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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 22.06.1897
Umfang: 10
von geschichtlicher Bedeutung hat nicht schon bis zur wirth schaftlichen Erschöpfung für seine nationale Ehre gekämpft! Die Sorge um das tägliche Brod hinderte die Tiroler nicht, im Jahre 1809 den äußersten Kampf gegen fremde Zwing herrschaft zu wagen. So muß auch heute der Ruf nach Brod in dem Kriege schweigen, den die Deutschen in Öster reich für die Rechte ihrerMationalität zu führen gezwungen sind. Wie im Kriege ereignen sich auch in der Obstruktion manch häßliche Szenen. Manche Rohheit, manch wilden Ausbruch

von einem „dreieinigen Königreich" (Dalmatien, Kroatien, Slavonien) träumen und in Krain, Istrien und dem Küstenlande genugsam gezeigt haben, von welchen Gesinnungen sie gegen kulturell höherstehende Nationalitäten, gegen die Deutschen und Italiener, beseelt sind. So schaart sich die machtvolle slavische Phalanx zum Kampf gegen die Deutschen; aber zur Uebermacht wird die Macht erst durch die Unterstützung einer Fraktion, die in dieser schicksalsschweren Zeit durch ihr offenes Bündniß mit den nationalen Feinden

den deutschen Namen schändet. Daß wir bei diesem Versuch der vereinigten Slaven, uns Deutsche utederzudrücken, die katholische Volkspartei im Lager der Gegner eifrig mit am Werke sehen, das erzeugt bei uns, das erzeugt im ganzen deutschen Volke eine Bitterkeit und Empörung, der ich kaum die rechten Worte zu leihen vermag. Möge für mich der katholische Prälat Sch eich er sprechen, der in der Sitzung vom 8. Mai 1897 der katholischen Volkspartei das vernichtende Wort zurief

: „Wenn ich mich in einem solchen Augenblicke von dem deutschen Volke trennen würde, ich würde mich schämen, ich gestehe es Ihnen offen." Dieses Brandmals, von einem gutkatholischen Priester ihnen aufgedrückt, werden sich die deutschen Klerikalen nicht so bald entledigen. Das pactam turpe, das die Klerikalen mit den tschechischen Hussiten schlossen, indem sie das Schicksal der Deutschen in Böhmen und Mähren Preisgaben, um dafür die klerikale Schule in den Alpenländern einzuhandeln, wird nicht zum Vollzüge gelangen; der Antrag

E b e n h o ch wird als historisches Aktenstück für die klerikale Herrschsucht dauernd zeugen, aber Gesetz wird er niemals werden. Die faulen Ausreden, mit denen die klerikalen Führer ihre Haltung in dem Existenzkämpfe, der den Deutschen aufgedrungen wurde, zu beschönigen suchen, beweisen nur die wachsende Verlegenheit, die ihnen die elementare auch in ihre Wählerkreise dringende deutsche Volksbewegung bereitet. Me einmüthigen Kundgebungen der Gemeinde vertretungen von Lienz, Bruneck, Landeck, Tramin oc. lassen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 14.04.1887
Umfang: 4
und Belgiens als Muster für den tsche chischen Staat hingestellt, dann heißt es weiter: „Wie bedeutend ist der Aufschwung des ungarischen Volkes, seitdem es von dcr väterlichen Leitung der deutschen Bureaukratie befreit ist? Und kommt der allseitige Aufschwung Ungarns nicht dem Gesammt- reich zu statten? Wie würde die Macht der Mon archie erstarken, wenn auch unserem Volke durch ein weites Ausmaß von Autonomie die Möglichkeit rascher und intensiver Entwicklung auf allen Gebieten geboten

. Ein ungarisches Blatt klerikaler Richtung, der „Magyar Allam", veröffentlichte aus Anlass der Feier des 90. Geburtstages des deutschen Kaisers einige Artikel, in denen sich Gehässigkeit gegen das deutsche Reich unverholen kundgibt. Sie gipfeln in der Zuversicht, dass das p r o t e st a n t i s ch e deutsche Kaiserreich von der Vorsehung, welche den Kaiser Wilhelm lediglich mit der Aufgabe betraute, den eid brüchigen, pharisäischen Napoleon III. zu demüthigen und die unglückliche, verblendete und halsstarrige

des Kanzlerblattes ist ferner, dass sie die Jesuiten Solidarität gewissermaßen als aus schließlichen Erklärungsgrnnd für die feindselige Sprache des ungarisch-klerikalen Blattes bezeichnet. Das ist einJrrthum, denn auch ganz und gar unkirchliche Organe anderer österreichischer Nationalitäten predigen Hass gegen das deutsche Reich, suchen die Freund schaft zwischen den beiden Kaiserreichen zu zerstören und spekulieren genau so, wie der klerikale „Magyar Allam" auf den Untergang des deutschen Kaiser nehmen, darum

Suttur nnd Weinbereitung, durch welchen Agrikultur zweig der Ausfall an dem ehemaligen Gewinnste aus der Seidenraupenzucht am ehesten und reich lichsten gedeckt werden könnte — all dieses zusammen genommen gibt uns ein Bild des großen, einschneiden den Unterschiedes, der zwischen Watsch-Tirol und Deutsch-Tirol herrscht. Wir sandten diese Erörterung der faktischen, durch die Natur und durch die Eigen- thümlichkeiten des Wälschtirol bewohnenden ita lienischen Volksstammes bedingten Verhältnisse

würde!" Eine von mehr als 180 galiz i s che n Mittel- schullehrern besuchte Versammlung bcrieth vor wenigen Tagen die Frage des deutschen Sprach unterrichts und fasste den Beschluss, dass der Un terricht in dcr deutschen Sprache an den Mittelschulen in Galizien zu erreichen streben soll, dass die Schüler, welche diese Schulen mit einem Zeugnis der Reife verlassen, außer der Kenntnis dcr grammatischen Grundsätze der deutschen Sprache auch noch eine Geläufigkeit in Wort und Schrift in derselben er langen, dass

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 11.08.1880
Umfang: 6
und Freunde des Reiches werden zurück gesetzt, während diejenigen, welche das Reich in 17 Gruppen auflösen, es um Kraft, Zusammenhalt und Ansehen bringen wollen, allenthalben wolwollende Förderung und zärtliche Be rücksichtigung finden. Das ist die Noth, in welcher die Deutschen in Oesterreich sich dermal wieder wie schon wiederholt befinden, und diese bittere Noth scheint endlich die Deutschen in allen österreichischen Landen allmälich zum Bewußtsein dessen zu brin gen, was ihnen fehlt, was ihnen allein

in Oesterreich unverbrüchlich sestzuhalten, jede Schädigung ihrer nationalen Rechte und Interessen in jedem Theile Oesterreichs als einen gegen das gesammte Deutschthum gerichteten Schlag abzuwehren und im Kampfe gegen die heutige wie gegen jede i gleiche Tendenz verfolgende Regierung mit allen gesetzlichen Mit- | teln, aber auch mit aller Entschiedenheit bis ans Ende auszu harren." Damit ist, wie man zu sagen pflegt, der Nagel vollkommen auf den Kopf getroffen. Wenn die Deutschen in ganz Oester reich

endlich einmal einsehen, daß sie eine nationale Einheit bil den, die man nicht in einem Kronlande schädigen kann, ohne daß dadurch das deutsche Wesen im ganzen Reiche geschädigt wird; wenn sie endlich einmal zu der Ueberzeugung gelangen, daß eine Einengung der deutschen Sprache im Allgemeinen eine Benachthciligung der Deutschen in jedem einzelnen Kronlande b.deutet und daß umgekehrt das Zurückdrängen des Deutschthums in einem beliebigen entlegenen Kronlande seine Rückwirkung auf das ganze Reich übt

das für uns Deutsche in Oesterreich: die Noht lehrt einig sein und zusammhalten. An Noth und Bedrängniß fehlt es den Deutschen in Oesterreich heutzutage nicht. Es ist zum großen Theil ihre eigene Schuld. Sie wollten lange nicht einsehen, daß in dem kunterbunt zusammengesetzten, von allerlei Nationalitäten bewohnten Oesterreich es für die in Wahr heit bisher noch immer maßgebend gewesene Nationalität eine Sache der Nothwendigkeit sei, den deutschen Namen zu bekennen. „Wir wollen gute Oesterreicher sein", meinten

durch den Reichsraths - Abgeordneten Dr. Josef Kopp (nicht zu verwechseln mit dem (Eduard) Schützen-Koxp) beleuchtet, indem er sagte: „Die Situation spitzt sich nach un serer Meinung dahin zu, daß der deutsche Volksstamm in Oester reich und mit ihm die Einheit des Reiches, die Grundlage der Verfassung, und was darauf aufgebaut ist, in Gffahr sind. Man kann zwar dem Grafen Taaffe nicht nachsagen, daß er die Deut schen haßt, ebenso wenig, daß er die Slaven besonders liebt. Aus einem Umstande geht dies besonders klar

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 19.10.1897
Umfang: 10
, die für die historisch berechtigte Stellung der Deutschen in einem starken einheitlichen Oester- reich, für die freiheitliche Entwicklung unseres öffent- lichen Lebens, für den entschiedenen und doch be sonnenen Fortschritt auf dem Wege socialer Re formen eintretrn. Loyal und patriotisch setzen sich die freisinnigen Deutschen zum Ziel die Erhaltung und Kräftigung der Machtstellung des Reiches, jenes Oesterreiches, das von Deutschen geschaffen, mit deutschem Blute gekittet, unter einer deutschen Dynastie

und zu schirmen, deutsche Art und Sitte überall zu erhalten und zu schützen gegen jeden Eingriff oder Uebergriff anderer Nationalitäten. Wir wollen das Schlaq- wort der „Gleichberechtigung" nicht dazu miß- brauchen lassen, den Deutschen jene Stellung und jenen Einfluß zu schmälern, die ihnen in Oester- reich kraft geschichtlicher Entwicklung, vermöge ihrer Zahl, ihrer culturellen und wirthschaftlichen Be deutung gebühren. Kann es zwischen uns einen Dissens über unsere nationalen Ziele als deutsche

, was die Parteigruppen der Deutschen trennt, es ist so viel, was uns zusammenführt, ja zusammendrängt. Und was für das ganze Reich gilt, das gilt in er- erhöhtem Maße für uns freisinnige Deutschtiroler, die wir gegenüber den Deutschclericalen und den Italienern nur eine nicht allzu große Minorität im Lande bilden. Am allerwenigsten dürfen sich Mi noritäten den verderblichen Luxus innerer Spal tung erlauben. Darum lassen Sie uns freudig den heutigen Festtag begrüßen, der einen traurigen Bruderzwist für immer begräbt

tzivokev FagSkatt. Seil. 3 Kr. 239 bauptung der berechtigten Stellung der Deutschen in > Oesterreich völlig Eins weiß. Tritt schon die Sonderstellung des deutschen Großgrundbesitzes wesentlich nur im tactischen Verhalten und in formellen Fragen zu Tage, so sind vollends die trennenden Schranken zwischen der Volks- und Fortschrittspartei im heißen gemeinsamen Kampfe ge fallen und eS gestalten sich beide Gruppen immer mehr und mehr zu zwei eng verbundenen Gliedern einer höheren Einheit. Innerhalb

Leben trat, war die Voraussetzung zur Ver söhnung und zum wetteifernden Zusammenwirken mit der deutschen Volkspartei gegeben. Mögen im Ein zelnen manche Meinungsverschiedenheiten fortbestehen, so ist doch in der Hauptsache die Grundlage für ein trächtige- Zusammengehen geschaffen, die höhere Einheit gegeben, in der sich beide Gruppen bei voller Wahrung ihrer selbständigen Fortexistenz zu sammenfinden. Diese höhere Einheit, die frei sinnige Nationalpartei, kann und soll Alle umfassen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 16
Datum: 14.05.1904
Umfang: 16
gegen das Deutsche Reich wohnenden Deutschen und de ren Bedeutung für das Germanentum des Reiches selbst, sowie die Gefahr, welche aus dem für die Deutschen ungünstigen Ausgange des österreichi schen Nationalitätenstreites erwachsen könnte. Der Aufsatz ft'lhrt den Titel „Kulturparasiten" unter denen die Polen und Tschechen verstanden find. Der Verfasser meint, daß sich die öffentliche Meinung Deutschlands mit der Tschechen frage als der von allen innerösterreichischen Fragen das Reich am meisten berührenden mehr

beschäftigen sollte: Einstweilen haben tvir ja noch einen unschätz baren Tchutzwall gegenüber den Tschechen an dem deutschen Innenrand Böhmens, der in wechselnder Breite — grob gesprochen — etwa von gegenüber Passau im Süd westen um die drei Seiten des böh mischeil Rechtecks herum bis nach Troppau im Nordofteu reicht. Die nationalpolitische Bedeu tung dieses kostbaren Grenzwalles wird gemeinhin bei uns int Reich vollkommen übersehen — auch in nationalen Kreisen. In der Tat sind es im tvahren Sinne

Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. ^chrpNeltung: Teleyhon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 164 hchr,Meit««S u«e Krpm«t1u«g: Karlstr »vc 11. — $ef»n»pretf* für Innsbruck: Zum Abholen «».yennich Ä) k; monatlich 80 k: vierteljährig K 3.40; HMjähng K. 4.80 ;anziahrig K 9.60. Mit täglicherZssteVung ins Haus wS^enttich 35 k: monatlich K 1.—; »terteljähriz k ; h« bjshrig K 6. —: ganzjährig K 13.—. Gesterrrich-Ungarn: Mit täglicher Zuiendvng monatlich K 1.40: vierteljährig K 4.—; halbjährig

K 8.—; ganzjährig K 16.—. - Gin;eins ftuittmcrti 8 d. Ankündignugspreis nach Tarif Annadme »on Anzeigen in aken Ankitn^ignngsanstalUn !>»« ?fn* und Auslandes. Ur. 109 Anrrsvrnck. Samstag de« 14. Mar 1904. 39. KahrgaaK. Kulturparasite». In vortrefflicher, leider im Deutschen Reiche viel zu wenig beachteter Weise beleuchtet ein deut scher akademischer Lehrer in der Wochenschrift der Berliner „Deutschen Zeitung", der „Deutschen Welt", die kulturelle Stellung der Tscheche n, die Kanepfesstellung der an den Grenzen

Richtung hineinschiebt und der da, wo er am wei- testen nach Westen vorgeschoben ist, unser Sprach gebiet aus fast die Hälfte der Breite einengt, die es nördlich und südlich von dieser Stelle einnimmt. In der großen germanischen Ueberflutung des Ostens, die sich im Mittelalter vollzog, ist dieser slavische Block stehen geblieben, eine Halbinsel mit ten im deutschen Meer. Auf drei Seiten vorn deut schen Sprachgebiet umklammert, hängt er nur mit einer schmalen Basis mit dem übrigen slavischen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1887
Umfang: 8
" zu einer Ehrfurcht gebietenden Macht zu sammen gekittet. Unter der Negierung Wilhelms ist Deutschland einig und stark geworden. Während feiner lange dauernden und glücklichen Regierung ist zwischen dem deutschen Reich und dem öster reichischen Kaiserstaate, nachdem die Gegensätzlich keiten des Jahres 1866 vergessen waren, ein Bünd nis abgeschlossen worden, welches den natürlichen Wünschen der beiderseitigen stammverwandten Völker schaften entspricht, weil es den Zmeck hatte, eine Ge währ

seine Hoffnungen auf den neuen Segen eines gefestigten, unzerreißbaren Bündnisses zwischen Oesterreich und Deutschland. Durch die Erkrankung des deutschen Kronprinzen, welche leider nur zu sehr geeignet ist, traurige Ahnungen zu erwecken, haben diese schönen Hoff nungen eine tiefgreifende Trübung erfahren. Welches Schicksal wäre dem deutschen Reich, welches dem deutsch-österreichischen Bündnis, welches uns Deutschen in Oesterreich beschützen, wenn es im Buche des Schicksals geschrieben sein sollte, dass

- Oppelik in Wien; HavaS La- fitte & Comp, in Paris; G. L. Daube & Comp, in Frank furt a. M.; Rudolf Messe in Berlin, Wien, Stuttgart, München; M. Dukes; Heime. Schalek; Moriz Stern; I. Danneberg; Ludw. Gans in Wien; Adolf Steiner in Ham burg; A. Hirschfeld in Triest. Alle diese Firmen vermittelt» Annoncen zu unfern Original- Preisen. Nk 258 Samstag 12. November M«-«» P. Innsbruck, 12 November. In dem italienischen Küstenkurorte San Nemo, wie nicht minder in der Haupt- und Residenzstadt des deutschen

Reiches herrscht seit einigen Tagen große Aufregung und gerechte Sorge um ein theures Leben. Der Kronprinz Friedrich Wilhelm, seit län gerer Zeit kränkelnd und von einem tückischen nnd hartnäckigen Leiden heimgesucht, steht in Folge einer plötzlichen und unvermutheten Wendung zum Schlimmeren unter der Behandlung dreier Aerzie von europäischer Berühmtheit, und es besteht die Besorgnis, dass das Leben des deutschen Thronfolgers ernsthast gefährdet sei Dieser Kummer beschränkt

sich nicht auf die verhältnismäßig engen Räume des königlichen Schlosses zu Berlin, auch nicht auf den Familienkreis der thatkräftigen Hchenzollern; er wird getheilt im ganzen Königreich Preußen; von ihm sind erfüllt alle patriotischen Deutschen des neu- gegründeten großen und mächtigen Germanenreiches; er findet auch bei uns Deutschen diesseits der schwarz-weiß-rothen Grenzpfähle, bei den Deutschen in Oesterreich seine mächtige, tiefgehende Theilnahme, und selbst weit über den Bereich der deutschen Zunge hinaus, namentlich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 24.07.1900
Umfang: 8
, die das Officierscorps Innsbrucks namens der österreichisch-ungarischen Armee den deutschen Kameraden als Willkomm bot: „Gott sei mit Euch, ihr Kameraden aus dem Deutschen Reich." Um 8 Uhr 45 Minuten traf Corpscomman- dant Erzherzog Eugen in Begleitung seines Dienstkämmerers Oblt. von Szmrczany und seines Personaladjutanten Oblt. Andrich nut dem Statthalter Grafen M e r v e l d t und den Bezirkshauptleuten F a l s e r und Graf Schaffgotsch auf dem Perron ein und besichtigte das vom Obersten von Minarelli getroffene

feierten, ist aber auch durch Post karten, die ebenfalls Erzherzog Eugen gespendet hatte, in sinnigster Weise verewigt worden. Die Karten tragen die Bildnisse beider Monarchen lind wieder die schlichten, zu Herzen gehenden Worte: „Gott sei mit Euch, Ihr Brüder aus dem Deutschen Reich!" Plötzlich, wohl viel zu früh für alle, war die Abschiedsstunde gekommen. Ein kurzer aber herz licher Abschied, noch ein aus innerstem Herzen kom mender Glückwunsch, ein warmer Händedruck und langsam setzte sich der Zug

zu verschwinden. Und nun trat eine Se- cunde ein, in der wohl in allen, die da zurückgeblie ben waren, vielleicht sogar unbewußt der fromme Wunsch widerklang: „Gott sei mit Euch, Ihr Ca- meraden aus dem Deutschen Reich!" Der rangsälteste Stabsofficier, der sich mit dem Detachement nach China begibt, ist Major Brüxen, dem eine Spe>'Immission übertragen wurde und der Civilkleider trug. Außerdem be fand sich bei dem Transporte der bekannte Major des Generalstabs Frhr. v. R e i tz e n st e i n, der wegen

auf das interessante Reich der Mitte concentriren, wurden uns gestern vormit tags ül desAusdrucks ureigensterBedeutung „zum Greifen" nahegerückt. Wir haben ein Häuflein je nes internationalen Machtaufgebotes von Ange sicht zu Angesicht gesehen, das dazu bestimmt ist, den Gräueln und Wirren in Ostasien ein Ende zu machen, der urodernen Civilisation und Cultur in dem Kampfe gegen die fanatische chinesische Re- action mit den Waffen in der Hand beizustehen, einen kleinen Bruchtheil jener ansehnlichen Streit kräfte

Sonnenstrahlen,' die''durch das Glasdach drangen, die drückende Schwüle, durch die dichte Maste noch erhöht, wurden nicht be achtet. Punkt 9 Uhr schmetterten die Hörner plötzlich die ersten Töne des Generalmarsches, und gleich darauf setzte die Regimentsmusik mit den lebhaf- ien Klängen des „Dessauermarsches" ein. Keu chend brauste der Zug heran, um mit einem kurzen Ruck halt zu machen, und nun scholl den deutschen Osficieren und Mannschaften ein begeistertes Hur ra h entgegen. Der dem hiesigen Corpscommando

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1906
Umfang: 8
über deut sche Politik schreitet rüstig vorwärts. Dem Hefte über „Das Deutsche Reich als Nationalstaat" und „Die Besiedelung des deutschen Volksbodens" ist nun als drittes die „Deutsche Grenzpolitik" ge folgt. Hasse zeigt, wie die Grenzen, die das Deut sche Reich zurzeit hat, nur zum kleinen Teil na türliche sind. Die ganzen Ostmarken entbehren der natürlichen Grenzen, ebenso fehlen sie gegen Holland und Belgien, dagegen hat das Reich! ge gen .Frankreich im Fahre 1870 eine Grenze in den Vogesen erhalten

, die als zweckentsprechend '.betrachtet werden kann. Gegen die Schweiz bildet der Rhein keine Grenze, wie Flüsse überhaupt nie Naturgrenzen waren und nie fein werden, da gegen hat das Reich wiederum gegen Oesterreich- meist in den Gebirgszügen natürliche Grenzen. Hasse weist auf das mangelnde Verständnis hin, das die Nation der Grenzpolitik entgegenbrachte, wie 1813, 1815, 1840. 1866 und 1870 nur wenige wußten, was man vorn Besiegten ver langen durfte, und wie die Deutschen sich um die Frucht der deutschen Siege bringen

Operettenaufführungen. Jede Rolle wächst in ihren Händen zu einer bezaubernden Urwüchsig keit und Eigenart heran, die auch schon manchen auf schwachen Beinen stehenden Operetten zum Kassenerfolge verhalf. Da sich auch die „Land streicher" lange Zeit hindurch beim Publikum einer gewissen Beliebtheit erfreuten, steht wohl ein zahl reicher Besuch zu erwarten. Büchertisch. Hasse E., Deutsche Grenzpolitik. (Der Deutschen Politik dritter Teil.) München, I. F. Lehmanns Verlag. Preis geh. Mk. 3.—, geb. Mk. 4.—. Das große Werk Hasses

ließen, bis Bis marck der Nation die Wege wies. Peters des .Großen Testament, der Imperialismus Groß britanniens, Amerikas Monroedoktrin wird von den Deutschen als geheiligte Kundgebung gewür digt und wenigstens das derzeitige amtliche Deutschland weiß diesem nationalen Programm nichts entgegenzusetzen, was als Ausdruck der ge samten deutschen Nation gelten könnte. Ihm ist „korrekt" sein der Gipfel politischer Weisheit. Das Volk soll nicht mitreden und handeln. Demge genüber stellt Hasse

das Verlangen auf, daß auch der Nation ein Ziel gegeben werden müsse, das sie erfülle und das sei „Fortsetzung der deutschen Siedelungstätigkeit in Mitteleuropa und die staatliche Organisation des deutschen Volkstums auf der ganzen Welt". Dementsprechend geht er an die Prüfung der vorhandenen Grenzen und zieht, sich rein von nationalen Gesichtspunkten lei ten lassend, seine Schlußfolgerungen mit eiserner Folgerichtigkeit. Drahtnachrichten. Die parlamentarisierung des Kabinetts. Wien, 22. Jänner

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 03.09.1895
Umfang: 6
R e i ch h e l m, als bekannt schneidiger Redner mit Beifall begrüßt, das Wort zur Festrede, von der wir bedauern, sie auch nicht einmal auszüglich wiedergeben zu können. Herr Reich helm beleuchtet, indem er ersucht, von allem Klein lichen, Widrigen und Häßlichen, das betriebsame Splitterrichten aufgespürt und das sich, wie der Schwamm an den Eichbaum, an jedes mächtige Menschenwerk ansetzt, heute absehen zu wollen, in halbstündiger Rede die große Bedeutung der deutschen Siege von 1870, die Deutschland diesmal allein

vergeffen sein!" Es gilt, das Reich zu festigen nach außen und innen, es zu machen zu einem einigen, freien deutschen Vater lande ! Brausender, minutenlanger Beifall belohnte den Redner; es wurde sofort die „Wacht am Rhein" stehend abgesungen. Der Männerchor trug sodann den „Siegesgesang der Deutschen nach der Hermann schlacht" vor, die Innsbrucker Musikkapelle folgte mit dem Vortrage von Eules „Des Krie gers Traum". Diese Composition, die in* die „Wacht am Rhein" ausklingt, mußte zweimal wieder holt

doch nicht aüfgehört haben, deutsch zu sein. Ein Ereigniß wie der Krieg von 1866 sei nicht im Stande, die Jahrtausende lange Zugehör zur deutschen Gesammtheit zu nichte zu machen. Man spreche ganz verkehrt von Deutschland im Gegensätze zu uns. „Deutsches Reich" und „Deutschland" sind nicht identisch. „Deutsches Reich" ist die officiellc Bezeich nung eines großen Staatswesens, „Deutschland" sind wir auch! (Beifall.) Hier liegt eine staat liche Verschiedenheit vor, nicht eine v o l k l i ch e. Deutschland reicht

mehr oder minder schöner Dinge, be setzt, und immer noch kamen Nachzügler, die dann stehend dem Feste anwohnten. Erfreulich reich ver treten war die Damenwelt. Sogar einige Kinder waren Zeugen der erhebenden Feier. Eine Abtheilung der Innsbrucker Musikkapelle unter persönlicher Leitung ihres Dirigenten Martin S p ö r r eröffnete das Fest, welches den Charakter eines Commerses trug, mit der Einleitung zu Wag- ner's „T an n h ä u s er". Hierauf hielt der Präsi- dirende, Herr

O b e r r e i t h , eine kurze Ansprache, in der er Alle, die da so zahlreich erschienen, den für Deutschland's Geschick entscheidendsten Tag im großen Kriege 1870 festlich zu begehen, auf das herzlichste begrüßte. Diese Theilnahme gebe beredtes Zeugniß von der unwiderstehlichen Macht des nationalen Sinnes, der dafür bürgt, daß die Früchte der schweren deutschen Kämpfe gegen den Erbfeind nicht verloren gehen werden. Nach Absingung des deutschen Weiheliedes „Stimmt an mit Hellem, hohem Klang" durch die ganze Versammlung trug

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 18 von 18
Datum: 05.11.1893
Umfang: 18
-Ausstattung: vollständiger Text auf feinstem Velinpapier, schwarz mit roten Linfassungslinien und reich illustriert. Die Kapitelinitialen sind zweifarbig. = 127 = chromogravhierte Vollbilder (die einzelnen Bilder enthalten bis zu 25 Farben) nach klassischen Gemälden alter und neuer Meister der deutschen, italienischen, spanischen, holländischen und französischen Schule und Entwürfen der Wandsbeker Kunstanstalt. Anhalt der Billigen Ausstattung: vollständiger Text auf feinstem Velinpapier, schwarz mit roten

Linfassungslinien und reich illustriert. Die Kapitelinitialen sind zweifarbig. — 5i chrornographierte Vollbilder — (die einzelnen Bilder enthalten bis zu 25 Farben) und 6t Tondruck-Vollbilder (die einzelnen Bilder sind in vier Farbentönen gedruckt) nach klassischen Gemälden alter und neuer Meister der deutschen, italienischen, spanischen, holländischen und französischen Schule und Entwürfen der wandsbcker Kunstanstalt. s a\\\\a\a\\ j' Die Illustra- [ tionsbeilagen be- ^ - stehen in meister haften Reproduk

: vollständiger Text auf feinstem Velinpapier, schwarz mit roten Einfassungslinien u'nd reich illustriert. Die Kapitelinitialen sind zweifarbig. m 127 um chromographrerte Vollbilder (die einzelnen Bilder enthalten bis zu 25 Farben) nach klassischen Gemälden alter und neuer Meister der deutschen, italienischen, spanischen, holländiswen und französischen Schule und y Entwürfen der Wandsbeker Kunstanstalt. Inhalt der Billigen Ausstattung 7 vollständiger Text au st feinstem Velinpapier, schwarz mit roten

Einfassungslinien und reich illustriert. Die Kapitelinitialen sind zweifarbig. — 5J chromoarapjncrte Vollbilder — (die einzelnen Bilhcr enthalten bis zu 25 Farben) und hi Tondruck-Vollbilder (die einzelnen Bilder sind in vier Farbentönen gedruckt) nach klassischen Gemälden alter und neuer Meister der deutschen, italienischen, spanischen, holländischen und französischen Schule und Entwürfen der Wandsbeker Kunstanstalt. Sowohl die „jDracht-Ausstattung", als Farben gedruckte mm auch die „Billige Ausstattung

tionen der be- ! rühnitesten klas sischen Gemälde, die biblische Darstellungen be-^ handeln und von Entwürfen der Wandsbeker Kunstanstalt; die Ausführung ' | derselben ist eine glänzende u. läßt! - nichts zu | ^wünschen übri Evangelische Äusgabe. IXad) der deutschen Übersetzung von Dr. Martin Luther. Im Austrage der ebang. LUrchenkonferenz durchgesctzene Aufgabe. Von der „Evangelischen Ausgabe" erscheint eine: Pracht-Ausstattung «»d ti ,, t Sillige 7 usstattuug. Anhalt der Pracht-Ausstattung

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Seite 3 von 6
Datum: 07.02.1899
Umfang: 6
kein Deutscher zu r-n,-n. wenn nur j'd,r BoU«genoss- feine Mich. t&ul. Nachdem Dr. Lecher ferne Rede unter dem tosen- den Betfalle der Veefammlung gefchlosfen hatte er griff nach kurzer Panse ReichSrathSabzeordneter Drexel aus Vnrarlberg das Wort. Seine Rede galt der nothwendigen Einigkeit unter den Deutschen Oesterreichs. Wenn dieselben einig wären, wäre vieles ganz anders. Drexel theilt nicht die pessi-! deutsche mistischen Anschauungen LecherS, sondern glaubt, daß ‘ abhängig reich j'inals gedacht

, als es galt, die öst.c- reichischen Interessen gegenüber den ungarischen zu verthridigen. Redner bespricht die Haltung der clericalen Abgeordneten im Ausgleichsausschusie, die durch ihr Votum gegen die SalzpreiSh.rabsetzung, gegen die Statuirung eines Quotenjunctim, gegen das Verbot des ungarischen Hausirhandels in Oester reich, gegen die Anhörung des Tiroler Landtages in der Getreidezuschlagssrage sich mit ihrem eigenen Programme und den Beschlüssen ihrer eigenen Land tage in grellsten Widerspruch

, zum § 14 gegriffen wird. Ein solcher Parlamentarismus ist eine aufgelegte Lächerlichkeit; auf dir mährische Ausgleichsaction setze man keine Hoffnung, so lange die Sprachenverord- nungen nicht bedingungslos aufgehoben sind. Noch weniger dürf e es g fingen, die Deutschen zu theilen und eine partielle Versöhnung herzustellen. Eine Art vereinigter Linken mit christlichsocialsm Aufguß hat gar keine Aussicht, den Beifall der entscheidenden Wählerschichten zu finden. Der große Kampf, bei welchem so viele

wirthschaftliche, nationale und cultu- relle Güter deS deutschen Volkes auf dem Spiele stehen, wurde unternommen, um endlich einmal gründlich aufzuräumen und von Grund aus ehrliche ünd gesunde Verhältnisse herbeizusühren, nicht aber um einem oder dem anderen parlamentarischen Con- dottiere zu einem Ministerportefmille zu verhelfen. Der Absolutismus zeige in Oesterreich, was er ver mag. Er trage offen die Verantwortung seiner Tha.en. Wir gehen keiner leichten Zeit entgeg n. Ohne die Controls

der parlamentarischen Tribüne wird die Ausbeutung der breiten Volksschichten durch Cartelle, indirecte Steuern, Schutzzoll- und Prämien- Politik noch erbarmungsloser betrieben werbt n als bisher. Auch die Slavisirung der SudAenländer, J® N { unverdaulich zu machen und gegen reicks- Deutschen Einfluß zu immunisiren, wird nicht stille stehen, wahrend die clericalen Politiker auch auf ih^e Spesen kmnmm und den homiletischen Theil der großen Schafschur besorgen werden. Um das Schick sal fernes Volkes aber braucht

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Seite 1 von 6
Datum: 03.11.1897
Umfang: 6
bringen. Wir Abgeordnete werden am nächsten Donnerstag ebenso auf dem Schlachtfelde stehen wie bisher. „Dem Volke und dem Reich und unsrer Sprache treu fand uns der Tag, wird jeder Tag uns finden." (Langanhaltender Beifall.) Reichsrathsabgeordneter Steinwender (D.- Nat.) spricht von dem in der letzten Sitzung des Abgeordnetenhauses von den Deutschen errungenen Erfolge, bittet aber sich nicht allzu sanguinischen Hoffnungen hinzugeben und Geduld zu haben. Möglicherweise bringen unsere Gegner die erste

war die Gefahr noch nie, daß dieser Staat, für den die Deutschen ihr Gut und Blut hergegeben haben, in Scherben gehe. Dem entgegen ist.die Einigung d:r Deutschen Oesterreichs erfolgt. Das deutsche Volk in Oester reich ist gar nicht wiederzuerkennen in seiner Ener gie; in Deutschböhmen z. B. geschehen jetzt Dinge, bei denen man die Hände über dem Kopfe zusam menschlagen möchte. Das deutsche Volk ist in der Schule der Leiden endlich einmal ein politisches Volk geworden. Es ist in seinen weitesten Kreisen

g la/8 Haus vierteMrig fl. ».80.- halbjLvrlg fl. 5.6V; gauKjßbri^fl. i8j-^ MM el ue Nummer« 4 lr. ^ Nr- 251. Innsbruck. Mittwoch, den 3. November 1897. 32. Jahrs«« Der deutsche Volkstag in Bozen. Innsbruck, 2. November. Vom herrlichsten Wetter begünstiget, hat der deutsche Bolkstag, der am Sonntag uns in Bozen vereinigte, einen erhebenden Verlauf genommen. Aus allen Theilen des Landes waren sie herbeigeeilt, die irgend mit Interesse die Geschicke des deutschen Volkes und des freien deutschen

Geistes in Oester reich und insbesondere in unserem lieben Heimathlande Tirol verfolgen. Ueber alle Erwartung groß war die Zahl der Theilnehmer an dem politischen Ereignisse vom 31. Oktober, und allen denen, die da gekommen sind, wird dieser Sonntag für ihr Leben lang in schöner Erinnerung bleiben. Es war ein richtiger Volkstag. Die Stadt Bozen prangend im Schmucke der Fahnen, hat ihre Gäste aus Nah und Fern auf das Liebenswürdigste empfangen und sich als wahrhaft deutsche Stadt, als eine feste

Platz ist, es eine Gruppe deutscher Politiker gebe, die, um ihre politischen Parteizwecke zu fördern, sich mit den grimmigsten Feinden der deutschen Nation, den Czechen und Polen verbünden. Ein Pfui nur kann man denen Musen, die ihr eigenes Nest beschmutzen. Aber es Mgt in Tirol schon an, Helle zu werden. Auch in micalen Kreisen bricht sich die Erkenntniß Bahn, daß es nothwendig sei, in der gegenwärtigen schweren % des deutschen Volkes zu seinen Stammes- Senossen zu halten. Willkommen als Mitkämpfer

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Seite 2 von 6
Datum: 15.03.1898
Umfang: 6
. Ich halte es für ein Verbrechen, wenn deutsche Männer zu Zeiten der höchsten Bedrängniß ihrem Volke nicht zu Hilfe eilen und ihren Mann stellen, und vollends unfaß bar und unglaublich ist eS, wenn man Deutsche sieht, die sich der Ehre, dem deutschen Stamme an zugehören, gar nicht bewußt sind und sich nicht stolz als Deutsche fühlen. Ja. haben denn diese Menschen kein Herz in der Brust und wissen sie nicht, was in Oesterreich jetzt vorgeht Oesterreich? soll ein slavi- fches Reich

und sein unheilvoller Einfluß sich auf alle deutschen Staaten erstreckte. Metternich war der entschiedenste Feind der deutschen Einheitsbestrebun gen, der entschiedenste Verfechter der absoluten Fürstengewalt. In tiefster Unwissenheit wurde das Volk gehalten, ein heimliche- Polizeisystem spannte sich über daS ganze Reich aus. Metternich ging darauf aus, Oesterreich von deutscher Cultur und deutschem Leben gänzlich fernezuhalten. Aber trotz Kerker und Kanonen schritt der Gedanke fort, und alS das Maß voll war, stand

ge sprochen: „Ich nenne Deutschland gerne unser ge meinsames Vaterland, weil ich es liebe und weil ich « olz darauf bin, ein Deutscher zu sein." Und hundert Jahre später wagt man dieses Volk auf seinem ge schichtlich berechtigte» Boden für vogelfrri zu erklären! Redner geht näher ein auf die Priucipie» Kaiser JosefS und vergleicht damit die heutigen Zustände in Oester reich und im deutschen Volke Oesterreichs. Aber die Pforten der slavischen Hölle werden unS nicht über wältigen und auch die Lockungen

mit Niemanden zu verfeinden, da dies dem Geschäfte und Erwerbe schaden könnte. Ich halte die- nicht nur für keine Weisheit, sondern für eji.e Pflichtver- letzung, begangen an dem deutschen Volke, ein Blick auf unsere Gegner, die Czechen, lehrt unS dies, wo jeder. Groß und Klein, Bauer, Gewerbsmann oder was immer rücksichtslos für die Sache seine-Volke- eintritt. Darum ist unser Verein eine Nothwendig- keit, dessen Hauptzweck eS ist, den Sinn und das Verständniß für Politik in die weilen Kreise

unseres Tirolerlandes zu verbreiten, das deutsche StammeS- bewußtsein zu heben, den Schutz der politischen Frei heit und die Hebung der wirthschaftlichen Lage der Deutschen in Oesterreich und speciell des Landes Tirol zu fördern, unseren Mitbürgern die Erkenntniß bei zubringen. daß es die heilige Pflicht eines jeden Deutschen ist, zu verhindern, daß in die Vertretungs körper Abgeordnete gewählt werden, welche mit den Polen und Czechen halten und die Jntereflen ihres eigenen Volkes mit Füßen treten

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 25.11.1880
Umfang: 4
in Krafts Veranda im deutschen Kaffeehaus eine Versammlung ab, welche, den Maßstab der letzten Jahre angelegt, recht zahl reich besucht war. Die Tagesordnung ist bekannt. Der Obmann des Vereins und zugleich Versitzende der gestrigen Versammlung, Hr. Dr. L. Duregger erstattete zuerst Bericht über den Ver- lauf des von ihm im Namen des Vereins besuchten IV. deutsch- österreichischen Parteitags in Wien und knüpfte daran einige Bemerkungen. Er habe die Mühe und Kosten der Reise nicht bereut

, denn es war, wie er sagte, in hohem Grade erhebend, eine auserlesene Schaar von 3000 deutschen Männern in so ernster und würdiger Versammlung mit einem gemeinsamen Schwur Protest erheben zu sehen gegen Gefahren, die man dem Reich und dem Deutschthum in Oesterreich nun einmal unleug bar bereite; es war ermuthigend und ermunternd, wieder politi sches Leben, welches in letzter Zeit ganz zu ellahmen drohte, sich rege gestalten zu sehen. Auch für Tirol sei es im höchsten Grade nothwendig, daß es föderalistische Bestrebungen

abweise und zum Reich halte; der Bürger und Bauer haben sich in den letzten Jahren schon nur mühsam zu halten vermocht, während ringsum nur die Klöster aufblühen; wohin würde es kommen, wenn die undeutsche, klerikale und föderalistische Richtung ganz die Oberhand gewänne! Zwar habe sich der vorgestern in Linz abgehaltene klerikale Parteitag auch den deutschen Namen beigelegt, allein was für ein Deutsch thum das sei, möge man daraus entnehmen, daß der mit dem größten Beifall aufgenommene Redner

, bis den Deutschen in Oesterreich der ihnen naturgemäß und historisch gebührende Platz wieder eingeräumt ist. Man gebe zwar vor, die gegen wärtige politische Aktion sei eine Versöhnungs-Aktion; man habe das aber recht seltsam angefangen. Uns Deutsche, die wir uns nie widerspänstig gezeigt, die wir immer zu Kaiser und Reich, zu Verfaffung und Gesetz gehalten, uns wolle man versöhnen mit den Gegnern von Verfaffung und Staatseinheit, uns wolle man versöhnen mit dem Ultramontanismus und der Reaktion

, Hr. Greuter, erklärt habe, wenn er zwischen der deutschen Nationalität und dem Ultra montanismus zu wählen habe, falle ihm die Wahl keinen Augenblick schwer. (Rufe: Sehr gut!) Der Redner schloß, in dem «-r der Hoffnung Ausdruck gab, daß der in Wien abgehal tene 4. deutsch-österreichische Parteitag mit seiner erhebenden Ab stimmung und daß die vortrefflichen Reden eines Kopp, Schmeykal und Walterskirchen im deutschen Volke von Oesterreich nachwirken mögen, bis den Deutschen in Oesterreich

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Seite 2 von 8
Datum: 19.11.1901
Umfang: 8
- ausgestellt, um einen Sammelpunkt für alle fort schrittlich und national Gesinnten in Tirol zu ha ben. Der Unterschied zwischen den einzelnen deutschfreiheitlichen Parteien in Tirol sei ein sehr geringer, und es habe beinahe den Anschein, als ob es den Deutschen in Oesterreich erst wieder recht schlecht gehen müsse, damit sie sich wieder^ zu sammenfinden können. Die Deutschen in Oester reich seien eine Macht, wenn sie Zusammenhalten und alle kleinlichen Rücksichten bei Seite setzen. In Tirol sei

Seite 2 Ben zu jener Zeit nicht verkannt, daß gerade die Wasserstraßen uns Alpenländern keinen Vortheil bringen, und auch auf dem Gebiete der Investi tionen manches Alpenland — und da steht Steier mark gleich neben Tirol — leer ausging. Aber wir waren der Meinung, daß die deutsche Ge meinbürgschaft uns dahinführen müsse, allem zu zustimmen, was wenigstens einem Theile unseres deutschen Volkes zugute kommt, weil in der Stär kung der Theile auch die Stärkung des Ganzen gelegen ist. Daher wollten

im geringsten dar über im Zweifel gelassen, daß wir den Czechen gegenüber keine Concessionen auf Kosten der Deutschen zulassen können. Unsere weitere Hal tung regelt sich in einfacher Weise. Wir werden unserer Pflicht Nachkommen, solange es geht, wir werden mit Aufopferung aller unserer Kräfte ver suchen, das Parlament im Interesse unseres deut schen Volkes und seiner wirthschaftlichen Noth- lage arbeitsfähig zu erhalten. Wir finden aber in unserer Arbeitsfreude eine Grenze, gezogen durch unsere nationale

Ehre und die Pflicht gegen über unserem deutschen Volke. Unsere nationalen Forderungen und den Besitzstand unseres Volkes können wir auch wirthschaftlicher Vortheile hal ber nicht aufgeben. Ist eine Lösung möglich — heute wissen wir dies nicht — so wird sie nur so möglich sein, daß Wir unserem Volke nichts vergeben, oder sie wird nicht möglich sein. Es ist daher nicht unwahr scheinlich, daß die Waffenruhe bald der Zeit des Glrokor AagötakL. Kampfes Platz machen wird, daß wir in vielleicht

nicht allzulanger Zeit wieder vor der Nothwen- digkeit stehen werden, mit allen Mitteln für un seren Besitzstand einzutreten. Daher find wir verpflichtet, an unsre Wähler heranzutreten mit der Bitte, daß sie die Wichtigkeit der Situation er kennen und hinter uns stehen mögen. Mit der Bildung der Deutschen Volkspartei in Tirol ha ben Sie den ersten Schritt dazu gethan, auch hier eine nationale Garde zu schaffen, die hinter den Abgeordneten in schwierigen Zeiten zu stehen be rufen ist. Ich bitte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1874
Umfang: 4
entgegengesetzten Strömungen^ hin- und her getrieben wird, welche einander bald mehr, bald weniger geräusch voll befehden: dies ist eine unbestrittene Thatsache. Während Huttler und seine Leute, (die von Hrn. Sigl im „Vaterland" „Kasinesen", „Waschlappenpartei", „Partei des Zipfelhauben marsches" rc. genannt werden), sich mit dem deutschen Reich so gut als möglich abzufinden suchen und „zum Kaiser gegangen sind", oder vorderhand sich wenigstens fügen und schmiegen, über haupt mit den bestehenden Thatsache

: Wir sind Feinde des deutschen Reiches, mag die „Post zeitung" für ein „Reich" schwärmen, das einen Bismarck als seinen obersten Herrn duldet; wir betrachten das „Reich" als eine schwere Prüfung, die der Herr über uns geschickt hat, auf daß wir uns bekehren und alle vernünftig werden sollen. Das „deutsche Reich" ist für uns ein Begriff, mit dem wir uns so wenig befreunden können, wie mit der Affentheorie Vogt's, ein Begriff, deffen Inhalt uns sch am rot h macht. Wir wollen unsere Zukunst

und unser Rechtsbewußtsein nicht damit kompromittiren, daß wir dem s. g. „deutschen Reich" auch nur einen freundlichen Blick zuwerfen, aus daß wir bei dem nahen unausbleiblichen göttlichen Strafgerichte unsere Hände wenigstens in kastnofreicm Wasser der Unschuld waschen können u. s. f s Dies möge genügen und nicht vergessen werden, damit man, jj wenn es an der Zeit ist, darauf zurückgreifen könne. Der ganze j Zorn Sigl's rührt wol davon her, daß die schönen Tage, die guten alten Zeiten Roms und seiner Omnipotenz

sich unterfangt und der jedem Drohworte ruhig und offen ins Gesicht blickt und mit Thaten antwortet. Hierüber nun ge- rathen die Knechte des Jesuitismus außer Rand und Band. Diese Sorte Pflichtvergessener, von welcher Bismarck bei der Vorlage des Gesetzentwurfes bctr. die Vereinigung von Elsaß- i Lothringen mit dem deutschen Reiche in der Sitzung des Reichs- i tages am 2. Mai 1871 so treffend sagte: „Sie sind des Namens ! nicht würdig, ich zähle sie nicht zu den Deutschen", — hat da her, um das deutsche Reich

in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A.Oppelik inWien, Prag, Berlin, Hamburg, Frankfurt. Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse & Comp, in Leipzig, Stuttgart, dßiiit chen, Breslau G.L.Daube in Frankfurt, Stutt gart, München, Hamburg,Brüssel Kudoli Müsse in Berlin, 'Äien, München, St. Gallen^-->^N- f'm Jreitag 13. März. «°stn» J. ( Morgen 14. März. Mathilde. ) Die bsier. ^Patrioten" und das deutsche Reich. München, 10. März. Daß die ultramontane Partei in Baiern von zwei

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Seite 1 von 20
Datum: 25.07.1903
Umfang: 20
der Teutschcn in Böhmen und in Oester reich überhaupt. Tie politischen Ansprüche, welche von den Deutschen in diesem Reiche im natio nalen, wie im staatlichen Interesse erhoben werden müssen, stützen sich nicht allein auf die Kopfzahl der Bevölkerung deutscher Na tionalität, nicht allein auf die historische Be deutung des Deutschtums in Oesterreich, sondern vor allem auf die lebendig wirkende Kraft der deutschen Arbeit, die auch heute noch der stärkste wirtschaftliche Faktor der Monarchie ist. Und gerade

Aspirationen der Slaven zur höchsten Regierungsweisheit geworden wäre. Und doch ist und bleibt die deutsche Arbeit „der stärkste Und überzeugungskräftigste Rück halt für unsere politischen und nationalen For derungen." Von diesem Standpunkte aus konnte auch der Abg. Dr. Groß in Aussig darauf Hin weisen, daß die Ausstellung eine Heerschau un serer nationalen Kräfte darstelle und die Wider standsfähigkeit des deutschen Volkes in Oester reich gegen den nationalen Feind dartue, und er konnte ferner

der anderen einerntet. Allen, die heute in Oester reich politische Führung haben, muß gesagt wer den, daß es jetzt gilt, auch die nationalen For derungen der Deutschen zu erfüllen. — Tr. Per gelt hat in diesen Worten einfach den Grund satz Ausgesprochen, daß jede Leistung durch eine entsprechende Gegenleistung bewertet werden muß. Tie Deutschen haben durch Jahrhunderte die Arbeit geleistet, die der: Staat erhalten und er hoben hat, sie leisten sie heute noch allen anderen Völkern Oesterreichs voran

Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. Schriftleitung: Telephon-Nr. 375. Verwaltung: Telephon-Nr. 104. Kchriftleitung und Uerwnltnng: Karlstraße 11. — Bezugspreise für Innsbruck: Zum Abholen wöchentlich 20 h; monatlich 80 k; vierteljährig L 2.40; halbjährig K 4.80 ganzjährig K 9.60. Mit täglicherZustellung ins Haus wöchentlich 25 h; monatlich K 1.—; vierteljährig K 3.—; halbjährig K 6.—; ganzjährig K 12.—. Oesterreich-Ungarn; Mit täglicher Zusendung monatlich K 1.40; vierteljährig

hat, wie die „Bohemia" schreibt, Abg. Dr. Eppinger, als er im Namen der zum Besuche der Ausstellung in Aussig er schienenen deutschfortschrittlichen Abgeordneten für den liebenswürdigen Empfang dankte, den Wert der deutschen ‘^xbeit trefflich gekennzeichnet; sie stellt nicht nur eine gewaltige Summe reicher Produktion auf dem Gebiete der Industrie und der Landwirtschaft, des Handels und des Gewer bes, der Kunst und der Wissenschaft dar, sondern ist auch von -größter Bedeutung für die politische Stellung

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Seite 1 von 4
Datum: 16.01.1880
Umfang: 4
in Wien, Frankfurt, Berlin, Basel Zürich, Leipzig, Hamburg. A, Oppelik in Wien, Prag, Berlin. Hamburg, Frankfurt, Leipzi, Pari«, Florenz, Petersburg. Hag vaS Lafitte >. CsmZ. inParis» (B* L Davbe in Frankfurt. Stuttgart, München, Hamburg, Brüssel. RadolfMsfsein Berlin. Wien, München, Et. Gallen. Rotier s. Cs. t« Wie». Phi lipp Löß in Wien. M 12 Ireitag 16. Januar M«?-»«- p. ( ) 1880 Das Wort eines deutschen Ministers. | Das deutsche Reich hat in nationaler und religiös-politischer j Beziehung

eine entfernte Aehnlichkeit mit dem österreichischen | Kaiserstaate. Auch im deutschen Reich fehlt es nicht an Elemen- | len, welche ihren Stützpunkt nicht im Reichsgedanken und nicht | im Innern des Reiches, sondern außerhalb desselben suchen, wie j in Oesterreich. Da gibt es im Osten Polen, welche wie unserr! Galizianer noch immer von der endlichen Wiederherstellung des f ehemaligen Polenreiches träumen; im Norden Hausen deutsche ] Bürger dänischer Zunge, die es wie Erlösung ansehen

würden, z wenn sie vom Reiche abgetrennt und wieder mit dem Inselstaats 8 vereinigt würden; im Westen befinden sich einige hunderttausend Deutsche, welche das Schicksal zu Franzosen gemacht hat, die j dem großen deutschen Mutterlande vor neun Jahren gewaltsam j wieder angegliedert werden mußten und sich einstweilen nur wider- jj willig in die neue Lage fügen. Das sind die nationalen Wider- s sacher des Reichs. Sie sind weder so zahlreich wie in Oester- ? reich, noch ist ihre Vertheilung im Reiche jener der nichtdeutschen

und nach außen ange- Z sehen gemacht hat, und sei es auch, daß im Innern noch auf lange hinaus vielleicht Manches weit anders gewünscht werden könnte. Wie aus alledem zu ersehen, ist das deutsche Reich auch nicht eben leicht zu regieren. Man könnte auch dort nach allen Seiten Versprechungen geben und eine „Versöhnungspolitik" ein leiten und durchführen, damit jedem Theile sein Wille geschehe, wie man es eben jetzt bei uns in Oesterreich versucht. Man verfährt aber im deutschen Reiche seltsamer Weise ganz

und Unzweideutigkeit des Ausdrucks, welche gewiß auch von dem grundsätzlichen Gegner vollauf aner kannt wird. Da ist jede Deutung und Verdrehung vorweg aus geschlossen, jede Beschönigung und jede Ausrede, daß man nur versöhnlich handeln und berechtigten Eigenthümüchkeiten habe Rechnung tragen wollen, unmöglich. Jedes Schulkind muß auch in preußisch Polen die deutsche Sprache erlernen. Man will eben im deutschen Reich die deutsche Reichssprache nicht zerstücken und zersplittern, weil man weiß, welches Gewicht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 6 von 16
Datum: 10.09.1904
Umfang: 16
deutschen Rechtes schon lange er rungen hat. Der Vorsitzende bemerkte in seiner Erwiderung: Der deutsche Juristentag habe die Aufgabe, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gegensätze unter die ethische Lupe zu nehmen, um auf dem Boden des Rechtes einen Ausgleich herbeizuführen. Es sei das umso notwendiger, da es nicht blos wünschens wert, sondern auch unausbleiblich sei, daß eine mittel europäische Vereinigung geschaffen werde, deren Kern das deutsche Reich und Oesterreich bilden bilden

ermöglichte und so in die weitesten Kreise die Erkenntnis und Ueberzeugung dringen konnte, daß das im deutschen Reiche geltende und das in Oesterreich geübte Recht in letzter Linie auf dem gemeinsamen deutschen Rechts bewußtsein beruhe. Diesem Umstande ist es mit zu verdanken, daß Gesetzgebung, Rechts pflege und Rechtslehre trotz alledem und alledem deutsch geblieben sind, vom deutschen Rechtsgeiste erfüllt und beherrscht werden. So verbindet uns deutsche Juristen in Oester reich mit dem reichsdeutschen

des deutschen Juristentages ir: Herausstellung des lebendigen Rechtes, ir: Verwertung der Rechts- bildur:g und Leitung des Rechtslebens erzielt wurden. Gar hoch wird ein künftiger Rechtshistoriker den Anteil des deutschen Juristentages an den: Werdegang des Rechtes irn deutscher: Reiche und in Oesterreich seit 50 Jahren zu veranschlagen haben. Das deutsche Reich dankt ihm in hohen: Maße das herrliche Gut der R eich sein i g u r: g — wir irr Oesterreich danken dern deut schen Juristentage die Festlegung

, nicht lebendiges Recht, sondern nur tote Gesetzesbuch staben schaffen können. Wer je in der Gesetzgebung tätig war, hat immer und immer wieder die grundlegende Be deutung solcher in Theorie Und Praxis gleich fest wurzelnder Gutachten schätzen gelernt, wie sie nun schon zum Styl des deutschen Juristen tages geworden sind. Wer hingegen das Richter amt übt, aber als Anwalt tätig ist, wird als berufener Zeuge für den Wert der Gesetze auf- treten, denen Ihre Sachkenntnis, Ihre Erfah rung, Ihr geläutertes

werden. Eine solche Vereinigung setze aber eine entsprechende Rechtsordnung voraus. Daher erlange die Tagung des diesmaligen Juristentages auf österreichischem Boden eine umso erhöhtere Be deutung. (Lebhaftgr Beifall.) Sodann hielt Landeshauptmann D r. Kathrein folgende Begrüßungsansprache: Ich beehre mich den 21 . deutschen Juristentag namens der gefürsteten Grafschaft Tirol achtungs vollst zu begrüßen und Sie alle, meine Her ren, im Lande Tirol herzlichst willkommen zu heißen. Wir freuen uns, daß der deutsche Ju ristentag

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Seite 1 von 8
Datum: 08.02.1899
Umfang: 8
; in einem Reich, wo die ärgsten Deutschenhasser die führende Rolle spielen, findet Deutschland nicht länger den in allen Situationen verläßlichen Partner. Nicht bloß um die Besetzung einiger Beamtenstellen in Böhmen und Mähren, sondern nebenher noch um die Weltstellung Oesterreichs handelt es sich in unserem Nationali- täten-Streit. Angesichts aller dieser Vorgänge fühlen sich die Deutschen in Oesterreich bis zur Verzweiflung getrieben und immer häufiger kommt in gut öster reichischen Kreisen der trostlose

. Für die staatStreueu Deutschen bleibt nur der Weg: innerhalb des gegebenen staatsrechtlichen Rah mens d:e nationalen Rechte de; deutschen Volkes zu wahren. Offenbar bedingt dies den Verzicht auf die ausschließliche Herrschaft der Deutschen. Wollen wir das Reich erhalten, müssen wir uns mit den anderen Nationalitäten, zuvörderst mit den Slaven, vertragen. Mit unseren 8'/g Millionen können wir nicht ernst lich dara r denken, 16 Millionen Nichtdeutsche dauernd zu unterjochen. Soll Frieden werden, so heißt es zunächst

Gedanke zum Aus druck: „Wenn die Leute, die berufen wären, Oester reich zu erhalten, cs zu Grunde richten wollen, dann mag cs denn in Gottes Namen zu Grunde gehen." Aus dieser Stimmung heraus erwächst je nach der Verschiedenheit der Temperamente entweder ein dumpf resignrrler Quietismus, der fünfe gerad sein läßt, oder aber jene extreme politische Richtung, die man als „Ellbogenpotttik" zu bezeichn'« pflegt. So be greiflich eine solche Stimmung auch sein mag, so rief müßte man es bedauern

und consequent verfolgen, der aus dem gegen wärtigen Chaos in eine bessere Zukunft binausführt. Wir Deutsche in Oesterreich müssen volle Klarheit schaffen über unser Verhältniß zum Staate. Wie sollen sich in Oesterreich die Deutschen zum Staate stellen? Eine gottlob noch kleine Fraction gibt mit dem großen Florentiner zur Antwort: „Lasciate ogni speraüza ! u Für die Vertreter der Ansicht, die für die Deutschen im österreichischen Staatsverbande von keiner Wendung der Dinge mehr H il erwartet

mit der ganzen Schiffsmannschaft auch da§ deutsche Volk erdulden müßte, in welchen Zustand äußerster Herabgekvmmenheit es versinken würde, bevor es den rettenden Strand erreicht. Vor wenigen Jahren ein kleines Häuflein, wächst unter dem herrschenden Re- gime die Schar der deutschen Jrredentiften von Tag zu Tag und gibt durch ihre rührige Agitation ge wissen Kreisen willkommenen Anlaß zur infamen Verleumdung, daß die deutsche Opposition überhaupt von staatsfeindlichen Tendenzen beherrscht sei. So entsteht

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Seite 1 von 4
Datum: 05.07.1888
Umfang: 4
noch nicht mit allem heraus. Sie können nicht alles sagen, was sie bezüglich des Bündnisses überhaupt und be züglich der Thronrede insbesondere auf dem unmuthig pochenden Herzen haben. Darum stellen sie sich zu nächst harthörig und kurzsichtig uud wollen Dinge nicht verstehen, die doch mit Händen zu greifen sind. Wenn der deutsche Kaiser das Bündnis mit Oester reich ein „Vermächtnis der deutschen Geschichte" mnnt so finden sie dies „etwas dunkel" oder gar „räthselhaft". Man hat übrigens gar nicht nöthig, den Herren

^.. Annoncen zu unfern OrigiE ^ Preisen. i M"rqen den 6 . Juli \ v Cyrill w. Meth ) JJ eine irdische Einrichtung wolbekömmlich und daher wolgefällig ist. Sie machen die Faust im Sack und wissen sich in eine Ordnung zu fügen, die sie nicht ändern können. Aber dass sie Freude daran em pfinden, dass unser Staatswesen am deutschen Reich einen verlässlichen Bundesgenossen besitzt, das ist nicht der Fall. Diese Thatsache ist aber ein bedeu tungsvoller Wertmesser für die Gesinnung unserer Gegner, der Slaven

die Ge staltung unserer eigenen nationalen Verhältnisse ab hängt. Das deutsch-österreichische Bündnis ist der wichtigste Stützpunkt der Deutschen Oesterreichs, und es ist darum auch ganz natürlich, dass der deutsche Politiker alles das unterstützen muss, was dieses Bündnis kräftigt, ja, es ist eine Ehrensache der Deutschen Oesterreichs, die Hoffnungen, die das deutsche Reich auf dieses Bündnis setzt, in die un trüglichste Wahrheit zu verwandeln. Was hofft aber Deutschland von Oesterreich? Es hofft, dass

vrrkmdjwmizlgftrr Jahrgang A. 152 Donnerstag 5. Zuti C>irm«. Me,h. Das österreichisch-deutsche Bündnis. W i e n 2. Juli. Was die Deutschen in Oesterreich von der guten Gesinnung der Tschechen zu erwarten hätten, wenn die Welt einmal nach ihrer Pfeife tanzen müsste, das erkennt man, wenn man in den letzten Wochen die tschechischen Blatter beachtete. Die deutsche Thronrede, besonders der Absatz über das Bündnis mit Oesterreich hat die Tschechen fast außer Rand und Band gebracht. Sie rücken freilich

musste, wenn sich auch in Zwischenzeiten Süd und Nord oder Ost und West in Mitteleuropa entzweit hatten. Das könnten die Herren Tschechen so gut wissen als irgendwer in Europa Freilich, wer sich als Pfahl im deutschen Fleische, als Vorhut des Slaventhums fühlt, welches heute Miene macht, sich an die Stelle des einst Europa betrauenden Großtürken zu setzen — der ist von diesem „histo rischen Vermächtnisse der deutschen Geschichte" nicht erbaut, denn dieses Vermächtnis eröffnet ihm die Aufsicht, dass es auch diesmal nicht gelingen

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