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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 20
Datum: 06.02.1937
Umfang: 20
England und Rußland. ; Innsbruck, 6. Februar. England gibt an Frankreich eine Anleihe, obwohl das System der Volksfront von Paris keine Gewähr für die Sta bilität der innenpolitischen Verhältnisse ist. Frankreich erhält Liese Anleihe, obwohl es ein Militärbündnis mit Sowjet rußland abgeschlossen hat, das folgerichtig zur Kündigung des Vertrages von Versailles geführt hat. Die Anleihebegebung durch England an Frankreich bedeutet daher mittelbar eine Stellungnahme für den großen französischen

Verbündeten, für Sowjetrußland. Der französische Ministerpräsident L6on B l u m hat auf die große Rede Hitlers vom 30. Jän ner d. I. eine Antwort gegeben, die die französische These vom unteilbaren Frieden verteidigt, indem er betonte, daß kein Volk und kein Staat von der europäischen Gesellschaft ausgeschlossen werden könne, d. h. mit anderen Worten, daß man Rußland seinen Einfluß auf die europäische Politik auch weiterhin ge statten müsse. Die französische These vom unteilbaren Frieden

auch in England am Werke ist, haben die Auf deckungen von Sabotageakten in der englischen Marine ge zeigt und Sir Samuel H o a r e zu der Aeußerung im Unter haus veranlaßt, daß es keine Faschisten gäbe, wenn es keine Kommunisten gäbe. Zweifellos lehnt also das innenpolitische England die kommunistische Internationale ab, das außen politische England aber, wie es heute durch Eden vertreten wird, wertet Rußland als europäischen und militärpolitischen Machtfaktor und will es weder von der allgemeinen Siche rung

. Weiter will England vor Rußland Ruhe in seinen asiatischen Kolonien, in die zu einem großen Teile die bolschewistischen Bestrebungen eingedrungen sind, und anderseits braucht England Rußland im Fernen Osten als mili tärischen Machtfaktor gegen Japan. Cs könnte die Zeit kom men, daß England auf die militärischen Kräfte Rußlands gegen Japan angewiesen ist. Diese nackte englische Interessenpolitik setzt sich auch über un logische Unterscheidungen hinweg, wie über die Unterscheidung zwischen Bolschewismus und Rußland

. Man be kämpft innenpolitisch und offiziell die kommunistische Inter nationale in Moskau, aber man rechnet außenpolllisch mit Rußland als einem machtpolitischen Gegengewicht gegen das Deutsche Reich einerseits und gegen Japan anderseits. Was heißt das aber? Das bolschewistische System besteht in Ruß land und es besteht dadurch, daß es autokratisch und diktatorisch in Rußland regiert. Einzig und allein der Bolschewismus ist an der Regierung, er stellt die Diktatur des Proletariats im reinsten marxistischen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 10
Datum: 09.09.1918
Umfang: 10
ühmfträ, 5ctt 9. SepkemVev MR? ' Die deutsch-russischenErgänzungs-- verträge zum Brester Frieden. Berlin. 7. September. Die „Norddeutsche Allaemeine Zeitung^ veröffentlicht den Wortlaut der am 27. Auauft Unterzeichneten deutsch- russischett Verträge, die schon früher in dieser Zeitung be sprochen worden waren. . , ' Ä Der deutsch-russische ErgänMUflsvertrag zum Jrie^ns- vertrag zwischen Delktfchtand, Vesterreich-Üngarn, Bul garien und der Türkei einerseits und Rußland allerseits besagt

, also ins besondere die Bildung selbständiger Staatswesen in diesen Gebieten weder veranlasse», noch unterstützen." Im dritten Kapitel „über die nordrussischen Gebiete" heißt es, daß Deutschland die Gewähr dafür übernimmt, daß von finnischer Seite nicht irgendwelche Angriffe aus russisches Gebiet erfolgen, während Rußland alle ver fügbaren Mittel anwendet, um in Wahrung seiner Neu tralität die Ententestreitkräfte aus den nordrirffischen Ge bieten zli entferneir. Das vierte Kapitel handelt von Estland, Livland

, K n r l a n d und Litauen und besagt, daß Rußland, den in Estland und Livland bestehenden tatsächlichen Ver hältnissen Rechnung tragend, auf die Staatshoheit über diese Gebiete sowie ans jede Einmischung in deren innere Verhältnisse verzichtet, Ihr künftiges Schicksal wird im Einvernehmen mit ihrer Bevölkerung bestinnnt werden. Das Kapitel enthält sodann Vereinbarungen zur Erleichterung des russischen Handelsverkehres über Est land, Livland, Kurland und Litauen. Danach soll Rußland bei Reval, Riga und Windau Freihafen

- gebiete zugewiescn erhalten, wo die Lagerung und Um packung der aus Rußland etnireffenden oder für Ruß land bestianuteu Waren ungehindert stattfinden und die Abfertigung des Austrittes aus dem russischen Zollgebiete mrd des Eintrittes in dasselbe durch russische Beamte statt- smden kann. Nach dem fünften Kapitel wird Dentschland die von ihm besetzten russischen Schwarze-Meer-Gebtete außerhalb Kaukasiens nach der Ratifikation des zwischen Rußland und der Ukraine abzuschließenden Friedensver- trages

r ä n m e n. > Im sechsten Kapitel erklärt sich Rußland damit einver standen, daß Deutschland Georgien als selbständiges Staatswesen anerkennt. Rußland wird im Bakugebtet die Gewirmuug von Rohöl und Rohölprodukten nach Kräften fördern und von den gewonnenen Mengen ein Viertel, jedoch monatlich mindestens eine noch zu verein barende bestimmte Tonnenzahl an Deutschland.überlassen. Soweit die gewonrrenen Mengen zur Lieferung dieser Donnenzahl nicht ausreichen, werden fie durch anderwärts gewonnene Mengen ergänzt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 04.03.1918
Umfang: 10
, 3. März. Das t. k. Tel.-Korr.-Bur. meldet aus Brest-Liiowsk vom 3. März: Der zwischen Deutschland, Oesterreich-Ungarn. Bulgarien und der Türkei einerseits und Rußland anderseits heute Unterzeichnete Friedensvertrag weist einleitend darauf hin, daß die genannten Mächte übereingekommen find, den Kriegszustand zu beendigen, und die Friedens- Verhandlungen möglichst rasch zum Ziele zu führen, wor auf nach Aufzählung der Bevollmächtigten nachstehende Vereinbarungen folgen: Artikel!. Deutschland

, Oesterreich-Ungarn, Bulgarien und die Türkei einerseits und Rußland anderseits, erklären, daß der Kriegszustand zwischen ihnen beendigt ist. Sie find entschloffen. fortan inFriedenundFreundfchaft miteinander zu leben. Artikel H. Die v-riragschließenden Teile werden ,««! Agita tion oder Propaganda gegen die Regierung oder staatliche oder Heereseinrichtungen des anderen Teiles u n- t erlassen. Die Verpflichtung gilt, soweit sie Rußland obliegt, auch für die von den Mächten des Bierbundes be setzten Gebiete

. Artikel HI. Die Gebiete, die w e st l i ch der zwischen den vertrag schließenden Teilen vereinbarten Linien liegen und zu Rußland gehört haben, werden der russischen Staatshoheit nicht m e h r u n t e r st e h e n. Die vereinbarte Linie ergibt sich aus der diesem Friedensver- trag als wesentlicher Bestandteil beigesügten Karte (An lage 1.) Die genaue Festlegung der Linie wird durch eine deutsch-russische Kommission erfolgen. Den in Rede stehen den Gebieten werden aus der ehemaligen Zugehörigkeit

zu Rußland keinerlei Verpflichtungen gegenüber Rußland er wachsen. Rußland verzichtet auf jede Ein mischung in die inneren Berhältnisse dieser Gebiete. Deutschland und Oesterreich-Ungarn beabsichtigen, das künftige Schicksal dieser Gebiete im Benehmen mit deren Bevölkerung zu bestimmen. 'Artikel IV. • Deutschland ist bereit, sobald der allgemeine Friede ge schlossen nnd die russische Demobilmachung vollkommen durchgeführt ist, das (Gebiet östlich der im Artikel III, Abs. 1, bezcichnetcn Gebiete

zu väunren, soweit nicht 'Artikel VI anderes bestimmt. Rußland Ivird alles in seinen Kräften Stehende tun, um die alsbaldige Räumung der ostanatolischien Provinzen nnd ihre ordnungsmäßige Rückgabe an die Türkei sicher zustellen. T-ie Bezirke Eriwan, Kars und B a t« m werden gleichfalls ohne Verzug von den russischen Truppen! gerüujmt. Rußland wird sich in die Neuordnung der > staatsrechtlichen nnd völkerrechtlichen Berhältnisse dieser Bezirke nicht einmischen, sondern überläßt es der Bevölke rung

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Seite 3 von 10
Datum: 06.12.1933
Umfang: 10
Rußland und Europa. Innsbruck, 6. Dezember. Der russischen Diplomatie waren von jeher ein starke- Gel tungsbedürfnis, nationale Eitelkeit und Verschlagenheit eigen. Wie klagt doch Bismarck in seinen „Gedanken und Erinnerun gen" über die Unaufrichtigkeit Jgnatiesfs, des „Vaters der Lüge" und über die Selbstgefälligkeit Gortschakows, seines Gegenspielers am Berliner Kongreß 1878. Rußland stand nicht nur kulturell, sondern auch machtpolitisch in einem schroffen Gegensatz zum übrigen Europa

, besonders zu Großbritannien, wegen seiner asiatischen Interessen. Seinen Kulturmangel suchte es durch Eitelkeit, seine europäisch-asiatischen Schwierig keiten durch die Winkelzüge seiner Diplomatie auszugleichen. Auch in Sowjetrußland, im Bolschewistenstaate, ist die- nicht anders geworden. Aus dem Weltkriege ging Rußland, trotzdem es so lange in den Rechen der Alliierten gestanden war, vollständig geschlagen hervor: nicht nur, daß es seine Kriegsziele, Konstantinopel und die Dardanellen

merkbar zer setzend auswirkte: in China, Indien, auch in Japan, wo man jetzt allerdings dem russischen Kommunismus energisch auf den Leib rückt. Rußland blieb am Kriegsschlusse, als Frankreich unter seiner Führung den Völkerbund organisierte, ausgeschloffen: die kapitalistische Welt wollte aus verschiedenen Gründen, vor allem weil Rußland alle seine Zahlungsverpflichtungen zegen- über dem Auslande ablehnte, mit dem Bolschewistenstaate nichts zu tun haben. Aber auch Rußland selbst trug kein Ver langen

einfach nicht ertragen könne. Zum nicht gerin gen Teile beruht die Krise der Weltwirtschaft auf dem Aus scheiden des russischen Marktes. Einzelne Staaten sind allmäh lich mit Rußland in Verhandlungen getreten, haben Friedens und Freundschaftsverträge und — Lieferungsgeschäste mit Rußland abgeschlossen. Rußland selbst war genötigt, aus seiner Zurückhaltung gegenüber der kapitalistischen Welt herauszutreten. Es verständigte sich mit dem Deutschen Reiche, mit Polen und den Randstaaten, mit Italien

. Sicherlich muß es als ein Erfolg der russischen Außen politik gewertet werden, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika das Bedürfnis fühlten, aus Handel;- und machtpolitischen Gründen mit Rußland in Verhandlunzen zu treten, nachdem auch Frankreich Herriot nach Moskau geschickt hatte. Das kapitalistische Frankreich, der Rmtner- staat, der in Rußland Milliardenwerte verloren hat, will wie der ein geordnetes Verhältnis mit Rußland, wohl weniger aus handelspolitischen als aus machtpolitischen Gründen

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Seite 2 von 16
Datum: 09.06.1914
Umfang: 16
Oefsentlichkeit wahrnehmbar macht und der Eindruck iß bei uns in Oesterreich-Ungarn umso stärker, als er durch den tiefen Pessimismus gesteigert wird, der viele Kreise in Bezug aus unser Verhältnis zu Ru߬ land beherrscht. Schon in der letzten Tagung der Delegationen klang vielfach die Auffassung durch, daß ein Zusammenstoß mit Rußland unvermeidlich sei, und die Interessengegensätze sich so verschärft ha¬ ben, daß nur ihre gewaltsame Lösung möglich

der Monarchie ausschließlich auf den Fall eines Zusammenstoßes mit Ru߬ land einzurichten, weil — „man" ihn für un¬ abwendbar hält. Gerade heute ist man über die die Haltung Rußlands bestimmenden Kräfte und Strömungen so unvollkommen orientiert, daß es außerordentlich schwer fällt, einen verläßlichen Schluß zu ziehen. Es ist richtig, daß eine so- zialrevolutionäre Bewegung in Rußland vorhan¬ den ist, und daß, der Fall eintreten kann, daß die russische

in der Friedensliebe des Zaren ein mächtiges Gegengewicht besitzen. Ein Zusammen¬ stoß zwischen Oesterreich und Rußland kann Wohl durch ein Zusammenwirken verschiedener unglück¬ licher Umstände herbeigesührt werden, allein er erscheint nicht als ein unabwendbares Verhäng¬ nis und ebenso wie es ein großer Fehler Oester- reichj-Ungarns wäre, die Gefahr eines solchen Zusammenstoßes zu übersehen, war es auch ge- Dhrlich, die ganze Politik der Monarchie darauf

ist. Eine voll¬ ständige Gleichheit zwischen Eltern und Kindern findet man in der ganzen Welt nicht, weil jeder Organismus infolge von Außenwirküngen gewisse neue Eigentümlichkeiten in seiner Lebens- tätigkeii und Form annimmt, die er weder vom Vatrr noch von der Mutter geerbt hat, die er aber UmscheW an? Ne Nachkommen vererben ! diese Idee zu gewinnen: Der Zusammenstoß zwi¬ schen Oesterreich und Rußland ist unvermeidlich ; um für ihn gewappnet

zu sein, müsse Oesterreich Rußland mit dessen eigenen Mitteln bekämpfen, das heißt, sich als slawische Macht auftun, um durch restlose Befriedigung der Wünsche der in Oesterreich lebenden Slawen auf demokratischer Grundlage, Rußland als slawische, aber politisch reaktionäre Macht zu schwächen. Gegen diese auf den ersten Blick „bestechende" Konklusion stehen indessen folgende Erwägungen: das Ziel des Austroslawismus ist nicht die Stär¬ kung der Monarchie

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Seite 6 von 14
Datum: 05.09.1919
Umfang: 14
iwtm ein großes Zechgelage v^anstaltet, an dem sich auch der Angeklagte beteiligte. Miinite in Wegezeit der in »IM ui Serbien geWenen ui geWnen Mler ui »MM. Di« Kriegsgräber Inspektion erläßt einen Aufruf an die Angehörigen der in Rußland und Serbien gefallenen und verstorbenen Tiroler, ihr Auskünfte zukommen zu lasten, die vor allem enthalten sollen: 1. Die Angaben der Heimatszuständigkeit mrd 2- den Truppenkörper, der in dem nachstehenden Verzeichnisse ange führten Tiroler Toten oder Verstorbenen

- Kitzbühel, gest. am 4./2. 1915 in Cacak in Serbien (Vermerk: in Scheffau in Tirol unbekannt). Wie sln g e r Franz, Sauitäwgcsr., 28 Jahre alt. Heimatsgemeinde Li- kenfelden, Obcrösterreich, gest. am 26.16. 1915, interniert in Garnison Rasdolnoje, 1. Abt., Geb- Prim rskaja. Rußland. Steklermann Johann, Tirol, (???), im ruststchen Mlitürspttal zu Tarnogrod am 20./10. 1914, begraben am kath. Friedhof von Tarnogrod H c ck l Konrad, 30 Jahre alt. Ins.. IR. 14, geb. in Wels (Oberösterr.), gest

. am 6-/5. ? in Nvmo-N.kal-rjewsll Rußland, in Wei; nicht zuständig. I o ch u m Jos-cf. r.-k.. 42 Jahre att, beheimatet in Vorarlberg, gest. am 31./1. (18./1.) 1915 in Chaborowsk, Rußland. Wies er Wvis, r.-k., 36 Jahre alt, geb. und zuft. tn Meran, Tirol, Truppenkörper 108. Brigade-Stab- gest. am 19./6. 1915 in Ak.-Tepo, Atzhabed'sche Reserve Druszine (der Totenschein erliegt beim apost. Feldoikar in Wien. G e r r i Fron», r.-k-, Tirol?, gest. in Rußland, weitere Daten unbekannt. F r e y s ch t a g Johann

, 43 Jahre alt. Geburtsort Al- lerheiligen (Sehr viele), Korporal, Wft.-Batterie 12 (?), gest. am 28./12. 1914 in Moskaiensky. Schiechl Peter, 2I*Iahre alt, geb. ln Mitterberg in Vorarlberg. Korporal bei der 177. Jäg.-Batt- (?), gest- am 23./3. 1915 in Rowo-Nikolajewsk, Rußland- Maier Hans, 34 Jahre alt, Oesterretch, 2. Ldst.-Jns.-Reg., geb. in Oesterreich (?), gest. am 10./4. 1915 rm Militärspital tn Tschita, Rußland. Anwerk, des Ldst.-Bcz.-Kindos. Rr. 2: Ohne nähere Angaben nicht cruirbar. da mehrere

Johann Maier in der h. h. Evidenz erscheinen. Aigner Josef, r.-k-, geb. in Uttendorf, ?. gest. am 9.11. 1916 in Dauria, Ruß land. Sommerhofer Natalis, Gef., 25. J.-Rg., Feldpost 3/15, Sahn Tulm. Dcustch-Nat. Innsb. zuständig, gest. 21-/1. 1915 im 3. Res.-Spill in Balje w- in Serbien; in Innsb. unbekannt. Pezko Joseph, r.-k., 27 Jahre alt. geb- in Linz, gest. am 15.19. 1915 in Samarkand im Mlitärspiial, Rußland. Der Totenschein erliegt beim Feldvikar in Men. R - i t b o ck Franz, r.-k., 25 Jahre alt

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Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1917
Umfang: 8
der Militärkonvention zwischen Frankreich und Rußland im Jahre 1892. Das „Rote Buch" trägt das Motto: „Nieder mit der Geheimdiplomatiel Nieder mit dem bürgerlichen Bündnis. Kapitalismus und Im perialismus!" Unsere Delegierten in Petersburg. L Amsterdam. 28. Dezember. Reuter berichtet aus Pe- lersburg: Auf Veranlassung des Smolm-Institutes werden in einem Petersburger Hotel 40 Zimmer für di« deutschen und österreichisch - ungarischen Delegierten reserviert, die auf dem Wege nach der Hauptstadt sind. Es handelt

sich hier offenbar um jene österreichisch-unga- rischen und deutschen Spezialdelegierten, die sich zum Zwecke der Besprechung von Fragen des Austausck)es von Zivilinter nierten und Kriegsinvaliden, sowie von Postsragen nach Rußland begeben haben. Anm. d. Red. k. Genf. 28. Dezember. Wie der Petersburger Vertreter des „Petit Parisien meldet, wird dasGebäudederdeut- fchen Botschaft in Petersburg wieder instand ge- letzt. Rußlands neue Friedensmifforderung an die Entente. l. Stockholm. 28. Dezember. Aus Petersburg

wird be- richtet: Die Aufforderung an die Entente, inner halb der zehntägigen Frist in die allgemeinen Verhandlungeneinzutreten, ist bereits am 26. ds. durch ein russisches Nadio-Telegramm nach allen Ländern der Entente ve>breitet worden. Außerdem überreichte Trotzky schon am 25. ds. abends den Ententebotschaftern die amt liche Note Rußland», deren Weiterverbreitung an ihre Regierungen die Botschafter zusagten, ohne zu dem Schritte selbst Stellung zu nehmen. l. Basel. 28. Dezember. „Daily Mail" meldet

, daß der Ausbiloung dieser frisch ausgehobenen Mann schaft kein sehr hoher sein kann, wird dieser Kräfiezmvachs reich- lief) ausgewogen durch die itali irischen Verluste an Gefangenen und durch die Entsendung der 100.000 Mann Unterstützungen, mit denen Frankreich und England den Italienern die Behaup tung der Piave ermöglichen, ferner durch die infolge des Waf fenstillstandes im Osten bereits freig:wordenen deutschen Kräfte. Jen« Truppenmasscn, die im Falle eines Friedensschlusses mit Rußland frei

des italienischen Finanzministers. Lngano. 27. Dez. Finanzminister M e d a hielt in Mailand anläßlich der Fahnenwett>e deS Bonomellivereius eine große Rede, worin er die ideale und materielle Nor- Wendigkeit des Knegseintritts I t a l i e n s hervorhob. Red ner behauptete, wäre Rußland seinen intrennationalen Verbindlichkeiten nachgekommen, so hätte die ganze Welt diese Weihnachten Frieden gefeiert. Tie russisck>e Revolution hal« den Mittelmächten unberechenbare Tnenste geleistet. Ziveifellos wäre es nützlich

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Seite 3 von 16
Datum: 17.08.1937
Umfang: 16
. Für Rußland ist es eine außenpolitische Frage allerersten Ranges, im Fernen Osten seine Stellung zu behaupten und das Vordringen der Japaner am asiatischen Kontinent zu verhindern. Für Ruß land ist es leichter möglich, mit dem ohnmächtigen China sich auf dessen Kosten zu verständigen, als mit dem militärisch starken und durchwegs europäisch organisierten Japan. Das ist Las Gebot der russischen Weltpolitik. Daneben aber stehen die Interessen der kommunistischen Internationale, die in dem Vortragen

der Weltrevolution ihr Ziel sehen. Das Ziel des Bolschewismus ist es nicht nur, die weiten Gebiete Chinas zu durchsetzen, sondern auch in Japan selbst das bolschewistische System aufzurichten. Die kommunistische Internationale wird trachten, im Einvernehmen mit den welt politischen Zielen Rußlands ihre Aufgabe zu erfüllen. Es fragt sich nur, welche Taktik die kommunistische Internationale ein- schlagen wird. Schon jetzt ist zu beobachten, daß Rußland sich stark im Hintergründe hält, jedoch voll bewaffnet

mit einer wohlausgerüsteten Armee auf Vorposten steht, um im gege benen Augenblick eingreifen zu können. Vorläufig wird Ruß land die Chinesen nur mit Waffen, Rohstoffen und Material unterstützen, so daß Rußland nicht offen als Gegner Japans auf den Plan tritt. Wenn die beiden Armeen sich hinreichend abgekämpft haben, dann erst wird für Rußland der Augenblick gekommen sein, um das Gewicht seiner Waffen in die Waag schale zu werfen. Die Gefahr des Bolschewismus in China ist ungeheuer, weil China den Beistand

des bolschewistischen Rußland braucht, und wenn es im Kampfe gegen Japan eine Nieder lage erleiden sollte, so wird die Aufrichtung des bolschewisti schen Systems in China nur mehr eine Frag? der Zeit sein. Wenn aber Japan durch seinen ungeheuren finanziellen Auf wand und durch den gewaltigen Rohstoffverbrauch sich er schöpfen sollte, so ist auch für Japan die Gefahr des Bol- schewismus nicht von der Hand zu weisen. Obwohl Japan ein stark organisierter Militärstaat ist, so nimmt Loch die soziale Frage

durch das Eindringen der Industrie einen großen Raum in Japan ein. Das japanische Heer besteht zum allergrößten Teil aus den armen japanischen Bauern, die im Verein mit den Industriearbeitern im Falle einer militärischen Nieder lage bolschewistischen Einflüssen leicht zugänglich zu machen wären. Man muß sich immer wieder fragen, wieso es möglich war, ein derart wahnsinniges System wie den Bolschewismus in Rußland aufzubauen und ihn durch zwei Jahrzehnte zu er halten. Nietzsche hat einmal gesagt: „Der Irrsinn

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Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1942
Umfang: 8
satz, das, was es unter „europäischem Gleichgewicht" verstand, durch Herbeiführung und Unterstützung möglichst häufiger Streitigkeiten zwischen den europäischen Staaten zu erhalten, beherrschte schon damals die britische Politik. Als Peter der Große, selber gelernter Schiff bauer, seinerseits begann, in Rußland Werften zu errichten und Schiffe zu bauen, war es mit dem einseitigen Borteil Englands und daher auch mit seiner Freundschaft zu Ende. Aber nur vorüber gehend. Peter starb schon 1726

, und da machte Eng land durch ungeheure Bestechungsgelder an die rus sischen Admirale und Minister dem Schiffbau in Rußland ein schnelles Ende. Dann kam die französische Revolution und durch sie Napoleon. Dessen Kriegsziele richteten sich in erster Linie gegen England. Daher suchte er Rußland auf seine Seite zu ziehen. Das gelang ihm zunächst auch. Zwischen Zar Pauli, und Eng land war es zu Unstimmigkeiten in Fragen des östlichen Mittelmeeres gekommen, die Napoleon für seine Zwecke ausnutzte. Aber'das

zu einem Staat zweiten Ranges geworden. So aber war es nach dem Sturz Napoleons die unbestritten erste Macht der Welt. Aber auch Rußland hatte durch seinen Sieg über Napoleon an Ansehen und Kraft gewonnen und strebte nun weiteren Machtzielen zu. Es gelang ihm, von der Türkei das langersehnte Durchfahrts recht durch die Dardanellen zu erzwingen. Damit war nun wieder England ganz und gar nicht ein verstanden. Mit Dankbarkeit hat sich die britische Politik niemals belastet. So wurde aus der eng lisch-russischen

Freundschaft schnell eine kriegseni- schlossene Feindschaft. Der Krimkrieg begann. Die Feindschaft zwischen England und Rußland aber blieb bestehen, weil Rußland nun sein Ausdeh nungsstreben auf Asten richtete. Auch das empfand England in seiner Sorge um Indien als eine Be drohung. Abermals hetzte es die Türken gegen die Russen. In harten Winterkämpfen auf dem Bal kan siegte diesmal Rußland. England aber heimste als Belohnung von der Türkei die schöne Insel C y p e r n ein und besaß nun neben Gibraltar

und Malta einen dritten starken Stützpunkt im Mittelmeer. Aber das riesige Rußland war ebenso unersätt lich wie das Weltreich England. Die russischen Po sitionen in Asien wurden allmählich immer stärker und damit auch immer bedrohlicher für England. Diese Entwicklung führte einmal auf Indien, zum anderen aber auch in Richtung auf japanische In teressen. Und da gelang es der britischen Politik, Japan und Rußland gegeneinander zu hetzen. Wider alles Erwarten erwies sich das kleine Japan dem russischen

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Seite 4 von 14
Datum: 04.09.1920
Umfang: 14
mtt Gärtnerei in DeuffchlaM aufgegeben. Ihm sei gesagt worden, in Rußland brauche man Lein Gel-, er sei des halb mit acht Pfennigen rmch Rußland gekommen und .nun zeige sich, daß man nirgends mehr Geld brauche als in Rußland, deirn es fehlen selbst die nötig sten Lebensmittel. Brot und Suppe sind nicht zu essen, dazu die heiße Temperatur, das sei nicht zu ertragen. Durch alle Strapazen seien sie so entkräftet, daß sie außer stande seien, produktiv zu arbeiten. Er habe 35 Jahre

für den Sozialismus gearbeitet und sei ausgewandert, Rußland aufbauen zu helfen und der Weltrevolutton zu dienen. Aber der Hunger mache ihm das unmöglich. Der nächste Redner, Genosse Hartmann-Hamburg, wandte sich scharf gegen die Vertreter der Auswanderer vereine und die Rätezestung, durch die bet ihnen ganz falsche Vorstellungen über die Verhältnisse in Rußland geweckt worden seien. „Wir sollten in die Moskauer Gegend kommen, in eine Fabrik im Walde, die wir allein übernehmen sollten. Für unsere Familien

. Wir wollen zurück nach Deutschland." In einer zweiten Rede sagte Fähnrich noch, weitere Transporte nach Rußland müßten verhindert werden, ihre Familien müßten in die größte Not geraten, wenn sie unterwegs sein sollten. Die Pässe seien ihnen abge- ummneu werden, sie ivützten nicht, wo sie seien Der Verdienst reiche nicht aus. Was seien 11.000 bis 12.000 Rubel monatlich, wo ein Pfund Butter allein .3500 Rubel kostet und Me übrigen Lebensmittel, auch Kartof feln ähnlich teuer seien Sie seien von allem abgeschnit

- ten, nicht einmal Briefe könnten sie nach Deutschland senderr. * Bon den Mitgliedern unserer Delegation nahm ich dann zunächst das Wort und erklärte, daß wir bereits, als wir sie auf dem Danrpfer getroffen, die Befürch- ttnrg gehabt hätten, daß sie schweren Enttäuschungen ent gegengehen würden Wie die russischen Arbeiter zu leben, sei für den deutschen Arbetter ohne jeden Uebergang, auch normalerweise, unmöglich, besonders Mer jetzt. Die dreijährige Blockade Deutschlands gegen Rußland

, dann die Ententeblockade, der Krieg und die Konterrevolution hätten Rußland in einen Zustand der Not versetzt, der von deutschen Arbestern gar nicht ertragen werden könne, trotzdem sie im Kriege und nachher auch gehungert hät- ten. Die Landnärtschast sei rückständig, läge darnieder, das Transportwesen ebenso. Dazu der fortge setzte Kanrpf gegen die Konterrevolution und die En tente. Da mutzte man auch in Deutschland wissen, wie schwer das russische Volk um seine nackte Existenz ringen müsse

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Seite 3 von 20
Datum: 28.12.1908
Umfang: 20
hat, die eine friedliche Lösung der Krise auf der Balkanhalbinsel wünschen. Er betonte, daß auch auf der Balkanhalbinsel sich die Dinge offenbar günstig gestalten. Ter Minister ging nun zur Besprechung der Angliederung Bosniens, der Unab¬ hängig kei t s e r klä r u n g Bulgariens und der durch diese Ereignisse hervorgerufenen begreiflichen Erregung in Rußland, Ser¬ bien und Montenegro über. Die russi¬ sche Gesellschaft fordere die Regierung dringend

, zu wie gefähr¬ lichen Folgen für Rußland ein Pro¬ test gefül-n Hütte. Ein Protest werde durch juridische Rechte oder durch die Absicht, mit Gewalt vorzugehen, bedingt. Aus dem, was der Minister über frühere Verpflichtungen Mit¬ teilen dürfte, könne die Duma schließen, wie haltlos die juridischen Grundlagen für einen Protest gewesen wären, der unvermeidlich das Verhältnis zu Österreich-Ungarn zugespitzt, ja Vielleicht zu einem faktischen Konflikt geführt

«hätte. Einen Protest zu erklären, ohne die Absicht, ihn wenn nötig mit den Waffen zu unterstützen, wäre der größte politische Feh¬ ler gewesen. Darauf sei er nicht eingegangen. Wenn Rußland auch kein juridisches Recht habe, allein stehend, zu protestieren, so habe es doch das Recht, ja die Pflicht, auf jenen internationalen Akt hinzuweifen, der die Lage Bosniens bestimmt, auf den Berliner Vertrag Trotzdem dieser die gute Hälfte der Resultate

vernichtet habe, die Rußland für die slavischen Völker erreicht hatte, habe es dreißig Jahre nicht daran gerührt. Wenn aber jetzt eine der Mächte sich entschlossen habe, die Abän¬ derung eines für sie unvorteilhaften Artikels des Berliner Vertrages anzuregen, und Rußland das nicht verhindern könne, falle ihm die moralische Pflicht zu, auf andere Artikel des Vertrages hinzuweifen, die für Rußland unvorteilhaft und be¬ engend find, besonders

werden können ohne Zustimmung der Signatarmächte. Rußland dürste auf die Zu¬ stimmung wenn auch nicht aller, so doch der Mehrzahl der Mächte rechnen. Dabei nahm Rußland durchaus nicht eine unfreund¬ liche Haltung gegen Österreich-Ungarn ein. Wie erinnerlich, sagt der Minister, hat Tittoni denselben Gedanken ausgesprochen. Nach Mitteilung des Inhalts der jüngsten Zirkulardepesche an die Vertreter Rußlands bei den Signatarmächten, wies der Minister dar¬ auf hm, daß Rußland

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Seite 2 von 20
Datum: 28.12.1908
Umfang: 20
Verhandlun¬ gen stellenweise bis zum Wortlaut widergibt. Unser auswärtiges Amt wird nun das gleiche Verfahren einschlagen und die diplomatischen Aktenstücke, die mit Rußland gewechselt wurden, den Signatarmächten und der europäischen Öf¬ fentlichkeit zugänglich machen, Fürst Bismarck meinte einmal, es sei sehr bedenklich, wenn Diplomaten den Weg der Enthüllungen betre¬ ten. Die russische Zirkularnote stellt vor allem die falsche Behauptung

wird. Umso mehr hätte man er¬ warten können, daß die russische Regierung über diese Frage eine klar umschriebene Anschauung zum Ausdruck bringen werde. Dies ist leider nicht geschehen. Die russische Note besagt nur, daß der Artikel XXV des Berliner Vertrages durch eine, die neue Lage in Bosnien genau präzisierende Bestimmung ersetzt werden soll, gibt aber über die Art der von. Rußland etwa ge¬ wünschten Präzisierung keinerlei Andeutung

Fahrwasser dahinsegelt. Für Bulgarien weiß Jswolsky kein Wort des Tadels, nur Österreich-Ungarn ist der große Sünder, und gegen dieses verhaßte Österreich soll nun der slavische Balkanbund im Vereine mit der jetzt von Rußland gehätschelten Türkei erstehen. Interessant darin für uns ist, daß Jswolski sich aus geheime Abmachungen beruft, welchen zufolge Rußland keinen Protest gegen die An- gliederuug Bosniens und Herzegowina zu "er¬ heben in der Lage

. Diese gegenseitige Belobung hat nicht wenig mit dem Ruhme Mistrals zu tun, und es ist doch sehr bedenklich, wenn trotzdem nur ein MmW Nn 28 . DeWstM MU Handlungsweise auch m anderen Fragen be¬ wirkt. Als Beispiel hiesür können die entstan¬ denen Balkanfragen dienen. Mit tiefer Genugtuung konstatiert er, daß seine auf die Befestigung der Allianzbeziehungen zu Frankreich gerichteten ständigen Be¬ mühungen von Erfolg gekrönt sind. Rußland und Frankreich handeln

in allen Fragen der Weltpolitik in voller Übereinstimmung-. Das hindere aber Rußland keineswegs, auch zu den anderen Mächten freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten und sich ganz und gar die Ansicht des Fürsten Bülow anzuschließen, daß die Politik Rußlands keine Spitze gegen Deutschland richtet, daß im Gegenteile zwi¬ schen Rußland und Deutschland die alten freundschaftlichen Beziehungen bewahrt bleiben. Er könne auch die Versicherung Bülows be¬ stätigen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 11 von 14
Datum: 15.06.1917
Umfang: 14
- und Flitscher-Abfchnikte zu größter Heftigkeit. Ein gegen unsere Stellungen am Rombon geführter Angriff wurde abgewiesen. Auf der hochflache der Sieben Gemeinden steigerte sich der Artitleriekampf. Südöstlicher Kriegsschauplatz: keine Ereignisse. Ter Chef des Generalstabs. Kritische Entwicklung in Rußland. Von Dr. Paul Rahrbach, kaiserl. deutschem Ansied- lnngskommissär a. D. In der deutschen Presse beginnt langsam — etwas M langsam nnd reichlich spät — eine Art von Neu orientierung gegenüber den russischen

Verhältnissen. Bis her beherrschte, teils ausdrücklich, teils stillschweigend, der Gedanke an den baldmöglichst zu erhoffenden Frie- densschluß mit Rußland unsere öffentliche Meinung und namentlich derjenigen Kreise, denen mehr an einem Frieden überhaupt, als an einem erfolgreichen Frieden, der noch einige Opfer und Zeit kostete, zu liegen scheint. Jetzt lesen wir in manchen Blättern, eS fei doch besser, man lerne abwarten; die Entwicklung in Rußland gehe ihren Gang, den Gang der inneren Auflösung

besser!" Diese Hai- twM erscheint unklar, sie ist aber im Augenblicke für einen großen Teil unserer öffentlichen Meinung be zeichnend. Tos entscheidende Moment, die Fre m d v ö l ker fr a g e in Rußland, beginnt in feiner unendlichen Bedeutung bekannt zu werden, aber die Folgerungen aus dieser Ansicht sind noch nicht deut lich. Wären sie es, so könnte kaum in dieser Weise von einem Friedensschlüsse mit der „gegenwärtigen oder nächstfolgenden" Regierung in Rußland gesprochen wer den. Gewiß

wollen wir zum Friede:: mit Rußland gelangen, und zum Frieden gehört auch auf der ruf- fischen Seite jemand, mit dem mau ihn schließen kann. Nur dürfte das nicht mehr eilte Regierung vom Ge samtrußland sein! Ter Reichskanzler hat seinerzeit da von gesprochen, daß wir ein Interesse an der Befreiung der russischen Fremdvölker hätten. Unter der Befreiung verstand man dainals natürlich die Freiheit von der Vergewaltigungspolitik des Zarismus. Ter Zarisnius ist gestürzt. Er bedeutete nach außen hin Kriegserobe

- rungspolitik, nach innen Nationalismus i:n Namen des großrussischen Nationalismus. Ter Zarismus ist tot, aber der Nationalismus ist geblieben und dieser Meinung sind auch die russischen Fremdvölker; zum mindesten ist ihre Besorgnis deutlich, er könnte ge blieben sein. Was sind die G r o ß r u s s e n und >va§ sind die Fremdvölker in Rußland? Großrussen gibt eS im ganzen 47 Prozent, andere Völker 53 Prozent in Rußland. Die Großrussen bilden also die Minderheit. Entscheidend ist die Frage, wohin die Ukrainer

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 20
Datum: 22.08.1936
Umfang: 20
stehen, sicher ist, das; auch jene europäischen Mächte mitverantwortlich sind, die den russischen Bolschewismus in der europäischen Diplomatie gesellschafts fähig gemacht haben. Jedermann, der zu beurteilen vermochte, was der Bolschewismus ist und worauf seine weiteren Ab sichten Hinzielen, war darüber entsetzt, daß nach dem Aus scheiden des Deutschen Reiches aus dem Völkerbunde Rußland in diesen ausgenommen wurde. Es konnte doch kein Zweifel darüber bestehen, daß sich Rußlands Tätigkeit

im Völkerbund nicht auf die Abwicklung rein geschäftsmäßiger, politischer, wirt schaftlicher und sozialer Angelegenheiten beschränken würde, sondern Rußland hat von allem Anfang an die Absicht gehabt, den Boden des Völkerbundes in Genf zur Plattform für seine weitere politische Tätigkeit in Europa zu machen. Aus demo kratischen Voreingenommenheiten hat man in Genf den Rus sen den Boden geebnet, ohne zu ahnen oder zu wissen, daß Rußland die Gelegenheit benützen würde, um von Genf aus feine politischen

Intrigen zu spinnen. Auch das zaristische Rußland war durch seine berüchtigte Diplomatie und durch die Meisterschaft im Intrigieren welt bekannt. Im bolschewistischen Rußland ist es darum nicht besser bestellt, höchstens daß die Gewissenlosigkeit und Hemmungs losigkeit der Bolschewisten noch ärger ist als die der zaristischen Diplomatie. Es wird doch kein Mensch behaupten, daß es den Tschitfcherin und Litwinow um die Erhaltung des europäischen Friedens jemals ernst war und daß sie nicht in erster Linie

die Stimmungsmache für die W e l t r e v o l u t i o n im Auftrag der bolschewistischen Räteregierung im Auge hatten. Sowjet rußland war von jeher bemüht, seine Gesandtschaften und Han delsagenturen in Europa zu Propagandazellen für die Ver breitung des Bolschewismus auszubauen. Es hat sich ununter brochen auf dem Umwege über die Zweite und Dritte Inter nationale in die Innenpolitik der europäischen Staaten einzu- mengen versucht. Dies alles hat eine Reihe von europäischen Staaten nicht gehindert, mit Rußland

des deutschen Nationalsozialismus oder des italienischen Fa schismus hat den Russen die Bahn nach Paris und Prag frei gemacht. Der Abschluß des französisch-russischen und tschecho slowakisch-russischen Militärbündnisses eröffnete der russischen Diplomatie und Militärpolitik ein weites Betätigungsfeld für ihre militärischen Absichten und ihre zersetzende revolutionäre Minierarbeit. In der Tschechoslowakei besitzt Rußland einen großen militärischen Flughafen, es steht militärisch und politisch bei Preßburg

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 23.05.1935
Umfang: 12
Rußland und Frankreich. Innsbruck, 23. Mai. Der im Anschluß an die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht im Deutschen Reiche zwischen Rußland und Frank reich zustande gekommene Vertrag erinnert in vieler Bezie hung an das Bündnis, das zwischen diesen beiden Mächten im August 1891 abgeschlossen, ein Jahr später durch eine Militär konvention ergänzt und anfangs 1894 von beiden Mächten ratifiziert wurde. Man kann mit Berechtigung sagen, daß so wohl vor als nach dem Weltkriege bei Abschluß

dieser Bünd nisse Frankreich der aktive Teil war. Nach 1870/71 be herrschte der Revanchegedanke die gesamte französische Außen politik, wie nach 1918 der Gedanke der Sicherheit. Die Fran zosen betrachten seit jeher die Deutschen als ihren Erbfeind und sie suchen sie durch Bündnisse und ihre Militärpolitik nie derzuhalten. • 1890 kam nach der Entlassung Bismarcks in die Politik gegen Rußland, die nicht klug geführt wurde, eine Aenderung. Das Deutsche Reich unter Wilhelm II. hatte den im Jahre 1887

abgeschlossenen Rückvcrsicherungsvertrag mit Rußland nicht mehr wieder erneuert. Durch diesen Vertrag war die Neu tralität Deutschlands bei einem Angriffe Oesterreichs auf Rußland und anderseits die Neutralität Rußlands bei einem Angriff des Deutschen Reiches gegen Frankreich gesichert. Kaiser Wilhelm II. hatte Bedenken wegen der von ihm streng verfolgten Dreibundpolitik, und Caprivi, der erste Kanzler nach Bismarck, strebte nach einer Vereinfachung der Außen politik, denn für ihn war das von Bismarck

gepflegte Ver tragssystem zu kompliziert. Vergeblich hatte der deutsche Bot schafter in Petersburg, Graf Schweinitz, gewarnt, da dadurch Rußland in die Arme Frankreichs getrieben wurde. Unter dem Zaren Alexander III. hat der Panslawismus einen mächtigen Aufschwung genommen, den sich die französische Politik sofort zunutze machte. In gewisser Beziehung wurde die Nichterneuerung des Rückversicherungsvertrages etwas überschätzt. Die Entwick lung der Weltpolitik um 1890 trieb Rußland und Frank reich immer

mehr zusammen. Die englische Politik stand dem Dreibund sehr nahe, ja war sogar durch das Mittelmeer- abkommen daran beteiligt. England und Rußland standen sich in Allen als Gegner gegenüber. Daher trachtete Rußland aus seine: Vereinsamung, in die es durch die überlegene Politik Bismarcks geraten war, herauszukommen. Es mußte eine An lehnung an Frankreich suchen, die aber durch die Abneigung des reaktionären Zaren Alexander III. gegen die französische Republik erschwert wurde. Doch die politischen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 18
Datum: 21.02.1938
Umfang: 18
Kilometer Italien 24. Oktober 1934 Höhe 16.440 Meter England 30. Juni 1937 11.753 Meter USA. - 4. Juni 1929 Entfernung 10443 Kilometer Rußland 13. bis 15. Juli 1937 7100 Kilometer Italien 28. bis 29. Dezember 1937 Entfernung (geschlossene Strecke) 10.601 Kilometer Frankreich 23. bis 26. März 1932 5200 Kilometer Italien 27. bis 28. Mai 1937 Reihung^ Italien 3, Deutschland 1, England 1, USA. 1, Frankreich 1, Rußland 1. Lonbllugzeugbestlelstungen. Entfernung Ohne Nutzlast. 500 Kilogramm 1000 Kilogramm 2000

Kilogramm 5000 Kilogramm 10.000 Kilogramm 100 Kilometer 554,350 Stunden- > - .. / kilometer Italien _ . , , . .. : - 5. Dezember 1037 1.000 Kilometer 524,285 Stunden- ' 524 Stunden- 524 Stunden- 444,115 Stunden- 401,965 Stunden kilometer kilometer kilometer kilometer kilometer Italien Italien Itaüen . Italien . Italien 10. Dezember 1837 “ '— ' 2.000 Kilometer 428,286 Stunden-. • • " ' kilometer Italien 21. Dezember 1937 5.000 Kilometer 325,257 Stunden- kilometer Rußland 26. August 1837 - 10.000

Kilometer 149,853 Stunden kilometer Frankreich 7. bis 10. Juni 1931. " 524 Stunden kilometer Italien 10. Dezember 1937 . 428 Stunden kilometer Italien 21 f Dezember 1937 325 Stunden kilometer Rußland 26. August 1937 524 Stunden kilometer Itaüen 10. Dezember 1937 428 ^ Stunden kilometer Italien 2l. Dezember 1937 325 Stunden kilometer, Rußland 26. August 1937 30. November 1937 30. November 1937 428 Stunden kilometer Italien 21. Dezember 1937 272,030 Stunden kilometer USA. 16. Mai 1935 280,246 Stunden

kilometer Rußland 14. Mai 1937 822,085 Stunden kilometer Italien 22, Dezember 1937- Wasserflugzeuge. Entfernung Ohne Nutzlast 500 1000 2000 5000 Kilogramm Kilogramm Kilogramm Kilogramm 100 Kilometer 629,370 Stun denkilometer Italien > 8. Olt. 1933 1.000 Kilometer 322,043 Sinn- 322 Stunden- 322 Stunden- 313,261 Stun- 251,889 Stun denkilometer kilometer kilometer denkilometer denkilometer Italien Italien Italien Italien Italien 27. bis 28. Mai Mai 1937 Mai 1937 7. Juli 1938 1. Mai 1937 1937 2.000

denkilometer Frankreich 29. Dez. 1937 MeribeftlMmrgen mit Nutzlast. Maschine Landslugzeug Wasserflugzeug Maschine Landflugzeug Wastersiugzeug mit 500. Kilogramm 13.178 Meter Rußland 3. August 1937 10.388 Meter Italien 2. November 1937 mit 10,000 Kilogramm .7032 Meter Rußland 11. November 1937 4863 Meter Italien 13. April 1937 mit 4000 Kilogramm 12.246 Meter Rußland 2. September 1937 10.388 Meter Italien November 1037 mit 15.000 AUoaramm 3000 Meter Frankreich 30. Dezember 1937 mit 2000 Kilogramm 11.005

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 7 von 10
Datum: 28.02.1918
Umfang: 10
entsprechender Nachlaß Nr. 42. Donnerstag, den 28. Februar 1918. 65. Zahrg. 9 J Der Sonderfriede mit Rußland. Die Verhandlungen in Brest-Litowsk. KB Wien. 28. Feber. Das k. k. Tel.-Korr.-Bur. meldet aus Brest-Litowsk vom 27. Feber: Die bulgarische Delegation ist heule nachmit tags hier eingetrosfen. Die russische Delegation kifft morgen vormittags in Brest-Litowsk ein. Im Laufe des heutigen Tages fanden vor- und nachmittags Sera Lungen zwischen den Delegierten Oesterreich. Ungarns, Deutschlands

und Bulgariens über die F r i e- densvertragsbestiminungen statt. Die Friedensbedingungen. Kommentare der Wiener Presse. In der Besprechung der von der russischen Regierung bedingungslos angenommenen Friedens-Bedingungen Deutschlanos schreibt das Wiener „F r e m d e n b l a t t": Eine epochale Umwälzung tritt, wenn dieser Frie- densvertrag einmal geschlossen sein wird, in Erscheinung. Dadurch, daß Rußland sich desinteressiert von allen Län dern, die westlich von der Düna gelegen sind, werden Kur land

Finnlands. Dadurch verzichtet Rußland darauf, diese beiden Staaten weiter beherrschen zu wollen. Schließ lich und endlich verpflichtet sich die bolschewikische Regie rung, die von ihr so beliebte Agitation gegen die bestehende Organisation in den Zentralstaaten Mitteleuropas einzu stellen. Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man diesen Frie- densvertrag, der wohl unter dem Drucke zwingendster Ver hältnisse Zustandekommen wird, als einen Wende- punktinderGeschichteO st c uropas bezeichnet. Die „Neue Freie

Presse" schreibt: Ein Rußland ohne Kurland und Litauen, ohne Polen und mit starken Einflüssen der deutschen Polizeimacht in Estland und Liv land, ein Rußland, das in Finnland und in der Ukraine selbständige Regierungen duldet, dieses Rußland, das kann ohne Uebertreibung gesagt werden, ist vorläufig der großen europäischen Politik entfremdet. Dieses Rußland wird nicht mehr fähig fein, uns täglich Schrecken einzu jagen, alle bösen Gewalten auf dem Balkan aufzureizen, Morde zu vermitteln, den Rubel

, die keinen Appell der großrussischen Regierung an die allgemeine Friedenskonferenz mehr zuläßt. Rußland jchei- Unser Generalstabsbericht. KB. Wien, 28. Feber. Amtlich wird gemeldet: Italienischer Kriegsschauplatz: An einzelnen Abschnitten der Piave-Front erhöhte Ar- tilierietätigkeit. Ais Vergeltung - für den italienischen Flieger angrifs ans die offene Stadt Innsbruck haben eigene Flugzeuggejchwader in der Nacht zum 27. Jeder die Bahnhöfe und militärischen Anlagen des Kriegshafens Venedig mit Doinben belegt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 19.04.1922
Umfang: 8
eine Denkschrift vorgelegt, Sie Ae gesamte russische Frage sachlich gliederte und die den Ausgangspunkt für eine Einigung zwischen Rußland und den Alliierten bilden sollte. Schon dieses, in seiner Art harmlose Memorandum des englischen Premiers hat die Franzosen sehr nervös gemacht und von dem Augcn- blill der Einbringung des Menrorandums setzten die Winkelzüge der Franzosen ein, um die Russen zu einer ablehnenden Haltung zu veranlassen. Nichts wäre nämlich den Franzosen erwünschter gewesen, als eine scharfe

und schlösse Entgegnung der russischen Delegatidn. Das rväre sür sie die Gelegenheit gewesen, aus einrr für sie sehr ungemütlichen Lage heransznkomr Uten* es wäre dann Rußland die Macht geworden, die das Odium auf sich genommen hülle, das e i n . i g e H: u - dernis erfolgreicher Verhandlungen zu «ein D . - thou, dem überdies von Paris die Marschr-- a vörgeschriebeü ist, sehnte sich nach einer solchem - 'ä - ttgkeit der Russen. Tschitscherin war. .a nut- naiv, um den Franzosen Len Gefallen zu tun und oat

aufgenommenen Schulen, ohne das Recht auf Stellung von Gegenforderungen gellend zu machen. Da gegen werden jene Anleihen, die die Alliierten wäh rend des Krieges Rußland gewährt haben, gestrichen, bezw. durch die Gegenforderungen der Sowjetregierung als kompensiert erachtet. Hinsichtlich des beschlagnahmten ausländischen Eigentums forderten die Alli ierten zunächst die prinzipielle Anerlennung der Ver pflichtung der Sowjettegierung auf Herausgabe und Wie- derherjtellung. Das hat Tschllscherin

als mit den Grund sätzen des gegenwärtigen Negierungssystems in Rußland unvereinbar abgelehnt, dagegen sich zur Entschädigung bereit erklärt. Ueber die Formen und Bedingungen, un ter denen diese Entschädigung erfolgen sollle, wurde, wie gesagt, sehr lange debattiert,* es sind auch bis zur Sttrnde noch keine genauen Vereinbaruugen über die rechtlichen Garantien und wirtschaftlichen Vereinbarungen erzielt worden, vor allem deshalb nicht, weil die russischen Delegierten gleichzeitig erklärt Hatten, daß Rußland

Hat, wenn es sich nicht der allgemeinen Lüge unterwarf, so kann Dieser Borgmrg den Alliierten viellllcht zum Sporn und Stachel werden, um selber nach dem Rechten zu sehen und den trübseligen Schavätzereien ein Ende zu machen. Lloyd George nnd die Italiener hän gen mit ihrer Existenz am Erfolge der Konferenz. Der Vertrag zwifch.« DeutschlwnS und Rußland ist von ihnen höchstens als polemischer Mt zu werten, in keinem Falle als ein Bruch des Friedens oder der Resolutiott von Cannes. Vielleicht gelingt es noch einmal, öaS schwankende

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 10
Datum: 16.01.1936
Umfang: 10
Rußland vor den Toren! Innsbruck, 16. Jänner. Während die ganze Welt vom italienisch-abessinischen Kon flikt redet und schreibt, wird hinter den Kulissen von Ruß land eine Arbeit geleistet, die sich den Augen der Oeffentlich- keit vollkommen entzieht und deren Auswirkung und Bedeu tung daher unterschätzt wird. Rußlands Außenpolitik ist in den letzten Jahren außerordentlich aktiv geworden, denn es gelang ihm, seine Anerkennung durch die Vereinigten Staaten von Amerika zu erreichen, es nimmt

an Stelle des Deutschen Rei ches einen Sitz im Völkerbünde ein, das Deutsche Reich und Oesterreich räumten Rußland staatlich garantierte Ausfuhr kredite ein, es schloß Militärvertrage mit Frankreich und der Tschechoslowakei, und es gelang chm jetzt sogar, die Frage einer Ru ss e n a n l e i h e auf dem Pariser Markte aktuell zu ge stalten. In Genf zieht L i t w i n o w seine Fäden, um den faschistischen Staat einzukreisen und die Sanktionen bis aufs Aeuherjte ihrer Wirksamkeit zu steigern, uni

durch eine vorübergehende Zusammenarbeit mit Japan, England aus China politisch und wirtschaftlich herauszumanövrieren. Man sieht, daß Rußland und seine Außenpolitik sich in der ganzen Welt außerordentlich fühlbar macht und daß Rußland in der Gestallung der europäischen Politik einer der wichtigsten Faktoren ist, mit dem in der näch sten Zeit ganz entschieden gerechnet werden muß. Noch ist der Kampf in Frankreich um die Ratifikation desrussischenBündnisses nicht entschieden, es ist aber anzunehmen, daß bei der starken

Linksorientierung, die die Radikalsozialisten derzeit einnehmen, dieses gefährliche Bünd nis auch parlamentarisch anerkannt werden wird. Noch viel gefährlicher als die Beziehungen zu Frankreich ist das russische Militärabkommen mit der Tschechoslowakei, wodurch sich Rußland als Mitgestaller und Mübestimmer der Geschicke im Donauraum ganz plötzlich eingeschmuggelt hat. Die „Inns brucker Nachrichten" schrieben in ihrem Artikel „Einst und jetzt im Donauraum" vom 12. Juni 1935: „Der Einfluß Rußlands im Donauraum

ist die Gefahr, die sowohl das nationale Dasein des Deutschtums als das der Magyaren am meisten bedroht. Rußland will keinen deutschen Einfluß im Donaubecken, und es wird jede Politik unterstützen, die zu einer Vereinigung der Nord- und Südslawen führt. Diese Gefahr muß erkannt und ge würdigt werden. Hier liegt das größte gemeinsame Inter esse Oesterreichs und Ungarns. Es sind wiederum die Tsche chen, die den Donauraum mit dem Drucke des Panslawis mus belasten. Das tschechisch-russische Bündnis

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 18.04.1922
Umfang: 8
schwebende« Verhandlungen zwischen Deutschland nnd RutzlanS haben am Ostersonntag z«m Abschluß ge„ sührt. Der Vertrag beruht ans voller Gegenseitigkeit. Die ordentlichen diplomatischen Beziehungen werden wieder ausgenommen. Alle Ersatzansprüche von Ser Zeit SeS Kriegs zustandes zwischen Deutschlaub und dem früheren Ruß. lanö gelte« als erledigt. Das Gleiche gilt für die Ersatzansprüche wegeu der bisherigen Sozialisiernngs- Maßnahme» der Sowjetregieruug, vorausgesetzt, daß Rußland auch dritten Staate

des europäischen Friedens nicht imwesentlich beigetragen zr, Habens Der Zweck des Abkonrmeus. DU. Genua, 17. April. Der deutsch-vusstschs Vertrag ist g eg e n niemand gerichtet und bezweckt nur die Mög lichkeit des Zusaurmenarbeitens zwischen Deutschland und Rußland. Rußland verzichtet auf Ae Kriegsentschä digung, die chm nach dem Versailler Vertrag zusieht, wäh rend Deutschland auf Ae Entschädigung für die Soziuli- stermrg deutscher UrstcrnehrnunMn in Rußland verzichtet. Das Slvkomme« eine BombenüVerraschung

fit* die Entente. KB. London, 17. April. (Wolffbur.) „Reuter^ meldet aus Germa, die Nachricht, daß Deutschland und Rußland in Genna ein Abkomme u geschlossen haben, sei Me eine Bombe gekommen. Wettere Abmachungen zmischen DentMand nnd Rußland in Sicht. TU. Berlin, 19. April. Rach Mitteilungen mm zustän diger Seite ist Ar deutsch-ruiflische Vertrag die Grundlage fitr alle weiteren Ikbmachungeu mit Rußland. Die Ver handlungen ltber das Abkomuren haben seitMonaten schon geschwebt. Die ersieu ruHigen

zur finanziellen Beteiligmrg der einzelnen Länder daran wurde vorläufig zurückgestellt. Die Russen lehnen. ferner die Zuweisung von Interes sensphären als Ae SöuveAinität Rußland bedro. hend ab. Dir MäßiWrug der französischen Delegierten am Sams tag fei besonders bemerkenswert und lasse erwarten» daß der KlSrungsprozetz fortfchreite. Die Ansicht Lloyd Georges über Ae ruffischc Frage. I KB. Paris, 17. April. Die „Ag. Havas" meldet aus i Genna, Lloyd George habe den Sowjetdelegierten er klärt, daß, falls

die Russen unnachgiebig wären, sich Ae Konferenz mit andere« Fragen als der russi schenAngelegen- heit beschäftigen würde,' aber es sei auch kein Zweifel darüber, baß die Konferenz, wenn diese Frage nicht rurch dem Wunsche der Alliierten geregelt werde, gegen standslos fein würde. Ein Ultimatum würde <tn Rußland nicht gestellt, sondern man hat die Rüsten ledig lich gebeten, ihre Sachverständigen zu befragen. Gestern' wurden sie verständig, daß ihre Forderungen unan nehmbar seien, und daß sie sich binnen

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Seite 11 von 12
Datum: 05.02.1918
Umfang: 12
(dessen Mangel auch eine erhebliche Verminderung und eine be trächtliche Verteuerung i-er Kohlenförderung verursachte) einigermaßen unabhängig zu sein, hat man einen groß zügigen Plan zur Aufforstung Enalavds entworfen. Die Grubenholzeinfuhr erforderte 1915 schon 260 Millionen Mark mehr und im Lahre 1917 dürfte diese Summe 70b Millionen Mark überschritten haben. England muß min destens 60 Prozent seines industriellen Holzbedarfes aus fremden Ländern, haup.sächlich aus Rußland, einführen. Die kanadischen

10 Jahren sollen 150.000 Morgen durch den Staat und 50.000 Morgen durch Privatpersonen mit Bäumen bepflanzt werden. Auf diese Weise hofft man in 10 bis 50 Jahren wenigstens für einen dreijährigen Holzbedarf vom Auslande unabhängig geworden zu sein. Für weitestgehendes Entgegen kommen gegen Rußland. Georg Bernhard setzt in der „Voss. Ztg." die Dar legung seiner Ansichten über die Notwendigkeit, mit Ruß land schnell zum Frieden zu gelangen, fort. In einem Ar tikel „Czernin und Kühlmann" betitelt, betont

er eingehend, die deutsche Politik sei dahin zu orientieren, daß Rußland in Zukunft nie mehr als Feind, sondern als Freund Deutschland gegenüberstehen müsse. Aus der gegenteiligen Konstellation werde sich zum Schaden Deutschlands ein angelsächsischer Frieden herauswachsen. Bernhard führt u. a. aus: Es kam überhaupt nicht auf das Rußland von heute, vielleichi nicht einmal auf das Rußland von morgen, sondern auf das Rußland von übermorgen an. Aber es scheint tatsächlich, als ob unsere Staatsmänner, bevor

. Wenn man die Lehren jener Tage nicht vollkonm'en vergessen hätte, so würde man eben nicht von dem heutigen Rußland sprechen. Sondern man würde wissen, daß mit der a u f b a u e n d e n Kraft, die schließlich in jeder revolutionären Bewegung liegt, auch das russische Staatswesen eines Tages wieder in voller Stärke dastehen muh. Und dann als Gegner Deutschlands und im Bunde mit den slavischen Mäch ten der österreichisch-ungarischen Monarchie. Wenn man den Frieden mit Rußland schnell zu stande bringen

mit Rußland wollte. Dieser Sonderfrieden mit Rußland ist uns nie Selbst zweck gewesen. Vielmehr nur M i t t e l zum Z w e ck e des allgemeinen Friedens. Diesen allgemeinen Frieden wollen wir so ehrlich wie die Minister v. Kühlmann und Graf Ezer- nin. Aber es muß an dem Standpunkt fsstgehalten wer den, daß auch der allaemeine Friede nicht Selbstzweck sein darf, sondern er ist das höchste uns zur Verfügung stehende Mittel zur Herbeiführung jener Konstellation der Mächte, die uns ebenso wie Oestereich-Ungarn

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