Ehrbarkeit, dieser Ernst, dieses Rcchtsgefühl, diese Decenz? Und die Antwort wird jedesmal lauten: Tirol hat eine katholische Universität. Die Universität verbreitet gleich der Sonne überallhin daS Licht der Wahrheit, die Begeisterung für edle Gesinnungen; die Universität ist der Fokus, der Heerd männlicher Ucberzeugung, gehobener Ritterlichkeit, richtiger Wür digung aller Interessen in schönster Harmonie der Neben- und Unterordnung nach dem Wesen derselben, wie sie sich durch dieses als höhere
ober untergeordnete, als geistig.sittliche oder als materielle Interessen zu erkennen geben. Unvergeßlich bleibt mir, was ein hochgestellter Tiroler unlängst bezeugte: „Die Besucher, so sagt er, der Innsbrucker Universität fand ich im All ge mein en besonnerer im Denken, ernster im Studium, gesetzter, männlicher in Wort und That, als anderswo. (Iltinam!) Sie tragen das Zeichen der Reife an sich, welches sonst Bürger gereifter und selbstbewußter Nationen kennzeichnet; sie sind Mannes genug
, sich als Katholiken, katholisch zu äußern, zu betragen, wie z. B. der Engländer überall sich als Engländer äußert, benimmt, geltend macht; wenn auch bisweilen mit Spleen und lächerlicher Uebertreibung, wovon in Innsbruck keine Spur." Wir beglückwünschen Lehrer und Hörer Ihrer Universität. Ein solches Zeugniß, von einem solchen Manne wiegt wohl tausend Grimassen auf, mit welchen die banale Burschikosität manches hochnäsigen Lehrers — oder nasewei en HörerS von Außen, Lehrer nnd Hörer einer katholischen Universität
zu begleiten belieben, aber in der einmal männlich emancipirtrn selbst ständigen katholischen Gesinnung nicht mehr beirren können. WaS die katholische Universität Tirols für Tirol ist, daS wird eine katholische Universität für Deutschland sein; daS ist das stärkste Argument, es ist die Summe aller möglichen Argu mente für die projektirte katholische Universität in Deutschland. Dieses wird um so deutlicker', wenn man frägt: wodurch die früher katholischen Universitäten zu antikatholischen