftleiöen und eine un schöne Veränderung seines Gesichts, er wurde unbrauchbar. War es nicht noch ein hoch anzurechnendes Verdienst Ha- munsens, baß er. der Gewaltige, sich höchstselbst herabließ, ein Grsatztalent bei Vinzenz zu suchen? Man fand keines. Man entdeckte eine gewisse Fertigkeit auf der Violine und steckte ihn ins Orchester. Run hätte Vinzenz ja zufrieden

sein können, und er war es im gewissen Sinne wohl auch. Niemand würde es verstanden haben, daß es dem letzten Geiger im Orchester- verschlag blau vor den Augen wurde, wenn der Beifalls jubel einer der gefeierten Nummern selbst den dröhnenden Tusch der Musik überbrauste, daß eö ihn mit unheimlicher Gewalt dazu trieb, kopfüber von der Musikempore herabzu stürzen in den geliebten Sand der Manege, die ihm verloren gegangen war. Seit zehn Jahren führt Vinzenz dieses Leben des letzten Künstlers im Zirkus Hamunsen. Zehn Jahre

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Seite 6 von 8
Datum: 28.05.1932
Umfang: 8
, dev Hilfsarbeiterseheleute Rieder in der Bruggermühle in Kirchbichl in dm Fabrikskanal der Perlmoser Ze mentwerke. Die Leiche des Knaben konnte zirka 400 m unterhalb der Unfallftelle geborgen werden. Die Be erdigung des auf so tragische Weise dahingegangenenl Kindes fand am Montag, den 23. Mai unter zahl reichster Beteiligung statt. Die Schublade mit dem Loch Von Rudolf Moosleitner Streng gmommen hatte sie eigentlich kein Loch, die Schublade im Schreibtisch des Vinzenz Raunzer

, sondern das Loch ist bei den Schubladen ganz regulär oben. Und würde ich- zu meinem Freunde sagen: „Du, deine Schublade hat ein Loch", „wo?", „oben", so würde er mir sagen: „Du spinnst wohl, das muß doch so sein." Aber eigentlich ist es ja doch ein Loch, davon lasse ich! mich nicht abbringen. Und dazu leider ein sehe großes Loch-. Da hatte der Vinzenz Raunzer vom Holzverkauf eine Menge Geld ins Haus bekommen. Zweitausend dreihundertfünfzig Schillinge waren wirklich viel Geld. Doch mit dem Gelde kam

auch die Sorge: Wohin mit dem Geld? Denn bei Vinzenz Raunzer war es selten, daß außer den laufenden kärglichen Einnahmen soviel Geld ins Haus kam. UNd da die Familie des Vinzenz aus fünf Köpfen bestand, so waren natürlich auch- fünf verschiedene Meinungen vorhanden. Jedes wollte etwas anderes anfangen mit dem Geld. Der Vinzenz wollte bauen. Der Sohn wollte eüvas kaufen. Die Tochter irgendeine Beteiligung. Die Frau wollte das Geld in der Sparkasse anlegen und die Großmutter ^ lädierte dafür, das Geld

etwas modernisieren, denn da das Geld kein Hartgeld war wie zu ihrer Zeit, sondern eben Geldscheine, so durfte man es wegen der kleinen gewissen Tiere doch nicht wagen, das Geld in den Strohsack zu stecken. So einigte man sich denn dahin, das Geld in einer Schublade von Vinzenz Schreibtisch aufzubewahren. „Da ist das Geld sicher," sagte dann eines zum anderen, „da passiert ihm nichts, und wenn wir es brauchen, haben wir es gleich zur Hand." Sicher war ja soweit das Geld schon, weil zufällig das Haus

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Seite 7 von 8
Datum: 28.05.1932
Umfang: 8
„Das können wir uns nicht leisten", sagte der Vinzenz, „die Zeiten ft'nd jetzt so schlecht." „Aber wozu haben wir denn das viele Geld im Hause", bohrte die Raunzerin weiter, „doch nicht nur zum anschauen. Ich, glaube, ich habe genug gearbeitet in meinem Leben, daß ich mir auch einmal etwas leisten darf. Jetzt möchte ich einmal irgendwo hin fahren." Und dabei blieb es. Wenn auch die Reise nicht viel kostete, bloß an die hundert Schillinge, so mar es doch, eine Ausgabe, die nicht in die laufenden

einmal wieder zurück. Aber so billig kann man ja sonst nie mehr eins kaufen." „Jetzt bei diesen Zeiten ein Motorrad kaufen", fuhr der Vater den Sohn an, „du bist wohl nicht recht gescheit." Aber der Bub ließ nicht nach und so langte eben der Raunzer wieder in die Schublade. Nun kam auch noch die Großmutter. Auch sie hatte Plötzlich Wünsche, die sie mit einer wahren jugend lichen Leidenschaft verteidigte und von deren Erfüllung ihre ganze Glückseligkeit abzuhängen schien. Was blieb da dem Vinzenz anderes übrig

, als auch diese Wünsche zu erfüllen. „Jetzt ist alles gleich", sagte sich da der Vinzenz, „alle wollen sie was von dem Geld und nur ich soll zuschaun. Na, jetzt vergönne ich mir auch einmal etwas." Und ein Mann ein Wort. Er ging zum Lammwckt und trank etwas mehr als er vertragen konnte. So, nun hatte jeder etwas von dem Gelde gehabt. Und man hätte meinen können, daß der Raunzer nun Ruhe und Frieden gehabt hat. Dem war jedoch nicht so. Bald kam das eine und bald das andere: „Vater, Dies und Vater, das." Und immer

achthundert. Und rund zweitausend brauchte er. Nun nahm er die Schublade ganz heraus. Hatte sie vielleicht ein Loch oder einen Riß, durch den die Geldscheine davongelaufen waren? Aber die Schublade war, wie sie zuvor war; unten mit einem starken Boden und an den Seiten mit ebensolchen Wänden. Freilich, Das große Loch, die unbedeckte Oberfläche der Schub lade sah der Vinzenz nicht, durch das er immer hinein- gegriffen hatte. Da war nun allerdings nichts mehr zu machen. Ein Traum war wieder einmal ms Wasser

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Seite 2 von 6
Datum: 14.09.1929
Umfang: 6
Stellung des Meisterclowns. Das Publikum sollte um die Entscheidung ersucht werden. In der Zirkusdruckerei wurden die Anschlagplakate gedruckt. Noch feucht von Druck farbe klebten sie an den Zirkuszäunen, bald nachher auch vor einer vielköpfigen Schar Neugieriger an allen Litfaßsäulen der großen Stadt. An diesem Tage schleicht Vinzenz noch müder und ge brochener als sonst zu seinem Dirigenten und läßt sich für den Abend krank schreiben. Niemand wird die einzelne Geige des letzten Musikers vermissen

kündeten Freuöenfeuer, besonders am Wilden Kaiser, das schöne Fest an. Am Festtage gestaltete sich der Einzug in die Kirche besonders feierlich. Trauung. Am Montag vermählte sich in Sankt Johann i. T. Herr Michael Eggensteiner (Brüggen-) „Mensch!" reiht der Direktor eigenhändig den Clown von seinem Sitz, auf den der Erschöpfte gesunken ist. „Wer sind Sie? Sie sind ja eine Kanone! Eine ganz große! Sie sind engagiert! Was verlangen Sie?" Und dem Verlangen der Menge nachgebend: „Ihren Namen?! „Vinzenz

!" röchelt der Meisterclown, während der Direktor ihn an den Händen wieder in die Manege hinaus zieht. Sein Name fällt. Er wirkt neu und weckt keine Erinnerun gen. Vinzenz, der berühmte Herrenreiter, ist vergessen. Vinzenz, der Meisterclown, lebt, lind nun weiß er mit einem Male, daß die Zeit des Darbens vorüber, daß er wieder in das Reich der Manege eingezogen ist. von einer Null zu einer großen Nummer hinaufgerückt, zu einem Namen, der in kurzer Zeit die Welt beherrscht: Vinzenz, der größte

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Seite 8 von 8
Datum: 22.09.1934
Umfang: 8
Seite 8 ROM AN V O N LU D WI G ANT O N (Urheberrechtsschutz Verlags anstatt Manz, Regensburg) ^ (Schluß) „Hast du viel Geld gebraucht?" frug Albert. „No, so ein paar hunderttausend Schilling. Es tut mir nicht leid. Ich wollte ich hätte viele, viele Mil lionen, Um so Buße tun zu können. Das Schönste, die Leute haben wirklich keine Ahnung, daß ich hin ter der Sache stecke." „Was ist mit der Kathi?" „Da hat der Pater Vinzenz gemeint, daß es ern sündiger Hochmut sei von mir, die Frau zu mei ner

müssen. Es ist ehrlich erworben und keine Wohltat." „Und der Amerikaner?" frug Heinz. „Wie stellt sich der Pater Vinzenz zu dem?" „Ich frug ihn, ob ich nicht Mr. Beckert alles ge stehen und ihn um Verzeihung bitten müsse. Und da sagte er mir —" „Da bin ich neugierig." „Auf dich, mein Kind, hat das Gift entschieden eine moralisch sehr günstige Wirkung geübt. Es hat dir die Augen geöffnet für deine Untaten und Schlech tigkeiten. Du hast bereut, du bist zum Pnester ge gangen, du hast gebeichtet

, du bist bereit, Buße zu tun. Alles die Wirkung dieser Pflanze. Sollte sie auf den Amerikaner auch so wirken, dann wird er dich nicht weiter verfolgen, dann wird er ablassen von seinem sündigen Begehren und auch gut und fromm werden." Albert lachte. „Na, von der Wirkung habe ich bei Mr. Beckert nichts bemerkt." Eva fuhr fort. „In diesem Falle magst du auch ihm deine Sünden gestehen. Man vergibt sich nichts, wenn man einem guten Menschen, dem man ein Unrecht getan, um Verzeihung bittet. So sagte Pa ter Vinzenz

. Und darum, Heinz, bitte ich dich, dem ich vieles angetan, an dem ich viel gut zu machen habe, um Verzeihung. Ich werde dir in Hinkunft eine brave, gehorsame Frau sein." Albert lachte. „Der Frosch hüpft wieder m den Pfuhl — und saß er auch auf goldenem Stuhl. Wir werden ja sehen." Eva beachtete den Spötter nicht. „Du wirst ihn also prüfen", sagte Pater Vinzenz. „Und erst dann sprechen, bis du erkannt hast, ob er der Verbrecher geblieben ist, der er war^ oder ob er sich gleich dir gewandelt

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