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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 27.08.1877
Umfang: 4
mit der schönen Salome schon damals nicht ohne Folgen geblieben war. Jedenfalls legte die Wahl zum Erzbischöfe dem jungen Wolf Dietrich, wie er fortan hieß, in Bezug auf sein Liebesleben einige Beschränkungen auf, und Salome mochte die nächsten Jahre ihres Leben mit ihren und des Erzbischofs Kindern auf dem Oedhof, einem Besitzthume des Stiftskämmercs v. Wiesbeck, zu gebracht haben. Hier wurde im Jahre 1605 der spätere Pater Aegi dius geboren, aber schon zwei Jahre später führte Wolf Dietrich seine geliebte

Salome feierlich in das ihr zu Ehren auf dem schönsten Platze von Salzburg erbaute Schloß Altenau, jetzt Mirabell, ein, wo sie fortan mit ihren fünf Kinoern als die anerkannte Gemalin des Fürsterzbischofs von Salzburg lebte. Wolf Dietrich hatte jedoch damit dem Faß den Boden aus geschlagen und es begann nun eine Reihe von Kämpfen zwischen Salzburg und Rom, welche damit endeten, daß der zärtliche Gatte und Vater, von seinem Kapitel verlassen, in die Gefangen schaft des Herzogs Maximilans von Baiern

gerieth, der, als Haupt der katholischen Liga, gewissermaßen die Exekution jener Schritte übernahm, welche von Seite Rom gegen den renitenten Erzbischof beschloffen worden waren. Die Beziehung zwischen Wolf Dietrich und den Päpsten Sixtus V. undPaul II. waren überhaupt niemals sehr befriedigende ge wesen, die zwischen Wolf Dietrich und dem Herzoge Maximilian von Baiern waren aber immer sehr feindliche, weil Letzterer einen Wittelsbacher auf den fürsterzbischöflichen Thron in Salz burg bringen

wollte, während Wolf Dietrich die baierischen Fürsten durch sein „immerwährendes Statut* von der Negierung in Salzburg für ewige Zeiten ausgeschlossen hatte. Allerdings hatte Papst Sixtus V. dem kaum achtundzwanzigjährigen Erz bischof bei Uebersendung des Palliums die Aufgabe, „die An griffe der protestantischen Ketzer zurückzustoßen*, vertrauensvoll in die Hände gelegt; Wolf Dietrich war jedoch nicht der Mann, eine solche Mission zu erfüllen, und schon der Gedanke an die Zukunft seiner Familie mußte

ihn dazu bestimmen, das Vorgehen des Augustinermönches aus Eislebcn, der seine geliebte Katharina v. Bora als sein eheliches Weib heimgeführt hatte, mit nicht all zustrengen Augen anzusehen. In der That war das Vorgehen Wolf Dietriches gegen die Protestanten in Salzburg kein allzu hartes und mehr als einmal ergriff Wolf Dietrich für die prote stantischen Fürsten Partei, wie dies z. B. auf dem Regensburger Reichstage geschah wo die Abgeordneten Salzburgs: Balthasar 1 v. Raunach, Sigmund v. Lamberg, Kaspar Gröpper

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 07.10.1896
Umfang: 6
Reichsbanknoten für 100 Mark d. R.«B. . 68.7.25 SO-Mark-Stücke ll 73 20-^raneS-Stücke 9.53 Jtaticuische Banknoten 44.60 . ..... —.— Die Schatten. Roman von Karl Emil Franzos. 64 l«aa»raa oerdete». „Natürlich! Gesagt hat er es mir ja nicht, aber Helene ist davon überzeugt, und klug ist sie ja — die bildet sich nichts ein! Uebrigens — wäre er denn sonst hier? Allerdings lud ihn Dietrich ein, aber daß er darauf postwendend seine ^Ankunft für heute anzeigte, beweist ja, wie er nur darauf ge wartet

hatte!" „Also Dietrich schrieb ihm?" „Ja. Aber Du darfst es Helene nicht sagen, denn Dietrich will nicht, daß sie es erfahre. Schon wieder ein Geheimniß! . . . Nämlich, als Helene heimkam, merkte ich gleich, daß da etwas nicht richtig sei, uno machte mich dahinter. Es war saure Arbeit, denn wie verstockt und trotzig sie ist, glaubt mir kein Mensch! Aber schließlich mußte sie doch beichten, Alles, endlich auch den Namen, und da kam ich her und sagte es Dietrich. Auch Dir wollt' ich's sagen, wahr haftig, nur kam

etwas dazwischen — richtig' nun weiß ichs, an dem Tage, wie ich herüberkam, hattest Du gerade die neuen Toiletten aus Wien bekommen, und da vergaß ich's — mein Gott, man kann nicht an Alles denken! Dietrich war zuerst gar nicht er freut darüber, im Gegentheil, es erschreckte ihn ordent lich, und er wollte die Sache erst überlegen. „Aber was ist da zu überlegen?" fragte ich. „Er ist ja nicht bloß schon heute eine glänzende Partie, sondern auch Dein einstiger Erbe!" Nämlich, liebe Sophi-, Du mußt schon

entschuldigen, aber daß Euch noch Kinder beschieden fein sollten, glaube icb nicht, und da mit Dietrich die gräfliche Linie auSstirbt, so fällt bas Majorat an die freiherrliche Linie, also an Ge org. Dennoch willigte er — eigensinnig, wie die Männer alle sind, und wahrscheinlich einzig deshalb, weil es nicht fein eigener Einfall war, — nicht so fort ein, kam aber nach drei Tagen zu mir gefahren und sagte mir: „Leicht fällt mir's nicht, ihn einzu« laden, denn Du weißt ja wohl

an mir, und es ist doch nur erst der Anfang. Ich habe Alles kämmen sehen, diese Erziehung wollte mir von vornherein nicht gefallen." „Helene! Das wird —" „Dein Tod fein!" Sie warf sich in die Arme der alten Dame und küßte sie auf beide Wangen. „Aber es ist langsames Gift, Du trinkst es schon seit zwölf Jahren und wirst dabei immer jünger und hübscher . . . Nun aber geh' — Onkel Dietrich bitte Dich, zu ihm zu kommen, er hat eine Bitte an Dich' Und wenn Du Dich beeilst, so kannst Du im Salon etwas Unerhörtes sehen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 14.12.1892
Umfang: 8
bestehlen. Seine Reisemittel reichten jedoch nur bis Kufstein. Dort stieg er in einem Hotel ab, trug sich im Fremdenbuch als Sebastian Dietrich, Kaufmann aus Innsbruck mit Frau, ein. Am nächsten Tag lieh er von dem Hotelportier zur Reise nach Innsbruck 8 fl. und fuhr dann mit seiner angeblichen Frau ab. In Innsbruck begaben sich Beide in die Restauration „Adambräu", da Dietrich von dort aus sein Vater haus im Auge behalten und sehen konnte, wann die Bewohner desselben ausgehen. Gegen 3 Uhr

und meldete ihren Verlust an. In zwischen war auch die Schneidersgattin von hier, Crescenz Dietrich, geb. Rumgaldier, 51 Jahre alt, aus Salurn gebürtig, mit ihren zwei Kindern auf den Markt gegangen. Dabei fand ihre 9jährige Tochter Francisca das erwähnte Sparcassebuch, das sie ihrer Mutter mit der Frage übergab, ob man dafür auch einen Finderlohn bekomme. Crescenz Dietrich meldete aber den Fund nicht an, sondern Der Diamantschleifer. Roman v. H. Rosenthal - Bonin. 82 (Nachdruck verboten.) Zuerst

, was Dietrich mit dem Namen Anna Müller that. Währenddessen sah der Beamte im Hauptbuch nach, ob das Sparkassebuch richtig sei und bemerkte dabei, dabei, daß dieses als in Verlust gerathen bezeichnet war. Er verständigte nun telephonisch die Sicherheitswache von dem Vor fälle. Ein sofort herbeigeeilter Wachmann verhaftete die Dietrich und diese gad nun auf der Wachstube ihren richtigvn Namen an, bemerkte aber, sie sei von einer Wäscherin, namens Anna Müller, beauftragt worden, den Betrag zu beheben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 22.08.1896
Umfang: 6
: „Kennen Sie den Baron Georg?" „Ja!" erwiderte Bräuerle der Aeltere. „Das heißt — nicht näher. Sonderbarer Mensch. Liest viel — polttisirt." „Entsetzlich!" rief H"lene. „Das schickt sich ja für einen Mann gar nicht!" „Was ist entsetzlich?" klang eine scharfe, dünne Stimme hinter ihr. „Guten Morgen, Dietrich . . . I Was schickt sich für einen Mann nicht, Helene? . . . Guten Morgen, meine Herren . . . Wfs kramst Du wieder für horrende Ansichten aus, Kind?" Es war Clariffe von Thernsiein. Die hagere

auf das Mädchen zu, welches sich lachend erhoben. „Und wie Dei..e Frisur aussieht!" 2ie strich ihr über das Haar. „Ewigin Unordnung — das wird noch mein Tod sein!" Dann eilte sie zum Mitteltische. „Ah! das Por trait des Feldmarschalls! Sehr ähnlich! nicht wahr, meine Herren?! . . . Aber Dietrich, ich habe Dir ja noch gar nicht gratulirt! Helene, warum hast Du mich nicht daran eri inert? Hast Du es vergessen? Dergleichen darf man nicht vergeffen! . . Also meine herzlichsten Glückwünsche! Ich komme leider

über Sie — aber was war es nur? . . . Helene! Ein i junges Mädchen lehnt sich nie ganz in einen Fau teuil zurück! Merke Dir das, mein Kind, Deine alte Tante weiß, was sich schickt — das wird Dietrich be stätigen!" „Clariffe," sagte der Graf ungeduldig, „ich be stätige Dir, was Du willst, aber fetze Dich nur auf eine Minute ruhig hin!" „Mein Gott, wie Tu nur wieder sprichst, Dietrich! Wer ist von Natur schweigsamer als ich, wer liebt die Ruhe mehr? Aber ich kann ja nicht, wie ich will — mein Gott! Was ich heute noch Alles zu besorgen

habe! .... Aber ich muß ja auch vorher noch mit Dir reden, Dietrich. Daß mir dies erst jetzt einfällt! Die Herren entschuldigen schon!" Sie zog ihn ins Nebenzimmer, er folgte zögernd. „Was ich nur sagen wollte?" begann sie. „Sophie wird gleich hier fein!" Sie ist in höchster Aufre gung, sie fiebert und läßt sich durchaus nicht abhalten! Sie meint, Du würdest es ihr als Feigheit anrechnen, wenn sie nicht käme. Als Feigheit! Ich flehe Dich an, sage mir doch sofort, was zwischen Euch vorge fallen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 09.03.1906
Umfang: 8
gierung iit naher Zukunft ein vollständiges bür. gerliches Ehegesetz einbringen werde"." Der ge genwärtige Antrag Tschan nimmt eben den fallen gelassenen Faden wieder auf. Nicht zwei Jahre besteht also die Ehereform bewegung in Oesterreich, wie der hochwürdige Pa ter Dietrich behauptet, sonder n n a he zu zw ei- hundert Jahre, wie die angeführten Tat sachen beweisen. Auch ist es unrichtig, daß den un mittelbaren Anstotz zu der gegenwärtig betriebenen Ehereformaktion der Wiener Schriftsteller

und Universitätsprofessoren marschieren und so ist es auch begreiflich, datz der gebildete Teil der Bevölkerung ausnahmslos den Argumenten dieser Fachleute mehr Glauben schenkt, als den Weis heiten/ der diversen Prämonstatenser und Je suitenpatres. Herr Dietrich macht sich die Sache allerdings leicht. Alle die angesehenen Männer von wissenschaftlichem Rufe, die auf dem Aufrufe unterschrieben sind, teilt er nur in folgende Kate gorien : Juden, Freimaurer, Sozialisten, Los von Rom-Männer, Freisinnige. Also alle nicht kom petent. Dafür

aber besitzen die Kirchenlichter der bisher im Verborgenen geblühten Patres Dietrich und Hofmann eine umso überzeugendere Leucht kraft. Wer lacht da nicht? Pater Dietrich glaubt auch eine besondere Heldentat zu begehen, wenn er die im Berichte des Abg. Dr. Tschan für ganz Oesterreich ausgewiesenen „Geschiedenen" von 200 000 auf „nur" 150 000 herabrückt. Abge sehen davon, datz er diese Behauptung ltttfjit be weisen kann, glauben wir datz auch diese Ziffer noch gerade hoch genug sei, um die Bewegung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 21.01.1893
Umfang: 6
folgendes Nähere berichtet: Johann Dietrich, Sohn des Bahnwächters Dietrich in Därligen, befand sich am Montag Abend ungefähr um 6 Uhr auf der Straße Därligen-Jnter- laken; ungefähr 500 Meter oberhalb der Bahnstation Därligen hörte er ein eigenthümliches starkes Krachen, sah nach, was es sei, und beobachtete, daß gerade oberhalb der 15 Meter langen Bahnbrücke über eine Bucht des Thunersees, an einer Stelle, von der es heißt, man wisse nicht, wie tief dort der See sei, ein Stück der Bahnlinie

von ungefähr zwanzig Meter in den See versank. Wissend, daß im Augenblicke ein Bahnzug vonJnterlaken unterwegs sein mußte, sprang' der Sohn Dietrich schnell entschlossen zurück-in das Bahnwächterhäuschen seines Vaters, nahm dort die ' Signallaterne, eilte mit derselben längs der ver sunkenen Bahnstelle und kam gerade noch frühzeitig genug, um den heranfahrenden-Zug anzuhalten. Fünf Personen Fahrpersonal und ein Ingenieur, der zu fällig der einzige Reisende war, verdanken der Geistes gegenwart und raschen

Entschlossenheit des wackeren jungen Mannes ihr Leben und die Bahngesellschaft die Verhütung eines enormen Verlustes, denn ohne das rasche Handeln des jrmgen Dietrich wäre der ganze Bahnzug in den See gestürzt. Das Versinken dieses Bahnstückes in den See wird dem Umstande zuge schrieben, daß das Ufer vom See stark unterfressev war; der jetzige niedrige Wasserstand habe seinen Ein sturz befördert. sZ w e i Millionen d e f r a n d i r t.) Aus Rom wird unterm 17. d. M. gemeldet: Cucinello, der Director

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Seite 3 von 6
Datum: 11.07.1896
Umfang: 6
— aber einen Dietrich." „Oeffnet der auch —" „Unbedingt." „Na, dann rasch." „Auf Wiedersehen!" Schloßbrecher war schon auf der Treppe. „Halt!" rief Neumann ihm nach. „Bitte, kom men Sie noch einmal zurück." »Ja." Sie traten wieder in's Zimmer. „Sie dürfen ja nicht gehen, denn Sie kommen doch ganz gewiß nicht wieder. Ich hatte ja ganz vergessen, daß ich Sie verhaften lassen will." „Aber ich verspreche Ihnen, wieder zu kommen. Herr Neumann," versicherte der Dieb. „Sie werden mich doch für keinen Wortbrüchigen halten

hier." Schloßbrecher zuckte die Achseln. „Wenn Sie es durchaus wollen," sagte er, „ich habe nichts dagegen." „Also abgemacht," fuhr Neumann fort, „Sie bleiben , hier und ich hole den Schlosser. Sie erwarten mich hier, und damit Sie nicht zum Hausthor hin auskommen, geben Sie mir ihren Dietrich." „Sehr gern." „Dort im Nebenzimmer steht Wein, wenn Sie sich inzwischen gütlich thun wollen —* „Mit Vergnügen." Sie. gingen in's Nebenzimmer und Neumann zündete dem Diebe die Lampe an, damit er besser sehen könne. Dann gab

ihm Schloßbrecher >.inen kleinen Dietrich und begann zu trinken. Neumann empfahl sich, und als der Dieb allein war, zog er einen großen Dietrich aus der Tasche und hörte auf zu trinken. Nach einer Stunde kam Neumann mit einem schimpfenden Schlosser zurück, aber es lohnte sich nicht mehr rechts ein neues Schloß anzubringen. Der Dieb hatte alles Werthvolle weggestohlen und außerdem sich selbst.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 11.12.1901
Umfang: 8
zu den schiedsge richtlichen Verhandlungen einsetzen werde, warum sich der Gensdarmerieposten beim Meerauge im Sommer dieses Jahres von der Beaufsichtigung des strittigen Territoriums in Ausübung seines Dienstes zurückgezogen habe, durch welche Mittel die Regie rung die stricte Neutralität des Territoriums vor Christian Dietrich Grabbe. Bon Alfred Semerau. Gegen das Ende seines Lebens hat Grabbe ein mal zu Jmmermann gesagt: „Ach, was sollte aus einem Menschen werden, dessen erste Erinnerung es ist, einen alten

1801 wurde Christian Dietrich in dem kleinen Städtchen Detmold geboren, dessen Zuchthaus sein Vater als „Zuchtmeister" Vorstand. Die Eltern freuten sich sehr über die Geburt dieses ersten Kindes, das auch ihr einziges bleiben sollte, und häuften all ihre Liebe auf diesen Sohn. Vom Vater, der ein pflichttreuer Beamter, ein gutmüthiger sparsamer Mann war, erbte Christtan Dietrich keine Charaktereigenschaft, von der starkgebauten, willenskräftigen Mutter, die, ohne alle Bildung, gerade heraussagte

, was sie dachte, und that wie sie wollte, gingen auf den Sohn nicht nur die funkeln den Augen über, sondern auch ihre Leidenschaftlich keit, ihr schnell aufbrausendes Wesen. Christian Dietrich schien die Hoffnungen, welche seine Eltern auf ihn setzten, erfüllen zu wollen. Er war ein sehr begabter, aber auch ein sehr fleißiger Schüler, der rasch und leicht faßte. Indes schon auf dem Gymnasium gab er Proben genug von seiner Absonderlichkeit, er suchte z. B. seinen Fleiß ängstlich zu verstecken, und den Anschein

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 16 von 18
Datum: 05.11.1893
Umfang: 18
. Bei Bestellung genügt die Angabe der vor dem Titel befindlichen Nummer im Bestellscheine, welcher sich aut der H ersten Seite dieses Prospektes befindet. Friedrich Gerstäckers Ausgewählte Werke (Romane und Erzählungen). In 24 sehr elegant geh. Salon-Halbfranzbänden (mit Leder rücken und Ecken) k fl. 1.0$. Zweite Volks- und Familienausgabe. Inhalt: (e) Neu durchgesehen und herausgegeben von Dietrich Theden. 1. Band. 2. Band. 3. Band. 4. Band. Die Regulatoren in Arkansas. Die Flusspiraten des Mississippi. Gold

: Erschaffung Adams. Derselbe: Adam im Paradiese. Derselbe: Erschaffung Evas. Kunstanstalt: Adam und Eva im Paradiese. Joh. El. Ridinger: Der Sündeniall. Kunstanstalt: Austreibung a. d. Paradiese. Dieselbe: Nach der Austreibung. Dieselbe: Opfer Kains und Abels. C.W.E. Dietrich: Kains Brudermord. Knnstanstalt: Ban der Arche. Dieselbe: Sintflut. Dieselbe: Auszug aus der Arche. Dieselbe: Noahs Daukopfer. Lndov.Carracci: Abraham bewirtet Engel. Adrian van der Werff: Verstoßung Hagars. Pietro da Carlona: Hagar

. **54. Derselbe: Triumph des Mardochäus. *55. Bernardo Strozzi: Esther bittet Ahasverns um Gnade. **56. Knnstanstalt: David der Psalmist. *57. Rafael Santi: Hesekiels Vision. **58. Pctcr Paul Rubens: Daniel in der Löwengrube. **59. Francesco Barbieri gen. Gnercino: Der Evangelist Matthäus. **60. Knnstanstalt: Christi Geburt. *61. Paolo Veronese: Die Anbetung der Weisen. *62. C.W. E. Dietrich: Rastauf der Flucht nach Ägypten. 63. Esteban Murillo: Maria mit dem Jesus kinde. (Gall. Leuchtenberg.) **64. Knnstanstalt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 16.10.1896
Umfang: 6
Gang war, wenn er in die Ferien heimkam, zu mir. Mein Vater sah dies eigentlich nicht gern; er wollte mit mir höher hinaus, als es ihm geglückt war: ich sollte Priester werden, weshalb er mich auch schon mit meinem zwölften Jahr ins Klagenfurter Gymna sium gesteckt hatte, und für einen künftigen Diener Gottes war dieser Verkehr wirklich nicht der paffendste. Herr Dietrich wurde mit den Jahren nicht zahmer, sondern womöglich noch immer wilder, und als er, kaum achtzehnjährig, zum ersten Mal

, daß ich nun doch lieber Jura studiren sollte, l hnte ich dies ab — ich war nun einundzwanzig, die Hanna sechzehn — die Eignung zum Schulmeister konnte ich binnen drei Jahren erlangen und dann sofort heiraten; 7les andere Studium währte dop pelt und dreimal so lange, und mir schienen die drei Jahre wahrlich schon eine unerträglich lange Zeit. Diesen Grund freilich sagte ich dem Vater nicht; ich versprach mich mit der Hanna in aller Stille, und außer uns Beiden wußte es nur der Graf Dietrich. Er merkte nämlich

mir nichts geben. Aber wie bitter ich oft hungerte und fror, der Gedanke an die Hanna machte mich scoh und stark. Zwei Jahre später, als ich in den Ferien heimkam, verlobten wir uns auch öffentlich; Graf Dietrich freute sich darüber, wie kein Anderer, und bewies mir feine Freundschaft auch sonst auf jegliche We.se, trotzdem zog ich mich nun doch sachte von ihm zurück, weil es die Hanna so wollte. „Mi.r graut vor dem wilden Menschen," sagte sie, „ich fürchte, er zieht Dich in das Verder ben nach, das ihm gewiß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 4 von 6
Datum: 28.10.1896
Umfang: 6
Du mich mit seinem Zorn! Jchfürcht' ihn nicht!" Die Thür wurde jählings, ohne Pochen geöffnet. In der Thüre stand Graf Dietrich. Sie gewahrten es Beide nicht, so tief waren sie erregt. „Ich wollte, ich stünde ihm gegenüber," fuhr Georg fort. „Mann gegen Mann! Aber was heute nicht möglich ist, kann es in Jahren sein!" Der Graf trat vor. „Es ist auch heute möglich," sagte er langsam und laut. Die Beiden wichen entsetzt zurück; dann trat der Baron vor die Frau, als wollte er sie schützen. Sie aber drängte ihn bei Seite

, stürzte auf den Grafen zu und sank zu seinen Füßen nieder. „Dietrich," rief sie, „urtheile nicht nach dem Schein! Ich habe mein Wort gehalten!" „Ich zweifle nicht," erwiderte er. „Ich habe es> mit eigenen Ohren gehört. Aber mit Ihnen spreche ich später . . . Herr Baron, Sie werden jetzt das Zimmer verlaffen, das Schloß jedoch nicht eher, als bis ich mit Ihnen gesprochen habe. Ich denke, es wird in einer Stunde möglich sein. Bis dahin bleiben Sie in- Ihrem Zimmer. Ich hoffe, Sie sind nicht feig genug

, um sich heimlich hinweg zu stehlen!" „Dietrich!" rief die Gräfin noch einmal, „höre mich doch an — um Gottes Erbarmung willen!" Georg trat nah an den Grafen heran. „Ich ver lasse das Zimmer nur mit Ihnen!" sagte er. „Sind Sie sinnlos genug, auf einige erhorchte Worte hin Ihre Frau zu verdächtigen, so könnten Sie auch sinnlos genug sein, die Unglückliche zu miß handeln !" „Unverschämter!" brach der Graf los. Aber in der nächsten Secunde bezwang er sich wieder. „Soll ich," fragte er, „meine Diener rufen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 14.09.1898
Umfang: 6
und tech. Karl Mayr, folgenden authentischen Bericht: Herr Norman- Neruda ging mit seiner Frau und Herrn weck. Dietrich am 10. September etwas nach 8 Uhr früh von der Langkofelhütte fort, um die Fünffingerspitze durch den Schmittkamin zu besteigen. Der schwierigste Theil dieser äusterst schweren Route war bereits über wunden, als Herr Norman-Neruda wahrscheinlich durch einen Anfall von acuter Herzschwächung, nach völliger Ueberwindung einer schweren Wandstelle von derselben losließ und mit dem Rufe

: „Achtung, ich falle" rück wärts herab fiel, mit dem Hinterhaupte an der gegenüber liegenden Wand aufschlug und dann auf einer Kaminstufe circa 8 Meter unterhalb des Standpunktes der Frau Normann und des Herrn Dietrich liegen blieb. Herr Dik.rich, der den weiteren Absturz durch Einzicherr des Seiles verhindert hatte, stieg zu dem durch den Fall B wußtlosen hinunter und versicherte ihn durch ein zwr'tcs Seil. Um 5 Uhr abends halten die Be drängten dir Gewißheit, daß die ausgestoßenen Hilfe rufe gehört

Worden waren. Am nächsten Morgen um '/,7 Uhr früh waren Herr vr. weck. Marsch all und H"r Hörtn agl mit 3 Führern am oberem Auszange des Kamins; später kamen noch Herr Mayr und vier andere Führer zur Hilfeleistung herauf. Frau Normann und Herr Dietrich wurden nun mit Hilfe des Seiles aus dem Kamine herauf gebracht und über den Daumenschartenweg zu Thal geführt, während die Führer Mühlsteiger, Michael Jnnerkofler und Pescosta den Verunglückten durch den Kamin hinunter beförderten. Von unten eilten

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Seite 4 von 6
Datum: 20.10.1896
Umfang: 6
, welche sie auszeichnete und ihr in der Klagenfurter Gesellschaft den Beinamen „das Gewitter" verschaffte, weil auch sie unfehlbar und unter einem Regen von Worten auf den Ahnungs losen einschlug, stürzte sie auf ihren Bruder los, der eben mit seinem Gaste, dem Landeskommandiren- den, in halblautem Gespräch vor dem Pavillon auf- und niederschritt. „Dietrich!" begann sie, „es geht auf Sieben . .. es ist die höchste Zeit, daß — daß Du Seiner Ex- cellenz etwas von der Umgebung zeigst! . . . Soll ich die Pferde satteln

— das kann man sich gar nich^ denken. Und oben ist es so schön, besonders bei Sonnenuntergang. Höchst romantisch! . . . Also, ich lasse satteln, Dietrich, Excellenz muß die alte Ruine unseres Geschlechts sehen!" „Die hat er ohnehin vor sich!" wollte der Graf in seinem Unmuth über die Schwätzerin erwidern. Laut aber sagte er nur: „Excellenz haben mir zu gesagt, uns in den nächsten Wochen noch einmal und dann auf einen ganzen Tag zu besuchen. Da wollen wir ihm auch den Hohen-Thernstein zeigen. Für heute wäre

, Dietrich — er kann es nämlich nicht leiden, wenn man etwas lobt, was ihm gehört, schon als Kind hatte er diese Gewohn heit — also, nicht wahr, Excellenz, Sie fahren hin? Ein Viertelstündchen — ganz ebene Chaussee — Abendkühle — Araber, so echt, wie Sie sie in Ihrem ganzen Leben noch nicht gesehen haben . . . Hans!" rief sie dem Haushofmeister zu, der eben lang samen, schleppenden Schrittes, wie in großer körper licher Ermattung, des Weges daher kam, „laffen Sie sofort die Rappen vor den Landauer

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Seite 4 von 6
Datum: 04.11.1896
Umfang: 6
. . . Schlimm ist nur, dachte ich, daß er gerade Kopfweh hat; bei einer solchen Unterredung sollte man einen ganz freien Kopf haben; aber sie bringt es wohl trotz dem aus ihm heraus ... Da schlägt es endlich Acht, ich höre den Wagen Heranrollen; vor dem Portal be gegne ich den Herren. Onkel Dietrich frägt sofort nach Dir, dann befiehlt er, das Souper zu serviren, da ja die dicke Excellenz aus Klagensurt vor Neun wieder abreisen muß, und frägt dann die Diener: „Wo ist Baron Thernstein?" Sie wissen

es nicht, ich aber sage es ihm leise. Er wendet sich jäh ab, bittet die Herren, ihn für einige Minuten zu entschuldigen, und eilt dann hieher. Ich ihm nach — „Onkel Dietrich," sage ich, „eine solche Unterredung stört man eines Soupers wegen nicht!" Da erst wendet er mir sein Gesicht zu, und ich weiche ganz erschreckt zurück — es war zuw Fürchten, Hans, ich habe derlei noch nie gesehen! . . . „Geh!" ruft er, und weil mich der Schreck lähmt, gehorche ich . . . Aber ich hätte es I nicht thun, ich hätte nicht feige

sein und ihm Alles sagen sollen ..." Sie hatten, während die Comteffe dies heftig er zählte, den Weg durch den Garten zurückgelegt und stiegen nun die Treppe empor. „Es ist Alles meine Schuld!" fuhr sie fort. „Kaum zwei Minuten später sah ich den Baron in den Garten treten, und gleich hinter ihm kam Onkel Dietrich; aber sie sprachen nicht miteinander, und es muß wohl oben eine schreckliche Scene gewesen sein.. Ich eilte zu Sophien — ach! wie ich sie fand! Auf dem Boden ausgesireckt, das Haar gelöst, der Blick starr

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Seite 2 von 8
Datum: 12.07.1907
Umfang: 8
nicht gegeben seien. Die Illustration für die Nichtigkeit dieser Ansicht lieferten denn auch wiederholte Aus brüche tiefgehender Erregung auf klerikaler Seite, als Professor WahrMund in lediglich referierender Form auf einzelne Streitfragen im Gebiete der modernen Vibelkritik hinwies, welche dem Fachmanne natürlich langst geläufig sind, in konservativ-katholischen Volkskreisen aber immerhin noch als Ungeheuerlichkeiten gelten mögen. Dein Herrn Dom. Dietrich vom Stifte Wit ten dürfte

gestanden. Und nachdem Herr Dietrich hier auf Tatsachen Bezug nehme, welche jeden falls erst in der Zukunft gelegen und somit un bestimmt seien, nachdem ihm (Wahrmund) die Gabe der Prophezeihung nicht verliehen sei, könne er auch einer unbegrenzten Reihe von Möglichkeiten gegenüber derzeit ein sicheres und- feststehendes Urteil nicht fällen. Viel leich ter falle es ihm, Zweck 'und Ziel der „Freien Schule" aus der Vergangenheit zu erklären. Und damit ging Redner auf die Konkördats- schule

über den Gegen stand im allgemeinen aufzUfassen. Reben Professor Wahrmund beteiligten sich auf freiheitlicher Seite insbesondere die Herren Dr. Tschan, Prachensky und Rapoldi an der Debatte; während gegen die „Freie Schule" außer Prof. Fonk und' Herrn Dom. Dietrich noch die Herren Dobin, Dr. Wackerle und Hartmann sprachen. Auch Vertreter der freiheitlichen wie der klerikalen Studentenschaft traten als Redner auf und wurden seitens ihrer Gesinnungsgenossen durch lebhaften Beifall unterstützt. Die letzte größere

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