in der evangelischen Christuskirche (Saggen). Orgel. Ge- j fang, Geige; Thaddäus Hoftrüller, Augsburg, Kammersängerin. ! Berg-Brandmayr, Dr. Mnazzer. MlM« Will Met! Zum Bortragsaberrb des schlesischen Dichters. j Paul Keller kommt heute zu Ms, der Dichter des „Letzten -Märchens", der unsere tagesmüde Seele zur „Insel der Ein- i s a m e n" geführt, mit dem wir die wundersamen „Ferien vom rJch" verlebt. Persönlich wohl den meisten unbekannt, tritt er zum j erstenmal unter uns und doch grüßen ihn Tausende seit Jahren
, da stählten wir, daß Paul Keller nicht nur die „H e i m a t k u n st" mit echten Dichtungen bereichert, -sondern daß er auch allen, „die guten Willens sind," die wahre Hei- - mat der Seele, das dichterische Spiegelbild des Lebens, öffnet, j Aus dem tiefsten Wesen Kellers entstand sein Idyll „Das letzt« 'Märchen", in dem die Kindcrseele des Dichters den letzten Mär- j chentraum des Lebens in wundervollen poetischen Gesichten ausbaut : und in den Rahmen einer Fabukerkunst ohnegleichen einschlietzt, deren
, köstlichsten Schmuck die Blüten eines weltfrohen lebensgesättigten [ Humors bilden, der des Daseins Lust und Leid, seine Höhen und 'Tiefen, aber auch seine Schwächen mit goldenem Schimmer verklärt. Ein Romantiker des Herzens ist Paul Keller auch m seinen späte- ! ren Dichtungen geblieben; auf dem festen Grund der mütterlichen ' Erde ruhend, hat er für alle Lebenserscheimmgen den gleich klaren ä tiefdringenden Blick, ist mit der Natur und ihren Wundern so innig -vertraut wie mit den Geheimnissen
seinen Blick und sein mitfühlendes Herz zu, er hat im „Sohn der Ha gar" auch einem Heimatroman, die Tra gödie der Vaterlosen mtt erschütternder dichterischer Kraft gestaltet. Keller» Kunstmittel entspringen seiner Natur, sie halten sich dem modernen Hasten und Dränger nach eigenartigen Ausdrucksformen fern und erzielen dadurch, da Der Dichter fein inneres Schauen so klar und bildhaft wiedergibt, wie er es sieht, die ttefste Wirkung. Seit einem Jahrzehnt sammelt Paul Keller seine Freunde, di« wachsende
Gemeinde seiner Les-r in der „Bergstadt", als deren getreuer Türmer er den Wechsellauf des Lebens beobachtet. Auch während und nach den grauenrollen Krisgsjahren, die uns ja aller äußeren Güter beraubt haben, war Keller bemüht, seinem Volk die inneren unverlierbaren Schätze, den deutschen Idealis mus, den Glauben an die unzerstörbare innere Kraft, zu hüten und zu mehren. In seinem letzten Roman, in dem die Erschütterungen der mora. lischen Verwilderung der Nachkriegszeit nachzittern, zeigt