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Innzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 16.12.1864
Umfang: 4
bringt ferner vor, es sei erst am 29. Novbr. durch die Leichenobduktion aufge kommen, daß Hämmerle erschossen worden sei, und daß man bis dahin nur vom „Erstechen' redete; trotzdem habe Kellner dem Hofer im Arrest zu Meran im Widerspruch mit den betreffenden Zeugen erzählt, daß er im Gär- berbach schon am 28. Nov. vom Erschießen hörte. Die Staatsanwaltschaft nimmt an, daß Kettner genaue Kenntniß von den näheren Umständen bei der Ermor dung des Hämmerle gehabt habe; denn er sagte zu Hafer

fügt die Staatsan waltschaft noch den hinzu, daß Kettner am 25. Nov. Abends im Lammwirthshause zu Passeier im Besitze einer Pistole war, für welche Annahme sie die Aussage des Zeugen Fürler anführt, welcher die Pistole wenigstens mit dem Griff aus der Paletot-Tasche Kettners hervorragen gesehen haben soll, und sogleich als er vom Morde des Fuhrmanns hörte, an Kettner dachte, den er für den Mörder hielt. Die weiteren Unterredungen, welche Kettner im Arrest mit Hofer pflog

, werden von der Staatsanwaltschaft ebenfalls als starke Verdachtsgründe angeführt. Hieher gehört der von Hofer dem Kettner ertheilte „Rath,,: Wenn die Domanig'schen Wirthsleute am Schönberg nicht zu Kellners Gunsten aussagen, und er der That über wiesen würde, so könnte er ja sagen, der Fuhrmann habe ihn ohne Veranlassung über den Weg hinaus- geschlagen und sogar zu erstechen gedroht, worauf er den Fuhrmann erschossen habe. Hierauf bemerkte Kettner: akkurat so sage ich (und sich verbessernd): akkurat so würde ich sagen

bemerkte der Krämer Ant. Spielmann, daß dem Kellner, als man vom gedachten Mord sprach, eine brennende Nöthe ins Gesicht stieg; im Arreste zu Meran wurde Kettner nach der Aussage seines Mit- arrestanten Jak. Marsoner einsilbig und niedergeschlagen und es traten ihm Thränen in die Augen, nachdem er wußte, daß er des Mordes beschuldigt sei; der spätere Mitarrestant Hofer bemerkte, daß Kellner fortwährend studirte, ängstlich war, von schweren Träumen auf geschreckt wurde und nur gekünstelt lachte

. Die bei Kettner vorgefundene Brieftasche und der Geldbeutel haben Aehnlichkeit mit den dem Hämmerle geraubten Gegenständen und nur wenn Kellner der Mörder ist, kann sich die Staatsanwaltschaft erklären, daß der Angeklagte zu Hofer sich äußerte, es wäre besser gewesen zu sagen, er hätte beides gefunden. ,Jm Schlafe aufredend habe Kellner nach Angabe Hafers einmal gesagt: „Wenn ich nur in den Teufel hinein- gesch und ihn weggeworfen hätte, dann wäre ich nicht aufgekommen.' In was? fragte Hofer. Und Kettner

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