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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 17.11.1907
Umfang: 16
den Madjaren niemand verübeln, denn es ist ein selbstverständliches Bestreben, von dem auch alle andere Nationen geleitet sind, welche sich nicht selbst ausgeben wollen. Aber die Madjaren be gnügen sich nicht bloß, alle Vorteile zu erringen und Oesterreich zu schwächen, nein, Oesterreich muß dafür noch in der brutalsten Weise miß handelt werden. Wie, so wird man fragen, ist es denn möglich, daß ein solches Verhältnis — nämlich der Dualismus — zwischen Oesterreich und Ungarn geschaffen

und dazu noch durch vier Dezennien bis heute in Kraft bleiben konnte? Ganz einfach, weil Oesterreich eben unter allen Umständen Großmacht sein sollte. Diesen Stand punkt nützen die Herren Madjaren natürlich gründlich aus und daher ihre ungeheuren Vor teile. Jetzt sind aber die Rollen gewechselt. Nun hat Oesterreich fast nichts, Ungarn aber alles zu verlieren. Bisher hatte Oesterreich das Groß machtsinteresse. Aber die Erhaltung dieser pro blematischen Macht — man denke nur an die Desertionen der ungarischen Regimenter

— hat so viel gekostet und kostet heute noch so viel Geld, daß dieses Interesse gänzlich erloschen ist. Nun wehren wir Oefterreicher uns unserer Haut ganz energisch. Wir sind zwar keine Feinde der Madjaren, aber wir sind treu für Oesterreich als unser Vaterland, und das werden die Herren jenseits der Leitha wohl noch erlauben, daß wir uns als Oesterreicher fühlen dürfen. Wir haben vierzig Jahre hindurch immer nur zu verlieren gehabt, wir sind heute auf dem Standpunkte: wir haben nichts mehr verlieren. Entweder muß

, die keine historische Reminiszenz mehr zu vergolden vermag, die kein Hoffnungschimmer mehr in wär mere Farben taucht, zurechtzufinden; allein es ist für uns eine Pflicht der Selbsterhaltung, nicht daran zu denken, wie herrlich es wäre, wenn die Dinge anders stünden, sondern mit ihnen zu rechnen, wie sie sind. Und da stellt sich der Schluß ganz von selbst ein, daß wir der Perso nalunion zusteuern, und daß auch das kleinste Opfer für Oesterreich zu groß ist, um den Ein tritt eines Ereignisses, das kommen muß

, um Wochen, Monate oder nm ein paar flüchtige Jahre zu verzögern. Etwas verhüllen zu wollen, was nicht mehr zu verhüllen ist, ist der schwerste politische Fehler, der begangen werden kann. An sehen und politische Reputation haben gerade wir Deutsche in Oesterreich in Menge in das Da- naidenfaß des Ausgleiches geschüttet, sollen wir jetzt auch noch den ärmlichen Rest, der uns ge blieben ist, hergeben, um, wenn die dualistische Firma doch falliert, als von allem entblöste, politische Bettler dazustehen

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Seite 1 von 12
Datum: 07.12.1913
Umfang: 12
nachmittags. - Passende Detträge werden dankbarst angenommen. - Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. Ein treffliches Urteil. Dr. L-cher, eiie« der fähigsten M tftieder de- BolkShauft«, Hit sich feinen Wählern gegen, über über die Liqe im Parlamente und über die politischen -Vorgänge in Oesterreich unter anderem wie folgt auSgesp ochen: Das Ministerium des Grafen Stürgkh sei die plan, und zielloseste Regierung, unter der wir je gelitten hab^n. Da» Parlament ist eine Mühl-, die |ttr

endlich aufhören, eine Geheim. Wissenschaft vorgaukeln zu wcllen. Sie muß ein organischer Bestandteil unsere« staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben- Werden, wie sie die- bei den g-oßen Kulturstaaten aber auch bet den vielgeschmähten Balkanstaaten sehr zu deren Vorteil ist. Dem Programm de« Grafen Berchtold: Schulden und Diplomaten! s'tzen wir da« Programm de« Volke« entgegen: Arbeit und Erwerb! Die Doppelbesteuerungen i« Oesterreich und Bavern. Unterm 3. Juli 1913 wurde in München

zwischen Oesterreich und Bayern mit Wirknng vom 1. Januar 1912 ein Staat-Vertrag abze. schloffen, der für manchen Steuerzahler von «in. schneidender Bedeutung ist. Ohne Rückficht auf die Staat-zugeh-rigkelt oder den Wohnsitz de« Steuerpflichtigen wird der Grnnd. »nd Grbindebefitz und der Betrieb «ine» stehenden Gewerbe« sowie da« an« diesen Quelle» herrührende Einkommen nnr in de» Staat, besteuert, in dessen Gebiet der Grund, und Gebäudehtsttz liegt oder ein, vetrieb-ftätt, zur AuSübong de« stehenden Gewerbe

« unter, halten wird. Werden Betriebsstätteu desselben gewrrblkchni Unternehmen« in Oesterreich und Bayern unterhalten, so werden sie mit direkten SlaatSsteucrn in jedem Staate nur nach Maß. gäbe de« dort stattfindenden Betriebe« heran gezogen. Beamte. Angestellte. Bedienstete oder ander, Personen, welche au« einer Staat« , Krön-, Hof., Lande«- oder Kreiskaste Besoldungen, Pensionen und Wartegelber beziehen, dürfen bezüglich diese« Einkommens nur in demjenigen Staate besteuert werden, au« dem sie ihre Bezüge

erhallen. So« ferne die Besteuerung von Zinsen und Renten» bezögen im A zugswege zu erfolgen hat, kommt dieselbe uneingeschränkt zur Ausübung Die tu Bayern oder Oesterreich des Dienste« halber sich aufhaltenden österr.ichischkn oder bayrischen Staatsdiener bleiben unbeschadet deS in diesem Absatz Gesagten hinsichtlich der Kapitalrenten und ähnlichen Bezüge in dem Aufenthaltsorte von allen Steuern frei und werden nur in dem Heimatsstaate zur Besteuerung berangezogen. Bei allen übrigen Personen

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Seite 1 von 16
Datum: 06.09.1903
Umfang: 16
, als die Sozialdemokraten in der Mehrheit waren und auch das Präsidium erhielten. Abg. Schraffl sprach eine Stunde lang unter vollkommener Ruhe und schlug dabei sehr radikale Töne an. Er verlangte das allgemeine und direkte Wahlrecht und zog gegen die un gerechte Verteilung der Lasten und Pflichten zufelde. Zum Schluß wandte er sich gegen die Verordnung des Kriegs ministeriums wegen Zurückbehaltung des Assentjahrganges 1900, die wir der ungarischen Obstruktion verdanken. Redner fragte, wie man in Oesterreich dazukomme

wirksam Ausdruck zu geben und nicht zu ruhen, bis die un verantwortliche Verfügung zurückgezogen wird." — Am selben Tage fand auch in Wörgl eine von den Christlichsozialen ein berufene Versammlung statt. In dieser traten Abg. Schraffl und Redakteur Thaler als Redner auf. Es wurde hiebei eine Resolution gegen das Veto angenommen, das Oesterreich bei der Papstwahl einlegte. Abg. Dr. Kathrein überdie Ungar ischeKrise. Abg. Dr. Kathrein schreibt im „Unterinntaler Boten" über die ungarische Krise

u. a.: „Eine Nachgiebigkeit revolutionären Elementen gegenüber wäre für das Reich von den traurigsten Folgen. Es wäre das der Sieg der Revolution und der Beginn des Zerfalles. Im vitalsten Interesse Oesterreich-Ungarn muß an der Gemeinsamkeit des Heeres festgehalten werden. Alles, was diese irgendwie lockern kann, muß energisch und mit aller Gewalt zurückgewiesen werden. Indessen werden wir gut tun, uns für alle Fälle vorzubereiten." Weiter dienen? Das nngarische Regierungsblatt „Magyar Nemzet" schreibt

Finanzminister schlossen in der Frage der im Verkehre zwischen Oesterreich und Ungarn einzuhebenden Surtaxe auf Zucker ein Kompromiß, welches die Surtaxe aus 3.5 Kronen festsetzt. König Eduard in Wien. König Eduard von Eng land traf am Montag um 5 Uhr nachmittags ein und wurde von der in den Straßen Spalier bildenden Menge mit Hoch rufen empfangen. Die Straßen waren festlich geschmückt. Abends fand in der Hofburg ein Galadiner statt, an welchem König Eouard und sein Gefolge, der Kaiser, die Erzherzoge

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Seite 2 von 8
Datum: 08.12.1912
Umfang: 8
Tat, mit Geld und Gut die unserem Staats, wesen feindlich gesinnten Balkanslaven. Aus Serbien klingen die maßlosesten Drohungen wie ein Echo wieder. Oesterreich möge nur zusehen, daß es nicht aus Bosnien und Herzegowina hinausgeworfen werde, erklärte öffentlich ein ser. bischer Parlamentarier. Braucht eS noch weitere Tatsachen, daß die Slaven Oesterreichs kein staats, erhaltendes Element find, sondern daß fie Oester, reich zerreißen und zerstückeln wollen? Das zweite staatSzerstörende Element

find die Sozialdemokraten, von denen in Oesterreich nur der deutsche Teil zur Internationale schwört, die die anderen alle aber extrem und fanatisch sla- visch national sind und ebenso wie die direkt panslavischen Elemente eS darauf abgesehen haben, den österreichischen Staat in Trümmer zu schlagen und gleichfalls die Aufforderung zur Gehorsamsverweigerung an die Soldaten, für einen Kriegsfall androhen. Auch wir Deutsche Oesterreich- und wir als Kulturvolk vor Allem, betrachten einen Krieg

Ziehung der Klaffenlose etwa im Monat Juli stattfinden. Hötzen-orf in Rumänien. Der Sektionschef Konrad von Hötzendorf, der in einem Hotel als Gast des Königs abgestiegen ist, bot der Bevölkerung Anlaß zu einer spontanen Sympathiekundgebung für Oesterreich. Die Straße war mit Fahnen beider Länder geschmückt und in der Mittagsstunde zog eine zahllose Menschen, menge vor das Absteigequartier von Hötzendorfs und brachte Hochrufe auf Oesterreich aus. Ausland. Die Feuerbestattung in Bauern. Der bayerische

. CS war dies die Leiche deS zu Planegg verstorbenen Kaufmanns Lutz. Am Montag folgen zwei weitere Einäscherungen. Oesterreich und Rußland. Wie in Ofenpest bestimmt verlautet, hat die russische Regierung daS österreichische Auswärtige Amt wissen lassen, daß fie die serbischen Ansprüche in keiner Weise zu unterstützen gedenke. Oesterreich-Ungarn und Serbien. Am 4. dS. traf aus Belgrad eine sensationelle Meldung ein. Der dortige ruffische Gesandte von Hartwig, der vom Beginn an als eine der Haupttriebfedern

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Seite 2 von 12
Datum: 27.07.1913
Umfang: 12
der Erzherzogin Maria Josepha und römisch-katholischer Priester, damit in den schärfsten Gegensatz zu der just von klerikalen Kreisen geförderten Politik der Ausrollung ver albanischen Frage und Verhetzung der Balkanvölker stellt. Jeder von der Parteien Gunst urd Haß nicht verwirrte Kopf wird dem Prinzen Max beipflichten müssen, wenn er sagt: „Die Politiker Oesterreich- haben schwere Fehler begangen, die nie gut zu machen find. Sie haben die südslawische Frage geschaffen. Sie verkündeten die Regelung

der Nationali. tätenfrage auf dem Balkan, den Ausgleich — und annektierten Bosnien und die Herzegowina. Dadurch regelten sie die Verhältnisse nicht, schufen auch keinen Ausgleich, sondern erregten die Völker". Und auch die Schlußfolgerung: Oesterreich hat die Nationalitätenfrage auf dem Balkan nicht gelöst, sondern noch mehr verwirrt, zum „Nachteil de- Dreibünde»" ist nur allzu berechtigt. Goethe- Wort: „Was du von der Minute au-gefchlagen, bringt keine Ewigkeit zurück" gilt in der Politik noch viel mehr

als auf jedem andern Gebiet. Oesterreich hat nicht nur einmal den ge-igncten Zeitpunkt verpaßt, eine Balkanpolitik zu machen, die nicht nur seinem Handel und feiner Industrie die denkbar größtenVorteile gesichert hätte, sondern auch im Interesse deS Deutschen Reiches gelegen wäre, da- in handelspolitischer Hinsicht die Bock, sprünge seine- Bundesgenossen teuer wird bezahlen müssen. Ob sich jetzt noch ein günstiger Augen, blick ergeben wird, steht füglich zu bezweifeln, zumal eS sich jeder der Balkanstaaten überlegen

wird, sich mit Oesterreich.Ungarn einzulasscn, da- sich so schwankend und unzuverlässig erwiesen hat. Die Frage, wo die Schuldigen zu suchen seien, wird im Anschluß an die Ausführungen des fürstlichen Tadlers von den „Frankfurter Nach, richten" dahin beantwortet, daß in der Umgebung der Fürstin Hohenberg jene Drahtzieher sitzen, die Oesterreich auf deu pelltischen Irrweg ge. bracht haben. Würde es Sophie Chotek wirklich gelingen, einmal Kaiserin zu werden, dann würde da- Deutschtum in Oesterreich völlig au-gespirlt

haben und ein Staat, in dem der Sohn der Herzogin von Hohenberg Kaiser würde, hätte als Bundesgenosse für Deuschland seinen Wert verloren, denn diese Kinder werden als Tschechen und gegen alles Deutsche erzogen." Das sollten sich auch gewisse Politiker im Reiche und in Oesterreich, die vom Belvedere eine auffallend gute Meinung haben, stets vor Aug».n halten! Der zweite Balkan krieg. Die ersten Abteilungen in Lüle-Burgas eingetroffen. Zwei Divisionen türkischer Kavallerie und eine Division türkischer Infanterie

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Seite 1 von 16
Datum: 01.09.1907
Umfang: 16
, diese Ernennung als einen deutschen Erfolg zu feiern. Aber ge rade die Geschichte der Persener Fahrt mahnt zur Vorsicht. Er hat es nicht verhindert, also ist er unser Feind, so schreiben die Welschen. Gemach. Er konnte ja das gar nicht verhindern. In Oesterreich, und dazu gehört trotz aller Jrridenta noch immer und noch sehr lange wohl, der ver- welschte Teil von Tirol, ist die Freizügigkeit staatlich gewährleistet. Wenn 20—30 Leute einen gemeinsamen Ausflug machen, wenn sie weder Fahnen noch sonstige

die Zentralstelle regiere, alle untergeord neten Stellen aber nur Ausführungsorgane seien, ist die alte Form der länderweisen Einteilung ge blieben. Wir leben nicht in Frankreich, das seine geschichtlichen Gebilde, die Provinzen zerschlug und in den Departements machtlose Unterteilungen sich schuf, sondern in Oesterreich, das noch seine Länder und Königreiche besitzt. Und die mora lisch e Verantwortung für die Art der Amts führung der politischen Behörden des Staates trägt im Volksempfinden der Statthalter

, das in Bälde einen neuen Landtag wählen wird, ihn, der sicher mit vielen, guten Vorsätzen sein Amt antritt, hiebei unter stützen, damit einstens man ihm nachsagen kann: Er war ein braver, tüchtiger Mann, so einen findet man selten. vr. 8. Rundschau. Oesterreich - Ungarn. Der italienische Minister des Aeu- tz ern Tittoni ist in Begleitung des Bot schafters Herzogs von Avarna, der ihm bis Bruck a. d. Mur entgegengereist war, und des Gesandten Bollati am 22. August zum Besuche des österr.- ungar. Ministers

des Aeußern Baron Aehrenthal in Semmering eingetroffen. — Die Konversation, die die Herren Tittoni und Baron Aehrenthal pflegten, hat die Bestätigung des in Desto ein vernehmlich festgesetzten Programmes ergeben. In der Annahme des kürzlich von Oesterreich-Ungarn und Rußland gegenüber den Mächten in Konstan tinopel mitgeteilten Projektes der Justizreform in Mazedonien seitens der italienischen Regierung liegt ein neuer Beweis für die vollständige Iden tität der Auffassung Oesterreich-Ungarns und Italiens

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Seite 2 von 16
Datum: 20.03.1910
Umfang: 16
vom Staate aus den all gemeinen Steuereingängen zur Verfügung gestellt, obwohl ein solcher Vorgang eigentlich vollkommen ungesetzlich ist. Das Gesetz vom Jahre 1867 be sagt nämlich ausdrücklich daß kein Staatsbürger verpflichtet werden kann, für die Kultusbedürfnisse einer anderen Konfession aufzukommen. Das ge schieht aber in Oesterreich trotzdem ungehindert seit Jahrzehnten, da die Regierung die Beiträge, beziehungsweise angeblichen Abgänge für den Religionsfond aus den allgemeinen Steuermitteln

Gesellschaftsordnung der Besitz von Grund und Boden auch mit politischen Rechten verbunden ist. In Oesterreich findet in regelmäßigen Zwischenräumen von fünf Jahren eine amtliche Feststellung des Vermögens der katho lischen Kirche statt, die sich jedoch nur auf die eigenen Angaben der Kirche stützt und wie Wrhrmund an mehreren drastischen Beispielen nachwies, wett hinter der Wirklichkeit zurückbleibt. Das Ver mögen der katholischen Kirche in Oesterreich be- trug im Zaire 1835 rund 54 Million Gulden, im Jahre 1880

um 222.584.761 Kronen gewachsen. Die Ergebnisse der letzten Zählung liegen noch nicht vollständig vor, dürften aber die riesenhafte Summe von einer Milliarde Kronenergeben. Diese Angaben beruhen aus den eigenen Zu sammenstellungen der katholischen Kirche und sind natürlich viel zu niedrig gegriffen. Professor Wahrmund schätzt in Wirkichkeit das Eigentum der katholischen Kirche in Oesterreich auf 3 bis 4 Milliarden Kronen. Nach den eigenen Angaben beträgt das Einkommen der Kirche jährlich rund 60 Millionen

" ist vor kurzem anläßlich des Besuches des Ministers Aehrenthal in München davon geschrieben wor den, daß zwischen Bayern und Oesterreich über die Ausnützung der Wasserkraft der Tiroler Ache, auch große Ache genannt, Verhandlungen geführt werden. Es dürste daher für jeden Nord tiroler sehr interessant sein, nähere Außführungen über diese, für beide Nachbarländer hochwichtige Angelegenheit entgegegennehmen zu können. — Nicht weit von Köffen drängt sich bei der „Roten Wand" die Tiroler Ache über die Grenze

, die Alz, einen großen Einfluß ausüben müßte. Die Wassermenge der Alz würde sehr gewaltig abnehmen und dadurch würde die geplante Er richtung eines großen staatlichen Elektrizitäts werkes an der Alz, das zur Elektrisierung der südbayrischen Bahnen einen Teil der nötigen Kraft liefern soll, in Frage gestellt. Wie schon erwähnt, ist man in Oesterreich freundnachbarlich genug, um eine Schädigung des Nachbarlandes zu vermeiden, aber in der Politik und vor allem

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Seite 2 von 14
Datum: 10.11.1907
Umfang: 14
für die Schule freizubekommcn. Die Worte, die hier vernommen wurden, sind der Aufschrei eines ganzen, großen, in seinem Rechtsgefühle tief beleidigten Standes. Aüs allen Ländern und allen Stämmen des Reiches sind hier die Ver treter der Lehrerschaft vereint. Was sie sonst scheidet, es tritt zurück vor der gebietenden gemeinsa- men Pflicht, vor der Pflicht, vereint an die Tore des Parlaments zu pochen, damit von Oesterreich die Schmach genommen werdse, daß es seine Lehrer darben läßt. Man sagt,; es seien

die Berge be trachten, die ihn so gut nähren; er kann sich auch als Kellner verdingen. Oberösterreich zahlt 1200 Kronen, damit der- Lehrer mit ganzer Kraft dem Beruf und der Familie leben kann; Nieder österreich 1400, Mähren und Böhmen 1200, Schlesien 1400, Galizieü 700 Kronen. Tiroler und Schlachzizen reichem einander die Hand. In ganz Oesterreich müssen 'die Lehrer gleichen Ge halt beziehen und so besoldet werden, daß sie der Sorge ums tägliche Brot enthoben sind. Aber wir vertrauen darauf

Ranges ist in den letzten Monaten aus dem Reich theoretischer Erwägungen und Wünsche in das Stadium tatkräftiger Arbeit eingetreten: das Pro jekt der Saalachtalbahn, die, der uralten Handels straße von Italien nach Oesterreich folgend, die kürzeste Verbindung zwischen Salzburg und Inns bruck über Reichenhall, Loser, St. Johann i. T. darftellen wird. Das Projekt ist so alt wie die Eisenbahnge schichte der Alpenlänver. Die Hanptschw irrig- feit, die sich der Erbauung dieser Bahn entgegen setzt

auch ihre bisherigen Verkehrsaufgaben in der Richtung Salzburg—Innsbruck und Wien—Arl berg zu bewältigen. Oesterreich wird sich vor die Frage gestellt sehen, entweder mit ungeheuren Kosten die Windungen der Giselabahn zweigeleisig auszubauen oder aber durch Erbauung der weit billigeren, um 100 Kilometer kürzeren Strecke Salzburg—Loser—St. Johann eine neue Durch ganzslinie ersten Ranges zu schaffen und gleich zeitig eine Eisenbahnwüste voll alpiner Mejestäten dem Verkehr zu erschließen. Oesterreich

wird sich, das kann man heute schon sagen, für die zweite Alternative entscheiden. Dafür sorgen das lebhafte Interesse und der be wundernswerte Eifer, womit in ganz Oesterreich, Salzburg und Tirol das neue Dahnprojekt be gleitet wird. Bis heute bereits liegen Unter- stützungserklärungen der Handelskammern der ge- nannten Kronländer in Innsbruck, Salzburg und Linz, des Armeekorpskommandos tn Innsbruck, des oberösterreichischen Landtags, der beteiligten Stadtgemeinden usw. vor. Die meistinteressierte Marktgemeinde Loser

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Seite 2 von 16
Datum: 15.12.1907
Umfang: 16
würde. Der Vertreter der oberösterreichischen Handels, kammer Sekretär Dr. Zeitlinger meint, daß in- ternationale Schwierigkeiten in Bezug auf den Bahnbau nicht bestehen. Oesterreich habe auf dem Wiener Kongresse da» Recht erhalten, den Ver kehr durch diesen äußersten Teil Bayerns zu füh ren. Wenn dies nicht schon bei dem Bau der Gi selabahn im Jahre 1867 geschehen sei, so waren dafür politische Erwägungen maßgebend. Jetzt sei die Zeit gekommen, dieses Servitut auSzunützen. Kais. Rat Kofler (Innsbruck) warnt davor

Redner vor allzu großem Optimismus Nachdem rer bayrische Abgeordnete Vieler die Zusicherung gegeben hatte, das Projekt wärmsten» zu vertreten, spricht Handelskammer-Sekretär Dr. Schüller (Salzburg). Er ermahnt, solidarisch zu sammenzustehen und unverdrossen zu arbeiten. So sei schon manches Werk gelungen. Der Gedanke des Baues der Tauernbahn beschäftigte die inter essierten Kreise seit dem Jahre 1859; jetzt geht daS kolossale Werk seiner Vollendung entgegen. Oesterreich habe ein eminentes Interesse

an der kürzesten oft-westlichen Verbindung. Ungarn be deutet für Oesterreich stets nur eine zitternde Freude; niemand weiß, wie sich die Dinge in dieser Be ziehung gestalten werden, und deswegen sei es not wendig, bei Zeiten neue Märkte und neue Absatz gebiete aufzusuchen. Die kürzeste Verbindung mit Innsbruck kann hier sehr gute Dienste leisten. Der größte Feind solch großzügiger Projekte sind die verschiedenen Lokalinteressen; das zeigt sich auch in dem vorliegenden Falle. Der bayrische Landtagsabgeordnete

Dr. Ein hauser (Laufen) hält es für unbedingt notwendig, daß sich Oesterreich zu Konzessionen entschließe, da die Verwirklichung des Projektes einen Ausfall in den Einnahmen der bayrischen Staatsbahn be deute. Im Uebrigen läßt sich nicht leugnen, daß an der Bewirklichung des Projektes nicht nur die Gemeinden des SaalachtaleS, sondern auch jene der Saalach und Salzach abwärts lebhaft inter essiert sind. RegierungSrat Stöckl (Salzburg) schildert die Befürchtungen einzelner Gemeinden des Pinzgaues und Pongaues

Beifall löste ein Telegramm des Mitgliedes des Staatseisenbahnrates faifect. Rates Gtffele (Salzburg) aus. Es bringt die Kunde, daß der Eisenbahnminister Dr. v. Derschatta Herrn Gkffele die mündliche Zusicherung gegeben hat, wegen de» BahnbaueS Reichenhall—Loser mit der bayrischen Staatsregierung schon demnächst in Verhandlung zu treten. „S. V " Rundschau. Oesterreich - Ungarn. Die Deutschnationale Partei in Tirol. Für die in Franzensfeste neugegründete Deutschnationale Partei in Tirol wurden folgende

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Seite 2 von 16
Datum: 16.12.1906
Umfang: 16
auf den 5. und 6. Jänner 1907.) Nachdem zur Durchführnng des 1. Hauptoerbandswettlaufes des Oesterr. Skiverbandes um die Meisterschaft von Oesterreich im kom binierten Dauer- und Sprunglauf der Wintersportplatz Kitz bühel auserlesen wurde, erwies sich die Verlegung sämtlicher skisportlichen Veranstaltungen auf den 5. und 6. Jänner 1907 als notwendig. Dieser Zeitpunkt ermöglicht mit Rücksicht auf die anderweitigen Wintersportfeste auch den bedeutendsten Läufern des deutschen, schweizerischen und österr. Verbandes

, sowie den in Mitteleuropa anwesenden Norwegern eine würdige Teilnahme an dem 1. Oesterr. Verbandswettlaufe. Ski Heil! — Das Wintersportfest in Kitzbühel am 5. und 6. Jänner 1907 verbunden mit dem Hauptverbandslauf um die Meister schaft von Oesterreich und rem Ski-Dauerlauf um die Meisterschaft von Tirol veranstaltet vom Oesterr.-Skioerband und dem Wintersportverein Kitzbühel findet mit nachstehender Fest-Ordnung statt. Allgemeines über die Meisterschasts- Wettläufe: Meisterschaft von Oesterreich

im Skilauf 1907 (zusammengesetzter Lauf). Diese kann nur erworben werden durch die Teilnahme am: a) Dauerlauf (Nr. 1 der Veran staltungen) am 5. Jänner; d) Sprunglauf (Nr. 9 der Ver- anstaltungen) am 6. Jänner. Einsatz 6 Kronen. Dem Sieger der Titel „Meisterschaftsläufer von Oesterreich 1907", ein Ehrenzeichen nebst Ehrenurkunde gestiftet vom Oest. S. V., dem zweiten und dritten Sieger Ehrenurkunden. Offen für alle Mitglieder des Mitteleurop.-Skiverbandes und skandina vische Skiläufer. Meisterschaft

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Seite 2 von 12
Datum: 21.09.1913
Umfang: 12
Gine Aeußerung -es Papstes über Oesterreich. Da- katholisch . konservative Südtiroler Parteiorgan berichtet, daß dieser Tage in Peter-, bürg eine Versammlung de- PiuSvereimS stattfand, an der auch der General de- ServitenordenS, Pater Aiexiu» M. Lepicier teilnahm, welcher -um Sommeraufenthalte in Tirol weilt. Der Servitengeneral erklärte im Laufe der Bersamm. lung, daß sich der Papst Pius X., gelegentlich einer Audienz die er in der letzten Zeit bei ihm hatte, ihm gegenüber dahin geäußert

haben. — (Abg. Dr. Erler und Wastian über die deutsche Gemetnbürg. schast.) Welche Stimmung in den deutschen Alpenlänvern im Hinblick aus die gegenwärtige politische Lage in Oesterreich herrscht, zeigten sehr klar die Ausführungen der Abg. Dr. Eller und Wastian auf dem Festabend, welcher die „Südmark".Hauptvrrsammlung in Innsbruck be. schloß. Sie wurden von der großen Bersamm. lung mit stürmischen, demonstrativen Beifalls, kundgebangrn ausgenommen. Abgeordneter Dr. Erler, der Vertreter der Stadt Innsbruck

, führte au», daß die Tiroler den übrigen Deutschen in Oesterreich unverbrüchlich treue Waffenbrüder schaft halten werden. Wenn die Sturmglocken außerhalb Tirols läuten würden, würden sie in Tirol nicht ungehört bleiben. Ohne Zaudern und ohne Zögern würden sie sich an die Seite ihrer bedrohten Volksgenossen stellen. Abgeord. neter Dr. Wastian schlug ncch schärfere Töne an. Im Hinblick auf die letzten Vorkommnisse er- klärte er, daß es einmal aufhören müffe, daß die Deutschen in Oesterreich

haben, welche nicht ander« ge. lohnt werde, wie die Treue eine« Hundes — mit Fußtritten. E« könnte sein, daß in der Grube, welche man in Oesterreich dem Deutsch« tum grabe, einmal der ganze Staat hinrinfalle Die Deutschen freilich würben dafür sorgen, daß sie sich in eine beffere Zukunft hinüberretten. Jetzt sei eine Entscheidungsstunde gekommen und e« werde da« Bewußtsein aller Deutschen Orster» reich« stärken, wenn sie wiffen. baß die Deutschen Tirol« unbedingt an ihrer Seite stehen. — (Kunstgewerbliche Au « strllun. gen

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Seite 1 von 16
Datum: 04.03.1906
Umfang: 16
Dringlichkeitsantrag zur Verhandlung, der ohne Debatte abgelehnt wurde. — Alle Parteien stehen unter dem Eindrücke der Wahlresormvorlage und der Rede des Ministerpräsidenten. Die Vorlage wird je nach dem Parteistandpunkte verschieden beurteilt. In deutschen Kreisen findet sie durchwegs eine kühle Aufnahme. Es wird darauf verwiesen, daß dadurch die Hoffnung aus eine Hegemonie des deutschen Volksstammes in Oesterreich endgiltig begraben sei. Sie bedeutet die Etablierung der slavischen Majorität. Die Geschichte

werde es dereinst als den schwersten Fehler der Deutschen in Oesterreich kennzeichnen, daß die Regelung des Verhältnisses der einzelnen Nationalitäten untereinander bis zum Momente der Einführung des allgemeinen Wahlrechtes noch nicht durchgeführt worden ist. Die deutschmährischen Ab geordneten bezeichnen die Vorlage gleichfalls als unannehmbar. Die tschechischen Volksparteien versuchten ein einiges Vorgehen in der Wahlrechtssrage zu bewerkstelligen. Der Versuch dieser Einigung scheiterte. Die Polen

oder einer diese Begünstigung besitzenden Leitung eines Rettungs korps eingebracht werden. Die serbische Regierung hat dem Wiener Gesandten Dr. Wuitsch telegraphisch die Antwortnote auf die Forderungen Oesterreich-Ungarns übermittelt. Die Antwort ist in zuftim- mendem Sinne gehalten undbedeutetdie Beilegungdes Zollkonfliktes. Die Zündhöl zchen im Dienste des Slaventums. Vor einiger Zeit berichteten wir, daß der slovenische Schul verein aus dem Ertrag seiner Zünder allein 14.000 Kronen und der tschechische Schulverein

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Seite 1 von 16
Datum: 15.09.1907
Umfang: 16
eines Vertrages stattfinden, an dem nicht alle 10 Jahre gerüttelt werden kann oder darf. Wenn das alte Verhältnis Oesterreichs zu Ungarn weiter bestehen soll, so kann dies nur auf Grund eines rechtsgiltigen Ver trages geschehen, der, wenn schon nicht auf unbe grenzte Zeit, so doch wenigstens aus 25 Jahre abgeschlossen werden müßte. Nach der sogenannten „öffentlichen Meinung" Ungarns ist ein Ausgleich oder richtiger gesagt ein Vertrag mit Oesterreich überhaupt ausgeschlossen. Die Herren wollen noch 10 Jahre

auf der Basis der Reziprozität mit Oesterreich verkehren und dann endgiltig aus der Firma austreten, uni dann dem Stammhause eine energische, wenn möglich siegreiche Konkurrenz zu bieten. Bisher fanden sich immer Teilhaber der Firma Oesterreich, welche, wie schon eingangs erwähnt, um jeden Preis das Kompagniegeschäft aufrecht erhalten wollten. Diese Zeiten sind vor über! Der zukünftige Reichsrat, das heißt, die durch diesen Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder, also die Teilhaber der Firma

Oesterreich" werden auf keinen Fall mehr einen Vertrag schließen, der nur im Jnterresse des ungarischen „Kompa gnons" und zum Nachteile der Stammfirma ge macht ist. Clara pacta. Zu einer Benachteiligung Oesterreichs bin ich sowie meine sämtlichen Partei genossen unter keiner Bedingung zu haben. Lieber einer kleineren Firma mit solider Geschäftsführung angehören als einem großen Kompagniegeschäfte, dessen Ende doch nur der Konkurs wäre, ein Kon kurs, bei dem aber das Stammhaus die Kosten zu tragen hätte

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 17.11.1907
Umfang: 16
gespendet. Zuchtferkelverkauf. Die Herren Schweine züchter werden aufmerksam gemacht, daß die Landw. Landeslehranstalt in Rotholz einen größeren Po sten von Herbstserkeln der Iortshire.Raffe zu verkaufen hat. Eisenbahn-Linie Salzburg Bad Reichenhall—Loser—St. Johann i. T- (Fortsetzung.) Soweit also Oesterreich in Betracht kommt, darf die neue Bahnlinie bereits heute als gesichert weger Leis Berg den unerhörten Sprung von 17*/a Meter auf einem Ski machte; allerdings ist die Kitzbüheler Sprungbahn

gegenüoerstehe. Der Grund hiefür ist leicht zu finden: auch Bayern fürchtet die Kon- kurrenz der neuen Bahn. Der alte Kampf zwischen Bayern und Oesterreich um den Durch gangsverkehr von Osten nach Westen würde eine für Oesterreich günstige Wendung nehmen, sobald mit der neuen Saalachtalbahn der Arlberg um 100 Kilometer näher an Salzburg gerückt ist. Indessen kann und wird diese Konkurrenzangst, die in Elsenbahndingen stets eine schlechte Be raterin ist. die erstrebte Bahn nicht aufhalten. Denn abgesehen

davon, daß Oesterreich, wenn es die Erbauung der Saalachtalbahn wünscht, Bayern gegenüber genug eisenbahnpolitische Kompensations objekte besitzt, um seinen Willen durchzudrücken, wird sich wohl ein Modus finden lassen, - der Bayern den entsprechenden Anteil an den Ein nahmen der neuen Linie sichert und damit den verkehrsfeindlichen Konkurrenzneid um den Ver kehr nach dem Westen in einer beide Teile be friedigenden Weife aus der Welt schafft. Dazu kommt aber, daß Bayern auch ein selbständige

, die intereffierten Alpen- vereinssekkionen haben das Komitee ihrer Mit wirkung versichert. Und wenn auch nicht erwartet werden kann, daß schon in dieser Finanzperiode die Mittel für den Bahnbau angefordert werden, so ist doch die Hoffnung nicht unberechtigt, daß Kammer und Berkehrsminister ihren Willen zu einer baldigen Lösung dieser Frage im Einver nehmen mit Oesterreich bekunden. Neuestes in Künstlerkarten bei Martin Ritzer in Kitzbühel, Tirol.

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 10.08.1913
Umfang: 12
auf die Absicht hin, diese LandeSteile selbst dann noch mit Gewalt zu behaupten, wenn da- übrige Rordtirol an Oesterreich sollte abgetreten werden müssen. Dazu verbreitete man absichtlich die Kunde, daß kein Dorf der Herrschaften Rattenberg, Kitzbühel und Kufstein an Oesterreich je zurückgegeben würde. Diese Absichten und Tatsachen erzeugten im Unterinntal große Aufregung und die Besorgnis, vom übrigen Tirol abgerissen und mit Oesterreich nicht wieder vereinigt zu werden. Daher fingen die Unruhen

stattfand. Landesverbands. auSschußmitglied Herr Georg Holzmetster au» Innsbruck hielt eine eindrucksvolle Festrede. Der Löfchinfpektor des BezirkSfeuerwehr.VerbandeS und war dieser in den Kämpfen noch siegreich. Als aber auch Oesterreich dem Bunde gegen Frankreich beitrat (12. August 1813), da wendete sich bald das Kriegsglück zu Gunsten der Ver. kündeten. Napoleon wurde bei Leipzig gezwungen, eine zentrale Stellung etnzunehmen, auf die nun die drei großen Armeen der Verbündeten vor. gingen

auf feine natürlichen Grenzen eingeschränkt und erhielt in Ludwig XV111. seinen legitimen Monarchen. Die unterjochten Völker wurden wieder frei und kehrten zu ihrem ange. flammten Herrscherhause zurück. Auch in die Ge. müter der Tiroler kehrte der Glaube und die Hoffnung, ja die feste Ueberzeugung ein, daß mit dem ollgemetnen Weltfrieden auch ganz Tircl wieder unter Oesterreich« Szepter zurückkehren werde. Man betrachtete sich trotz der bayrischen Beamten und Soldaten auch tatsächlich schon

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