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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 40
Datum: 08.04.1939
Umfang: 40
nung zurückfahren, wa» au» der rechten Ordnung der Welt geraten ist. Das hat hinter allen fremden Formen verkleidet das Deutsche Reich der alten Zeit, der großen deutschen Kailer des Mittelalters gewollt und verstanden — unter seiner breiten Krone haben die deutschen Stämme und hat manch fremdes Bolk Zuflucht und Schirm gefunden, gewaltig über spannte dieses alte Reich Europa — „K i e i n k ö n i g e* nannte Reinhard von Dassel, Friedrich Barbarossas Kanzler selbst die anderen Herrscher

im Bergleich »u der Würde de» Reiches. „Hoch mitchoher Würde gebührt des Reiche» Krone der höchste Rang. Wo hätte es seinesgleichen? Andere Kro nen sind ein Nichts dagegen*, "lagt das alte Rittergedicht Willehalm. Es war das Heilige Reich — nicht nur im Sinn» der damaligen christlichen Kirchenmacht allein — sondern e» war ein Abglanz vom altfrommen Nechtslönigtum, der über dem Reich lag. Das Reich — das war ein gewaltiger Eich baum, der Ländern und Völkern Schutz und Sicherheit gab —; über ihm grünte

der ewig junge Daum der Gerechtigkeit wie an der alten Femlinde von Dortmunde, die nicht welkt. Dann ist das Reich in sich verfallen. Wühlmäuse untergruben die Wurzeln, die Selbstsucht der Fürstenhäuser und ihrer Haus macht bohrte sich in das feste Holz, ein Ast nach dem andern dorrte — und es gibt letzt noch solche abgestorbene Aeste, die sich ihrer Abgestorbenyeit aucy noch rühmen. Man braucht dazu nur gewisse deutsch geschriebene Zeitungen jenseits der Grenzen zu lesen. Jahrhundertelang noch stand

und dieses Spiel als das Schicksal de» Reiche» ausgaben. Europa aber geriet in Unordnung, yatte das Reich schon Jahrhunderte lang seine echten Aufgaben nicht mehr er füllen können, ordnende Macht brüderlicher Zusammenarbeit der zahlreichen kleinen Völker zu sein, die «inst alle au» glei cher Wurzel gekommen, in unlöslicher Verzahnung ihrer Sied lung in Europa sitzen — nun, wo das Reich niederaestürzt war, tat einer dem anderen Gewalt an. Eumpfstellen breiteten sich aus über Europa, giftiger Drodem haßerfüllter

politischer Bündnisse, ein Gewirr von Pakten, ein» .kollektiv« Sicherheu*, bei der niemand sicher war, umgarnte Europa. Die Rotfäule aber, die fressende Zersetzung griff um sich, die bolschewistische Auflösung, der Tod in der Fäulnis. Mit seherischer Deutlichkeit sah Dietrich Eckart, der nationalsozialistisch» Dichter, worum es ging: „Zudar kommt her, da» Reich zu gewinnen../ Als da» Reich nicht mehr da war — da tat sich da» Gegen reich über Europa auf. Da» Gegenreich — da» ist der Jude. Wenn das Reich

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 28.04.1938
Umfang: 10
- und Lohndaten, sowie Uebersichten aus dem Gebiete der Arbeite-, Verkehrs-, Unter richts' und Bevölkerungsstatistik, die ein vielseitiges Informations- material bringen. Das größte Land Europas Die Untersuchung über die Stellung Oesterreichs im Rahmen Groß- . deutschlands beschäftigt sich zutlächst' mit den Veränderungen 'dez Gebietsuinfäuges, den das Deutsche Reich durch den Anschluß Oesterreichs erfahren hat. Es stand vor der Eingliederung Oesterreichs chiirfichtlich feines Gebietsumfanges in Europa

(ohne Ruß land) an dritter Stelle. Sowohl Frankreich als auch Spanien hatten eine größere Ausdehnung als das Deutsche Reich. Durch den Anschluß d.es österreichischen Gebietes schiebt sich das Reich ün die e r ft e S t e l l c, da nunmehr Frankreich um 4000 Quadratkilo meter, Spanien um 43.000 Quadratkilometer kleiner ist als Groß deutschland; hingegen war in Europa (wieder ohne Rußland) das Deutsche Reich schön vor der Rückgewinnung der Volksgenossen aus Oesterreich

der v o l k s r c i ch st e 'S t a a t. Heute übenrifst es an Aolkszahl Großbritannien um 23 Millioneii, Italien um 32 Millionen und Frankreich um 33 Millionen. Nach Preußen ist Oesterreich der räumlichen Ausdehnung nach das größte Land des Reiches und wird an Bevölkerungsgröße,' außer von' Preußen, nur von Bayern über- troffen. Großstädte (mit über 100.000 Einwohnern) zählt das Deutsche Reich anläßlich^der letzten Volkszählung 53; in Oesterreich überschreiten nur drei Städte, nämlich Wien, Graz und Linz, die Devolkemngszahl von 100.000

. Die Hauptstadt Oesterreichs, Wien, kommt in ihrer Gesamtbevölkerung etwa der von Hamburg und München zusammengenommen gleich. Graz entspricht an Volkszahl annähernd Wiesbaden oder Karlsruhe. Linz entspricht Würzburg und die Einwohnerzahlen von Salzburg mid Innsbruck find der der Stadt Ulm zu vergleichen. Die religiöse Schichtung Was die religiöse Schichtung der Bevölkerung anbelangt, i. (o unterscheidet sich das Deutsche Reich in seinem bisherigen Umfang durchaus vom Lande Oesterreich. Während im bisherigen

Deutschland die Protestanten fast in der Zweidrittelmehrheit sind, bilden sie in Oesterreich eine kleine Minderheit. In letzterem Lande sind nrehr als neun Zehntel der Bevölkerung katholisch, im bisherigen Deutschen Reich etwa ein Drittel. Der Anteil der Glaubensjud en an der Gesamtbevölkerung.ist in Oesterreich wesentlich größer als im allen Reichsgebiet'. HeroorgehobeN zu werden verdient, daß von den 101.000 Glaubensjuden in 'Oesterreich 176.000, also 92 v. tz., in Wien wohnen. Von der Berliner

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 18
Datum: 23.03.1938
Umfang: 18
die Gelegenheit nützen, sich mit ihren Ar beiterkameraden in der rheinischen Industrie und mit den Bauern zu unterhalten und dann staunend begreifen, daß sie das Opfer einer grenzenlose Lüge geworden sind. Wenn sie dann zurückkehren, bringen sie die Ueberzeugung mit, daß nirgends auf der Welt so viel für den ehrlich Schaf fenden geleistet worden ist wie im Dritten Reich, und mit dieser Ueberzeugung nehmen sie auch die sichere Zuversicht in die Heimat, durch die Tat des Führers nun teilhaftig

vergessene Legende vom .Kamerad Schnürschuh' nicht wieder aufwärmen. Bald wird ja jeder in Deutschland selbst Gelegenheit haben, den Versuch zu wogen, mit Schaftstiefeln den Großglockner zu besteigen. An derseits möge aber auch niemand in Oesterreich die ihm ein gebläuten schwarzgelben Geschichtskenntnisse mit der Ueber- Icgung verwerten, die .Preußen' seien Disziplin- und Ord nungsmaschinen. Viele Tausende, die als Gäste und politische Flüchtlinge im Reich leben, haben lange erkannt

kann, als ein allzu rasch angelegter brauner." Nur ein Siel: Großbeutjchlanb. Aus Feldmarschall Conrads Vermächtnis. Dem Buche „Mein Lebe» mit Conrad von Hötzen- dorf. Sein geistiges Vermächtnis", das seine Witwe verfaßt hat, entnehmen wir die Stelle: Jedes Volk muß ein großes Ziel haben, dem es als Ideal entgegenstrebt, bis das Ziel erreicht ist. Für jeden Deutschen kann seit dem Weltkrieg dieses Ideal nur in dem endgültigen Zusammenschluß zu einem mächtigen Reich deutscher Zunge 'bestehen. Die Deutschen

-Rede.) bracht, das einst nur Sehnsucht und Hoffnung war: „Nach innen reich und vielgestaltig, nach außen stark und schwert- gewalttg." Es wird nun, fuhr Dr. Goebbels fort, vielfach die Frage aufgeworfen: Warum über den Anschluß noch eine Abstim mung? Gibt es noch einen Deuffchen in Oesterreich und im übrigen Reich, der zur Frage der Wiedervereinigung „Nein" sagen könnte? Kann überhaupt noch deutlicher als durch den jubelnden Empfang des Führers ini großen Deutschen Reich die wahre Meinung

, Gewalt anzuwen den. Wir werden es der Welt beweisen, daß Oesterreich nicht nur freiwillig, sondern freudig zum Reich gekommen ist. (Stärkster Beifall.) Deutschland wahrt damit das einst so bombastisch verkün dete, im späteren aber vorenthaltene Wilsonsche Selbst- b e sti m mun g s r e ch t. Wenn die Völker selbst über ihr Schicksal bestimmen sollen, soll auch Oesterreich Ja oder Nein sagen. Wir sind der Ueberzeugung, daß sich das 'österreichische Volk mit einer überwältigenden Mehrheit für das Reich

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Seite 6 von 8
Datum: 29.01.1944
Umfang: 8
Seite 6 Nr. 24 „Innsbrucker Nachrichten" Nufer ins Reich Worte groszer Deutscher — Zum 30. Jänner zusammengestellt von Oskar G. Foerster „Jetzo ist es an der Zeit, die ganze Nation zu den Massen zu rufen, und wann die Fürsten nicht wallen, sie samt dem Bonaparte wegzujagen. Denn nicht nur Preußen allein, sondern das ganze deutsche Vaterland muß wiederum heraufgcbracht und die Nation hergestcllt werden." Zwei Jahrtausende lang war Deutschland, zerrissen im Hader der Stämme, Fürsten, Konfessio

der end lichen Erfüllung alter Volkshoffnung, zu uns, ihr «dlien Rufer ins Reich! Kündet noch einmal den Glauben der Deutschest mit der Glut eurer edlen Sprache! * In Ohnmacht das Reich, Fürsten und Städte in Fehde, der Kaiser fern von Deutschland in Italien. Das Volk, Bauern und Bürger, von den Mächtigen gedrückt, zll Not und Armut gezwungen. Ein Licht glänzt in dieser Nacht auf, entzündet von dem Nitter Ulrich von Hutten, aufflackernd zu einer Lohe, aus der vielleicht das neue Reich ersteht

: „Das Reich ist unser Körper, die Fürsten das Haupt, wir sind die Glieder. Aber das Haupt ist krank, Raub, Mord und Treulosigkeit entspringen ihm. Für unnötige Dinge wird des Volkes Blut ge opfert. Es lebt in Deutschland eine gesunde Jugend, allen großen Taten geöffnet und begierig nach wah rem Ruhm —, niemand leitet sie, niemand führt sie. Darum: ihr werten Deutschen, hebt die Hand! Jetzt ist es Zeit, zu heben an, um Freiheit kriegen! Gott will's!" * Aber in neuem Hader, im Krieg uird tiefster Volks- not

versinkt das Reich abermals. Franzosen stehen am Rhein. Die Reichsmacht schachert mit dem Lan desfeind um deutsches Land. Da nimmt Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Fahne der völ kischen Sehnsucht auf: „Ich beschwöre euch, alle ehrlichen Deutschen, laßt allen Hader fallen und steht einig zusammen, da es um Reich und deutsche Nation geht. Ein jeder ge denke, was er für die Ehre des deutschen Namens zu tun habe, um sich gegen sein eigen Blut und sein Vaterland nicht zu vergreisen. Gedenke

, daß du ein Deutscher bist!" Anno 1786 kam die Kunde vom Tode des Preu- ßenkönigs Friedrich H. in ein westfälisches Bauernhaus. Der alte Bauer, hannöverscher Unter tan, faltete die Hände. Aber in seinen Augen blitzte es. „Tot?" sagte er mit wissendem Lächeln. „Der König ist nicht tot, irgendwo ruht er nur von seinen Siegen aus. Wenn er wieder aufsteht, ist das Reich groß und herrlich!" So lebte die Gestalt des größten Preußcnkönigs im Herzen des deutschen Volkes, das in seinem schlichten Denken wohl erkannte

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Seite 6 von 10
Datum: 13.07.1944
Umfang: 10
ilpoUjehf Ml Nachlmann. Kran kenhaus. Äpaiheke üiit. Breuer. Claudiastratze 4. Amtliche Nachrichten Amtsgericht Kufstein, Abt. 1 Edikt Die Deutsche Reichsbahn, Reichsbalindirektion München für das Deutsche Reich, Reichseisenbahnvermögen als Eigentümer der auf Groß- deutschem Hoheitsgebiet liegenden Strecken der Donau-Save-Adria- Eisenbalingesellschaft (vormals Südbahn-Gesellschaft) hat in Gemäßheit der Bestimmungen des Gesetzes vom 19. Mai 1874, RGBl. 70, mit der am 2. Juni 1944 hier eingelangten

Niederbreitenbach Gemeindefraktion Niederbreitenbach Gemeindefraktion Niederbreitenbach Gemeindefraktion Niederbreitenbach Gemein defrak t ion Nicderbreitenbach Gemeindefraktion Niederbreitenbach .Gemeindefraktion Niederbreitenbaoh Gemeindefraktion Niederbreilenbaeh Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Peter Hintner Peter Hintner Matthias

porteinheiten Speer, Berlin NW 40. Alsenstr. 4. Teleph. 11 65 81, sucht Kraftfahrer und Kraftfahranlern linge, Loliuhuchhalter(innen), Ste notypistinnen und Kontoristinnen. Einsatz im Reich und den besetz ten Gebieten, Serviererinnen und Reinemachefrauen. Einsatz außer halb Berlins. Zustimmung des Arbeitsamtes erforderlich. 29169-5 Bezirksvertreter für Lösch wssser- Konsorvierung und Gefrierschutz mittel. Scheuerpul ver, Fußboden ölersatz und fliiss. Reinigungsprä parat sof. ges. Angeb. erb

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Seite 3 von 10
Datum: 04.02.1937
Umfang: 10
Vorteile und Nachteile im österreichisch-deutschen Wirtschaftsvertrag. Di-. D. Wien, 3. Februar. Erft allmählich werden Einzelheiten der neuen Abmachungen zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich über den Waren austausch, den Reiseverkehr und über die Abrechnung bekannt. Die Tatsache, daß die Ueberweisungen aus den beiden Ländern zusätzlich im Jahr um 10 Millionen Schilling vergrößert wer den sollen, stellt zwar zweifellos eine Besserung gegenüber den bisherigen Regelungen dar

, aber man verhehlt sich öster- reichischerseits nicht, daß die Borteile für das Deutsche Reich größer sind und vor allem der österreichische Außenhandel keine wesentliche Belebung durch den Vertrag erfahren wird. Wohl wird Oesterreich aus dem Deutschen Reich um 40 Millionen Schilling mehr Waren alÄ° bisher beziehen, umgekehrt aber werden die Mehrausfuhren aus Oesterreich nur um 17 bis 20 Millionen Schilling steigen. Der Rest von 20 bis 23 Mil lionen Schilling kommt dem österreichischen Reiseverkehr

, der österreichischen Filmindustrie, den Erfindern, Schriftstellern und Musikern zugute, die nunmehr ihr Geld aus dem Deutschen Reich erhalten werden. Hier ist ein Nachteil für Oesterreich zu erblicken, denn auch Oesterreich bezieht aus dem Deutschen Reich Filme, literarische und musikalische Erzeugnisse; überdies fahren zahlreiche Oesterreicher beruflich oder aus Besuchs gründen hinaus, ohne daß die Ueberweisungen Oesterreichs an das Deutsche Reich aus diesem Tüel in den Vertrag ein gerechnet würden. Man ist daher

der Ansicht, daß es wün schenswert gewesen wäre, zumindest im Tauschwege auch den österreichischen Reiseverkehr in das Deutsche Reich und die Ueberweisungen für nicht materielle Forderungen aus Oester reich anzurechnen, woraus sich die Möglichkeit ergeben hätte, für die österreichische Ausfuhr doch größere Beträge freizu bekommen. Soweit es möglich sein wird, die österreichische Ausfuhr zu vermehren, wird hauptsächlich die Landwirtschaft, die Eisen- und Stahlindustrie Oesterreichs Vorteile davon

haben. Was die landwirtschaftliche Ausfuhr anbelangt, so ist nicht zu zwei feln, daß die F o r st w i r t s ch a f t einen stark ins Gewicht fal lenden Vorteil erzielt. Die Holzausfuhr wird sich um zehn Mil lionen Schilling steigern. Da es sich zum überwiegenden Teil um unbearbeitetes Holz handelt und nur um etwa 2.3 Millionen Schwellen und ein kleinerer Posten Sägeholz ins Deutsche Reich gehen soll, so kann man allerdings nicht von einer Belebung der Holzindustrie, sondern nur von Vorteilen für den Waldbesitz sprechen

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Seite 3 von 16
Datum: 10.10.1934
Umfang: 16
hervorhob, daß die europäische Entwicklung ohne das Deutsche Reich nicht denkbar, sondern daß sie vielmehr innig mit der deutschen Entwicklung ver bunden sei. In bezug auf das Verhältnis zu Frankreich stellte er fest, daß sich die Beziehungen zu diesem Laude seit einem Jahre gebessert haben und daß für die Wende Okto ber-November zu erwarten sei, daß die italienisch-französische Zusammenarbeit feste Formen annehme. Mussolini macht keine Redensarten und bei der Gerad linigkeit seines Wesens

einzumischen. Den von der österreichischen Siaatsführung geäußerten Willen zur Er haltung der Unabhängigkeit und innenpolitischen Eigen bestimmung aber hat Italien zu seinem eigenen Willen er klärt und darum hat es sich führend an der Herstellung des Genfer Vertrages beteiligt. Italien hat immer ein freund schaftliches Verhältnis zum Deutschen Reiche und zum deut schen Volke gewünscht. Dieses Verhältnis wurde nur dadurch gestört, daß das Deutsche Reich den Versuch gemacht hat, durch die NSDAP

, einen gewaltsamen innenpolitischen Um schwung in Oesterreich herbeizuführen und die Regierung von Wien in eine unmittelbare Abhängigkeit der Regierung von Berlin zu bringen. Dies wäre in den Augen der Mächte gleichbedeutend mit einem politischen Anschluß Oesterreichs an das Reich, den Italien aus mehreren Gründen nicht für zulässig erklärt. D.ese Auffassung mußte zu einer Erkaltung der Beziehungen zwischen Berlin und Rom führen. Oas Deutsche Reich hat sich am Abschluß der politischen Verträge in Rom

in den Völker bund noch verschlechtert und zu Beginn des Jahres 1935 ist die Saarfrage zu lösen. Es ergibt sich daraus mit zwingen der Logik, daß für die Bereinigung der nächsten außenpoli tischen Aufgaben eine starke Entlastung der deutschen Außen politik hergestellt werden muh. Das Reich braucht gerade in der Saarfrage die freundliche Haltung Italiens und Englands. Wie kann aber eine solche Haltung erwartet werden, wenn sich das Dritte Reich in eine immer schärfere Kampfstellung zu Italien begäbe

, die durch die irrigen Auf fassungen in der Behandlung der ö st e r r e i ch i s ch e n Frage ausgelöst wurde? Es gibt kein anderes Mittel, den Weg nach Rom wieder zu finden, als wenn das Dritte Reich die Unabhängigkeit Oesterreichs als eine gegebene Tat sache ansieht und ganz energisch von einer Politik gegenüber dem österreichischen Bruderstaate abrückt, die das Reich nur in diplomatische und außenpolitische Schwierigkeiten bringt, ohne in der österreichischen Frage eine praktische Lösung in seinem Sinne erreichen

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Seite 4 von 12
Datum: 21.04.1936
Umfang: 12
, die ihn, den Realisten, vor allem halt machen ließ, was vor seinem nüchternen Wirknchkeitssinn nicht zu bestehen vermochte. Er wollte das Reich, das aus universalen Ideen geboren und von ihnen getragen wurde, nicht so, wie es seinem Ursprung und seiner Idee nach war, neu bauen und festigen, sondern in seiner Wirklichkeitsr.ähe sah er, daß das römische Reich im Lause der politischen Entwicklung zu einem deutschen geworden war, das die übernationale Idee in ihrer praktischen Wirk samkeit auf den mitteleuropäischen

Raum eingeschränkt war. Dieses mitteleuropäische Reich mit seiner stark deutschen Note, mit der Vormacht des durch seine numerische und kullurelle Kraft an erster Stelle stehenden deutschen Volkes, wollte er neu bauen und es über den Schein einer Existenz hinaus heben zu einer politischen Realität. Darum machte er Halt vor den Toren des Balkan. Aber nur die eine Seite der Tätigkeit Eugens ist damit erschöpft, wenn wir ihn, so wie er vor dem Auge unseres Volkes steht, nur als den Türkenbesiegcr

und das Symbol des alten deutschen Dranges nach dem Osten mit seinen aus gedehnten politischen Möglichkeiten, sehen. Galt schon dieser Kampf nicht nur der deutschen Vormacht Oesterreichs und der Casa d’Anstria, dem Haus Habsburg, so war der Kampf um das spanische Erbe derHabsburger, den das Reich mit Frankreich führte, einer der vielen Kämpfe, die das Reich, präsentiert durch das Haus Habsburg, um seine Gel tung gegen das französische Uebermachtsstreben in Europa kämpfen mußte. Seit der Zeit Ottos II. kehren

in der Ge schichte periodisch die französischen Bestrebungen wieder, dem deutschen ein französisches Imperium gegenüberzustellen. Ein Jahrtausend deutsch-französischer Beziehungen geben uns das Bild eines stetigen Kampfes um das Reich, bis es schließlich doch vor einem französischen Diktator kapitulierte. Selten ver körpert eine Persönlichkeit so sehr wie Prinz Eugen die Sendung O e st e r r e i ch s, wie sic einst Uhland formu lierte: Oesterreich, die Laterne des Ostens, habe aber zugleich eine höhere Mission

, Pulsader zu sein im Herzen Deutschlands. Eugen fühlte nur zu gut, daß dieser, scheinbar nur aus der dynastischen Erbrechtsfolgo entstandene Konflikt mit Frankreich um das große Reich der spanischen Habsburger, ein Kampf um das „Reich" war: er wußte genau, daß Lud wig XIV., auch noch im Besitze des spanischen Riesenreiches, Deutschland erdrücken mußte. Er kannte auch die günstige Wirkung, die eine Niederwerfung Frankreichs auf die innere Struktur des Reiches haben mußte: nur die Schwäche des eigenen

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Seite 10 von 20
Datum: 31.03.1939
Umfang: 20
VeuWlanS stellt zum Aolkstumsprimlv Sr. ArM: „Wir haben das tiefste Nerstim-nls auch für andere Völker" Berlin, 30. März. Auf einem Empfangsabeud, den Reichsleiter Rosenberg für die Diplomatie und ausländische Presse am Donnerstag veranstaltete, sprach Reichsmiuister Dr. F ri ck über das Thema „Die nichtdeuffchen Volksgruppen im Deutschen Reich". Seit der Gründung der nationalsozialistischen Bewegung, so erklärte Dr. Frick, habe der Gedanke des Volkstums im Mittelpunkt unseres politischen

Volksgruppen zu germanisieren. Für uus Nationalsozialisten seien die Worte und Richt linien unseres Führers bindendes Gesetz. Der Geist aber, in dem der nationalsozialistische Staat an die Dolkstums- stagen herangehe, sei der der Bejahung des Volkstums und des guten Willens. Ueber die Stärke der verschiedenen nichtdeutschen Volks gruppen im Reich, so betonte der Minister weiter, würden erst nach der bevorstehenden Volkszählung im Mai genauere Zah len vorlieoen. Die größte nichtdeutsche Volksgruppe im Deut

schen Reich bildeten die Tschechen in den sudetendeutschen Gebieten. Es handle sich um etwa 300.000 bodenständige Tschechen, die im wesentlichen schon vor 1906 hier ansässig ge wesen seien. Diese seien in den Arbeitsprozeß des Dritten Reiches eingegliedert worden. Keine Verneinung des tschechischen Lebrnsrechteö Da die Schulfrage und der muttersprachliche Schulunter richt für das Leben dieser Volksgruppe grundlegend sei, habe er in Verbindung mit dem Reichserzi'ehungsminister dafür Sorge getragen

des Nationalsozialismus bedeute das aber keine Ver neinung des Lebensrechtes des tschechischen Volkes. Die zweitgrößte Volksgruppe im deutschen Reich sei die polnische. Die mutmaßliche Zahl der Polen im Reich sei bereits Gegenstand lebhafter Presteauseinandersetzungen inner halb und außerhalb des Reiches geworden. Nach der Volks zählung von 1933 gebe es in "den deutschen Ostgebieten 113.010 Personen mit polnischer Muttersprache, während 285.092 als Muttersprache deutsch und polnisch ange geben hättem Die Polen seien

in der Regel als Arbeiter, auch als kleine Landbesitzer oder als Gewerbetreibende tätig, und hätten im besonderen Maße den Aufstieg des Dritten Rei ches mitgemacht. Es dürste kaum einen arbeitslosen Polen im Reich geben, was leider von den deutschen Volks genossen in Polen nicht gesagt werden könne. Bei der Arbeitsvermittlung werde im Reich grundsätzlich kein Unterschied zwischen Volksgruppenangehörigen und Deutschen gemacht. Das Schulrecht für die polnische Volksgruppe sei beson ders günstig gestaltet

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Seite 3 von 20
Datum: 18.01.1936
Umfang: 20
Beiträge im Wandel der Zeit. Innsbruck, 18. Zänner. Die nach dem Kriege von Frankreich geübte Sicherheits politik führte nach vergeblichen Versuchen niit seinen eigenen Verbündeten, besonders mit England 1922/23, über deutsche Initiative zu den Abmachungen von Locarno (5. bis 16. Oktober 1923). In diesem Vertrage verpflichteten sich Frank reich, Belgien und das Deutsche Reich wechselseitig, nicht zum Kriege zu schreiten und de» Rhein als Grenze zu beachten. Zu diesem Zwecke wurde eigens

der R h e i n p a k t in das Vertragswerk eingeschaltet. Die Garantie wurde non England und Italien übernommen. Was an dem Locarno- Vertraae besonders bezeichnend war, ist die Bedingung ge wesen, auf Grund deren der Vertrag erst wirksam werden sollte: „sobald Deutschland Mitglied des Völkerbundes ist." Erst 1926 wurde das Deutsche Reich in den Völkerbund aus genommen auf Grund des in Genf ain 10. Februar 1926 über reichten Aufnahmeoertrages. Als das Deutsche Reich wegen der vergeblich geführten Auf rüstungsverhandlungen vor mehr

als zwei Jahren plötzlich den Völkerbund verließ, tauchte damals schon die Frage auf, ob mit dieser Tatsache der Vertrag von Locarno, der ja seinerzeit an den Eintritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund ge knüpft war, noch seine Gültigkeit habe. Die Kündigung des Vertrages von Locarno wäre eigentlich die logische Folge der Austrittserklärung des Reiches aus dem Völkerbund gewesen. Das Deutsche Reich hat aber einen solches Schritt vermieden, weil es sonst mit Frankreich, Belgien

und den Garantiemäch ten England und Italien in Gegensatz geraten wäre. Dieser Vertrag, der noch von dem „Reichspräsidenten" geschlossen wurde, den es heute nicht mehr gibt, und der im Parlament mit einfacher Stimmenmehrheit statt mit der für verfassungs ändernde Verträge vorgeschriebenen qualifizierten Zweidrittel mehrheit angenommen wurde, sollte den garantierten Schutz der französischen Ostgrenze bedeuten. Seither haben sich die politischen Verhältnisse — ganz ab gesehen von dem Systemwechsel im Deutschen Reich

— ganz bedeutend geändert. Die Garantiemächte von Locarno, Eng land und Italien, sind in schweren Gegensatz geraten über das Recht kolonialer Ausdehnung und über die Rechtsprechung des Völkerbundes. Gleichzeitig politisierten sich England und Frank reich wegen des italienisch-abessinischen Krieges immer mehr auseinander. Frankreich hat ein Militärbündnis mit Rußland abgeschlossen, das sich natürlich nur gegen das Deutsche Reich richten kann und dem Geiste von Locarno ganz offenkundig widerspricht

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Seite 2 von 12
Datum: 12.09.1935
Umfang: 12
, daß zwischen den Forderungen Italiens und der hart näckigen Weigerung des Regus von Abessinien, diese Forde rungen zu befriedigen, eine Brücke gefunden werden kann. Während am grünen Tische Meinungen und Gegenmeinungen geäußert werden, hat Mussolini einen faschistischen Generalappell angeordnet und ununterbrochen gehen die italienischen Truppentransporte durch den Suezkanal nach Abessinien. Das Deutsche Reich ist derzeit im Völkerbünde nicht mehr vertreten und daher in der angenehmen Lage, zu dem in Ver handlung stehenden

Streitfall nicht Stellung nehnien zu müs sen. Dies bedeutet für das Deutsche Reich einen bemerkens werten Vorteil, besonders wenn man die italienisch-eng lische Spannung in Betracht zieht. Deutschland ist jedenfalls vorläufig noch einer engeren Wahl zwischen Italien und Eng land enthoben. Die deutsch-englischen Beziehungen werden durch den abessinischen Streit nicht berührt und deutsche Inter essen in Abessinien nicht verletzt. Durch das Flottcnabkommen mit England ist das Deutsche Reich zu England

in ein besseres Verhältnis gekommen und imstande, die gegenwärtige Lage ohne weiteres durchzuhalten, wobei seine Diplomatie sicherlich da oder dort ihren Vorteil zu wahren wissen wird. Es ist durchaus unvernünftig, wenn von manchen unverant wortlichen Kreisen manchmal die Meinung geäußert wird, das Deutschs Reich würde die Gelegenheit benützen, um über Ita lien herzufallen. Dadurch würde aus dem Kolonialkrieg ein Weltkrieg, wobei über die gegenseitigen Fronten noch nichts Bestimmtes gesagt

werden kann. Was wäre aber für das Deutsche Reich in einem Kriege init Ita lien zu holen? Von Südtirol abgesehen, hat das Deutsche Reich an Italien durchaus keine nationalen Forde rungen zu stellen. Es könnte sich höchstens um einen wirt schaftlichen Druck auf die Adria handeln. Dazu kommt, daß die Südtiroler Frage zunächst kein reichsdeutsches, sondern ein österreichisches Interesse bedeutet. Ein reichsdeutsches Inter esse wäre erst dann vorhanden, wenn durch den Krieg der An schluß Oesterreichs an das Deutsche

Reich durchgeführt werden könnte. Wer die gegebenen Verhältnisse nüchtern beurteilt, wird aber zu dem zwingenden Schlüsse kommen, daß der An schluß O esterre ich s an das Deutsche Reich heute nicht in Frage kommt und auch England würde in diesem Falle trotz des Flottenabkommens mit dem Deutschen Reiche in der antideutschen Front stehen, lieber diese Einstellung Englands darf man sich keinem Zweifel hingeben. In der österreichi schen Frage ist England vollkommen auf Seite Frankreichs und Italiens

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Seite 3 von 12
Datum: 25.10.1933
Umfang: 12
nicht fehlen lassen, wie denn überhaupt die energische Entfaltung einer zielbewußten handelspoliti schen Initiative im deutschen Interesse gerade jetzt das drin gendste Gebot der Stunde ist." In der Donaupolitik kreuzen sich die widerstreitendsten In teressen. Im Mittelpunkte der Donaufrage steht Oester reich, weil es an der Kreuzung der europäischen West-Ost- und Nord-Süd-Linie gelegen ist und dadurch jene Schlüs selstellung behauptet, die für die Politik im Donauraum entscheidend ist. Italien

hat dies immer klar erkannt und Oesterreich an sich zu ziehen versucht. Eine wirklich entscheidende Lösung der Donaufrage wird noch lange Zeit nicht gefunden werden — außer man entschließt sich, zum Kriege zu schreiten. Oesterreich ist geradezu der Kampfpreis im politischen Wider streit zwischen Anschluß und Donaubund. Die Gegner sind in diesem Falle Frankreich und das Deutsche Reich, wie es die politischen Ereignisse der letzten Zeit in nicht mißzuver- stehender Weise zum Ausdrucke gebracht

nicht gewachsen und sieht sich im alleinigen Besitze Triests und der Adria bedroht. Aber auch die Kleine Entente und Polen geben den Anschluß Oesterreichs an das Deutsche Reich nicht zu. Innerhalb der Kleinen Entente nimmt allerdings Jugoslawien eine Sonderstellung ein; dieses sucht sich gegen Italien zu schützen und König Alexander soll sich unlängst geäußert haben, daß er eher als eine Wie derkehr der Habsburger den Anschluß zugeben würde, weil das Deutsche Reich und Italien nach vollzogenem Anschlüsse

sofort miteinander in Streit geraten würden, wodurch Jugo slawien wesentlich entlastet würde. Es ist vorläufig nicht abzusehen, wie die Anschlußfrage anders als auf kriegerischem Wege gelöst werden könnte. Die letzten Abrüftungsbesprechungen in Genf haben gezeigt, daß das Deutsche Reich von Gegnern eingekreist worden wäre, eine Lage, aus der sich das Reich durch eine Durchbruchs schlacht zu retten sucht, indem es seinen Austritt aus dem Völ sNachdruck verbeten.> 5 Geheimnis um Gerrtz Rickeberg. Roman

von wesentlicher Bedeutung. Ebenso klar ist, daß in der Lösung der Donaufrage weder das Deutsche Reich noch Italien ausgeschaltet werden können, weil beide daran schon aus handelspolitischen Gründen in hohem Grade interessiert sind. Diese beiden Mächte auszuschalten, wie es der Tardieu plan in Wirklichkeit bezweckte, ist unmöglich. Damit ist auch schon dargetan, daß der Plan eines Donau bundes, der das Ziel der französischen Politik ist, ohne den Widerstand des Reiches und Italiens nicht durchgeführt wer

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Seite 3 von 10
Datum: 24.03.1936
Umfang: 10
Der Kamps um neue Grundlagen des internationale» Rechtes. j, Innsbruck, 24. März. Der Kampf, der sich heute in und außerhalb des Völker bundes um Locarno abspielt, ist seinem tieferen Sinne nach nichts anderes als ein Ringen um die Geltung jenes inter nattonalen Rechtes, das von den Friedensverträgen seinen Ausgangspunkt nahm. Dieser Kampf wickelte sich, vom deut schen Gesichtspunkt aus gesehen, in mehreren Stufen ab: . 1. Das Deutsche Reich außerhalb des Völkerbundes 1919 bis 1926

; 2. das Deutsche Reich i m Völkerbund 1926 bis 1933; 3. vom Austritt des Deutschen Reiches aus dem Völkerbunde bis zur Kündigung des Vertrages von Locarno am 7. März 1936. In jeder einzelnen dieser Kampfphasen ist wahrzunehmen, wie das Deutsche Reich das Bestreben verfolgte, das inter nationale Recht von den Grundlagen der Bestimmungen los zulösen, die im Vertrage von Versailles vom Deutschen Reiche unter der Gewalt der Waffen erzwungen wurden. Auf der anderen Seite sieht man genau, wie Frankreich ängstlich

bemüht war, den Vertrag von Versailles als etwas dauernd Unantastbares vor der Welt hinzustellen, seine militärische Ueberlegenheit über den deutschen Nachbar im Osten unter allen Umständen zu wahren, seine Grenzen zu schützen und unüberwindlich zu machen und die großen Mächte für seine Sicherheit zu interessieren und dauernd zu gewinnen. Der traurigste Zeitabschnitt für das Deutsche Reich war der Zustand von 1919 bis 1926, die Zeit der schwersten inner politischen Auseinandersetzungen im Kampfe

Reiche den Eintritt in den Völkerbund zu er öffnen, um die Möglichkeit zu schaffen, vor diesem von der Welt anerkannten Gerichtshof für seine Gleichberechtigung zu kämpfen. Das Abkommen von Locarno bedeutete für Frankreich wohl eine bedeutend erhöhte Sicherung seiner Grenzen, da England und Italien als Garanten gewonnen wurden. Es schützte aber anderseits mich das Deutsche Reich vor einem An griff auf seine Westgrenze und es ermöglichte damals dem Deutschen Reiche den Eintritt in den Völkerbund

. Die persön lich aufrichtige Zusammenarbeit zwischen Stresemann und Briand war die Voraussetzung dafür, innerhalb des Völker bundes eine deutsch-französische Annäherung anzubahnen und die vorzeitige Räumung des Rheinlandes zu erreichen. Don hier an beginnt der Kampf des Deutschen Reiches gegen die Tribute, gegen die restlose Erfüllungspolitik, der Kampf um die Gleichberechtigung auch in der Rüstungsfrage. Aber gerade auf diesem Gebiete war Frankreich unerbittlich, indem es dem Deutschen Reich

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Seite 7 von 20
Datum: 19.06.1926
Umfang: 20
Dr. H o hen-le i tner erkannte Borger daher der Ehrenbeleid-igung^ und zwar nicht nur durch die Aeußerungen gegenüber dem Kaufmann H-ilpold, sondern auch durch die:b«i der Verhandlung unter Beweis gestellten Be-hauptungen für schuldig und verurteilte ihn zu einem Monat Arrest. Der Mord in einer Grazer Kaffeeschenke. Graz, 18. Juni. Gestern begann vor dem Gejchworenengerichtc der Prozeß gegen die 44 Jahre alte Kaffeeschenkerin Mathilde Reich. Sie ist angeklagt, den reichen Viehhändler Mais Fuchs

aus Wollsdorf bei St. Groß-Florian in ihrer Schenke in der Andrä- gasse ermord e t und beraubt zu haben. Am 10. November sperrte di-e Kaffeeschenkerin Reich ihr Lokal gegen X12 Uhr nachts. Der Viehhändler Fuchs blieb allein mit ihr -im Lokal zurück. Bald nach Mitternacht öffnete die Reich die Tür der Schenke und rief einige Prostituierte zu Hilfe, weil Fuchs gestochen worden fei. Der Wachmann Sch-mko fand den Weh händler tat Gastzimmer auf einem Sessel sitzend, Atantel, Bl-uise und Weste waren offen

, das Hemd an der Brust blutüberströmt. Die Reich erzählte ztierst, daß Fuchs nach -der Sperre an ibre Tür gepocht habe. Ais sie öffnete, fei Fuchs im verletzten Zustand wieder ms Lokal eingetreten und habe auf ihre Frage mühsam geantwortet, daß ihn ein großer und ein kleiner Bursche gestochen haben. Fuchs wurde iirs Barmherzigenfpital gebracht, wo er gleich nach der Ein lieferung verschied. Die Todesursache war ei-n Stich in der l-urken oberen Brustgegend, der zur Verblutung führte. Die Vernehmung

der Maria Strauß, die gerade über dent Lokal der Reich in der Andrägasse ihr Schlafzimmer hat und in der Mordnacht wach war, führte zur Feststellung, daß im Lokal der Reich nach der -Sperre das Licht weiterbrannte, und daß darin gesprochen wurde. Nach Mitternacht habe die Strauß ein ver dächtiges Geräusch wahrgenommen, worauf die Reich Hilferufe aus- stieß. Dom Klopfen eines Cinlatzbegehrenden hatte die Zeugin nichts vernommen. Nach anfänglichein Leugnen gab d-ie Reich an, daß Fuchs eine Halbs Stunde

die Reich ihre Aussage und kehrte wieder zu ihren anfänglichen, oben erwähnten Mitteilungen zurück, zumal sie erfahren hatte, daß ihre Tochter unter dein Verdachte der Mitschuld verhaftet morden war. Am 9. Dezember widerrief die Reich wieder ihr Geständnis, das sie nur aus Mitleid mit ihrer verhafteten Tochter abgelegt habe. Mathilde Reich ließ sich nun im Laufe der nächsten Wochen'wieder- holt vorführen und änderte immer wieder ihre Aussagen. Die Anklagebehürde kam aus Grund der objektiven

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Seite 12 von 16
Datum: 04.06.1940
Umfang: 16
." „Und das Reich, Gottes Reich?" Da Buchholz auf diese Frage schwieg, fuhr Eduard Lang fort: „Wenn uns Gott den Sieg gibt so gibt er uns fein Reich. Das Reich der Gerechtigkeit, der Ordnung und des Friedens in feinem Namen. Das müssen wir verwalten. Unser Sieg wird sein Auftrag sein. Und dazu müssen wir uns erhalten." „Das Reich... das Reich", sagte Bernhard Buchholz, in dem er in die Flamme sah. „Es war einst groß in seinem Namen. Wenn ich an die Kaiser denke: Karl den Großen und Friedrich II., Otto

und Heinrich und alle Gewalten des Mittel alters, dann kommt Musik über mich. Für solch ein Reich würde ich gern sterben." Hier erhob sich der lange Werner. Er schien unmutig, als er begann: „Das Reich, das Reich und wiederum das Mittelalter! Ver dun... das war noch vor zweihundertundachtig Jahren freie deutsche Reichsstadt. Jetzt bluten wir hier, wo unsere Vor fahren gepflügt haben. Das Reich, das ist das Deutsche Reich, und das ist überall, wo wir einst waren. Sie haben cs abge bröckelt und verschlungen

und der Name Reich ist fast verklun gen. Deutsches Reich — ist das jenes unregelmäßige Viereck zwischen den Festungen der Natur und den Grenzen unseres Willens? Ist das jener kleine Leberfleck innerhalb unserer Staatsgrenzen? Wir haben nicht Platz, wir haben nicht Raum. Wir müssen hinaus, bewußt und geschloffen. Kein Tropfen unseres Blutes dark mehr in fremden Völkern untergehen, wie die Jahrhunderte hinauf, bis jetzt. Die Wanderung beginnt wieder, wir sind die äußerste Welle. Und wo wir stehen

, da ist deutsches Reich. Das ist für mich der Sinn des Krieges." Die jungen Soldaten stimmlen Werner zu. Nur Eduard Lang verhielt. Er bewegte die Rechte, und erst als alle auf ihn hinsahen, rüstete er sich zu einer Rede. .(Forts, folgt);

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Seite 2 von 12
Datum: 19.07.1940
Umfang: 12
als Devisenbringer nicht mehr möglich sind. Auch alte Pläne, vom Schwarzen Meer aus die Küste Rumäniens oder Südrußlands zu stören, müssen abge schrieben werden. Und die britische Flotte? Sie hat die deutsche Besetzung von Norwegen nicht hindern können. Sie konnte dem britischen Landungskorps weder in Norwegen noch in Flandern ge nügenden Rückhalt geben, mehrere Male gelang es der deut schen und nunmehr auch der italienischen Luftwaffe, britische Lufteinheiten zu zersprengen — andererseits hat die Reich weite

damals Millionen und aber Millionen im britischen Reich sozial gedrückter als im damaligen Deutschen Reich. Heute nun kämpft England wirklich im Kleide einer ganz ver gangenen Zeit, des 19. Jahrhunderts — und zwar nicht auf seiner Höhe, sondern im Zustande der Verwesung. Es ist nicht jenes aufsteigende, erfindungsreiche, arbeitsame, an Gedanken iknd Ideen überströmend fruchtbare Bürgertum, das die großen Leistungen des 19. Jahrhunderts schuf, son dern es ist der Ausklang und Abfall, Börsenherrschaft

und keiner von euch, der diesem Ruf nicht freudig Folge geleistet hätte. Ein Krieg, der unsere nationale Existenz vernichten sollte, war dem Reich aufgezwungen worden. Un sere Feinde wollten uns den sozialen, kulturellen, wirtschaft lichen und nationalen Aufstieg unseres Landes nicht gönnen, der mit der Machtübernahme durch den Füh rer eingeleitet worden war. Sie wollten wieder einmal wie 1914 das Reich cinkreisen, durch eine übermächtige Koalition uns überfallen, unsere nationale Moral unterhöhlcn, unsere Frauen und Kin

Vor- kriegspolitik des Führers hatte den Ring, den unsere Feinde um das Reich legen wollten, zersprengt. Die Blockade, die man uns angedroht hatte, wurde durch die Gewalt unserer Waffen sehr bald in eine würgende Gegenblockade umgewandclt. Die militärische Aufrüstung des Reiches war eine vollkommene. Ihr zöget als Soldaten der modernsten Wehrmacht, die die Weltgeschichte kennt, ins Feld. Ihr wäret mit den besten Waffen ausgerüstet und die beste soldatische Moral erfüllte euch, Offizier wie Mann. Ihr brauchtet

war. Wir haben, als ihr euren Vormarsch begannt, in der Heimat kein Biertisch- strategentum geduldet. Nicht mit hohlem patriotischem Pathos und zu nichts verpflichtenden Phrasen, sondern mit harter Pflichterfüllung haben wir euch zu dienen und zu helfen gesucht. Wir haben euch, während ihr kämpftet und siegtet, keine defaitistischen Briefe und Zeitungen an die Front geschickt, auch nicht im verflossenen Winter, der fiir Berlin härter war als für jede andere Stadt im Reich. Siesmal wird ihnen der Sank des Vaterlandes Wer

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Seite 2 von 20
Datum: 13.03.1941
Umfang: 20
letzten kläglichen Reste jenes Lügengebildes, das vom „öster reichischen Menschen" träumte. Der Führer hat seine Hecknat in das große Reich ge holt, und damit den so heiß und so lange ersehnten Wunsch von sieben Millionen Deutschen erfüllt. Seit diesem Tage sind nun drei Jahre bewegtester deutscher Geschichte in das Land gezogen. Was wir damals im Ueberschwang unserer Gefühle kaum ahnten, wird uns heute zur Gewißheit. Die Märztage 1938 waren viel mehr, als die Heimkehr unserer deutschen Heimat

, sie waren das Fanal für den Aufbruch des ganzen deutschen Volkes zum großen mächtigen Reich von morgen. Damals wurde der Weg freigemacht für Großdeutschland, denn das damalige Oesterreich, im Herzen Europas gelegen, war der Angelpunkt jener Idee, alle Deutschen in einem großen Reich zu vereinen. Damals ahnten die wenigsten von uns, daß mit der Wiedervereinigung unserer Heimat mit dem Reich die Stunde für das Großdeutschland der Zukunft ge schlagen hatte. Um so klarer aber erkannten damals unsere Gegner

diese Zusammenhänge, und sie versuchten daher alles, um die Entwicklung zu hemmen. Seit deni 30. Jänner 1933, bem Tage, an dem der F ü h r e r im Reich die Macht übernahm, wurde die vorhin erwähnte Erkenntnis zur politischen Richtschnur der Feinde Deutsch lands. Sie ließen nichts unversucht, um Oesterreich vom Reich fern zuhalten, und sie fanden willige Handlanger, die bereit waren, den Kurs gegen ihr eigenes Blut zu steuern. Zehntousende Nationalsozialisten wurden in die Kerker geworfen und im Zeichen

der „christlichen Weltanschauung" wurden sogar Schwerkranke an den Galgen geschleppt und viehisch hin gemordet. Feiste Juden wurden zum Prototyp des „Oester- reichers" gestempelt, Wien wurde zum Sammelpunkt des poli tischen Gelichters aus ganz Mitteleuropa, und die deutschen Lande unserer Heimat zum Aufmarschraum für den Hetzfeld zug gegen das Reich. Die historische Sendung des südostdeutschen Raumes wurde in das Gegenteil umgebogen. Statt Schutzwall des Reiches zu sein, wurde unsere Heimat zur Angriffsbasis

der Deutschen hasser und zum willenlosen Werkzeug jener Mächte, die um jeden Preis den Aufstieg des deutschen Volkes zu verhindern suchten, jener Mächte, die auch heute wieder im Kampf gegen das Reich stehen. Im Ringen der Gegenwart gibt uns nun die Wiederkehr des Jahrestages unserer Heimkehr in das Reich willkommene Gelegenheit, diese Zusammenhänge in unser Gedächtnis zurückzurufen. Gerade das gegenwärtige Geschehen müßte in den Hirnen gewisser ausländischer Menschenfreunde die letzten Zweifel

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Seite 15 von 32
Datum: 06.04.1938
Umfang: 32
Mol un6 Das Deutsche Reich « Eeschlchlliche Äezieiiungcn Von Staatsarchivdireftor Hofrat Professor Dr. Otto Stolz Das Land T i r o l hat lange, bevor es zu Oesterreich in be sondere staatlich« Beziehungen getreten ist, dem Deutschen Reich und einem seiner ursprünglichen Hauptglieder, dem Stammesherzogtum der Daiern, unmittelbar angehört. Bald nachdem der germanische Stamm der Bajuvaren oder alten Daiern auf der Donauebene sich niedergelassen und einen eigenen Staat gegründet

hatte—das war um das Jahr 500—, hat er sich auch über die Alpengebiete am Inn, Eisack und an der Etsch ausgebreitet, dort seine Gaue und Grafschaften ein gerichtet, und damit deren weitere Schicksale entschieden. Mit dem Herzogtum Baiern sind diese in das König- und Kaiser reich der Franken und dann in jenes der Deutschen eingetreten. Diese alten deutschen Könige und Kaiser, die auch über Ita lien geboten, sind oft mit ihren Reisigen über den Brenner gezogen und gerade als ihr Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht stand

, hat Kaiser K o n r a d II. aus dem Hause der Franken die Grafschaften am Inn, Eisack und der Etsch den Bischöfen von B r i x e n und Trient übertragen und so deren unmittelbare Unterstellung unter das Reich und ihre staatsrechtliche Abgliederung vom Herzogtum Baiern an gebahnt, die Hohenstaufen haben dies noch weiter gefördert. Don den Bischöfen als Reichsfürsten ging die tatsächliche Aus übung der Grafschaftsgewalt auf wellliche Grafengeschlechter über, besonders auf jene von Andechs im Inntal

hervorgegangen. Dieses alte Deutsche Reich hat die kriegerischen Kräfte der deutschen Stämme für große Ziele nach außen zusammen gefaßt zur gemeinsamen Sicherung ihrer Siedlungsräume und ihrts ganzen Kulturkreises, zu welchem in einem gewissen Sinne damals auch Italien gezählt hat. „Deutsch" kommt vom germanischen Worte „Diot" und bedeutet das Volk, die Ge meinschaft gleicher Abstammung, Sprache, Wesensart, Rechts und Staatsbkldung. All diese Merkmal« hat Tirol als ein Teil de, Deutschen Reiche» entfaltet

, und das yewußtsein dieser Deutschheil ist hier gerade wegen der Nähe de» romanischen Südens kräf- tiger und früher betont worden als im Innern des Reiches. Die innere staatliche Gewalt hat aber dieses Deutsche Reich nicht selbst ausgeübt, sondern an kleinere Gebietsherrschaften oder Landessürstentümer überlassen, unter welchen eines eben Tirol gewesen ist. Mit der Zeit fühlten sich diese Fürsten tümer unbeschadet ihrer Unterordnung unter das Reich immer mehr als Selbstzweck des Gemeinschaftslebens und gerieten

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Seite 6 von 12
Datum: 11.04.1938
Umfang: 12
Nation jene Kraft zu verleihen, die notwendig war, um das äußere und innere Schicksal zu wenden. Und dann branden immer wieder die Beifallsstürme auf, mit denen die Massen dem Führer danken, daß er eine Arbeit unternahm und sieg reich beendete, wie sie vor ihm kein deutscher Staatsmann jemals übernommen. Die Feststellung des Führers, daß auch seine Kritiker nicht abstreiten könnten, daß er anders gearbeitet habe als die früheren Volksführer, fand gerade bei der Wiener Bevölke rung, die am eigenen

Leibe kennen gelernt hat, wie sie durch ihre früheren Politiker einer vergangenen Zeit in Not und Elend gebracht worden ist, vollstes Verständnis und rief aufs neue einen unendlichen Sturm des Jubels und Dankes hervor. Ich habe dieses Reich so lieb gewonnen; und da wundert sich jemand, daß bei mir auch die Sehnsucht geblieben war, diesem teuersten Reich meine eigene Heimat einzufügen? Wen aber auch das noch kalt laßt, dem muß ich lagen: Ach ltebe hier, weil ich mir einbilde, mehr zu können, als Herr

war, von hier einen Knaben in das Reich zu schicken, ihn groß werden zu lassen, ihn zum Führer der Nation zu erheben, um es ihm zu ermöglichen, seine Heimat in das Reich hineinzu „Ich habe mich nur auf mein Volk verlassen" Die tiefinnerliche Dankbarkeit, die jeden deutschen Menschen in dieser Stunde beseelt, bricht sich in immer neuen Beifalls stürmen Bahn, als der Führer in klaren und gerade in dieser Einfachheit so sehr ans Herz packenden Sätzen den gewaltigen Aufstieg der letzten fünf Jahre schildert. Begeistert

, heute hier zu stehen und zu sprechen. Er fand abermals Satz für Satz stürmische Zustimmung, als er dieses Recht mit fünf Gründen belegte: 1. Dieses Land hier ist ein deutsches Land und seine Menschen sind deutsch. Das Reich hat einst diese Ostmark begründet. Seine Menschen sind hierher gezogen und haben in Jahrhunderten ihre Ausgaben der Ostmark des Reiches erfüllt. Sie sind dabei nicht nur deutsch geblieben, sie sind geradezu die Schildträger Deutschlands gewesen? 2. Dieses Land kann auf die Dauer

ohne das Reich nicht leben. Was bedeuten heute 84.000 Quadratkilometer? Was bedeuten 614 Millionen Menschen? Sie werden nicht be achtet. Hier gilt die Erkenntnis, daß jeder deutsche Stamm für sich allein jederzeit gebrochen werden kann, aber alle vereint sind sie unüberwindbar. Daß dieses Land und diese 614 Millionen hier nicht allein leben können, haben die Tat sachen bewiesen. Wenn ein so kleines Land über 300.000 Erwerbslose und dazu Hunderttausende Ausgesteuerte be- sitzt und dieses Problem nicht lösen

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Seite 3 von 20
Datum: 23.02.1935
Umfang: 20
Das Deutsche Reich and England. Innsbruck, 23. Februar. Das „Friedenswerk" von Versailles ist durchlöchert und die Friedensmacher von damals haben schwere Mühe, ihr Werk zu erhalten. Bei jeder außenpolitischen Angelegenheit zeigt sich wie immer als der schwerste Fehler die Auflösung der österreichisch-ungarischen Monarchie und die dadurch erfolgte Balkanisierung im Donauraum. Die Kleinstaaten im Donau raum haben sich in italienische und französische Interessen sphären geschieden und das Problem

, um das jetzt gerungen wird, ist das, ov es dem Deutschen Reich gelingen wird, sich in diese Interessensphären einzuschieben. Noch vor wenigen Jahren wäre das Deutsche Reich niemals in der Lage gewesen, außenpolitische Fragen mit entsprechender Durchschlagskraft an- zstaehen. In der Außenpolitik spielen die materiellen Macht mittel der militärischen Rüstung die größte Rolle. Es ist heute ein offenes Gehe mnis, daß der fünfte Teil des Vertrages von Versailles, der d e militärischen Bestimmungen eitthäll

, durch die Tatsachen im Deutschen Reiche praktisch außer Kraft ge setzt worden ist. Es besteht aber nicht allein diese Tatsache, sondern es komm! auch noch die stillschweigende Anerkennung der in Deutschland bestehenden Luftstreitkräfte durch England hinzu. Das Deutsche Reich hat in seiner Antwort auf die eng lisch-französischen Vorschläge ganz besonders den von England ins Auge gefaßten Luftpakt betont und seine Bereitwilligkeit bekanntgegeben, seine Luftstreitkräfte zur Abwehr feindlicher Angriffe dem bedrohten

Lande zur Verfügung zu stellen. Der Systemwechsel im Deutschen Reich hat auch die deutsche Aufrüstung mit sich gebracht. Die Bildung eines einheitlichen Staatswillens versetzte das Reich in die Lage, seine militärische Gleichberechtigung mit Energie zu vertreten, und als ihm diese unter Betonung der französischen Sicherheit verweigert wurde, trat es aus dem Völkerbund aus. Dadurch fühlte sich das Deutsche Reich moralisch berechtigt, sich selbst zu geben, was es brauchte

, ohne sich um die Einwendungen fremder Mächte zu kümmern. Heute ist die deutsche Rüstung da und sie kann ohne kriegerischen Angriff auf das Deutsche Reich nicht mehr aus der Welt geschafft werden. Dadurch ergibt sich eine völlige Ver schiebung in der außenpolitischen Lage. Das Deutsche Reich befindet sich heute gegenüber den Kleinstaaten im Donau- raume in einer mächtigen Stellung. Diese ist nicht nur in der Stärke seiner militärischen Rüstung, sondern auch in der seiner Bevölkerung und Wirtschaft begründet. Die Stellung

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Seite 3 von 10
Datum: 11.03.1936
Umfang: 10
Belastungen für den Frieden in Europa. \ Innsbruck, 11. März. Die plötzliche Einberufung des deutschen Reichstages und die dort abgegebenen Erklärungen des deutschen Reichskanzlers haben ungeheures Aufsehen und große Beunruhigung in Europa hervorgerufen. Die Artikel 42 bis 44 des Vertrages von Versailles über die 50 KUometer breite entmilitarisierte Rheinlandzone im Deutschen Reich sind praktisch aufgehoben und der Vertrag von Locarno ist einseitig vom Deutschen Reich gekündigt. Gleichzeitig

marschierten die deutschen Truppen im Rheingebiet ein. Damit wurde zweifellos eine außerordentlich kühne Tat gesetzt, die nicht nur über die Schranken bestehender Verträge hinweggeht, sondern auch schwerste Gegensätze zu den anderen Signatarmächten des Vertrages von Locarno schafft und die Beziehungen zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich einer fast unerträglichen Spannung preisgibt. Formal-rechtlich ist eine Reihe von Bestimmungen von Seiten des Reiches durchbrochen worden, die bisher

, daß Frankreich Sanktionen von Seiten des Völkerbundes gegen das Reich verlangt und daß es die Rheingrenze militärisch voll besetzt hat. Freilich scheint Frankreich kein Sonderunternehmen gegen das Deutsche Reich zu planen wie 1923 durch den Einmarsch in das Ruhrgebiet. Es folgt vielmehr dem Beispiel Englands in dessen Verhalten gegen Italien. Das Deutsche Reich ist nicht mehr Mitglied des Völkerbundes, und es kommt daher Ar tikel 17 der Völkerbundsatzungen in Frage, worin es heißt: „Bei Streitfragen

12 bis 16 zur Anwendung/' Bei Anrufung des Völkerbundes, dessen Müglied das Deutsche Reich wieder werden will, wären einige sehr heikle Vorfragen zu lösen. Wird sich das Deutsche Reich den Be stimmungen des Völkerbundes unterwerfen und eine Unter suchung über sich ergehen lassen oder wird das Reich erst in den Völkerbund wieder ausgenommen unter der Bedingung, daß die durch die Kündigung des Locarnovertrages geschaffene Rechtslage geprüft werde? Die Verhandlungen werden, wenn nicht andere Zufälle ein- treten

und Auftnerksamkeit. Schon bei den durch Barthou seinerzeit eingeleiteten Ver handlungen mit Rußland hat das Deutsche Reich auf die Ge fahren aufmerksam gemacht, die durch enge Einbeziehung Ruß lands in die mitteleuropäische Polüik heraufbeschworen wer den, und auf die Unvereinbarkeit mit dem Pakt von Locarno hingewiesen. Politisch konnte eigentlich das Verhallen der deutschen Reichsregierung keine Ueberraschung bilden, da sie zellgerecht ihre Auffassung bekanntgab. Die Ueberraschung bestand vielmehr

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