auch den größten Einbruch begangen hat, der je in Tirol ver übt wurde. Auf der Anklagebank sitzen wegen vierzehn Ein brüche Christian Zaderer, geboren 1890 in S p i t- t a l a. d. Drau, zuständig nach Obervellach in Kärnten, verheiratet, Mafchinenschlosser; seine Frau Aloisia Za de rer, geboren 1898 in Garganzen, zuständig nach Obervellach, wohnhaft in Innsbruck, Innstraße, Sängerin, und Alois Triendl, geboren 1908 in Hötting und dorthin zuständig, Elektrotechniker. Es werden »on der Staatsanwaltschaft
den dreien folgende Delikte zur Last gelegt: 1. Dem Christian Zaderer, daß er in der Zeit vom Dezember 1930 bis zum 6. März 1934 in Innsbruck nicht weniger als vierzehn Einbrüche mit einem Ge- ‘ samtfchaden von rund 60.000 Schilling begangen habe; außerdem habe er sich als eifriger Agitator für die verbotene NSDAP, in Tirol dadurch betätigt, daß er die Zeitung „Roter Adler" trotz Verbotes intensiv verbreitet habe; 2. der Aloisia Zaderer, daß sie, obwohl sie von der diebischen Herkunft der Gelder gewußt
, davon ge lebt und der Polizei falsche Angaben gemacht habe: und 3. dem Alois Triendl, daß er von Frau Zaderer Gelder in Empfang nahm, sie bei sich versteckte und ebenfalls der Polizei falsche Angaben machte. Christian Zaderer ist ein oft und schwer vorbestrafter Einbrecher, der erst im Jahre 1927 eine schwere Kerker strafe wegen Einbruchs verbüßte. Im Jahre 1930 im Dezember begann er in Innsbruck wieder fein ver brecherisches Handwerk, indem er bei verschiedenen Aemtern und Privatpersonen Einbrüche
und unermüdlicher Ausdauer fortgesetzten For schungen der hiesigen Kriminalpolizei ermöglichten ev, Mitte Dezember 1934 den größten Einbrecher des Landes Tirol, den „Einbrecherkönig" Christian Zade rer. zu verhaften. JasererS Einbrüche Zaderer gestand nicht nur den großen Einbruch fit der Gefällsverwaltung ein, sondern erklärte, er wolle als Mann, der sich im Felde die „Goldene" erworben hat, fein Gewissen befreien. Er gestand folgende Ein brüche: Am Hl. Abend 1931 im Teppichhaus Fohrin- ger, Beute 900
ihm sehr zustatten, denn es fiel während seiner Haft keinerlei Verdacht auf ihn. Soviel von Christian Za derer. Seine Frau Aloisia Zaderer ist wegen Hehle rei angeklagt, da sie von der Herkunft der Gelder und deren Versteck wußte und dennoch bei der am 4. Dezember 1934 in ihrer Wohnung vorgenommenen Durchsuchung und Befragung nach dem Gelde alles ab- leugnete. Um eine Verabredung mit ihrem Manne zu verhindern, wurde sie aus die Wachstube gebracht und ihr mitgeteilt, daß ihr Mann in Amras sich ein Haus bauen ließ