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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 12
Datum: 02.12.1903
Umfang: 12
und die Verteidigung hatte Dr. Walde inne. Angeklagt ist Josef Alfons Schmid, am 2. August 1865 in Schlins geboren, nach Frastanz, Bezirk Feldkirch zuständig, katholisch, ledig, Buch halter, zuletzt ohne Beschäftigung und unstät, vor bestraft. Die Anklage legt ihm zur Last, er habe erstens^, durch listige Vorstellungen und Hand lungen, sowie dadurch, daß er sich einen fal schen Stand und bezw. falschen Namen Und Cha rakter beilegte und sich sonst hsirter dem falschen Scheine eines wohlhabenden Mannes verbarg

- und Oberösterreich geschäfts- und arbeitslos umhergezogen und vermöge nicht nach zuweisen, daß er die Mittel zu feinetn Unter halte besessen oder redlich zu erwerben gesucht habe. Ter Tatbestand ergibt sich aus Folgendem: Der von feiner Heimatsgemeinde Fraftanz als arbeitsscheues Individuum und Hochstabler ersten Ranges bezeichnete Josef Adolf Schmid wurde zum ersten male am 6. September 1890 vom Landesgerichte Innsbruck wegen Verbrechen des Diebstahls und Betruges zu 18 Monaten schweren und verschärften Kerkers

verurteilt. Trotz dieser empfindlichen Strafe wurde Schmid schon nach wenigen Wochen rückfällig. Am 27. Juli 1892 erfolgte beim nänilichen Gerichte die zweite Abstrafung wegen Ver brechens des Betruges, Uebertretung der Falsch meldung und Landstreicherei mit 18 Monaten Kerker, welcher bereits am 23. April 1894 eine vom Kreisgerichte Feldkirch wegen desselben Ver brechens des Betruges, Uebertretung des Dieb stahles und Landstreicherei verhängte zweijährige Kerkerstrafe folgte. Am 21. Juli 1898 wurde

Schmid, nachdem ihm inzwischen im Jahre 1896 vom Bezirksantte Unterrheintal eine zweitägige Gefängnisstrafe wegen Betrug zuerkannt worden war, von der Strafkammer des königlichen Land gerichtes Augsburg wegen Vergehens des Be truges zu^wei Jahren Gefängnis verurteilt. Abermals wegen Verbrechens des Betruges, Ue bertretung der Falschmeldung und Landstreicherei hatte sich Schmid am 30. Mai 1901 beim Kreis gerichte Eger zu veranttvorten. Tie über ihn an diesem Tage verhängte LLsjährige schwere Kerker

strafe hat er am 8. Juli 1903 in der Strafan stalt Pilsen verbüßt. Ungeachtet seines tiefen Fal les wurde Schmid wieder in die Heimat ausgenom men, von seiner Mutter mit Geld und Kleidern versehen und somit in die Lage versetzt, bei einiger maßen gutem Willen, einem redlichen Erwerbe nachzugehen. Nichtsdestoweniger betrat Josef Al fons Schmid, der sich die Betrügereien bereits zur Gewohnheit genmcht hatte, schon nach wenigen Wochen neuerdings die Bahn des Verbrechens. Am 10. oder 11. August 1903

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 12
Datum: 02.12.1903
Umfang: 12
durch verschiedene Ausflüchte, so z. B., daß er, um äber seinen angegebenen Charakter keinen Zwei gs anfkommen zu lassen, sich ein Tegenramm mit der Adresse Oberingenieur Berger ins Gast haus bestellte, hinzuhalten, um endlich, nachdem der Betrug ruchbar wurde, zu verschwinden. Auf ganz ähnliche Weise versuchte Schmid un gefähr Mitte September die Kellnerin im Gast hause zur „Birne" in Salzburg, Anna Gatter maier, um 20 Kronen zu betrügen, indem er ihr als Oberingenieur Alfons Berger Heiratsan

träge nrachte, und sie unter dem Vorwände, daß er auf die Strecke fahren müsse, und bei Abwesen heit seiner Quartiergeberin nicht zu seinem Gelde kommen könne, zur Aussolgung eines Darlehens von 20 Kronen zu bestimmen suchte. Gattermaier schöpfte rechtzeitig Verdacht und verweigerte das Darlehen. Am 1. Oktober gesellte sich Schmid in Wels zu der eben auf der Fahrt nach Wien begriffenen Johanna Stöckl, fetzte mit ihr die Reise im selben Koupee fort, gab sich im Verlaufe des Gespräches als Alfons

Sonnweber, Bezirkstier arzt in Innsbruck mit 1000 fl. Gehalt und 2600 Gulden Gesamteinkommen, Witwer und Vater eines 6jährigen Kindes aus und machte seiner er staunten Reisebegleiterin sogleich den Vorschlag, mit ihm nach Innsbruck zurückzukehren, woselbst er sie heiraten werde. In Wien angekommen, er bot er sich, sofort für sie das Brautkleid, ein Reise kleid, einen Theatermantel und verschiedene an dere Sachen einzukaufen. Als es mit den Einkäu fen Ernst werden sollte, erklärte jedoch Schmid plötzlich

und das Geld aus Innsbruck noch immer nicht einlangen wollte, händigte Stöckl ihrem vermeintlichen Bräutigam im Hinblicke auf weitere Einkäufe zur vorläufigen Aufbewahrung noch eine Hundertkronennote ein. Am 7. Oktober zeigte Schmid seiner Braut ein fingiertes Telegramm des Inhalts vor, daß sein Bruder in Graz plötzlich gestorben fei und ver schwand mit dem Versprechen, in 24 Stunden zu- rückzukehren, endgiltig ans Wien, ohne sich um Johanna Stöckl, der er den größeren Teil ihrer Ersparnisse abgenommen

und dafür lediglich das mit 91 Kr. 60 H. Macherlohn belastete Brautkleid, eine Bluse, einen Gürtel und eine schlechte Gol dinuhr im Gesamtwerte von kaum 20 Kronen zurückgelassen hatte, weiter zu kümmern. Auf der Rückfahrt von Wien traf Schmid am k0. Oktober abends in einem Koupee 3. Klasse mit der Bonne Emilie L a s a r u s aus Ischl zu sammen, der er sich als Betriebsleiter Attlmair ans Klagenfurt und Hausbesitzer in St. Pölten vorstellte. Diese Bekanntschaft nützte Schmid aus, um den Vater

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 10.06.1891
Umfang: 6
Verbrechen des Diebstahls. Innsbruck, 9. Juni. Heule Vormittags wurde unter dem Vorsitze des Landesgerichtsrathes R. v. M o r die Verhandlung wider Alois Schmid wegen des Verbrechens des Diebstahls durchgeführt. Als öffentlicher Ankläger fungirte der k. k. Staatsanwaltsubstitut C o d a z z i, als Vertheidiger Dr. Pusch. — Als Geschworne fungirten die Herren: 1. Reinisch Franz, Orgelbauer in Steinach; 2. Wischer Franz, Bäckermeister in Silz; 3. Gostner Karl, Handelsmann hier; 4. Hartlieb Josef

, Schuhmachermeister hier; 5. Graf Lamberg Karl, Gutsbesitzer iu Kitzbühel; 6. Ortlieb Michael, Hausbesitzer hier; 7. Summerer Josef, Brauereibesitzer hier; 8. Wilhelm Josef, Wirth in Stams; 9. Flunger Josef, Hotelbesitzer hier; 40. Martha Johann, Färbereibesitzer hier; 11. Stöckl Johann, Gutsbesitzer in Lans; 12. Abfalterer Josef, Gutsbesitzer in Kematen. Alois Schmid, 19 Jahre alt, lediger Bauern bursche aus See in Patznaun, ist angeklagt des Ver brechens des Diebstahls, begangen dadurch, am 14. December 1890

Mittags in Patrich, Gemeinde Kappl, dem Jakob Moser, Bauer und Tischler dort, eine Brieftasche mit dem Inhalt von 508 fl. Gemeinde geldern gestohlen zu haben. Schmid kam am genannten Tage Mittags in Mosers Haus, um sich dort einen Gewehrspiegel auszuleihen. In der Stube traf er den Josef und Christian Moser auf der Ofenbank schlafend. Die Schwester der Moser arbeitete in der Küche. Diese günstigen Momente benützte Schmid, um aus der an der Wand hängenden Joppe des Jakob Moser eben jene oberwähnte

. Diesen letzteren ging nun Schmid um einen Gewehrspiegel an. Da ein solcher im zweiten, etwa hundert Schritte vom ersten entfernten Hause der Familie Moser sich befand, erklärte Jakob Moser, dorthin gehen zu wollen, um das Verlangte zu holen. Jakob Moser griff nach dem kritischen Rocke, merkte aber den Abgang der Brieftasche nicht, wohl aber das, daß Schmid todtenblaß wurde und an der Bauchseite eine auffallende Aufbauschung hatte. An sein Geld dachte Moser nicht, und so gingen beide in das be nachbarte Haus

, um den Gewehrspiegel zu holen Dort em pfahl sich dann Schmid. Jakob Moser entdeckte erst später den Abgang des Geldes, hatte aber noch nicht den Verdacht, daß Schmid der Dieb sei, meinte vielmehr, er hätte die Brieftasche verloren; er stellte auch in diesem Sinne Nachforschungen an. Schmid versteckte, zu Hause angekommen, die Brief tasche ia einer Kluft zwischen dem Schafstalle uud der Bergmauer des mütterlichen Hauses. Nach einigen Tagen suchte er sie wieder hervor, verschaffte sich über ihren Inhalt genaue

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 21.11.1902
Umfang: 8
und geselliges Kellen. Wissens ch a f tliche Aerzte-Gesell- schaft. Samstag, den 22. November, halb 7 Uhr abends Plenarversammlung im Hörsaale der Frauenklinik. Wahl eines Ehrenmitgliedes, Demonstration Prof. Ehrendorfer, Dr. Rusch. Gerichtösaal. (Ein Unhold.) Die iu Pradl wohnhafte, am Bahnhofsplatze zu Innsbruck ihr Geschäft aus übende Schuhputzerin Philomena Schmid wurde von ihrem Manne Anton Schmid (geb. 1838 zu Lochau, Zimmermann in Pradl, vorbestraft) seit Jahren schlecht behandelt. Der rohe

, dem Trünke ergebene Mensch ließ sich häufig zu Drohungen und Mißhandlungen hinreißen, und es kam beinahe täglich zu argen Auftrit ten. Am 27. Oktober kam Anton Schmid gegen 6 Uhr abends, etwas später als seine Frau, nach Hause. Gleich begann er wieder zu poltern und zu schimpfen, und sprach schließlich die Drohung aus: „Du mußt noch hin sein, kalt mach' ich Dich, ?af}t einem Jahre Zuchthaus liegt niir nichts, ich komm' schon wieder heraus)" Dabei nahm er eine derart drohende Haltung an, daß Phi lomena

Schmid ernstlich in Furcht und Unruhe geriet. Am nämlichen Abende noch schlug er den Handlanger Angelo N e u r a t t e r, der bei dem Ehepaare Schmid wohnt, mit einem Vor hängschlosse auf beit Kopf. Am 28. Oktober kam der Beschuldigte wieder bald nach 6 Uhr abends nach Hause. Sofort nach seinem Eintritte führte er einen Schlag gegen Heine Frau, dem diese nutz durch eine rasche Wendung entging. Als' bald darauf Philomena Schmid Holz aus' deni Kelle« brachte, trat ihr Mann auf sie zu und schrie

am Halse, griff in seine Tasche und zog einen Schlüssel oder ein ge- geschlvssenes Messer heraus, mit dem er einen starken Schlag gegen das linke Auge der Philo mena Schmid führte. Diese erlitt infolgedessen eine von einer Beinhautentzündung begleitete leichte Verletzung. Der Unhold würde die Miß handlungen auch noch fortgesetzt haben, wenn nicht der obenerwähute Neuratter dazwischen ge treten wäre. Philomena Schmid flüchtete aus dem Hause und erstattete bei der Gendarmerie die Anzeige

. Sie war durch die von der geschilder ten Mißhandlung begleitete Drohung derart in Furcht versetzt,, daß sie es nicht gewagt hätte, ne ben ihm in der Wohnung zu verbleiben. Anton Schmid bringt zu seiner Rechtfertigung ledig lich vor, „daß seine Frau keine Ursache gehabt hätte, sich vor ihm zu fürchten, da derlei Auf tritte sich auch früher schon häufig ereigneten." Anton Schmid wird wegen Verbrechens der öf fentlichen Gewalttätigkeit, wegen Uebertretung gegen die körperliche Sicherheit zu sechs' Mona ten schweren Kerkers

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 04.03.1902
Umfang: 8
Brantweiv trank, und daß -er, wenn er bei Sinnen gewesen wäre, wegen so 'geringfügiger Ursachen -gewiß nicht in so feindlicher Weise gegen Schmid 'v arge gangen wäre. Er wies auch darauf hin, daß es beim.Angeklagten an der Erziehung gefehlt habe, und daß derselbe in der Jugend ner- ven'leidend war. Er bat die Geschworenen, die zur Hauptfrage gestellte Zbsatzfrage, ob die That in momentaner Geistesverwirrung geschehen sei, zu bejahen. Die Geschworenen (Obmann B ohls ch r ö- d e r) beantworteten die ans

.,2'/, 20-Mark-Ltücke 23.41 20-Francs-^5"'cke Italienisae Bank«me» Oh 30 kürzung Halber direct über die Wiese) die nackte Leiche -eines offenbar gewaltsam getödteten Wei bes. Dieselbe lag auf -einem mitten in der Wiese befindlichen Düngerhaufen und wurde von der GendüvMvve b-ezw. von mehreren Zeugen als die Laiche einer gewissen Kreszenz Schmid, eines herab gekommenen, dem Trünke 'ergebenen Wei bes, das sich in Innsbruck und Umgebung Her umtrieb, constatirt. Der Kopf der Leiche ruhte auf einem Unterrocke

V f lt r t s ch e l l e r -am Tage der That mit der Schmid gesehen wurde, lenkte sich der Verdacht so- iort auf ihn. Er wurde in Gries a. B. ausge forscht, verhaftet und zuerst nach Sterzing, dann nach Innsbruck eingeliefert. Der Angeklagte Ferdinand B r a n d a u e r ist der Sohn armer Eltern. Er wurde am 12. Febr. 1875 zu Hall i. T. geboren und ist nach Serfaus, 'Bezirk Ried im Oberinnthale, zuständig, ist katho lisch, ledig und mehrmals vorbestraft. In letzter Zeit arbeitete er -als Taglöhn'er

an, daß er am 8. November nachmittags in Wrlten die ihm vom Sehen aus bekannte Eres- zen'z Schmid trcif und mit ihr gegen Natters ging. Oberhalb des Hohlweges, beim Ferrarihof, 'setz ten sie sich, um auszurüsten, -auf eine Bank und tranken 'miteinander -aus -einer Flasche Brannt wein. Nachdem es dunkel -geworden, hat der An geklagte die Schmid im nahen Gebüsche geschlecht lich gebraucht. Nach einigem Verweilen forderte er sie auf, mit ihm weiter zu gehen. -Sie weigerte sich. Es kam zum Streiten, in dessen Verlauf

die Schmid den Brandaner „Haderlump" und „Strizzi" nannte.^ Dieser schlug ihr mehrmals mit der Hand ins Gesicht, faßte sie an den Ohren und zog sie auf den Boden nieder. Als Cresc-enz Schmid um Hilfe rief, schlug -er sie mit dem rech ten Schuh, den -er schon früher ausge'zogen hatte, zwei Mal auf den Kopf, so daß ihr das Blut über das Gesicht rann. Dann zog er 'ihr mit Gewalt einen Thei'l der Kleider aus, erfaßte sie und zog sie über Idie Böschung hinunter, riß ihr dann sämmtliche Kleider (mit Ausnahme

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 23.07.1895
Umfang: 6
zu Wald ein Im biß eingenommen, begab sich Alles in das ganz nahe gelegene Vorä ule und nahm vor dem Geburts hause Mathias Schmids Aufstellung. Die Feier eröffnete der Errichter der Gedenktafel, Schriftsteller Arthur Achleitner, mit einer form vollendeten, von Begeisterung getragenen Rede auf den Jubilar Mathias Schmid und sein epochales Wirken in der Kunst. Er enthüllte die Tafel, die für alle Zeiten die tirolische Heimath eines Mathias Schmid verkünden soll und übergab sie dem Schutze Tirols

. Er gedachte sodann des Landesherrn und schloß mit einem Hoch auf unseren Kaiser, den Künsteförderer. Poller dröhnten beim Enthüllungsacte. Die Gedenktafel, schwarzer Marmor, trägt in gol denen Lettern folgende Jn,chrift: „In diesem Hause wurde Tirols großer Sohn Mathias Schmid, Maler und könig lich bayrischer Professor, am 14. No vember 1835 geboren. Gewidmet von Arthur Achleitner." Nach den mit Beifall ausgenommenen Worten Ach leitners und dem begeisterten Hoch auf den Kaiser sang die Innsbrucker

des Paz.rau - hales ermächtigt sei, in ihrem Namen zu sprechen und drückt nach warmen Worten über Schmid im Namen des Paznaunthales, dem Er richter der Gedenktafel Arthur Achleitner, den herzlUfften Dank au^. Das Volk von Paznaun, selbst ein Volk der harten und ehrsamen Arbeit, sei stolz auf Mathias Schmid, der aus eigener Kraft und Arbeit sich ans seine jetzige Höhe emporgeschwungen habe. Dr. S ch u l e r schließt mit einem Hoch auf Mathias Schmid. Im Namen der Innsbrucker Liedertafel sprach deren

Vorstand, Oberpostdirector Hofrath Ritter von Niederer. Die Liedertafel sei ausgezogen, um nach alter deutscher Sitte einen der Edelsten des Landes zu feiern, zu begrüßen und zu beglückwünschen. Sie sei mit Freuden herbeigeeilt zur Ehrung des Mannes, mit dem sie Bande der Freundschaft ver kniffen, welcher die Liedertafel vor 15 Jahren durch Ernennung Schmid's zu ihrem Ehrenmitgliede schwachen Ausdruck verliehen habe. Für die Damen des HauseK Schmid habe die Liedertafel zum Zeichen des Dankes

haben, ohne ihrer ersten untreu zu werden. Einer der größten unter diesen gottbegnadeten Heroen der Kuust sei Mathias Schmid. Das herrliche Tirol stehe dem bayrischen Herzen als stammverwandt und nachbarlich befreundet, stets nahe. Redner schließt: Das schöne Land Tirol, Gott schütze und erhalte es^ es gedeihe und blühe! (Anhaltender Beifall.) Unmittelbar nach dieser Rede sang die Liedertafel den Chor „Tirol, mein Vaterland" von Josef Pem- baur. Sodann wurde die ganze Festversammlung phoiographirt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 12.12.1894
Umfang: 8
. Während dieser Zeit kümmerte sich Schmid um keine Arbeit, sondern zog herum, überall stehlend, was ihm unter die Hände kam. Am 21 August d. I. begab er sich nach Innsbruck, wo er leine Kleider verkaufte und als deren Erlös verbraucht war, fing er wieder an zu stehlen- Den ersten Dieb stahl verübte er dann in Wörgl, wo er beim Wirthe Johann L e ch n e r zwei Regenmäntel stahl, die dem Peter Höllwarth und Alois Anker gehörten, und ver kaufte den einen um 2 fl. Am 24. August kam er nach Häusern am Jochberg

mit min destens 8 fl. 70 kr., und verließ dann Salzburg. Um die Mittagszeit des 14. September kam er nach Morzag und dort ruhte er in einem Gasthause aus, nahm aber bei seinem Weggange das dem Josef Bodesser gehörige Arbeitsbuch mit und bediente sich desselben fortan öfters als Legitimation. Schmid kam am 16. September auf seinem Raubzuge auch nach Burgfried und stahl dort in einem Gasthause einem noch unbekannten Eigenthümer eine Hose und ein Hemd. Am nächsten Tage nachmittags kam er nach Marzon

, wo er im Gasthause „zum Schörghof" eine Sackuhr im Werthe von 4 fl., ein Geldtäschchen mit 1 fl. 10 kr. und eine Halskette im Werthe von 11 fl. stahl, worauf er sich aus dem Staube machte und die Uhr in Saalfelden, die Halskette in St. Johann im Pongau verkaufte. Von letzterem Orte begab er sich wieder nach Tirol zurück. Er kam am 19. September nach Innsbruck, übernachtete im Gasthause „zur Inn- brücke" und trug sich in das Fremdenbuch als Josef Bodesier ein. An einem der folgenden Tage entwen dete Schmid

ln der Uni versitätsstraße hier, ließ sich ein Zimmer geben, um zu schlafen, und als er gegen 4 Uhr das Gasthaus verließ, hatte er einen dem Maler Eduard König- gehörigen Anzug im Werthe von 8 fl. mitgenommen und um 2 oder 3 fl. verkauft. Am 27. Sept. stahl er auf der Weide in Windegg eine auf 80 fl. geschätzte Kalbin, die er einem Metzger um 38 fl. verkaufte. Mit den: Erlös blieb Schmid noch bis zum 2. Oct. in Innsbruck und wendete sich dann nach Unterinn thal. Am 6. Oct. abends endlich stahl

er in Jochberg von der Weide weg eine dem Jakob Hochfilzer ge hörige Kuh im Werthe von 120 fl., welche er in den Stall des Lorenz Thaler in Kitzbühel trieb und dort verkaufen wollte. Dem Lorenz Thaler kam jedoch da- Auftreten des Schmid verdächtig vor, weßhalb er dessen Verhaftung veranlaßte. Schmid ist aller dieser Dieb- stähle geständig, ja er hat der Gendarmerie gegenüber wgar das Geständniß gemacht, daß er noch weitere Diebstähle geplant habe. Der Angeklagte gesteht auch heute sämmtliche ihm zur Last

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.09.1902
Umfang: 8
Parteivor st a n d, und zwar B e b e l und Singer zu Vor sitzenden, Ge risch zum Kassier, Pfanukuch und Auer zu Sekretären. MMarnrtMdarrl Kart Schund. der Gründer der H eldeng alerie auf dem Berg Jsel. In einem Schaufenster der K u n st h a n d- lung Unterberger ist gegenwärtig das von dem Historienmaler Albin Egger-Lienz mei sterhaft ansgeführte Oelporträt des vor zwei Jah ren hier verstorbenen Militär-Intendanten Karl Schmid ausgestellt. Das wohlgetroffene Bildnis hat die Bestim mung, in die Gallerie

abgetragen werden dem Manne gegenüber, dem die erwähnte Sammlung von Bildnissen hervorragender Tiroler Helden zur Zeit der Franzosenkriege ihre Entstehung ver dankt. Intendant Schmid war seinerzeit Mitglied des Komitees für Errichtung des Andreas-Hoferdenk- mals auf dem Berg Jsel. Nachdem das Denkmal am 28. September 1893 in Gegenwart Sr. Majestät des Kaisers, vieler hoher Würdenträger und einer nach tausen den zählenden Menschenmenge enthüllt worden war, regte der Obmann des Komitees, der dama lige

Oberst und Kommandant des Tiroler Jäger regiments, nunmehrige Feldmarschallieutenant i. R., Hans R. von Urich, den Gedanken an, es möchten an der Stätte, wo die Tiroler im Jahre 1809 wiederholt so ruhmvoll gestritten, auch die Bildsnisse der bedeutendsten Kampfgenossen An dreas Hofers aufgestellt und deren Lebensgeschich ten von heimischen Schriftstellern geschrieben werden. . Intendant Schmid griff diese Idee freudig aus und opferte mit einer seltenen Hingebung und Selbstlosigkeit fortan seine ganze

Zeit und Kraft der Ausführung dieses patriotischen Unterneh mens. Es handelte sich zunächst darum, die teil weise bereits vergessenen Namen der hervorragen deren Führer der Tiroler wieder in Erinnerung zu bringen und ihre Nachkommen behufs Erlan gung von Porträts ausfindig zu machen. Dem eifrigen Bemühen des Intendanten Schmid gelang es auch, die hervorragendsten vaterländischen Künstler zu gewinnen, welche durch Ausführung von Gemälden in hochherziger, un eigennütziger Weise das Zustandekommen

der Hel dengalerie ermöglicht haben, so vor allen Meister Defregger, ferner Albin Egger-Lienz, Hans Ra bensteiner, Josef Schretter, B. Waltl, Philipp Schumacher, Rudolf Nißl, K. Jordan u. a. Intendant Schmid brachte auf diese Weise eine Galerie von etwa 90 Bildnissen zusammen, welche nicht nur geschichtlichen, sondern großenteils — wir verweisen nur auf Defreggers Andreas Hofer, Anton Wallner und Anton Sieger und Albin Eggers Speckbacher — auch hohen künstlerischen Wert besitzen. Ohne Zweifel bildet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 28.04.1903
Umfang: 8
, ihren Mann zu verlassen, zur Reife brachte und ihr bei Ausführung dieses Entschlusses werktätige Mit hilfe leistete, liegen sämtliche dem Tatbestand des Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit im Sinne des Paragraphen 96 St.-G. begründen den Merkmale vor. Ferners ist Hilger wegen Verbrechens des Diebstahls und der Uebertretuna der Falschmeldung beschuldigt Md geständig und erhielt hiefür sechs Monate schweren Kerker mit einem Fasten im Monate. (Diebstahl.) Johann Schmid, 1882 zu Rovereto geboren

, nach Seitendorf, Bezirk Jä- gerndorf in Schlesien zuständig, Steinschleifer und Andreas Schmid, 1883 zu Kufstein geboren, nach Vordernberg, Bezirk Hermagor in Kärnten zuständig, Taglöhner, sind beschuldigt und ge ständig, entwendet zu haben: 1. Johann Schmid und Andreas Schmid in Gesellschaft als Tiebs genossen am 9. März 1903 dem k. k. Aerare aus versperrtem Magazine der Festung zu Kufstein 2 Werndlgewehre im Werte von 20 Kronen; 2. Johann Schmid allein am 6. Februar 1903 den Eheleuten Franz und Veronika

Neuner in Wilten eine silberne Panzerkette im Werte von 14 Kro nen 60 Heller und drei goldene Ringe, Wert 16 Kwonen; 3. am gleichen Tage dem Johann Grie- ßer in Wilten einest Havelock im Werte von 14 Kronen; 4. am 9. März 1903 der Elisabeth Wech selberger in Kufstein eine eiserne Sparkasse im Werte von 4 Kronen, mit einem Inhalte von 5 Kronen und 5. am selben Tage dem Martin Ott in Kufstein drei goldene Ringe im Werte von 9 Kronen 30 Heller und einen Feldstecher im Werte von 4 Kronen; Johann Schmid

hat über dies durch listige Handlungen und Vorstellungen 6.a m 20. Februar 1903 von Salzburg aus unter dem Namen des Jakob Eder dessen Bruder Jo hann Eder in Saalbach brieflich um Uebersendung von 40 Kronen ersucht und diesen Betrag dann für sich behalten; 7. am 31. Jänner 1903 den Jakob Krämer in Wilten für Kost und Wohnung um 16 Kronen 40 Heller und 8. Elisabeth Wechselber ger desgleichen um 2 Kronen 80 Heller betrogen, ferners sich der Landstreicherei und des Bettels schuldig gemacht. Johann Schmid wurde juJ Monaten

schweren Kerkers verurteilt und wird nach verbüßter Strafe unter Polizeiaufsicht ge stellt, Andreas Schmid erhielt 2 Monate schwe ren Kerkers. (Betrug.) Robert Neuer, geboren 1873 in Schöppenstedt, Herzogtum Braunschweig, dahin zuständig, Schauspieler, ohne bestimmten Aufent halt, fünfmal vorbestraft und Karl Seifert, 1883 irr Ilversgehofen geboren, nach Erfurt zuständig, Wagenbauer, 9mal vorbestraft, ohne bestimmten Aufenthalt, haben, indem sie ihre Arbeitszeugms- sen fälschten und diese am 23. März

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 13.02.1902
Umfang: 10
gegen Alois Schmid die Anzeige wegen versuchten Diebstahls und nahm gegen denselben zugleich auch das Verfahren bezüglich der beiden im Jahre 1894 geschehenen Fälle, derenthalben Schmid schon zweimal in Untersuchung stand, wieder auf. Bei der am heutigen Tage vor dem Erkenntnißsenate des Landesgerichtes unter dem Vorsitze des Herrn Oberlandesgerichts-Rathes Pfaundler durchgeführten Verhandlung ge langten zuerst die beiden früheren Fälle zur Be sprechung. Der erste dieser Fälle betrifft einen Diebstahl

Fenster des Kleinheins'schen Hau ses hineinblickte. Ferners gelangte eine schrift liche Aussage der Mutter des Angeklagten zur Verlesung, worin dieselbe angibt, daß sie an Kleinsheins im Jahre 1896 den fraglichen Betrag zahlte, um endlich das Leutegerede verstummen Zu machen. Aus den weiteren Acten geht hervor, daß sich Schmid öfters in Geldcalamitäten be fand, gern dem Scheibenschießen und Kartenspiel oblag und äbenso gerne in die Lotterie setzte. Die sen Angaben gegenüber sagte der Angeklagte

aus einem vernähten Lederbeutel ein Zehn- und ein Zwanzig-Francs stück weg. Er entdeckte den Diebstahl am 26. März 1894. Am 28. Jänner hatte Schmid bei einem Schießen in Zams ein Zwanzig-Francs stück ausgegeben, und deshalb lenkte sich der Ver dacht auf ihn. Verstärkt wurde dieser Verdacht noch dadurch, daß sich Schmid nachträglich be mühte, von einem gewissen Siegfried Zangerl ein Zwanzig-Francsstück zu erhalten, um, wie er sagte, der Gendarmerie gegenüber einen Beweis zu haben. Er gibt an, das Geldstück

, welches er in Zams ausgab, seinerzeit in Bregenz beim Kartenspiel gewonnen zu Haben. Bezüglich des versuchten Diebstahls bei Gant wurden Julie Pfeifer und Vincenz Kolb als Zeugen ver nommen. Erstere gab an, am 10. November mor gens einen Mann bei dem zwischen Schmids Gut und dem Lärchenwalde durchfließenden Bach ge sehen zu haben. Ob es Schmid gewesen ist, weiß sie nicht. Dieser sagt selbst, er sei es gewesen; er habe an jenen: Morgen die zugefrorene Wasser zuleitung aufgehackt. Kolb gibt an, daß er spä ter

mit Schmid auf dem Kirchwege zusammen traf, letzterer habe Lärchennadeln an feinem Rocke gehabt, doch können diese von den am Wege ste henden Lärchenbäumen abgefallen sein. Nach der Rede des Staatsanwaltes Tschurtschen- t h a l e r, der für die Bestrafung des Angeklag ten eintrat, ergriff der Vertheidiger Schmids, Herr Dr. E r l e r, das Wort. Er bezeichnete die ganze Anklage als Buchbeispiel einer Jndicien- ankla'ge, der man hohe Vorsicht entgegenbringe!: müsse. Selbe fuße auf scharfsinnigen

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Seite 3 von 6
Datum: 19.05.1899
Umfang: 6
"IO*' •'"TK«*»I VsSBfSH Rr. 114 GM I gast DÜar Schmid bei seiner letzten Anwesenheit im Hause der Bermiether es — milde — gesagt — an Einschüchterungen der Leute keineswegs fehlen ließ Unrichtig ist es auch, daß brr Cooperator wünschte nicht als Urheber des Vertragsbrüche- genannt zu werden. Derselbe wußte bis heute nichts von einem bindenden Vertrage, sondern nur von einem rechtlich durchaus unverbindlichen Versprechen, da- doch zwei Monate vor Bezug der Wohnung zurückgenommen

werden kann, ohne daß der freundlichst davon ver stündigte Mtether über förmlichen Vertragsbruch Klage -u führen berechtigt ist. Heute hat der Cooperator ßttLtch erfahren, daß Herr Schmid schon im Winter Men vorher schon schriftlich au-gefertigten Vertrag unterschreiben ließ, besten Bedeutung von den Leuten aber bis jetzt sehr unterschätzt und gerade heute durch den Cooperator selbst in einer Weise klargemacht wurde, daß Herr Schmid mit der clertcalen Aufklä rung gewiß sehr zufrieden fein dürfte. Der Cooperator wünschte

, daß die Bermiether sich beim genannten Herrn höflich mit dem Hinweise auf etwaige spätere Vorkommnisse entschuldigen sollten, welche sie als im höchsten Grade unliebsam, ja peinlich empfinden müßten. Dies geschah nur in der wohlgemeinten Absicht, die Lösung der Angelegenheit leichter untz friedlicher her beizuführen. In ganz anderer Absicht handelte aber Herr Schmid, indem er den „ruhigen, durchaus ehren werthen Leuten (wie er sie selbst nennt) eine fertige Bertrag-schrift zur Unterzeichnung vorlegte

und zwar schon zu einer Zeit, in welcher niemand auch nur im Entferntesten an eine Absage dachte. Wo macht ein Student bei einer WohnungSmiethe solche Förm lichkeiten, wie sie Herrn Schmid schon vor 2 Zähren im Herbste beliebten? Zum Schlüße muß noch bemerkt werden, daß der Cooperator mit Fug und Recht jede Verantwortlichkeit für den Inhalt des Briefe- der Bauersleute an Herrn Schmid ablehnen kann. In sicherer Erwartung der gütigen Aufnahme dieser Er widerung zeichnet sich dankend Franz Donner, Cooperator

in Sistrans-Lans. Ststrans, 15. Mai 1899.- — (Daß der Herr Cooperator von einer Be richtigung nach § 19 keine ricytipe Vorstellung hat, sieht man au- dem Obigen, das der HerrMnsender im eigenen Interesse besser ungeschrieben gelassen hätte. Er gibt außerdem zu, daß er die Bauersleute gedrängt habe, Herrn Schmid zu kündigen — man kann auch mit Freundlichkeit zudringlich sein — und entschuldigt sich nur damit, er habe nur von einem Versprechen, nicht von einem Vertrage gewußt. Es ist interessant

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 14.11.1895
Umfang: 6
. Nr. 262. Innsbruck, Donnerstag, 14. November 1895. 30. JührMll. Vom Tage. Innsbruck, 1.2 November. Eine Enthüllung aus dem clerlcalen Lager. Das „Tiroler Volksblatt" bringt in seiner heutigen Nummer eine Correspondenz aus Koltern, in welcher recht erbauliche Mittheilungen über Versuche seitens der altclericalen Partei gemacht werden, an läßlich der letzten Landtagswahl für Meran, Glurns, Koltern und Tramin an Stelle des bisherigen Ab geordneten Dr. Georg Schmid den Dr. R. v. Graf in den Landtag

einzuschmuggeln. Dieser Versuch wurde in aller Heimlichkeit angestellt. Auf ein Schreiben der Clericalen in Kaltern, worin mit- getheilt war, daß man dort und in Tramin die Absicht habe, Schmid wieder zu wählen, erfolgte von den clericalen Wahlmachern in Meran die Antwort, man habe in Meran gegen Schmid nichts einzuwenden, aber in Anbetracht der wichtigen Actionen, die das Interesse der Curstadt in Anspruch nehmen, brauche man einen anderen Mann, der aber in dem Antwortschreiben nicht genannt war. Dennoch

wurde es bald ruchbar, daß Dr. v. Graf jener nicht genannte besonders brauchbare Mann sei. Einige Abgesandte der clericalen Partei reisten sogar von Meran nach Bozen und suchten Dr. Georg Schmid zu bewegen, von seiner Candidatur zu Gunsten der Dr. Graf abzustehen, was jener aber zu thun ablehnte. In der am 16. Oktober in Brixen abge haltenen, vom Fürstbischof Simon einberufenen Conferenz wurde nun beschlossen, an der Candidatur des Dr. Schmid festzuhalten. Aber auf Verlangen der Clericalen in Meran

^Dorah" und den bösen nehmbar sei, mit ausführlichem Hinweis auf die Conferenz in Brixen, und daß aus vielen politischen Gründen Dr. Graf unmöglich candidirt werden könne. Als an die Herren aus Meran die Frage gestellt wurde, ob sie die Conferenz in Brixen an erkennen, so antworteten sie ganz entschieden mit „nein". Bei vorgenommener Abstimmung erklärte sich der vollzählig erschienene Magistrat von Kaltern gegen Dr. v. Graf und für Dr. Georg Schmid. Ohne eine Vereinigung ging man auseinander

, nur mit dem Versprechen von Seite der Herren aus Meran, daß sie noch einmal sich mit ihren Ge sinnungsgenossen besprechen und dann eine klare Antwort geben werden. Richtig langte bald darauf eine solche in Kaltern an, welche officiell erklärte, daß man auch in Meran Herrn Dr. Schmid an nehme und für ihn stimmen werde. Doch der Wahl tag brachte den clericalen Wählern von Kaltern eine neue Ueberraschung. Erst während des Wahlactes gelangte ein Schreiben des Vicebürgermeisters von Meran an den Bürgermeister von Kaltern

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 16.10.1896
Umfang: 6
. Zu den LandtaMahlcn in Vorarlberg. Innsbruck, 15 . October. Am Sonntag fand in Bregenz eine fortschritt lich anticlericale Wähler Versammlung zum Zwecke der Aufstellung eines Candidaten für die Stadt Bregenz statt. Die Versammlung währte drei Stunden, ohne jedoch zu dem erwarteten Ziele zu führen, indem jede der vorgeschlagenen Persönlich keiten: Bürgermeister Hüter, Dr. Th. Schmid und Dr. Schneider die Annahme einer eventuell auf sie fallenden Wahl entschieden ablehnte. Dr. Schmid wies darauf

- bürdung als Bürgermeister rc. entschieden ab und schlug unter Betonung der Verdienste Dr. Schmids die Wiederwahl desselben vor. Dr. Schmid bestand auf seinem ablehnenden Standpunkt und trat warm für die Candidatur des Bürgermeisters ein. Nach wiederholt abgegebener Erklärung dieser beiden Can didaten (Bürgermeister Hüter, Dr. Schmid), eine Wahl nicht anzunehmen, schlug Buchhalter Stüttler die Candidatur des Advocaten Dr. Schneider vor; dieser erklärte jedoch, unter keinen Umständen zu candidiren

der lebhaft geführten Debatte bemerkte u. A. Dr. Th. Schmid, daß wahrscheinlich eine allgemeine Wähler versammlung nach Bregenz einberufen und der Reichsrathsabgeordnete Dr. W a i b e l aufgefordert! werde, seinen Rechenschaftsbericht zu erstatten. Montag abends versammelte sich nun das am Sonntag gewählte Comitö und es gelang, Herrn Dr. Schmid neuerlich zur Annahme eines Man dates für den Stadtbezirk Bregenz zu bestimmen. Gleichzeitig beschloß das Comitö, sich in ein Land- tagswa hlcomite umzuwandeln

und bis auf 16 Mitglieder zu erhöhen. Für den 15. ds. hat das selbe eine anticlericale Wählerversamm lung in Bregenz anberaumt und wird bei dieser Herrn Dr. Schmid als Candidaten für das Bregenzer Landtagsmandat empfehlen. Bor» Tage. Innsbruck. 15. October. Der Bischof von Regensbrrrg und die Innsbrucker Jesuiten. Die Münchner „Allg. Ztg." veröffentlicht zu dem wiederholt erörterten Thema nunmehr folgende Reminiscenz. An dem Münchener theologischen Seminar Georgianum, einer Stiftung des Her zogs Georg des Reichen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 03.07.1896
Umfang: 6
fertig dastehe (Ohorufe) nicht zu strenge in's Gericht zu gehen, da das Vereinsmitglied Architekt Schmid dasselbe unter sehr schwierigen Verhältniffen in 14 Monaten erbauen mußte und außerdem noch durch Elementarereigniffe, welche den Verkehr hinderten, aufgehalten wurde. Dr. Christo mannos schloß seine Rede mit einem Hoch auf die Gäste. Während des feinen Soupds gab das bestbe kannte Meraner Nationalsextett mehrere äußerst ge lungene Vorträge zum besten. Draußen am Waldes rande wurde ein Feuerwerk

des Fremdenverkehrs hervor, wünscht ihm bestes Gedeihen und glückliche Erfolge und erhebt sein Glas auf das Wohl des Vereins und besonders der Seele desselben, des Präsidenten Dr. Theodor Christomannos. — Dr. Piffl aus Meran weist in außerordentlich geist- und humorvoller Rede auf die Verdienste des Erbauers des Hauses, des Architekten Schmid hin und schließt mit einem Hoch auf denselben. — Kais. Rath Dr. Anton Kofler spricht namens des Landesverbandes für Fremdenverkehr und bezeichnet das Auftreten des Vereins

für Alpenhotels als epochemachend für den endlichen Aufschwung des Hotelwesentz in Tirol gegenüber jenem in der Schweiz. Der Verein für Alpenhotels mache durch seine prak tische Thätigkeit den Landesverband für Fremdenver kehr, dem nichts zu Händen sei als die Propaganda- durch Wort, Schrift und Bild, zu Schanden. Redner schließt mit einem Hoch auf den Vereinsausschuß. — Architekt Schmid schildert, wie er, von seinem ver ehrten Lehrer, dem Dombaumeister Schmidt gesendet, um die Burg Rankelstein zu restauriren

aus der telegraphi schen Meldung „Schmid Hauserbauer" durch Ent stellung ein Schmid und ein Haaserbauer geworden sind, welch letzterer angeblich einen Toast auf die Arbeiter gesprochen habe. — Herr Abel bringt namens der Section Meran des D. u. Oe. Alpenvereins ein Hoch auf die erschienenen Damen. — Herr Michel (Meran) dankt dem Verein namens der Gäste aus das herzlichste für die glänzende Bewirthung und gr^ße Gastfreundschaft. Möge dieses Haus stets vonc Gästen überfüllt fein, möge der Verein für Alpen hotels

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 11.03.1899
Umfang: 6
des Monarchen ist nicht von sensationslusttgen Reportern, sondern von der Partei der Kaiserin-Witwe selbst in die Presse gebracht worden, die damit allmälig auf den bevor- Ein Besuch bei Mathias Schmid in München. Von L m i l Strobl. An einem schönen Sommertaqe verflossenen Jahres fuhr ich mit einem Freunde von Jnnsbrut nach Landkck und von da bis zur Haltestelle Wies- berg, am Eingänge in's Paznaunthal, welchem stillen, abgelegenen und doch so reizenden Alpenthale wir einen kurzen Besuch zugedacht

hatten. In "Landeck gesellte sich ein sehr freundlicher, alter Herr zu uns. den wir im Lause des Gespräches als den Professor Mathias Schmid in Münchrn kennen zu lernen Gelegenheit fanden. Der Herr Professor, der berühmte Sohn des Paznaunthales, war eben im Begriffe, in seinen gewohnten Sommeraufenthalt nach Jschgl zu reisen, woselbst seine Familie bereits eingetroffen war. Wir genossen das Vergnügen, in Gesellschaft des Herrn Professors noch am selben Abende nach dem etwa fünf Viertelstunden von Wiesberg

Begegnung mit Professor M. Schmid, welche ich später in einer Reiseskrzze veröffentlichte, hatte für mich eine sehr angenehme und beneidens welche Folge, indem der Herr Professor mich freund lich einlud. ihn in seinem Künstlerheim in München zu besuchen. An einem der prächtigen, sonnigen Spätherbst- tage, welche uns der sonst so übelbelerimd^e Novem- b r ganz ausnahmsweise bescherte, traf ich in Mün chen ein und bestieg sofort den Trambahn-Wagen nach der Nymphenburgerstraße. Das Heim des Künstlers liegt

„bei der Arbeit" wäre, wie die Frau Pro fessorin sich auszudrücken beliebten. Ich muß nun an dieser Stelle zu meiner Unehre einschalten, daß ich bisher noch nie das Glück hatte, den Schaffens- raum eines gottbegnadeten Künstlers von dem Range eines Mathias Schmid zu betreten, ich kannte der artige Heiligthünur nur vom Hörensagen und auS bildlichen Darstellungen. Aus letzteren hastet besonders die seinerzeit viel- verbreitete Abbildung des in märchenhafter Pracht ausgestatteten Atelier Makart's

mit prächtigem alttirolischem Hausrath, geziert mit den kunstvollen Schnitzereien der Renaffsance auszustatten. Und mit welchem Brenenfl^ße, unter stützt vom kunstgeübten Auge, hat Mathias Schmid all' diese herrlichen Kästen, Truhen, Tische und Stühle aus den T Haler n Tirols gesammelt und für sein Künstlerhkim erworben! Statt kostbarer orrentalischer Stoffe sehe ich die verschiedensten Trachten Tirols über Truhen und Stühle gebreitet, da und dort hängt wohl auch ein Meßkleid, ein Weihrauchfaß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 02.09.1869
Umfang: 4
Regierung überreicht wurden, wird der klerikalen „Kölnischen Volkszcilung" von München aus näheres berichtet. Die Angabe, daß die Professoren Dr. Alois Schmid und Dr. Thalhofer als Repräsentanten der „ultramon- tanen" Strömung in der Minderheit geblieben seien, wird zunächst für „mehr denn ungenau" erklärt. Der Sachverhalt sei vielmehr folgender: „Die theologische Fakultät ernannte von vornherein zwei Referenten, welche die vorgelegten Fragen nach einem dop pelten Gesichtspunkte beantworten sollten

, nach dem dogmatischen und nach dem historisch-kanonistischen. Das Referat in elfterer Beziehung erhielt der Prof, der Dogmatik Schmid, jenes in zwei ter Hinsicht der Prof, der Kirchengeschichte Döllinger, während der Prof, der Moral Reischl mit der Revision betraut ward. Schmid vollendete seine Arbeit früher, so daß Thalhofer noch vor seiner Badereise davon Einsicht nehmen und seine Zustimmung geben konnte; über das Döllinger'sche Elaborat aber konnte er sich wegen seiner Abwesenheit nicht anssprechen. Der Gesammt

- beschluß gieng nur dahin: beide Vota dem Ministerium zur Vor lage zu bringen, da beide prinzipiell nicht verschieden sind. Aller dings, wenn es sich um die Alternative gehandelt hätte: welche von beiden Arbeiten allein der höchsten Stelle vorzulegen sei, so hätte sich die Mehrzahl der Faknltätsmitgliedcr auf die Seite der geschichtlich - kanonistischen Lösung gestellt. Indessen konnte und wollte man auch die dogmatischen Momente nicht ignorircn. Daher die Vorlage beider Gutachten. Schmid kam vom dogma

bereits lehren. Aehnlichcs sagt Schmid von der Dogmatisirnng des Syllabus. Für die Opportunität des Dogma's von der Jnfallibilität des Papstes jedoch spricht sich weder die hiesige noch die Würzburger theologische Fakultät aus, wo Dr. Hergenröther und Dr. Hcttinger die Hauptarbeit übernommen hatten." Beim deutschen Juristen tage, welcher in den letz ten Tagen in Heidelberg versammelt war, kamen die Civilehe und die Einzelnhaft zur Erörterung. Mit allen gegen eine Stimme wurde der Beschluß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 11.11.1902
Umfang: 8
auf 50- bis 70,001 Volt nmgeformt werden sollen. (Große Banknotenfälschungen in England.) In London steht gegenwärtig eine Geldfälscherbande vor Gericht, welche in einem Jahr — von 1901 bis' 1902 — um 40,000 Pfund Sterling Noten der Bank von England gefälscht und zum Teil ausgegeben hat. Die eigentlichen Urheber der Fälschungen sind Vater und Sohn Barmash, Zigarrenhändler, in London ansässige Ausländer. Sie beschäftigten einen Kupferstecher Namens Johann Schmid, der nm einen geringen Wochenlohn die Falsifikate

herstellte. Die ersten falschen Noten wurden in Amerika ausgegeben, sofort erkannt und nach England geschickt. Tic Bank von England versprach eine Belohnung von 1000 Pfund demjenigen, der auf die Spur der Täter führen würde. Johann Schmid selbst mel dete sich, und als ihm eine Fünfzig- und eine Zehnpfundnote vorgewiesen wurden, die in Ame rika zirkuliert hatten, erkamtte er sie als sein ei genes Werk. Er wurde unter polizeilichen Schutz gestellt, und mit seiner Hilfe sind sechs Schpldigc ausgeforscht

und verhaftet worden. Schmid fun giert jetzt als Hauptzeuge im Prozeß. Er hat ganz genau geschildert, auf welche Weise er die Bankno ten herstellte, welche Vorsichtsmaßregeln gebraucht wurden, um vor Entdeckung sicher zu sein, und hat die Namen der Schuldigen genannt, so weit er sic kannte. Im Januar 1902 war der bestellte Vor rat an Banknoten fertig, und die „Unternehmer" reisten nach Amerika ab, nnt sie in Verkehr zu bringen. Die Steine wurden in kleine Stücke zer schlagen, Alles, was verbrannt

werden konnte, dem Feuer überantwortet, die Presse in eine Kiste verpackt und in Aufbewahrung gegeben. Schmid wurde mit vierzig Pfund abgelohnt, obwohl er nach der ersten Vereinbarung fünfzig gut gehabt hätte. Unter den Angeklagten besindet sich auch ein polnischer Tischler Namens Zubeeki, der sich während der Verhandlung gewalttätig benimmt und mehrmals versuchte, den Zeugen zu schlagen. Vor wenigen Tagen wurde in Plymouth eine neue Verhaftung vorgenommen, welche mit dieser An gelegenheit zusammenhängt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 07.10.1904
Umfang: 8
. (O öffentliche Gewalttätipfeit.) Joh. Fischt ha mm er, 1876 in Steinhaus (Bez. Wels, Oberösterreich) geboren, nach Marktrenk zuständig, lediger Fleischhauergehilfe in der Höt- tinger Au, Josef Schmid, 1872 in Bozen geboren, nach Girlan zuständig, verehelichter Darmwäscher in der Höttinger Au, Alois Sin ger, 1872 in Mariahilf geboren, nach Birgitz zuständig, ledig, Präparateur in der Höttinger Au und Franz Etschmann, am 13. März 1883 in Hötting geboren, nach Pettnau zuständig, lediger Metzgergehilfe

diesem mit seinem Spazierstocke einen derart heftigen Schlag in die Wangengegend, daß der Getroffene wie leblos zu Boden sank und einige Verletzun- gen leichter Natur davontrug. Brughera und Anton Wanner zogen sich, zumal Singer, See los und Hoppichler in Johann Fischlhammer, Franz Etschmann, Franz Gstier und Josef Schmid sofort Sukkurs erhielten, rasch in das Haus zurück, während Josef Wanner zum er wähnten Kalkvfen flüchtete. Kaum hatte Anton Wanner die Haustüre hinter sich versperrt, da vernahmen die Hausinsassen schon

brenuen wir nieder, Mord muß es geben, die Hütte schüren wir an; fünf bis sechs bringen wir um, alle müssen hin sein, wenn ihr nicht aufmacht, schie ßen wir hinein" und dergleichen. Als Joses Schmid mit den Worten „auf muß gemacht wer den" Kopf und Arm durch das Türfenster steckte, um ins Haus zu dringen, führte Anton Wanner mit einer Hacke einen wvhlgezielten Streich gegen den Eindringling, so daß dieser zurückwich. Die Belagerer suchten nicht nur mit Bergstöcken, Hvlz- stücken, Steinen usw. die Tür

auf mindestens 34 Kronen geschätzt. — Johann Fischlhammer wur de zu 7, Josef Schmid, Alois Sinjger und Franz Etschmann zu je 4 Monaten, Franz See los zu 6 Monaten schweren, verschärften Kerkers verurteilt. Drahtnachrichten. Der böhmische Landtag. Prag, 7. Okt. Die Besprechung beim Oberst landmarschall Fürsten Lobkowitz, in der über die E i n st e l l u n g id e r O b st r u k t i o n im Land tage verhandelt wurde, verlief ergebnislos. Prinzessin Luise. Paris, 7. Okt. Der Matin meldet, Prinzessin Luise

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 20.07.1885
Umfang: 4
einige Münchener Ateliers, darunter auch die Kunst schöpfungen unseres Patznauner Landeskindes Mathias Schmid, sowol die neuesten als auch die älteren in einem zusammenfassenden, sgerecht und angemessen erscheinenden Urtheile wie folgt: Mathias Schmid hat in seinem hier und in Wien ausgestellten und mit Recht bewunderten Bilde „Verlassen" einen novellistischeu Stoff mit einer so eminenten Beredsamkeit des Ausdrucks behandelt, daß man in demselben ein glänzendes Zeugniß seiner Leistungsfähigkeit erblicken

kann, deren Entwicklungs weg seit Jahren entschieden nach aufwärts führt. Das tragische Los eines Landmädchens, welchem ein Don Juan vom Dorf einer reichen Braut zuliebe die Treue gebrochen hat, kann nicht einfacher und ergreifender dargestellt werden, als es in diesem Bilde geschehen ist. Dem Gemälde „Verlassen" stellt sich würdig zur Seite das Bild: „Aus den Be freiungskämpfen," welches M. Schmid in wenigen Tagen fertig gemalt haben wird. Es stellt ein junges, verwundetes Mädchen dar

Schmids ab, welche in das Gebiet des komi schen Genre's schlugen, obwol auch in diesen Bildern einzelne Gestalten durch ihre Anmuth fesseln. Schmids „Austreibung der Zillerthaler Prote stanten" ist in Bezug auf den düsteren historischen Stoff und auf die Würde der Ausführung ein Bild ersten Ranges. Dieser Rückblick auf die bedeuten deren Gemälde von Mathias Schmid weist auf die Ziele hin, welchen der Künstler nachzugehen hat, um auf der Höhe der Kunst und seiner Schaffens-- sähigkeit zu bleiben

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