, in der Ruine an der Oder hätte ich meinen künftigen Freier gesehen. Ha, ha!" „Na, so was, Fräulein Gertrudchen, ei, sieh da, schon auf solcher Fährte! Und wie sah er denn aus — etwa ein alter Ritter in moderner Kriegsrüstung?" iuquirierte Herr Benedikt Hausmeier. Sie senkte den Kopf. „Wie es schon ist im Traum, bald so, bald so. Uebrigens, Fräulein Laura," damit wandte sie sich jetzt voll an dre dunkle Schöne, „was macht Ihre Nachbarschaft?" Fräulein Laura beliebte ein hochmütiges Gesicht zu machen. „Wer
sich nach einer Serviette und die kunstfertigen Schwestern nahmen ihr Taschentuch vor. Nur Herr Benedikt Hausmeier neigte sich zu dem Blondchen hin - das er wohl schon als ganz volljährig ansehen mochte — und flüsterte ihr zu, daß er aus ganz sicherer Quelle erfahren habe, wie sich Horsstz zur Reise nach Hamburg rüsten. „Blaumann kommt als Maschinen meister von der Seefahrt zurück und in Hamburg ist auch die Hochzeit. Freilich, das kleine Vlaumännchen dürfte etwas störend als Sänger Mitwirken, indes " Das Blondchen
war ganz rot geworden und sah so eigentlich hübsch aus. Mit einer gewissen kecken Grazie fuhr sie mit dem Fächer über den Mund. „Nun aber gleich still — sonst Aber freu'n tut es mich, der Klara wegen. So ein sanftes, gutes Mädel, das " Herr Benedikt ergriff ihre Hand. „Das ist ein liebes Wort, 1 Fräulein," sagte er warm. Das Blondchen schlug tändelnd den Fächer auf und zu. Sprechen l konnte sie jetzt nichts, die Kehle war ihr zugeschnürt. Uebrigens J beugte sich ihr Nachbar zu Gertruden
sie, zur i Frau Oberverwalter gewendet. „Umsonst bin ich nicht aus den Kleidern » herausgewachsen und die Seibcrtin hat mir einst so wundervolle Ge- r schichten erzählen können, so oft sie zu uns als Aushilfe gekommen ist. | Wo ist die Zeit?" Wieder ihr fröhliches Lachen, in das aber jetzt niemand [ einstimmte. Fräulein Laura fühlte ihren Ingrimm wachsen. „Man scheint s auch mit dem. Samaritertum kokettieren zu können," flüsterte sie der t kleinen kunstfertigen Schwester zu. Herr Benedikt Hausmeier räusperte
, und nun war es nicht nur seine, sondern, was die Hauptsache war, aüch Schön-Lauras Pflicht, aufzuhorchen, welch Begehr gefordert würde — „Aber, bester Herr Doktor," rief Benedikt Hausmeier, „Sie sind j uns noch eine Erklärung schuldig, und ich, als Fräulein Gertrudchens sogenannter Quasionkel, kann mir schon das Recht erlauben, darum zu 1 fragen, was es denn eigentlich für eine Bewandtnis mit dieser Heim- - lichtucrei von einer Bekanntschaft mit dem Kind, oder so was, habe?" [ Der Herr Doktor hatte erleichtert aufgeatmet, als sich ihm die I Aussicht