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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 7 von 24
Datum: 10.02.1866
Umfang: 24
Ehrbarkeit, dieser Ernst, dieses Rcchtsgefühl, diese Decenz? Und die Antwort wird jedesmal lauten: Tirol hat eine katholische Universität. Die Universität verbreitet gleich der Sonne überallhin daS Licht der Wahrheit, die Begeisterung für edle Gesinnungen; die Universität ist der Fokus, der Heerd männlicher Ucberzeugung, gehobener Ritterlichkeit, richtiger Wür digung aller Interessen in schönster Harmonie der Neben- und Unterordnung nach dem Wesen derselben, wie sie sich durch dieses als höhere

ober untergeordnete, als geistig.sittliche oder als materielle Interessen zu erkennen geben. Unvergeßlich bleibt mir, was ein hochgestellter Tiroler unlängst bezeugte: „Die Besucher, so sagt er, der Innsbrucker Universität fand ich im All ge mein en besonnerer im Denken, ernster im Studium, gesetzter, männlicher in Wort und That, als anderswo. (Iltinam!) Sie tragen das Zeichen der Reife an sich, welches sonst Bürger gereifter und selbstbewußter Nationen kennzeichnet; sie sind Mannes genug

, sich als Katholiken, katholisch zu äußern, zu betragen, wie z. B. der Engländer überall sich als Engländer äußert, benimmt, geltend macht; wenn auch bisweilen mit Spleen und lächerlicher Uebertreibung, wovon in Innsbruck keine Spur." Wir beglückwünschen Lehrer und Hörer Ihrer Universität. Ein solches Zeugniß, von einem solchen Manne wiegt wohl tausend Grimassen auf, mit welchen die banale Burschikosität manches hochnäsigen Lehrers — oder nasewei en HörerS von Außen, Lehrer nnd Hörer einer katholischen Universität

zu begleiten belieben, aber in der einmal männlich emancipirtrn selbst ständigen katholischen Gesinnung nicht mehr beirren können. WaS die katholische Universität Tirols für Tirol ist, daS wird eine katholische Universität für Deutschland sein; daS ist das stärkste Argument, es ist die Summe aller möglichen Argu mente für die projektirte katholische Universität in Deutschland. Dieses wird um so deutlicker', wenn man frägt: wodurch die früher katholischen Universitäten zu antikatholischen

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 18 von 24
Datum: 10.07.1864
Umfang: 24
darunter verstehen. Da nun die Zahl der Protestanten im Verhältnisse zu den Katholiken gering, und daher auch die Zahl protestantischer Kinder in katholischen Schulen eine unbe deutende ist, so ist dieses Begehren ebenso unbegründet, als an maßend. — Den Glanzpunkt der Bescheidenheit bildet aber die, schon oft früher vorgebrachte, Forderung der Gleichberechtigung, beziehungsweise Incorporirung der protestantisch-theologischen Fa- cultät in die Wiener Universität. — Nach unserer Meinung

kann eine solche Forderung nur Jemand stellen, dem jedes Rechts und Billigkeitsgefühl abhanden gekommen ist. — Die Wiener Universität ist im ausgeprägtesten Sinne des Wortes eine katho lische. — Ihr Ursprung, ihre Stiftungen, ihre Statuten, der Umstand, daß der jeweilige Dompropst zu St. Stefan der Kanzler der Universität ist, alle diese Thatsachen bezeugen, daß Wien eine echt katholische Universität ist, und dennoch wollen die Protestanten gleiche Rechte an dieser Universität. — Es kommt uns dieses Begehren gerade

so vor, als wenn einige Wiener, bloß aus dem Grunde, weil eS für sie angenehm und gewinn bringend wäre, begehrten, Miteigenthümer des Trattnerhofes zu werden. Die Protestanten haben gerade so viel Recht bezüglich der Wiener Universität, als jene Wiener rücksichtlich des Tratt nerhofes. — Wenn einige friedliche, kurzsichtige Individualitäten fragten, ob man denn um des lieben Friedens willen nicht die protestantische Facultät in die Universität aufnehmen solle, so

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 20 von 24
Datum: 19.10.1849
Umfang: 24
1730 Gründung einer kath. Universität soll dem Episkopat überlassen wer. den, von dem dann erst eine Aufforderung zur Beihilfe an die Ver eine ergehen möge. Döllinger beweiset, daß der Plan zur Grün dung einer kath. Universität nach dem Muster von Löwen für jetzt geradezu unausführbar sei; denn die belgischen Verhältnisse seien ganz andere als die gegemxärtigen in Deutschland. Man wolle auf kath- Volksschulen und Gymnasien vorerst alle Kraft verwenden. In dem- selben Sinne spricht auch Riffel

, während Michaelis auf Errichtung einer kath. Universität hinarbeitet, und dafür Münster in Antrag bringt. Syndikus Schell bittet um eine Universität für Fulda, und spricht sich heiser. Dr. Wittmann will von der Gesetzgebung eine kath. Universität errichtet, Dr. Merz, die geraubten kath. Universitäten z. B. Würzburg vom kath. Volke reklamirt, und ihm zurückgegeben wissen. Im Ganzen blieb der Wunsch nach einer kath. Universität die obsie- gente Idee, die Ausführung wurde jedoch vor der Hand dahin abge lehnt

, daß folgender Be sch lu ß gefaßt wurde: Die Angelegenheit der Gründung einer kath. Universität bleibt dem Episkopate überlassen, wenn er sie für nöthig halte, der sodann den kath. Vereinen ihre Thätigkeit anweifen werde. Die einzelnen Vereine werden dem Epi, skopate in ihrer Weise mit ihren Mitteln entgegen kommen. In Betreff des Missionswesens, wozu auch die Volksschulen gehören, fielen die drei eingelaufenen Anträge nebst dem Anträge des Ausschusses durch, und eS wurde dafür angenommen: Die dritte

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 6 von 24
Datum: 28.01.1857
Umfang: 24
gebildet, das läßt der Edelste und Erhabenste nicht verbilden oder zu Grunde gehen! Wenn wir dabrr an unserer Universität Manches vermissen, oder in an dern Typen sehen : ist es doch meist nur ausgedrungenes, vom Zeitgeist modellirtes Außenwerk, das Wesen ist unverwüstlich, wie der Geist, der sie geschaffen. Das katholische Leben, des Landes Zierde und Hort, ist nie von der Universität gewichen, treu am Glauben ihrer Väter dingen stets Studenten und Lehrer, und keine Universität kann sich rühmen

des Epithetons einer "katholischen" würdiger zu sein als unsere. — Werfen wir einen flüchtigen Blick auf ihren Entwickelungsgang, — kathol. Leben im Herzen wuchs sie heran, — und des Herzens Schlag ist katholischer Glaube. So die Universität, so das Land. — An der Oenipontana docirte noch nie ein protestan tischer Professor, rauschten und klapperten überhaupt noch nie die Schellen afterphilvsophischer Weltintonation, noch wehte der Fittig des unendlichen Fortschrittes das ruhige, besonnene Streben aus fester

Haltung und Richtung. An der gesunden Strömung tirolischer Luft erkrankt der Weltgeist, und seine Alumnen siechen früher oder später dahin. Würde nun neben dieser Universität eine mit dem Namen „kqtholisch oder rein katholisch" insignirle errichtet, so wäre dies eine förmliche Negation, oder herbe Limitation ihres ursprüng lichen und historisch erhärteten Charakters — Stellte sich am Ende durch die Errichtung einer solchen Universität gar eine präsumtive oder faktische Bedrohung der Existenz

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 21 von 24
Datum: 10.08.1862
Umfang: 24
die erforderlichen Privigelegien zu gewähren. Die Opferwilligkeit der braven Irländer, mit ihrem wackern und würdigen Klerus an der Spitze, ist zu bekannt, als daß man am Zustandekommen der katholischen Uni versität zweifeln könnte. Was die Privilegien anbelangt, wird freilich die Erlangung derselben noch manchen harten Kampf kosten, aber vor läufig wird man sich mit der Universität auch ohne Privilegien recht gut zu behelfen wissen. (Volksfr.) — Der 20. Juli war ein Tag eines großen Triumpfes

für die kathol. Kirche in Irland, indem mit großer Feierlichkeit und Theilnahme der ganzen Nation der Grundstein zur neuen kathol. Universität geseg net und gelegt wurde. — Es ist bekannt, daß in ganz England und Irland alle Universitäten protestantisch sind oder dem Jndifferentismus huldigen. Die kathol. Kirche, welche zu allen Zeiten, während sie für Reinheit des Glaubens wachte, auch Künste und Wissenschaft nachdrück lich förderte, nahm den Zeitpunkt wahr, als sich in Irland zum Schutze des Glaubens

und der Wissenschaften eine Universität gründen ließ und es war Pius IX., welcher diesen Plan gefaßt und ihn den irländischen Bischöfen mitgetheilt, welche dann im Provinzialkonzil von 1854 sich ent schieden, Hand ans Werk zu legen. Der berühmte Convertit Dr. Newmann wurde als erster Rektor bestellt und das Unternehmen, ge segnet vom hl. Vater, gedieh so vollständig, daß nach wenigen Jahren die dazu verwendeten geräumigen Lokalitäten alle zu enge wurden und man an die Erbauung eines neuen Palastes

für die Universität ernstlich denken mußte. Zu dem Zwecke legten sich die armen Irländer eine neue Steuer auf, kauften nahe bei Dublin 33 Morgen Landes, wo man bald das Gebäude erstehen sehen wird, errichtet größtentheils durch den Pfennig der Armen, ein Gebäude, das an Schönheit und Zweck mäßigkeit mit der protestantischen Universität, dem sogenannten Trinity College wird wetteifern können. — Die Ceremonle der Grundsteinlegung gedachte man mit größtmöglicher Feierlichkeit zu begehen. Zu dem Ende versammelten

sich auf dem Platze vor dem gegenwärtigen Universität gebäude 33 Zünfte von Handwerkern und Künstlern, 6 Jünglings vereine, 5 Vereine von Kausteuten, 54 Bruderschaften und 400 Studen ten mit den Professoren, alle mit ihren akademischen Abzeichen. Zur bestimmten Stunde d. i. um i Uhr Nachmittag zogen die Versammel ten in Prozession zur Domkirche, wo 500 Priester und 38 Bischöfe und Erzbischöfe schon bereit standen. Da begann die Pontifikalmesse mit außerordentlichem Pompe, nach deren Beendigung der ebenfalls

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 3 von 24
Datum: 10.06.1864
Umfang: 24
— ein Recht haben, allen noch so geheiligten Verbindlich keiten gegen vie Vergangenheit zu präjudiciren und ob über Sein und Nichtsein einer katholischen wissenschaftlichen Fundation eine zeitweilige Majorität, mit Hintansetzung ihrer Pflicht als Katho liken der Zukunft präjudicirend entscheiden dürfen, daS wird nicht gefragt. Man fragt auch nicht nach der Competenz des Staates oder der jetzigen Vertreter der Universität. Wenn sich der Staat über Religion, Gewissen und Theologie hinaussetzt

und die Confessionsangehörigen nur in ihrer Rechtssphäre schützt: so ist nicht einzusehen, wie der Staat über die Entkleidung einer katholischen Universität ihres katholischen Charakters, wie über eine Angelegenheit des auf Glauben, Gewissen und confessio- nellem Rechte beruhenden katholischen Vermächtnisses wohlberech tigter, ja, souverän berechtigter Väter und Fürsten gegen diese — für bisher nie berechtigte — entscheiden könne. Daß die Col- legien der Professoren und Doktoren einer Universität wie dieser, bestimmt, berufen und qualificirt

werden; nicht aber die Jahr hunderte lang früher existirende und die Collegien überlebende Universität, daS sollte einfach einleuchtend sein. Gewiß auf die Frage: Meine Herren von 186-4 können Sie einst, wenn die Aufnahme der protestantischen theologischen Facultät zu Friedensstörungen, zur Parität, endlich wie überall zur Herr schaft der Gegner über die Katholiken führen und so den Zweck der Universität vereiteln sollte, können Sie dann die Ausscheidung deS störrischen Elementes anordnen, durchführen und eine restitutio

deS Rechts und der Ordnung in inteZrum bewerkstelligen? ist nur eine Antwort möglich, nämlich: Nein, daS liegt nicht in unserer Macht, dazu sind wir nicht kompetent. Sollte aber das nicht ein Beweis sein, daß dieselben Herren, welche weder das Recht noch die Macht zu haben gestehen, die protestantisch theologische Fakultät aus der Wiener Universität auSzuscheiven, *

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 14 von 24
Datum: 15.03.1847
Umfang: 24
S6S indem sie auch Katholiken und Dissidenten zuläßt. Die Katholiken können dort nicht allein den Vorlesungen beiwohnen, sondern sie dür fen auch in der Universität wohnen, und können Grade erhalten. Aber sie können weder Fellows noch Scholars werden, und es sind ihnen somit die materiellen Vortheile der Universität entzogen '). Zu Cambridge können die Katholiken in den Kollegien wohnen und den Vorlesungen zuhören, aber keine Grade erhalten. Zu Ox ford ist die Intoleranz absolut

aber ge hören geistlichen Kongregationen an, und zwar Benediktinern, Domi nikanern und Jesuiten. Diese katholischen Kollegien sind sämmtlich der Londoner Universität einverleibt, weshalb die darin erzogenen jun- ') Man nennt kello^s diejenigen Universitätsmitglieder, welche im Genuß gewisser Revenuen oder Dotationen der Kollegien sind. Die Art der Wahl derselben ist bestimmt in den Stiftungsurkun den der Kollegien. Sotiàrs heißen diejenigen Studenten, welche aus Rücksicht auf ihr Vermögen oder ihre Talente

kleinere Sti pendien genießen und die Vorlesungen gratis besuchen, sowie auch gratis die verschiedenen Grade erhalten können. Die Einkünfte eines Fellow belaufen sich gewöhnlich im Durchschnitt auf 150 bis 500 Pfd. St. ; es gibt deren eine außerordentlich große Anzahl. So bestehen z. B. an der Universität zu Cambridge zwei travel- Ii»8-k«llo>v8l,ip8, deren Inhaber zwei Jahre lang reisen müssen, und dafür jährlich von Seite der Universität 500 Pfd. St. erhalten unter der einzigen obligatorischen

Bedingung, der Universität ei nen Reisebericht zu liefern.

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 18 von 24
Datum: 25.03.1844
Umfang: 24
, und diese Bemerkung hat ihre vollkommene Nichtigkeit; in drei Jahren hat Hr. Villemain die Negierung dahin gebracht, daß sie all' den Boden wieder verloren hat, der durch zehn Jahre des Ringens, der Klugheit und Geschicklichkeit gewonnen wor- den war. In der That, wenn man unaufhörlich wiederholt, daß Uni versität und Staat eine und dieselbe Sache sepen, daß die Universität der lehrende Staat, ein Angriff auf die eine auch ein Angriff auf den andern sey; konnte man da nicht glauben, es bestehe

zwischen der Re gierung und der Universität ein Trutzbündniß wider die Kirche, und man habe also künftig zu wählen zwischen der Religion und dem Kö nig? Das ist ein unglücklicher Gedanke. Niemand hat denselben bit terer beklagt, aufrichtiger ihn gemißbilligt, als die Bischöfe; gleichwohl hat er noch immer Kurs. Ist die freie Mitbewerbung einmal zuge standen , so wird er von selbst verschwinden. Der König wird besser beurtheilt, die Wirksamkeit seiner Regierung besser ausgenommen werden— Geruhe der König

es zu bemerken: seit 13 Jahren haben wir den einzigen Ersatz verloren, der den Katholiken gegeben war, um ihnen den Mangel der Freiheit des Unterrichts erträglich zu machen. Unter dem Kaiserthum und der Restauration bestand das Universitäts monopol; aber es bestand mit einer Klausel und unter einer Staats ordnung, welche dem wehrhaften Glauben Sicherheit gewährte. Da mals verband man einigen Sinn, erkannte man eine Bedeutung in dem Artikel des Verfassungsdekretes der Universität: »Alle Schulen

der Universität nehmen zur Grundlage ihres Unterrichts die Lehren der katholischen Religion.« Wenn es also ein Monopol gab, so gab es wenigstens keines zu Gunsten des Protestantismus, des Deismus und des Pantheismus. Der katholische Familienvater war vergewaltigt in seiner Wahl, aber er war es nicht in seinem Glauben. Die Universi tät war ein Gefängniß, aber sie war — wenn man so sagen darf — ein orthodoxes Gefängniß, oder sollte wenigstens, legal gesprochen, es seyn. Seitdem haben sich die Dinge

sehr geändert. Das Jahr t830 ist erschienen. Der Artikel 38 des Dekrets von 1808 ist außer Hebung gekommen. Man hat die Universität emanzipirt, ohne die Familien-

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 23 von 24
Datum: 01.10.1856
Umfang: 24
und sie als einen Gegenstand ihrer achten, in Linz bevorstehenden Ge neralversammlung bezeichnen, heben andere Organe der Presse theils zweifelnd, theils berichtigend hervor, daß es ja gar keine andere als katholische Universitäten in Oesterreich gebe. Von jeder dieser Ansichten und Behauptungen auf beiden Seiten kann man sagen, daß sie theilweise Recht haben. Die Idee der Gründung einer katholischen Universität ist allerdings zuerst öffentlich und entschieden von den katho lischen Vereinen

Deutschlands angeregt und discutirt worden, namentlich auf de. vor einigen Jahren zu Münster stattgehabten Generalversamm lung, und diese Idee ist auch späterhin von den Vereinen mit fort dauernder Sorge gepflegt worden. Andererseits ist es auch nicht zn be- streiten, daß, soweit der Kaiserstaat in Betracht komme, die daselbst beste henden Universitäten katholische genannt werden können. Bei der hier zunächst in Frage kommenden Errichtung einer Universität ist jedoch nicht von einer ausschließlich

österreichischen, vielmehr einer für ganz Deutsch land in Oesterreich zu errichtenden katholischen Universität die Rede. Sodann ist der katholische Charakter dieser beabsichtigten Hochschule ein viel höherer und universeller und begreift in sich, daß sämnttliche Lehrgegenstände und Discipline» im Geiste des katholischen Lehrbeg» iffs , aufgefaßt und vorgetragen werden sollen, daß es daselbst mithin einen Lehrstuhl z. B. der katholischen Kunst, der katholischen Geschichte u. s. w. geben soll, mit einem Worte

, daß Wissenschaft und Kunst im Lichte der katholischen Kirche und der katholischen Heilswahrheiten zur Erscheinung gebracht werden. Wenn die erste Idee auch vorwiegend den katholischen Vereinen vüidicirt werden muß, so ist dieser Ausspruch nur für die nächste Vergangenheit maßgebend. Die Bestrebungen, welche in der unmittelbaren Gegenwart sich dem Gedanken der Errichtung einer katholischen Universität vorwiegend hingeben (und als Ort der Errich tung Innsbruck oder Salzburg im Auge haben,) sind, wenngleich

als Bevollmächtigten des Papstes gerichteten Briefes vom 18. August 1855 in der Wiener Kirchenzeitung zuerst ab gedruckt wurden. In diesen Separatartikeln heißt es wörtlich unter lV. : »ES wird den Bischöfen freistehen, eine katholische Universität unter

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 23 von 24
Datum: 26.09.1861
Umfang: 24
der Fürsten ist vorübergehend, aber der Despotismus der Priester ist bleibend.« Dadurch will er andeuten: »Werfen wir nur das Joch der Priester (die Religion mit ihren lästigen Vorschriften) ab, mit Napoleon wollen wir dann schon fertig werden. — Die Jesuiken- hetze, welche die Liberalen Frankreichs veranstalten, dient, wie es scheint, auch den Wiener Liberalen zum Muster. Dort sollen nämlich einige Professoren der Universität an die Regierung das Gesuch zu richten ge sonnen sein, da^ die Jesuitenkirche

der Universität zurückgegeben werde, der sie verniög Stiftung gehöre. Sie motiviren ihr Gesuch noch durch die Bemerkung, daß bei Einführung des akademischen Gottesdienstes kein Mitglied der Universität, sondern ein Jesuit, der »veder Doktor noch Professor sei, als Prediger angestellt worden und daß insbesvnders l». Josef Klinkowström i» seinen Vorträgen zu wenig Bildung zeige. Dies ist ein Complimeut für die Wiener und zwar der höheren Kreise, und sogar für die Mitglieder der kais. Familie; denn die Kirche

ist» bei den Vorträgen des genannten Paters immer zum Erdrücken voll, und es wohnen denselben die vornehmsten Adeligen, sowie Erzherzoge und Erzherzoginnen bei. Ferner beschuldigen die Professoren die Je suiten, baß sie die Kirchenmusik vernachläßigten. Eine Kirchenmusik, die nach ihrem Sinne wäre, würde vielleicht die Professoren, die in Wien, wie an mancher anderen Universität den akademischen Gottes dienst nie besuchen, noch in die Kirche Hinei,»zuloken in» Stande sein, und in so weit mögen die Jesuiten versäumt

haben, es diesen Herren recht zu mache», die nun schwerlich ruhen werden, die Kirche, welche ihnen so lieb ist, der Universität wieder zu gewinnen, d. h. die Jesui ten davon zu jage». Gegen die Krankenschwestern am Wiednerhospital sollen die Ra dikalen nun das Spiel gewonnen haben und die Regierung ungeachtet der Remonstrationen des Kardinalerzbischofes und anderer einflußrei cher Männer den Contrakt nicht mehr erneuern wollen. Somit hätten die Schwestern das Hospital zu verlassen. Der Hauptgrund wäre

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 5 von 24
Datum: 10.06.1865
Umfang: 24
38S in der Wiederherstellung der ernsten theologischen und philo sophischen Studien eines der wirksamsten Mittel liege, um das Eindringen der unheilvollen Doctrinen aufzuhalten, welche die Häresie, der Rationalismus und der Unglaube stets begünstigen, wandte es seine Blicke nach Rom und faßte den Plan, mit der Genehmigung des apostolischen Stuhls die alte Universität Löwen, welche nach einem dreihundert- jährigen glorreichen und fruchtbaren Bestehen zu Grunde ge gangen war, wiederherzustellen

. Papst Gregor XVI. nahm die Bittschrift des Gesammt-Episkopats, durch welche sich derselbe die nöthigen Vollmachten zur Herstellung einer katholischen Universität erbat, günstig auf; und Dank der eifrigen Mitwirkung von Klerus und Laien konnte das Er richtungs-Dekret am 10. Juni 1834 promulgirt werden, sechs Monate also nach dem ersten Vorgehen in dieser Sache. Als die zu Löwen auf den Trümmern der alten errichtete neue Staats-Universität durch den gesetzgebenden Körper unterdrückt worden war, gieng

das dortige leer stehende Gebäude mit- sammt den Sammlungen, die eS enthielt, und die nunmehr ohne Verwendung waren, an die katholische Universität über, welche so am 1. Dezember 1835 vollständig und endgiltig installirt wurde. Dem von Belgien gegebenen Beispiele folgten alsbald die Katholiken in den verschiedenen Ländern der beiden Welten. Die Bewegung ergriff zuerst Irland bei Gelegenheit des von der englischen Regierung eingebrachten GesetzeS-Vorschlags zur Errichtung von königlichen Kollegien

', welcher, indem er die Parität der Culte als Princip aufstellte, unter dem Scheine einer Gunst eine Schlinge barg. Die Wachsamkeit des apostolischen Stuhles lenkte die Aufmerksamkeit des irischen Episkopats auf diesen Punkt hin, und die Kon gregation der Propaganda theilte am 9. Oktober 1847 dem Erzbischof von Cashel mit: „sie erachte es als sehr zeitgemäß, daß He Bischöfe auf die Mittel dächten, durch freiwillige Subskriptionen in Irland eine katholische Universität zu gründen nach dem Muster der vom belgischen Episkopate

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 6 von 24
Datum: 10.06.1865
Umfang: 24
richtung einer katholischen Universität in Irland thunlichst bald zu erwirken. Sie wurde in der Th t vier Jahre nach her am 4. Juni r854 unter dem Rektorat des vr. Newman feierlich inaugurirt. Heutzutage ist sie vollständig, hat jedoch - die gesetzliche Anerkennung noch nicht erlangen können, welche nöthig ist, um den Graden, welche sie kraft der Autorität des Papstes verleiht, vor der Civilgewalt Geltung zu verschaffen. In Amerika sind die Katholiken von Canada in dieser Hinsicht glücklicher

gewesen. Mgr. von Montmorency-Laval, erster Bischof von Quebec, vermachte bei seinem Tode alle seine Güter dem Seminar, das er gegründet hatte. Der Superior und die Direktoren faßten alsdann den Plan, das Seminar in eine Universität umzuwandeln, und die Königin von England bewilligte durch Patent vom 8. September 1852 deren Gründung mit den ausgedehntesten Privilegien. Auf die Bitte des Episkopats von Canada erkannte der Papst die katholische Universität von Quebec an und bevollmächtigte sie, die Grade

Universität. Den ersten Gedanken an die Gründung einer katholischen Universität in Deutschland verdanken wir vi. Buß, Professor der Rechte zu Freiburg im Breisgau. Seit 1846 hatte er gegen die beständigen Eingriffe des Protestantismus in die deutschen Universitäten protestirt und derjenigen von Freiburg den rein katholischen Charakter vindicirt, welchen ihr alle Verträge sicherten. Seine Summe verlor sich anfangs in mitten der politischen Agitationen jener Zeit. Aber als die Fluth der Revolution

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 9 von 16
Datum: 16.05.1851
Umfang: 16
64 t Kirchliche Mittheil linken. Tirol. Innsbruck, 14. Mai. 2n der Wiener Kirchenzeitung vom 10. Mai heißt eS in dem Artikel »die kath. Universität« unter Anderm: »Die Gründung einer kath. Universität (in Innsbruck) kann zuerst als gegensätzlich gegen die vorhandenen Universitäten genommen werden, und das wäre die schlimmste Auslegung, das hieße so viel als: Alle anderen Universitäten sind nicht katholisch. Dem ist aber nicht so; denn die Wiener und Prager Hochschule bleiben äs jure katholisch

. Nicht Tirol allein, welche Provinz allerdings durch so manche der vielgerühmten modernen In. stituzionen am meisten verletzt und gereizt ist, sondern die gesammte Erbmonarchie Oesterreichs ist durch Geschichte, Dynastie und Bevölke rung vorwaltend katholisch; wird also eine Universität endlich auch faktisch katholisch organisirt, so muß es die päpstl. Universität von Wien sein! Hier ist das Zentrum, hieher kommt man gern auS allen Thei- len des Reiches, nicht aber NächJnnSbruck; und hier, wo eine elende

, eine »katholische« Universität im jetzt in'S Auge gefaßten Sinne, unpraktisch; und zwar unpraktisch von Seite der Hörer, welche nicht aus allen Landestheilen in die fremde Stadt strömen werden; denn der Ungar z. B. ginge auch nicht nach Wien, .weil eS die Hauptstadt von Nieder-Oesterreich, sondern weil sie die Reichs-Hauptstadt ist, nie aber nach Innsbruck; und unpraktisch von Seile der Lehrer, weil kein Mann von Geist sich blos, weil Katholik,

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 5 von 22
Datum: 12.02.1844
Umfang: 22
Allein so lange das Land katholisch, so lange es christlich ist, kann ihm wohl nicht zugemnthet werden, daß es sich mit dem, trotz aller Gegenvcrsicherungcn, unchristlichen Un- terrichtsspsteme zufrieden gebe. Die Universität, welche das Unterrichtsmonopol in Händen hat, offenbart in ihrem Lehr körper einen antichristlichen, materialistischen und pan- theistischen Geist, einen Geist, welcher in Verachtung und Zerstörung alter gcoffeubartcn Religion die Voltairische Schule

und die Enzyklopädisten des 18. Jahrhunderts, wo nicht übcrtroffen, doch längst erreicht hat. Nur zu gerecht sind die Klagen, welche der Herzog von Valmy in der De- putirtenkammcrsikttlig vom 21. Mai 1842 gegen diese Hoch schule erhob, wo er von ihr sagte, „daß ihre Professo ren allen Variationen des ministeriellen Gedan kens in ih-ren religiösen Jrrthümern folgen; daß sie die Autorität der katholischen Glaubenslehren bekrittln, und daß sie (die Universität) weder katholisch, noch protestantisch sey, daß sic

allen Religionen und keiner angehöre, und abwechselnd Ketzerei oder Wahrheit lehre/- — Die glaubwürdig sten Berichte stellen uns das Wesen der Universität also dar, daß uns dabei unwillkürlich jenes merkwürdige Urthcil in den Sinn kommt, welches uns Oberst Leicester Stanhopc ungefähr vor einem Iabre über die sogenannte liberale Londoner Universität fällte, wo er sagte: --Der Teufel selbst, wenn er im Vcrfassnngsrathe Sitz und Stimme gebabt bättc, würde nichts Verderbli cheres angcrathen

haben, denn der Unterricht an dieser Hochschule schließe das Cbristenthum aus, weswegen ibr auch alle Lebenskraft fehle.« — Von der Universität aus strömt der antichristliche Geist ans alle Lehranstalten der Hauptstadt und der Provinzen, die unter ibrer Allgewalt steben, nud welcher durch eine königl. Ordonnanz vom 23. Juni 1836 auch die weiblichen Erzie hungs-Institute untergeordnet wurden. Den eigentlichen

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Seite 2 von 16
Datum: 24.06.1844
Umfang: 16
Georg Hermes ward zu Dreyerwald in Westphalen geboren. Im Herbste des Jahres 1798 erhielt er eine Pro fessur am Gymnasium zu Munster, und am 16. Februar des folgenden Jahres wurde er zum Priester geweiht. Als er am 29. März des Jahres 1807 zum ordentlichen Profes sor der Dogmatik an der Universität zu Münster ernannt war, bediente er sich in seinen Vorlesungen der Werke des Prof. Stattler, ans denen er manche Jrrthümer schöpfte. Seit dem Jahre 1818 war Hermes bereits eingeladen worden

, den Lehrstuhl der Dogmatik an der Universität zu Bonu anzunehmen; allein er zog es vor, in Münster zu bleiben. Während seines Fernern Aufenthaltes daselbst erhielt er von der Universität zu Breslau die theologische Doktorswürde wegen seiner im Jahre 1819 heransgegebenen „philosophischen Einleitung.« Nachdem er gegen das Ende dieses Jahres als Professor der Dogmatik nach Bonn abgegangcn war, wurde er von der dortigen Universität mit der Würde eines Doktors der Philosophie beehrt (1821). Hier publizirte

er nun seine „positive Einleitung,« und fuhr fort, an jener Universität die Theologie vorzutragen, bis er am 26. Mai des Jahres 1831 in einem Alter von 56 Jahren mit Tode abging a). - . Hermes hatte einen sehr anziehenden Vortrag, doch seine Neuerungen waren Manchen mißfällig. Er stimmte durchaus nicht überein mit seinem Kollegen in der Dogma- n) Die berüchtigsten Werke des Hermes sind: Einleitung in die christkatholische Theologie. I. Theil: Philosophische Einleitung. Münster 1819. Einleitung

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Seite 2 von 24
Datum: 28.01.1857
Umfang: 24
Der sich wollt' an Jesu rächen, Seine Jünger fing und band, Fängt nun an sein Lob zu sprechen, Aller Ort zu Meer und Land. Den der Gnadenruf warf nieder, Der vom Himmelslicht ward blind, Wird ergeben dem Gebieter, Schmiegt sich folgsam wie ein Kind. Da, wo Himmelsstürme weben, Stürzen Zederbäume um, Und kein Herz kann wiederstehen, Siegt der Gnade Kraft und Ruhm. — Die katholische Universität. (Schluß.) Durch den Bestand einer akatholischen Universität würden sowohl Katboliken als Akatholiken

einer Menge mißlicher Verwickelungen und herber Berührungen entbunden sein, die sich zum Theil schon ergaben, theils fortwährend ergeben, und für den wahren Katboliken nicht sehr auferbaulich sind. Manche Provokationen, die (Jeder wird es gestehen) mit der Gründung der kathol. Universität beinahe unausweichlich verbunden sind, fielen gänzlich weg. Auch das wird Niemand in Abrede stellen, daß dem katholischen Wesen durch Reorganisation oder Or ganisation der gegenwärtigen Universitäten im Geiste des wahren

Katholicismus mehr Vorschub geleistet werde, als durch die Errichtung einer „rein kathol." Universität. Im Gegentheil käme die kathol. Kirche in Oesterreich durch die selbe in leicht ersichtlichem Nachtheil, da für die Masse der Katholiken an einem Punkte der Monarchie, der (mit Aus nahme Wiens) keineswegs ein Centralpunkt derselben ist. Eine kathol. Universität bestände, deren Besuch den fernen Katho liken, die es übrigens für ihre Pflicht hielten, — und das müssen Alle — rein kathol. Wissen zu erringen

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 11 von 32
Datum: 08.05.1848
Umfang: 32
könnte und müßte daher das Ebenmaß organischer Lebensentfaltuug aller Stände nur hemmen und zerstören. — Warum und wozu eine Vertretung der Uni versität? Liegt dem geistlichen Stande, liegt den Familien vätern, welche in den drei andern Ständen begriffen sind, nicht eben so viel, und bei ihrer reifern Erfahrung noch mehr als den unreifen Schillern der Universität am wah ren Wohle, an gutem Unterrichte der Kinder des Vater landes, des Nachwuchses für Kirche und Staat, für Ge, meinde und Familie? Oder sollen

dem Lande und seiner Geschichte und seinen Interessen ganz fremde, oder sollen selbst eingeborne Professoren mehr wahre Theilnahme und Sorge für die Universität und für die Bedürfnisse derselben haben, als jene Personen und Körperschaften, deren Stelle sie als Lehrer nur zeitweise vertreten? Nur Stellvertreter sind die Professoren; denn der erste und wahre Lehrer der Jugend ist in und mit der Kirche die Familie. Mit glei chem Fuge wie die Universität müßten die theologischen Lehranstalten in Trient

und Briren und das Lizeum in Trient beim Landtage vertreten werden, wenn nicht gar auch alle Gymnasien und deutschen Schulen. Die Rechte und Pflich ten dieser Anstalten sind gewiß von keinem geringer» Be lange als jene der Universität; diese Anstalten wirken ein auf eine größere Masse des Volkes, als auf welche die Universität jemals eiuzuwirken vermag. — „Durch dieselbe (vermehrte Vertretung des Bürger- und Bauernstandes) wird auch die Auflösung der gegenwärtigen Stände und

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 16 von 24
Datum: 12.05.1845
Umfang: 24
vor mir an seinem Sitze angelangt war, las ich doch schon in den Zeitungen, daß er ein Kollegium und Seminar für Theologen eröffnet, und nächstens auch ein Frauenkloster für die Erziehung der weiblichen Jugend einführen werde. Ich konnte dies nur als irische Uebertreibung ansehen. ^So fand ich es auch. Nun lese ich aber gar, daß die Regierung des Staates demselben Kollegium einen Freibrief als Universität verliehen habe — eine protestantische Regierung einem katholischen Institute! Ein amerikanisches Kollegium

ist in der Regel eine höhere Bildungsanstalt, manchmal auch mit medizinischen und juridischen Studien verbunden. Eine Universität ist noch mehr. Was ist nun aber die irische Universität von Chicago? Die alte bretterne Kapelle ist durch Zwischenräume in kleinere Räume eingetheilt; da ha ben Sie die Beschreibung der Universitätshallen. Zwei neugeweihte Priester, die wahrscheinlich noch nie eine Seele unterrichtet haben, und zugleich die Pfarrei besorgen, geben wöchentlich abwechselnd Unterricht in allen Fächern

und vielen Sprachen mit dem pomphaften Titel eines Präsidenten und Vicepräsidenten der Universität. Die Studentenzahl belief sich bei meiner zweiten Anwesenheit Ende Okto ber auf elf, worunter Ein Theolog ohne Professor ist. Der Universi tätsfond ist gleich Null. Ich erwähne dieses Umstandes nur, um zu zeigen, daß wenn einige Bischöfe sich mit solchen Dingen beschäftigen, für die guten Deutschen von anderer Seite her gesorgt werden müsse. (Fortsetzung folgt.) Mit einer Beilage.

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 11 von 16
Datum: 11.12.1843
Umfang: 16
803 (Ernennung.) Se Heiligkeit haben geruhet, die erledigte Präfektur der heil. Kongregation des heil. Ritus Sr. Eminenz dem Kardinal Lodovico Micara zu verleihen, und Se. Eminenz den Kar dinal Luigi Amat di San Filippo e Sorso den Kardinalen, welche die heilige Kongregation der Propaganda bilden, zuzuzählen. (v. u. N.) Frankreich. Paris, den 30. Nov. In dem Kampf zwischen Universität und Klerus ist ein neuer Streiter für letzter» aufgetreten. Der edle Graf .von Montatemi) ert, Pair

von Frankreich, hat so eben eine Broschüre »über die Pflichten der Katholiken in der Frage der Frei heit des Unterrichts« erscheinen lassen. Das Univers nennt sie ein Ereigniß, und theilt bereits einige Stellen aus ihr mit. Es heißt darin unter Anderm: »Indem die Universität und ihre Vertheidiger das katholische Priesterthum vom öffentlichen Unterrichte zurückweisen, handeln sie, das muß man gestehen, ganz in Uebereinstimmung mit jenem haffenswerthen Despotismus, der sich den Namen moderner Zeitgeist

des Menschen Fesseln anzu- legen, und sie jener großen Maschine einzuverleiben, die man Staat nennt, und die cs auf sich genommen hat, für ihn zu handeln, zu denken, zu kämpfen, zu wählen und zu glauben, die einst seinen Geist regieren wird, wie sie schon über die Industrie und das Eigenthum regiert und seine Kinder erziehen, und so endlich der einzige Agent und unumschränkte Gebieter einer Nation seyn wird, die moralisch vernichtet ist. Die Universität repräsentirt nicht bloS jenen Hochmuth

des Rationalismus und jene intellektuelle Anarchie, welche die Folge des Unglaubens ist; sie repräsentirt auch und unterstützt gar vortreff lich jenes Streben des Staates, nach einer sterilen Uniformität Alles zu »ivelliren.« Auch der Bischof von Rennes hat sich dem Kampfe gegen die Universität angeschlossen. Er hat gedroht, den Neligionslehrer von dem dortigen College abzuberufen, wenn nicht Hr. Zevort, Professor der Philosophie, entlassen werde.

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 19 von 24
Datum: 09.07.1856
Umfang: 24
»Heute vor Z54 Jahren am 26. Juni 1472 wurde in der Aula unserer hochehrwürdigen Mutter, der Universität Ingolstadt zu Ruhm, Preis und Ehre der Wiffenschft eines der großartigsten Feste gefeiert. »Der erlauchte Stifter der Universität, Herzog Ludwig der Reiche von Landshut mit seinem Sohne und Nachfolger, Herzog Georg dem Reichen, die Herzoge Otto und Christoph der Starke von München, der Bischof von Eichstädt als Universitätskanzler und Abgesandter des Papstes, ferner die Bischöfe von Freising

, Augsburg und Regensburg mit dem Suffraganbischof von Hierapolis als Gewährsmänner der Privilegien und Freiheiten der Hochschule, selbst ein Abgesandter des Königs Mathias von Ungarn, außerdem eine große Menge geistlicher und weltlicher Herren, Grafen, Baronen, Doctoren und Magistern der geistlichen und weltlichen. Rechte, alle diese waren mit einer großen Zahl Studirender zur Stiftungsfeier der Universität am heutigen Tage in der Aula ver sammelt. »Die Bulle des hochgelehrten Papstes Pius

II., und der Stiftungs brief des durchlauchtigsten Herzogs waren in der Bezeichnung des erha benen Zweckes der Universität vollkommen einig. Als nächster Zweck war hervorgehoben die allseitige Erweiterung und Verbreitung der Wissenschaft; als höherer, wozu Wissenschaft nur das Mittel, die För derung zunächst der ewigen, dann aber auch der zeitlichen Wohlfahrt, d. i. der in unserer Zeit sogenannten materiellen Interessen. »In der päpstl. Bulle heißt die Wissenschaft eine dem rastlos Stre benden von Gott verliehene

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