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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 30.07.1943
Umfang: 8
, daß die Wirklichkeit jeden Bericht, jeden Brief und jedes Vorstellungsvermögen übersteigt. Aber jedermann muß sich darüber im klaren fein, daß es schon die nächste Nacht sein kann, die ihn in die vorderste Front des Bombenkrieges rückt. Daraus ergibt sich eine klare Pflicht: vor sich selbst und der Gemeinschaft so vorbereitet zu sein, daß ein brennen des Haus oder ein verschütteter Keller keine neue und überraschende, sondern eine hundertmal durch dachte und längst erwartete Lage schafft. Die privaten Berichte

Gassen oder breite Straßen handelt. Vorsorgen! Die Vorsorge beginnt mit möglichst weitgehender Sicherung des Besitzes. Dinge, die jetzt entbehrlich, nach einem Totalschaden aber unentbehrlich sind, sol len in weniger gefährdete Gebiete zur Aufbewahrung geschickt werden. Sie auf die Nachbarschaft zu ver teilen, hat bei der immer bestehenden Gefahr von Flächenbränden wenig Sinn. Man soll nicht die Keller mit Möbeln und anderen Gegenständen überfüllen. Dies wäre eine falsche, unter Umständen sogar

sehr gefährliche Vorsorge, zumal bei Häusern mit nur ein oder zwei Geschossen, überhaupt bei leicht gebauten Häusern, weil die Ge fahr besteht, daß eine Phosphorbombe bis in den Keller durchschlagen kann und hier eine Nahrung finden würde, die dem Zeitungspapier beim Anzün den eines Ofens gleicht. An Möbeln, Teppichen, überhaupt Hausrat aller Art soll man Zettel mit der genauen Anschrift des Besitzers anbringen damit sich diese Gegenstände bei plötzlichen und uyrfangreichen Räumungen nachher wieder leicht

herausfinden lassen. Der Luftschutzkeller m vombenlrrieg Erdboden hinausreichende Teil der Kellerwand soll verstärkt sein, am einfachsten und besten durch Anschütten eines Erdwalles von mindestens einem Meter Stärke. Der Angriff Das Luftschutzgpäck muß so verstaut.und aufgestellt sein, daß es mit einem Griff in den Keller getragen werden kann. Es umfaßt die wirklich notwendigen Sachen, unter ihnen vor allem die Kleinigkeiten, die gern vergessen wer den: Zahnbürste, Haarklammern, Rasierapparat, ferner

Eßgeschirr und Eßbesteck — neben den gewichtigerem Dingen, die vom Sparbuch bis zu den Lebensmittelmarken reichen. Trinkwasser und Mundvorräte müssen in den Keller genommen werden. Sie können das Leben retten, wenn die Freilegung eines ver schütteten Kellers längere Zeit in Anspruch nimmt. Die Luftschutzkleidung der Frau soll möglichst wenig kunstseidenen und baumwollenen Stoff enthalten, weil diese Stoffarten leicht entzündlich sind und intensiv brennen. Schuhe mit Leder oder Holzsohlen sind anderweitig

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 14
Datum: 23.07.1919
Umfang: 14
, in deutscher Sprache vortragen und lernen. Außer den philosophischen sind nämlich alle Lehrbücher in deutscher Sprache abgefatzt. Wenn beim größten Buchhändler der Stadt, bei Kngler, eine Sendung deutscher Bücher ein langt, entsteht ein Gedränge wie in Wien um die jugo slawischen Kartoffeln. Amerika, England, Frankreich und Italien zusammen können Jugoslawien nicht das er- Gottfried Keller-Anekdoten. Am 19. Juli feierte di« deutsche Schweiz den 100.. Geburtstag ihres grössten Dichters: Gottfried Keller

. Aus dem Leben des berühmten Mannes er,zählt die schöne Samlung „Gottfried Keller-Anekdoten" (Schu ster und Loeffler, Berlin), die soeben in 11.. vermehr ter Auflage erschienen ist, n. <*. die folgenden Ge- schichtchen: Kellers Vaterlandsliebe. Kellers Vaterlandsliebe findet nicht nur in seinen poeti- iche» Werken, in seinem pfalmarttgen Vaterlandslied par kenden Ausdruck. Er verschaffte auch tm täglichen Leben sei ner Liebe zur Heimat volle Geltung und betätigte sie durch treueste Pflichterfüllung

wegdrückte. Ein andermal nmtzte er tu der allen Tonhalle Zeuge lein,, rvie an einem Nachbartische ein Deutscher sich tm Bei sein mehrerer Landsleute in Schinwfereien ttber Deutsch land und seine unfreien Einrichtungen erging. „Das Hab' ich mm satt," bemerkte Keller zu seinem Fremrd, stand auf. ging geradenwegs auf den Schreihals zu und apostro- vhierte ihn bedrohlich: „Wissen Sie, datz der ein Schuft ist, der im Ausland über seine Heimat schimpft!" Mangelhaftes Mnfikgehör Sei den Sozialisten. zks

war tn der Zett, da der Sozialismus auch in Zürich Wurzeln schlug. Jeden Sonntag zogen die „Genossen" mtt Trvmmelklang zur Stadt hinmcs, aufs Land, um tit der Woche wenigstens einmal die Seele die Schönheit der sreten Natur kosten zu lasten. — Als nun etnst all. der Tafelrunde Kellers »eaen des ExistenzreHdes Wh Mer „Mat-- «n» geseWhastsfetnd- lichen Partei" eine heftige Meinungsverschiedenheit aus brach und man schon Ruse wie: „die vermaledeiten Grüt- lianer" und ähnliche hören konnte, sprach Keller gelassen

dazwischen: „Recht hätten sie schon, wenn sie nur nicht im mer trommelten . . . !" Keller als Lobredner. Unvergeßlich blieb es allen Zuhörern, als gegen den Schluß des Bankettes zur Jubiläumsfeier des ihm be freundeten Theologen Alexander Schweizer sich endlich auch Keller erbob und mtt bezeichnender Einfachheit folgendes sprach: „Meine Herren! Es gibt, wenn ich recht sehe, zwei Sorten von Theologen: solche, die über dem lieben Gott, und solche, die unter chm stehen. Alexander Schweizer hat tnrmer

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 15 von 18
Datum: 22.02.1939
Umfang: 18
Kampf für Deutschland im Wüstensand „klufruhr !n Damaskus" — Lin Film vom Kämpfen und Sterben deutscher Soldaten Vera steht allein und ohne Geld in der tobenden Stadt: sie bezieh« das verlassene Haus ihres Onkels. In der Nacht vor dem Abmarsch Kellers kommen sich Vera und der junge Leutnant Keller näher. Als Vera erwacht, sieht sie Keller und seine Leute gerade das Haus verlassen. Veras bebende Lippen sprechen es wie ein Gebet: „Kamm wieder... komm wieder!" Dann geht Vera zur deutschen

Kommandantur und wird im Militärlazarctt als Krankenschwester eingestellt. Hauptmann Schulz läßt an die Fortbesatzung die letzte Ration verteilen. Im rechten Augenblick ist Keller zurück. Da komm! ein Telegramm vom Armeeoberkommando: Das Fort wird geräumt und in Brand gesteckt. Schulz zieht mit seiner Abteilung ab. Keller und Gerlach sollen, als Araber verklei- det, die aus Austenposten liegende Gruppe Hartiung erreichen und mit ihr Nachkommen. Treffpunkt soll Damaskus fein. Keller und Geilach finden

wird dabei tödlich verwundet. Keller hat einen Streifschuß erhalten. Der Aufruhr hatte die ganze Stadt ersaßt: aber trotzdem gelangen sie zur Komman dantur Am Totenbett des Hauptmanns Schulz stehen sich Vera und Keller gegenüber Es ist ein kurzes Wiedersehen. Keller übernimmt das Kommando und führt die deutschen Soldaten aus de> Stadt, ehe die Engländer einrücken. Von ihrem verbarrikadierten Fenster aus blickt Vera Keller nach... Die Engländer ziehen in Damaskus ein Sie brauchen nicht zu kämpfen

, ihr MaHch ist ein Triumphzug. Aber sie schaffen wenigstens Ruhe, sie übernehmen die Pflege der Verwundeten sowie den Schutz der Frauen und Kinder. Was geschah mit Keller und seinen Leuten? Das Rapport- buch der Truppe gibt uns die Auskunft. Die letzte Eintragung lautet: „Am 30. Oktober 1918 erreichte Leutnant Keller mit vierzehn Mann die deutsche Grenze." Leitnant Keller schlägt sich mit mehreren Kameraden durch das Sandmeer der Wüste ... Lin Nubens-Film Auf dem arabisch-syrischen Schauplatz

. Der Fahnenmast reckt die Kriegsflagge des deut schen Heeres in die brütende Sonne. Wütende Angriffe arabi scher Reiter wurden abgewehri. Aber die Besatzung muß Munition sparen und auch die Lebensmittel sind nahezu er schöpft. Hitzschlag und Ruhr dezimieren die kleine Truppe, die unter dem Kommando des Hauptmanns Schulz steht. Leutnant Keller erhält von ihm den Befehl, sich nach Da maskus durchzujchlagen. Unterwegs stoßen Keller und seine Getreuen aus eine seltsame Karawane. Dis Beduinen ergreisen die Flucht

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Seite 10 von 74
Datum: 21.01.1939
Umfang: 74
in den Rücken fall«« würden und sie im Geschützfeuer der ehe maligen Verbündeten verbluten müßten. Lawrences Wüsten- krteg ist freilich nicht der Inhalt des Films, das ist ein Thema für die Engländer, hier ist er nur Hintergrund und Aus gangspunkt der Handlung. Leutnant Keller schlägt sich durch In einem kleinen Außenfort der Wüste hält Hauptmann Schulz mit einer kleinen Mannschaft den ungestümen Ret- terangrifsen der Araber schon seit Wochen stand. Aber Munition und Lebensmittel sind knapp geworden

. Leutnant Keller wird mit fünf Mann nach Damaskus geschickt, ProviaM und Munition herbeizuschaffen. Unterwegs geraten sie mit einer arabischen Karawane in Kampf. Die flüchtenden Araber lasten Läßt Dir Husten keine fiuk Krstein-ßlockmalz hilft im Hu eine Gefangene zurück, eine junge Deutsche, deren Vater in Haifa von Arabern erschosten worden war. Notgedrungen müssen sie das Mädchen mitnehmen. Mit Waffengewalt er kämpfen sie sich in Dorat einen Platz im überfüllten Zug. In Damaskus geht alles drunter

und drüber. Plünderungen sind an der Tagesordnung. Der Onkel der jungen Vera Niemeyer, den sie aufsuchen wollte, ist geflohen. Keller schlägt sich zur Kominandantur durch und erzwingt von dem heimtückischen Exporthändler Moni, der auch mit den Gegnern Geschäfte zu machen scheint, die geforderte Menge Munition und Proviant. Während Vera zurückbleibt und im Militärlazarett Dienst tot, macht sich Keller sofort aus den Rückmarsch. Als Keller im Fort ankomint. trifft dort der Befehl ein: Das Fort

ist zu räumen und in Brand zu stecken. Keller soll mit Kroll die Gruppe Harttung vom Außenposten holen und sich dann mtt dem Haupttrupp Schulz in Wadi-el-Rad treffen. Aber Keller kann den Kameraden der Gruppe Hart tung nur mehr ein Heldengrab im Wüstensand errichten. Bei einem Ueberfall durch englische Flieger verlieren sie zu allem Unglück noch ihre Pferde. Aus seinem Marsch trifft Hauptmann Schulz drei nackte Männer in der Wüste: die letzten Drei von Wadi-elRad. Die Station wurde überfallen, die Besatzung

niedergemacht; da beschließt Schulz, sich direkt nach Damaskus durchzuschlagen. Schwarzfahrer in der englischen Kolonne Keller und Kroll erreichen das zerstörte Wadi-el-Rad und haben nur mehr für zwei Tage eiserne Ration. Es gelingt ihnen aber, als Schwarzfahrer mit einer englischen Kolonne weiterzukommen. Als sie entdeckt werden und fliehend wird Keller verwundet. Damaskus ist mitten im Aufruhr. B«im Einmarsch wird Hauptmann Schulz im Straßenkampf getötet. Keller, der sich zur Kommandantur durchschlagen

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Seite 5 von 12
Datum: 16.07.1940
Umfang: 12
." Zentral-Lichtspiele. „Der Tiger von Eschnapur." Triumph-Lichtspiele. „Polterabend." Löwen-Llchtspiele. Heute, 6.30 und 9.15: „Wenn Männer verreisen." Filmbühne Solbad Hall. „Das Ekel" mit Hans Moser. Gottfried Keller Ein Wort de» Gedenkens zu seinem 50. Todestag (16- Juli) Von Herbert Günther Es gibt ein Lob, das anmaßender ist als jeder Tadel. So wäre es unpassend, heute noch etwas über den dichterischen Rang Gottfried Kellers sagen zu wollen. Wer den „Grünen Heinrich" schrieb, den persönlichsten

und farbigsten deutschen Entwicklungsroman, die Novellen um die „Leute von Seld- wyla", deren Köstlichkeit unausschöpfbar ist, Erzählungen wie den „Landvogt von Greifensee" oder „Das Fähnlein der sieben Aufrechten", das lieblich fabulierte Sinngedicht, das er nach 15 Jahren der Unterbrechung heil vollenden konnte, die phan- tasiesprühenden „Sieben Legenden", die Keller selbst nur ein Schälchen Eingemachtes nannte, und nicht zuletzt seine Lyrik — muß der erst noch gepriesen werden? Freilich, Keller wußte

, von dem goldnen Ueberfluß der Welt!" Dennoch gibt es noch immer Literarhistoriker, die das Urteil verbreiten, es handle sich um Gedichte eines Prosa isten, weil Sangbarkeit und Melodie nicht ihre Haupteigen schaften sind, während schon ein so tiefmusikalischer Dichter wie Theodor Storm bei Keller „das reinste Gold der Lyrik" ge funden hat. Keller der Erzähler ist für uns ein Klassiker ge worden, für Keller den Lyriker gilt es also noch zu werben. Wir wollen heute nicht nach Kellers Entwicklung vom Maler

zum Dichter fragen. Die Frage, die uns bewegt, lautet: Was . verehren wir heute an Gottfried Keller? Es ist die Frage nach seiner Lebensauffassung, Weltanschauung, Haltung. Keller selbst hat bekannt: „Wer wollte am Ende ohne diese stille Grundtrauer leben, ohne die es keine rechte Freude gibt?" Aus dieser „stillen Grundtrauer" wuchs ihm sein Wunsch: „Den herbsten Kelch des Leidens will ich kosten, Halt mir das Glas, o Seelenttost Humor". Und der harmonische Ausgleich in einer äußerlich so knurrig

und stachlig wirkenden Persönlichkeit er scheint mir als sein Wesensmerkmal. Der Künstler Keller zeigt, daß handwerkliche Gediegenheit nicht Beschränktheit sein muß, ästhetisches Verantwortungsgefühl nicht Verblafenheit, unend liche Werktreue nicht Verfpieltheit. Seine Welt ist oft kauzig und doch nie abseitig, ihre Laune an der Vielfalt des Mensch lichen ist unersätzlich, aber sie verliert sich nie ins Nebulöse und Unwirkliche. Seine Güte bleibt immer kernig, sein Geist immer warm. Gottfried Keller

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Seite 3 von 10
Datum: 26.08.1943
Umfang: 10
aller Gattungen nicht mehr angenommen werden, auch nicht mehr in .. Von Or. ksiabolck Zenz Bei unserer Fahrt kreuz und quer durch das westdeutsche Industriegebiet, das in' besonderem Maße dem Luftterror der britisch-nordamerikani schen Bomber ausgesetzt ist, waren wir bestrebt, uns allerorts darüber zu unterrichten, wie die Zivilbevölkerung am besten den sie bedrohenden Gefahren begegnen kann. Wir sprachen mit Män nern des Einsatztrupps, mit Leuten, die im Keller verschüttet waren, mit anderen, denen

oder neues bereits vorhanden ist. Wer kein Kutter hat, muß mit dem Wenden warten, bis die nötigen Punkte der Reichskleiderkarte zum Futtereinkauf wieder frei werden. nicht in solchen Mengen verwandt, daß er in die Keller hineinläuft, oder Hochbunker — wie Ge rüchte besagen — zu einem Glutofen macht. In der Phosphorbombe ist dieser gefährliche Brenn stoff nur in geringer Menge enthalten. Sie be steht in der Hauptsache aus Benzin und Roh gummi. Explodiert die Bombe, die in' einem Hause mindestens

, denn dann sind sie ebenso unbrauch bar geworden, als wenn sie oben verbrennen wür den. Kopflosigkeit kann ein Unheil nur vergrö ßern, statt vermindern. Ist es dem Feinde gelungen, durch Maffenabwurf von Phosphor- und Brandbomben in einem Stadt teil tatsächlich einen Flächenbrand zu verursachen, so müssen die Keller rechtzeitig verlassen werden, auch dann, wenn es gilt, eine Feuerwand zu durch laufen. Damit man dies ungefährdet tun kann, macht man im Keller die Decken naß, in die man sich ein hüllt, man setzt

sich die Gasmaske oder eine Schutz brille gegen Qualm und Funkenflug auf oder hält sich ein nasses Tuch vor Mund und Nase. Im Keller eines brennenden Hauses zu bleiben, auch wenn der Aufenthalt dort zunächst weniger be drohlich erscheinen sollte, bringt ernste Gefahren. Die Hitze kann sich unerträglich steigern. Außerdem ver ursacht der Flächenbrand einen Feuersturm, weil er Sauerstoff zu sich heranreißt. Dieser Sauerstoff kann auch dem Keller entzogen werden, in den statt dessen die nicht wahrnehmbaren

, aber tödlichen Kohlenoxydgase eindxingen. . Also, wenn es not tut, hinaus aus dem Keller, auch wenn es die größere Mutprobe zu fein scheint, durch einen Flammenwall das Freie zu gewinnen. Wasser und Sand müssen — das wird uns immer wieder betont — in ausreichender Menge im gan zen Haus verteilt sein, auf den Dachböden, in den Zimmern, auf der Stiege, und vor allen Dingen im Keller. Wenn es in einer Stadt an vielen Stellen brennt und überall die Hydranten aufgedreht wer den, tritt Wassermangel

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Seite 26 von 36
Datum: 18.03.1904
Umfang: 36
- und Schreibwarengeschäft. MsLoßraM. KxpMLts 60.000 Nrlll erhielt bisher Apotheker Eugen M. Keller in Stuöica, Eerr»rake Wr. 242 ^Kroarien, betreffend sein vorzügliches Haus- und Volksmitt l: Kellers woiikrischendes MLan en- Essenzen-Alind mit der Schutzmarke „Elä-Akuid". Wegen Raummangels können hwr bloß einige derselben ver- öffentlicht werden: Herrn Eugen M. Keller, Apotheker in Stuöica, Centrale Nr. 242 (Kroatien). Ihr Fluid ist ein ausge eichneles Kausmittek

tznski in Agram gab über Kellers Kluid folgendes Zeugnis: Der Erfolg mit Feüer's ^littd und Pillen war sehr zufriedenstellend und zur weiteren Anwendung auf munternd. Ich habe selbe bei Uebelkeiten, bei kolikartigen Schmerzen, bei Magendrücken, bei Abführen rc. rc. mit gutem Erfolge angewendet. Herrn Eugen M. Keller, Stuöica, Centrale Nr. 242 (Kroatien). Ich wollte schon lange schreiben, daß Sie es in den Zei¬ tungen veröffentlichen sollen

, daß Ihr Fluid ausgezeichnet ist. Ich habe so viele Leiden gehabt, Gicht und Augenschwäche, Müdigkeit und Kopfschmerzen, Rnckenschmerzen, Schwäche und seit ich Ihr Fluid gebrauche, bin ich gesund. Ich kann es nur jedem Menschen Empfehlen. Hlaronin Geramö m. p. in Buzias. Herrn E. W. Keller in Stuöica Nr. 242 (Kroatien). Meine Frau hatte seit 2s Jahren eine offene Wunde auf dem Fuße, der Fuß war dick und geschwollen. Wir dachten schon, der Fuß

. Ich litt auch an rheumatischen Schmerzen und Frösteln im ganzen Leibe; seitdem ich Ihr Fluid gebrauche, bin ich wieder wohl und frisch. Neüfeld, bei Graz. Wart. Havs, Herrn G. W. Keller in Stuöica, Centrale Nr. 242. Eine Person bei uns hatte Krämpfe an Händen und Füßen, durch Ihr Fluid wurde der Kra cke in einer Stunde gesund: wir alle staunen, was für eine gute Wirkung Ihr Fluid hat. Bitte wieder fünf Dutzend. So schreibt Witwe Rosalia

, Seitenstechen, Zahnschmerzen, Fuß- und Handschmerzen, Hexenschuß, Angenschmerzen, Kopf¬ schmerzen, rheumatischen Schmerzen, Müdigkeit, und Vit" die schmerzhaften, geschwächten Körperteile gestärkt und ge¬ sund. Wirkt vortrefflich bei durch Luftzug, Verkühlung oder durch feuchte Witterung zngezogenen Schmerzen. Aas echte Keller s wohlriechende Pflanzen Essenzen Fluid mit der Schutzmarke „Ekla-Kluid^ muß auf allen Gebrauchsanweisungen und ans jeder Flasche tragen

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Seite 6 von 12
Datum: 25.10.1917
Umfang: 12
Kleid, ehe sie es Berta hingab. Pioch war leichter zu besänftigen. Das Bierglas voll Wachholderschnaps genügte. Wirklich, es genügte. Eine halbe Stunde später war er betrunken. Als der Freiherr erwachte, stand zweierlei vor ihm: das Frühstück — wirklich eine Satte saurer Milch nebst einem Butterbrot — und Keller, der Barbier. „2lh, Sie kommen mich zu rasieren, Herr Keller?" fragte, sich erhebend, Herr von Nohnsdorff, so liebenswürdig, wie er es überhaupt stets gegen Fremde, in letzter Zeit

aber speziell gegen Gemeinderäte war. „Wenn Sie gestatten, Herr Baron . . cntgcgnete Keller mit einer seiner eleganten Verbeugungen und packte das Besteck aus. „Noch einen Augenblick — pardon!" machte Herr von Nohnsdorff, eine leichte Handbewegung nach dem Frühstück hin. „Dch muß eine Kleinigkeit zu mir nehmen, ich habe einen Riesenhunger. Sie erlauben doch?" „Aber — ich bitte gehorsamst!" „Dürfte ich Ihnen derweile eine Zigarre anbieten?" Herr Keller machte seine zweite Verbeugung. Dann rauchte

! Doch wenn er das selbstbcstellte Frühstück fast unangerührt ste hen ließ, er, der sonst doch nicht an Appetitmangel litt — würden Henriette, Ulla und die Dienstboten nicht mer ken . . .? Ein rettender Gedanke blitzte in ihm auf. „Haben Sie bereits gefrühstückt, Herr Keller?" fragte er mit dem höchsten Aufwand von Leutseligkeit. „Ein wenig, Herr Baron!" „Hoffentlich nicht so stark, daß Sie mirs abschlagen wer den, an meinem, allerdings wie stets nur schr einfachen Dejenner teilzunehmen?" Herr Keller machte eine neue

, strahlende Verbeugung. Erstens tonnte wohl niemand die beiden Gläschen Char treuse und den Mund voll Zigarrenrauchs ein starkes Frühstück nennen, und zweitens — saure Milch aß Keller für sein Leben gern. , - „Also, ohne Umstände, lieber Freund!" erhob sich der Freiherr ebenfalls strahlend. „Genieren Sie sich lmr nicht und machen Sie reinen Tisch. Ich bin vollkommen ge sättigt!" Er drückte den „lieben Freund" an seine Stelle nieder und trat wie absichtslos an das Fenster neben der Tür, um hören

zu können, wenn jemand käme. Doch es kam niemand und Keller machte reinen Tisch. „Schade, daß es nicht mehr war!" dachte er, sich erhe bend und mit dem Handrücken die Bartkotelettes säubernd. „So, Herr Baron," sagte er dann laut, „wenn Sie be fehlen, können wir nun ans Einseifen gehenl" „Noch ein kleines Momentchenl" bat dieser, ohne den- seltsamen Ton des Wortes „Einseifen" zu beachtest, indem er die Türklingel in Bewegung setzte. Gleich darauf erschien Frau Henriette und ihre Augen schweiften etwas ängstlich

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Seite 2 von 10
Datum: 07.06.1940
Umfang: 10
wir wieder gesammelt und in der übli chen Weise auf zwei große Lastwagen verladen, die uns unter französischer Militärbedeckung nach A b b e v i l l e brachte, wo wir um 21 Uhr am 19. Mai eintrafen. Nach längerem Stehen wurden wir dann in eine in der Nähe des Gefängnisses be findlichen Rotunde gesperrt. Der Raum hatte eine ungefähre Größe von 5 mal 7 Metern, keinen Abort, kein Wasser, kein Licht und einige vergitterte Fenster. In diesem Keller blieben wir vom Abend des 19. Mai bis 20. Mai, 15 Uhr. Dann er schien

ein französischer Korporal mit mehreren Soldaten, riß die Kellcrtür auf und schrie „Bier Mann raus!" Wegen der Ueberfüllung des Raumes und des in dem Keller herrschenden Gestankes stürzte alles zum Ausgang. Der Korporal nahm die vier vordersten mit und schloß die Tür ab. Dann hörten wir Schüsse, und zwar der Schnelligkeit der Schußfolge und dem klang nach offenbar von einer Ma schinenpistole. Dieser Vorgang wiederholte sich auch bei den nächsten beiden Gruppen zu je vier Mann, die freiwillig aus dem Keller

traten. Nach der dritten Gruppenablösung sah einer von uns, der zum Fenster hochgeklettert war, daß diese zwölf Personen erschossen vor der Rotunde lagen. Nun wollte keiner mehr aus dem Keller heraus, so daß der Korporal jedesmal mit Bajonettanwendung vier Mann her ausholte, darunter auch eine Frau. Es brach eine Panik aus, man schrie und protestierte und verlangte — allerdings ohne Erfolg — einen Offizier zu sprechen, da wir ja sämtlich Ausländer seien. Als Antwort darauf flog eine Eierhand granate

in den Keller, die jedoch durch einen Elsässer aufge griffen und wieder zur Tür hinausgeworfen wurde, so daß sie erst im Freien explodierte. Nun baute ein Soldat ein Maschinengewehr vor dem Kellereingang auf, um uns alle im Keller abzuschießen. Es brach erneut eine furchtbare Panik aus, die Gefangenen warfen sich auf die Knie, schrien, beteten, betonten immer wieder, daß sie doch Ausländer und keine .^Boche" feien, schrien zum Teil „Vivo Io France!", worauf nun der Korporal wieder erschien und erklärte

, daß, wenn sich vier Mann freiwillig zum Erschießen melden, für die anderen ein Offizier geholt würde. hierauf meldeten sich tatsächlich vier Mann freiwillig, dar- unter der Deutsche aus Köln. Die vier wurden erschössen und dann verschloß der Kor poral die Tür unseres Gefängnisses und ging weg, um einen Offizier zu holen. Nach einer halben Stunde kam er wieder zurück mit einer Gruppe von 30 bis 40 Soldaten, die Keller tür wurde aufgeschlossen und wir mußten in vier Gliedern hintereinander vor der Rotunde antreten

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Seite 3 von 12
Datum: 21.07.1920
Umfang: 12
des Arbeitsausschusses berichtete dann ein Mitglied über die Brotpreiserhöhung. Seinen Ausführungen entnehmen wir, daß in der Vor woche der Arbeitsausschuß vom Landeswirtschaftsamte Gottfried Keller. Zum 30. Todestag des Dichters. Don Karl Paulin. Am 15. Juli 1800 schloß sich Gottfried Kellers schönheitsfrohes Auge für immer. Kaum ein Jahr vorher wurden zur Feier seines 70. Geburtstages aus allen deutschen Gauen Stimmen laut zum Preis des großen Schweizer Dichters dessen poetisches Schaffen schon da mals weit

der Nation wird, sollen di« Schranken fallen, soll Gottfried Keller allen, die guten Willens seiner Führung folgen, zum inneren Erlebnis werden. Als Sohn eines strebsamen Drechslers wurde Gottfried Keller am 19. Juli 1819 in Zürich geboren. Früh verlor er den Vater und verträumte von der Mutter viel sich selbst überlassen, seine Kindheit und erste Äugend, der Natur und ihren Stimmen mit früherwachten Sinnen zugewandt. Eines kaum verschuldeten Streiches wegen aus der Schule entlassen, wollt« der Knabe

Maler werden nahm zuerst bei einheimischen Meistern mangelhaften Unterricht und zog dann 1840 nach München um sich gründ licher ausznbilden. Dort erwachte unter dem mühsamen erfolglosen Ringen um die Malkunst der Dichter in dem jungen Schweizer, der fortan trotz aller Lebensnot, seinem inneren Gesetz folgend, aus eigener Kraft der Vollendung zustrebtc. Da di« Mittel verrannen und sich kein ^rotverdienst dem Kunst- beslissenen bot kehrte Gottfried Keller 1842 mit leeren Händen, doch reich

nach Hei delberg zu ziehen, wo er bis 1850 philosophische und historische Studien pflegt« und dann um seinen geistigen Gesichtskreis auszu- dchnen. nach Berlin wandert«. Di« sechs folgenden Jahrs brach ten Keller unter dem Druck wirtschaftlicher Entbehrungen die künst lerische Reife. In dieser Zeit entstand die erst« Fassung d«s „Grü nen Heinrich". An das eigene Erleben knüpfte Gottfried Keller die Entwicklungs geschichte seines Helden, umrahmte das innere Werden mit wunder vollen Heimats

auf dem Dorfe'. „Die drei gerechten Kammacher" sind di« kostbarsten Perlen dieses Schmuck kästchens — mit märchenhaftem Beiwerk, des Dichters genialer Blick verleiht ihnen zeitlos dauernden Wert. Auch der Staatsschreiber Keller mar als Dichter nicht müßig. 1871 erschienen die,schon kn Berlin entworfenen „Sieben Le, g e n d e n", ein Kranz der feinsten dichterischen Schöpfungen, Die mittelalterlichen Erzeugnisse frommen Legendenglaubers hat der Dichter mit dem Zauber seiner künstlerischen Anschauung

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Seite 6 von 16
Datum: 29.10.1921
Umfang: 16
in der evangelischen Christuskirche (Saggen). Orgel. Ge- j fang, Geige; Thaddäus Hoftrüller, Augsburg, Kammersängerin. ! Berg-Brandmayr, Dr. Mnazzer. MlM« Will Met! Zum Bortragsaberrb des schlesischen Dichters. j Paul Keller kommt heute zu Ms, der Dichter des „Letzten -Märchens", der unsere tagesmüde Seele zur „Insel der Ein- i s a m e n" geführt, mit dem wir die wundersamen „Ferien vom rJch" verlebt. Persönlich wohl den meisten unbekannt, tritt er zum j erstenmal unter uns und doch grüßen ihn Tausende seit Jahren

, da stählten wir, daß Paul Keller nicht nur die „H e i m a t k u n st" mit echten Dichtungen bereichert, -sondern daß er auch allen, „die guten Willens sind," die wahre Hei- - mat der Seele, das dichterische Spiegelbild des Lebens, öffnet, j Aus dem tiefsten Wesen Kellers entstand sein Idyll „Das letzt« 'Märchen", in dem die Kindcrseele des Dichters den letzten Mär- j chentraum des Lebens in wundervollen poetischen Gesichten ausbaut : und in den Rahmen einer Fabukerkunst ohnegleichen einschlietzt, deren

, köstlichsten Schmuck die Blüten eines weltfrohen lebensgesättigten [ Humors bilden, der des Daseins Lust und Leid, seine Höhen und 'Tiefen, aber auch seine Schwächen mit goldenem Schimmer verklärt. Ein Romantiker des Herzens ist Paul Keller auch m seinen späte- ! ren Dichtungen geblieben; auf dem festen Grund der mütterlichen ' Erde ruhend, hat er für alle Lebenserscheimmgen den gleich klaren ä tiefdringenden Blick, ist mit der Natur und ihren Wundern so innig -vertraut wie mit den Geheimnissen

seinen Blick und sein mitfühlendes Herz zu, er hat im „Sohn der Ha gar" auch einem Heimatroman, die Tra gödie der Vaterlosen mtt erschütternder dichterischer Kraft gestaltet. Keller» Kunstmittel entspringen seiner Natur, sie halten sich dem modernen Hasten und Dränger nach eigenartigen Ausdrucksformen fern und erzielen dadurch, da Der Dichter fein inneres Schauen so klar und bildhaft wiedergibt, wie er es sieht, die ttefste Wirkung. Seit einem Jahrzehnt sammelt Paul Keller seine Freunde, di« wachsende

Gemeinde seiner Les-r in der „Bergstadt", als deren getreuer Türmer er den Wechsellauf des Lebens beobachtet. Auch während und nach den grauenrollen Krisgsjahren, die uns ja aller äußeren Güter beraubt haben, war Keller bemüht, seinem Volk die inneren unverlierbaren Schätze, den deutschen Idealis mus, den Glauben an die unzerstörbare innere Kraft, zu hüten und zu mehren. In seinem letzten Roman, in dem die Erschütterungen der mora. lischen Verwilderung der Nachkriegszeit nachzittern, zeigt

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Seite 2 von 14
Datum: 19.08.1922
Umfang: 14
. Die beiden Brüder hatten tm Juni mit ihren Freundinnen in der Wohnung der Josep Ge lage Wgehalien. Einem der Gelage hatten nicht weniger als zwanzig Personen beigewohnt. Oberst Lüigerrdorf wurde ebenfalls in Hast genommen. Inwieweit die beiden Brüder in die Mordaffäre verwickelt sind, ist bis zur Stunde noch nicht bekannt. Vor einigen Tagen war aber tn Graz eine Einbrecher- ban-de verhaftet worden, der der Uhrmachergehitfe Franz Reich, der ehemalige Oberleutnant Franz Keller und der angebliche

Holzhändler Bruno Steiner angehörten. Im Zusammenhänge damit wurde noch eine gewisse Rosa Robinson und die Gattin Steiners in Hast ge nommen. Steiner war mit der Josep gelegentlich einer Wohnungsiransaktion bekannt gewordem Als er nämlich erfahren hatte, daß die Josep ihre Wohnung verkaufen wollte, begab er sich in diese Wohnung unter -dem Vor wände, daß er die Absicht habe, die Wohnung zu erwer ben. Er hatte dann mit Keller den Mordplan mrsgeheckt und die beiden haben die Josep in ihre Wohnung. Red

- tenbachgasse 7, eingeladen. Dies war schon gegen E:rde Mürz. Die Mordpläne Hütten schon damals zur Ausfüh rung gelangen.sollen-, doch haben Keller und Steiner da mals davon Abstand genommen. Am 8. April begab sich die Josep wegen des Wohnungs- kanfcs nochmals zu Steiner, und an diesem Tage wurde der Mord vollbracht. Nach Angabe des Steiner sei die Frau in seinem Zimmer erwürgt worden. Die Leiche habe er in die S chubla de des-Diwans gelegt und -er selbst habe einige Nächte auf diesem Dt - rvan genächtigt

. Am zweiten Tage nach der Tat wurde die Leiche im Badezimmer zerstückelt, wobei alle::: Anscheine nach auch Keller mitgeholfen har. Die Leiche sollte dann in einem Rucksack weggeschafft wer den. Da sie darin nicht Platz fand, Hai Steiner den Runrpf noch weiter zerstückelt und die Leicherfteile in einer in seiner Wohnung befindlichen Marmorsäule v er - steckt. Nach einer weiteren Mitteilung des Steiner und Keller bei ihrer Einvernahme war auch ein gewisser Georg N e u ö a an der Bluttat beteiligt

, der in Birkfeld mit Steiner einen Holzhandel betrieb. Die Polizei nahm ihn dort fest und überstellte ihn nach Graz. Nach längerenr Leugnen schritt Nenda zu einem Geständnis und gab an, daß Steiner und Keller den Mord gemeinsam verübt Haben. Frau Josep' sei wegen des Wohnungskaufes un gefähr zehnmal in die Wohnung Steiners gekommen und immer wieder wollten Steiner und Keller die Frau Josep bei diesen Besuchen ermorden. Sie versuchten ein mal die Frau Josep mit Morphium zu vergiften. Das Gift wirktp jedoch nich

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 16
Datum: 20.09.1941
Umfang: 16
verschnürt, nach Kittilä transportierte... (ipr.) Duell im Keller / mu „ R Die Senorita hatte einen breiten, rotgemalten Mund. Sie war schmal wie eine Schlange und blauhaarig, mit einer roten Orchidee unterm linken Ohr. Ihre Hände sahen aus wie kleine, neugierige Tiere. Beim Tanzen spielten sie bei uns auf der Schulter. W.ir zitterten alle ein bißchen vor der Senorita. Sie saß seit zwei Abenden in unserer Bar. Seit der Zeit trugen wir die Reitstiefel geputzt, das Haar gescheitelt, und wir waren alle fein

Panther an die Gurgel, wir rissen sie auseinander, Tische fielen um. Es wurde plötzlich still, und die Senorita blies spöttisch diesen Hitzköpfen den Rauch ins Gesicht. Und wir beschlossen alle, daß es sehr ernst sei und die beiden sich schießen mühten, wie es der alte Brauch der Urwaldläufer ist. Dann nahmen wir ihnen die Pistolen ab und gingen feierlich hinaus. Draußen im Haus der E. A. B. machten wir Licht und stiegen in den Keller hinab. Er war feucht, modrig und leer, kein besonders guter Keller

. Wir warfen Sandsäcke von außen gegen die Fenster, da lief eine Ratte davon. Haqui schlug sie am Brunnen tot. Aber den Hitzköpfen zogen wir die Röcke aus, sie zitterten vor Blutdurst und schnauften. Sie waren von der Frau glatt verrückt gemacht worden. Dann zählten wir für jeden zwölf Patronen ab, stellten die Männer in zwei gegenüberliegende Ecken und löschten unsere Lichter. Der Keller war stockdunkel. Gut. Jetzt gaben wir jedem seine Pistole zurück, verriegelten die Bohlentüre von außen und rannten

die Treppe hinauf. Wir wußten, daß man im Keller nicht die Hand vor den Augen sehen konnte. Aber die beiden Gegner mußten inzwi schen'bereits ihre Pistolen geladen haben, denn es knallte plötzlich. Jetzt sprangen sie unten bei völliger Finsternis im verriegelten Keller herum, entschlossen zur Vernichtung, und drückten auf den anderen ab. Wir wußten, daß Pedro eine Fliege von einem Eukalyptusbaum schießen konnte, und Pablo pflegte hochgeworfene Dollars zu durchlöchern

, und die beiden rasen den Männer wälzten sich im dunklen Keller herum. So weit können Männer kommen, die eine Frau wild ge macht hat, aber wir fanden, es fei reichlich weit. Die Nacht war dunkel und regnerisch. Wir lauschten, mit dem Ohr an die Außenmauer gelehnt, und plötzlich hörten wir Schritte, die auf der Straße näher kamen. Teufel, es war die Senorita, und sie hing am Arm des Ingenieurs. O verdammt! Sie hing am Arm des Ingenieurs! Wir standen wie aus Stein. Natürlich der Ingenieur! Und die beiden

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 13.08.1942
Umfang: 10
er, und alle fühlen wie' es in ihm brennt, sehen wie es feucht in den Königs Augen aufglänzt, „ich danke euch. Alles fei vergessen... Ihr seid wieder meine braven Soldaten, auf die ich stolz bin, Die ganze Armee soll es wissen." Anekdoten um Gottfried Keller Erzählt von Josef Lang Einmal ging Gottfried Keller beschwingt nach Hause, als ihm ein ebenfalls angeheiterter Student entgegenkam, der sich vor Keller 'aufbaute und sach lich' se'ststellte: „Es ist doch kurios: Ihnen geht der Wein in die Beine

und mir in den Kops!" „Das ist gar nicht kurios, junger Mann!" sagte Keller grollend. „Jedem geht der Wein in den Kör perteil, der bei ihm am schwächsten entwickelt ist!" * Eines Tages erhielt Gottfried Keller den Besuch eines Verwandten, der ihm gar nicht recht war. Miß mutig schleppte er ihn durch die Stadt, zeigte ihm die Sehenswürdigkeiten und nahm ihn endlich, weil er nichts weiter mit ihm anzufangen wußte, mit in sein Stammlokal. Es war am späten Nachmittag, die Lampen waren noch nicht angezündet

, so daß es in dem Gasthaus ziemlich dunkel war. Das veranlaßte den Verwand ten zu der Feststellung: „Potzdonner, hier ist es dunkel wie in einer Kuh!" „Das kann nur ein Kalb beurteilen!" bemerkte Keller ärgerlich. * Gottfried Keller saß gern und lange beim edlen Rebensaft. Oft geschah es, daß er erst beim Schein der Morgensonne seine Schritte heimwärts lenkte. Eines Abends erschien er plötzlich mit einem gro ßen Koffer in seinem Stammlokal. Darob allseitiqes Erstaunen. Man fragte ihn, ob er noch zu so spater Stunde

verreisen wolle. Keller lächelte vielsagend: „Mitnichten, liebe Freunde! Nur eine kleine List von mir: Wißt ihr, es ist mir immer so peinlich, wenn ich morgens in der Frühe heimkomme und die Leute sehen mich so strafend an. Wenn ich nun aber einen Koffer trage, werden sie glauben, ich käme von einer Reise. Und sollte ich, was ja auch einmal voriommen kann, einmal etwas schief gehen, so werden sie gewiß denken: Ach Gott, was muß der arme Keller doch für eine schwere Last in seinem Koffer

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 14
Datum: 16.12.1935
Umfang: 14
Gerätewettkamps Innsbruck—Reutte. JTV. gewinnt knapp mit 413*4 : 40854 Punkten. Innsbruck, 16. Dezember. Der am Samstag, den 14. d. M., durchgeführte Rückkampf JTV. — „Iahn"-Reutte sah den JTV. wohl als Sieger, das knappe Ergebnis zeigt aber, daß die Reuttener als g l e i ch- wertige Mannschaft anzusprechen sind. Nach herzlicher Begrüßung der Gäste durch den Vorstand T s ch o n e r gab Turnwart Ott Erläuterungen über Wertung der Hebungen und stellte die Mannschaften vor: Reutte: Reiter, Keller

Anton, Keller Alfons, Lipp, Schmidhofer, Hornstein, Albinger. JTV.: Käferböck, Elsässer, Auer Sepp, Auer Andrä, Pilser, Viehweider, Danner. Das Barrenturnen zeigte Albinger und Danner mit je 18% Punkten als Beste, Danner hatte im Handstand- wechsel kleine Unsicherheiten, Albinger konnte seine sehr schwie rige Uebung nicht ganz rein bringen. Viehweider mit 18*4 Punkten war, was sichere und saubere Ausführung be traf, erwähnenswert. H o r n st e i n und Schmidhofer büßten durch schlechte Abgänge

wertvolle Punkte ein. Schön brachte Pilser ''eine Uebung, nur der Abgang (Kreiswende) zeigte seine Tücken. Gute Arbeit sah man noch von Keller Anton, Auer Sepp und Elsässer. Auer Andrä fing ver heißungsvoll an, man sah schwierige Teile gut geturnt, doch zum Schluß verdarben hastige Arbeit und schlechter Abgang den guten Eindruck. Ergebnis beim Barrenturncn: Innsbruck 101*4, Reutte 97% Punkte. Eine ungelöste Angelegenheit sind noch immer die F r e i- Übungen für die meisten Turner. Rhythmisch oder straff

. Hornstein, Viehweider, Schmidhofer, Auer Sepp, Keller Anton turnten sicher und ge- Innsbrucker Athletikklnb - Innsbruck, 16. Dezember. Der Zufall der Auslosung hat es ergeben, daß am gestrigen Nachmittag gerade das eirtscheidende Spiel zwischen den bei den Meisterschafksanwärtern Sportklub und IAC. als ab schließende Meisterschaftsbegegnung der Herbstrunde zur Aus tragung kam. Es ist nur schade, daß dieses Schlagerspiel erst in diese Jahreszeit fiel. Sportklub — IAC. 2:2 (1:2). Das Spiel mußte

es also schon 1:0 für den IAC. Jetzt wird auch der Sportklubsturm warm und Lair inuß öfters cingreifen. Ein Hands im Strafraum des IAC. wird nicht gegeben, Neu- rauther kümmert das wenig, er erhascht blitzschnell das Leder nau. Beste Note Albinger mit 19*4, Auer Andrä 19, Hornstein und Danner 1854, Pilser und Keller Anton 13*4 Punkten. Ergebnis bei den Freiübungen: Innsbruck 106, Reutte 104*4 Punkte. Hatte bei den beiden vorhergehenden Uebungen der JTV. ein leichtes Uebergewicht, so zeigten

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 28.04.1922
Umfang: 8
statt. Wends 8 Uhr im Probesaale. zum Ksllsrfenster hinaus. Johann stieg gewöhnlich ein, Daniel machte den Aufpasser und empfing di« Diebrbeuts. Diesmal wr» kauften sie di« gestohlenen Lebensmittel im Orte selbst an eine Frau, der sie erzählten, sie hätten di« Sachen gegen Stoff «ingetauscht. De» Erlös, zirka 30.000 K, haben sie geteilt. Run Limen die Dieb« nach Strengen. Dort stiegen sie in den K«ll«r des Konrad Kepler und stahlckN 8 Kilo Käse und 2 Kilo Aexfel; datm kam der Keller des Bauern

Johann Senn an die Reih«, dem sie 4 Leibe Alpenkä?«, 10 Kg. Lutter, 3 Kg. Grauen Käs« und Ziegenunschlitt, olles zusammen im Werte von 60.000 K, entwendeten. Daraus verlegten sie ihre Einbrüche ins Kanus« r t a l. Dom 11. auf den 12. November verübten pe einen'Einbruch bei einem Dauern in O b « r f a! l bei P r u tz, wo sie Uhren, Schuh« und Le bensmittel Mid beim Bauern Auer durch Einsteigen in den Keller 4 Kg. Butter stahlen. Die Uhren und Schuhe haben di« Dieb« spater beim „Meraner" in Innsbruck

verkauft. Am nächsten Abend sttegen die Dieb« in Nieder-Faggeo in den Keller des Bauern Regensburger ein und entwendeten dort 2 Kg. Butter und Zucker. In der Nacht vom 16. auf den 17. November stiegen die beiden Dieb« durch das Küchenfenster in di« Speisekammer des Bauern Maas am Kaunferberg und trugen 20 Kg. Selchfleisch und ein Messer davon. Bei diesem Diebstahl scheint sich der jüngere Wenzel an der Harw verletzt zu haben. Er reiste zur Behandlung der verletzten Hand in die Heimat nach Reutte

. Nun ging Daniel allein dem verbrecherischen Handwerk nach und wandte stch nach St. Anton am Arlberg- Dort stieg er in der» Nacht vom 27. auf dem 28. November bei den Geschwistern Schweiger in den Keller ein und entnahm dort 5 Kg. Butter, 5 Kg. Schweineschmalz, 7 Laib« Käse, 25 Eier, int Gesamtwert« von 40.000 K. Dies« Diebstähle ausgefuhrt zu haben, geben beide Angeklagten im wesentlichen zu. Sie verantworten sich mit Notlage. Das Urteil lautet«: für Daniel Wenzel auf vier Jahre und fiir Johann Wenzel

«. Vom 1. auf den 2. November verübten sie einen Einbruch im Keller de» Bauent Zangerl in Flirsch und stahlen dort 8 Kg. Schmalz, ■A Kg. Butter, 3 Laib Alpenkäs«, 3 Kg. Grauen Käs«. Ziegenunschlitt >md «inen Laib Brot. Die Dieb« fuhren dann nach Innsbruck, ver kauft«» die gestohlenen Lebensmittel um 19.060 tt und fuhren am gleichen Abend nach Pia ns, um dort neu« B«ute zu machen. Dort entwendeten sie aus dem Keller des Bauern Vinzenz Kolb 4 Kg. Schmalz, 4 Kg. Käse und Brot. Dann sttegen sie in den Keller des Bauern

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Seite 5 von 10
Datum: 28.09.1943
Umfang: 10
. Auch der Tormann bot eine gute Leistung. Bei den Silzern führte Elio den Sturm ausgezeichnet, durch feine Vorlage konnte Waldegger allein vier Tor» erzielen. Das fünfte und schönste Tor schoß Gredler. In der Halbreihe war Kluibenschädel ein erfolgreicher Abwehrspieler. Ein öeutfches Erfinöee/diidilal ljunöeet Jahve fiolwapiev , Vor genau hundert Jahren, am 22. Sep tember 1843, glückte dem deutschen Weber Friedrich Gottlieb Keller aus Hainichen im Erzgebirge die umwälzende Erfindung des druckreifen Holzpapiers

, ohne das die Her stellung von Büchern und Zeitungen nicht denkbar ist. Dem Weber Friedrich Gottlieb Keller hatte die Natur keine materiellen, doch umsomehr geistige Gü ter in die Wiege gelegt. Er war nicht nur einer der tüchtigsten Arbeiter an seinem Webstuhl, sein reger .Geist beschäftigte sich auch ständig mit Erfindungen in der Textilwirtschaft, Erfindungen, die allerdings niemals realisiert wurden, weil dem armen Weber die Mittel und die Möglichkeit fehlten, sie zu ver vollkommnen und anzumelden

. Das Schicksal wies ihn aber aus einen Weg, den er zu Ende gehen konnte und der ihn zum Ziele und die Menschheit zu einer wichtigen technischen Errungenschaft führte. An einem Sommertage im Jahre 1840 beobachtete Keller nämlich Kinder bei der Herstellung von Ket ten aus Kirschkernen. Die' Kerne wurden dabei in die Vertiefungen eines Holzstückes gepreßt und ge schleift. Dabei bildete sich ein Tropfen, der wie Milch aussah und trocknete. Dadurch verwandelte sich der Tropsen in Papier, in Papier, das aus Holz

erzeugt worden war. Keller ritte sofort nach Hause' und schloß sich ein, um ungestört über das Gesehene Nachdenken zu können. In eineiy engen dunklen Raum wurde der Gedanke der Erfindung des Holz papiers geboren. Drei Jahre mußten freilich vergehen, bis er Wirk lichkeit wurde, drei Jahre unermüdlicher, oft geschei terter, immer wiederholter Versuche, die den Weber an den Rand eines Nervenzusammenbruches brach ten und die schließlich doch von Erfolg gekrönt wa ren. Am 20. September 1843 schliff Keller

auf einem Schleifstein eineinhalb Zentner Holz. Als er die ab- gefallene Masse mit Wasser vermengte, stand er vor der beglückenden Tatsache, daß aus diesem Stofs Papier hergestellt werden konnte. Er brachte das geschliffene Holz zu einer Papiermühle, die unter Zusatz von Lumpenabfällen Druckpapier erzeugte, das erste Druckpapier aus Holz erdacht und erfunden von einem armen deutschen Heimarbeiter des Erz gebirges. Keller unterbreitete seine Erfindung den damali gen sächsischen Staatsbehörden. Die Antwort

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 14
Datum: 15.10.1917
Umfang: 14
nichts mit der Anna?" fragte Mose bei der letzten. Er machte ein entrüstetes Gesicht. „Aber, ich bitte Sie! Die Anna ist ja häßlich' wie die .Nacht!" Sie seufzte mit lächelndem Munde und duldete es. daß «r sie im Hausflur küßte. „Und wann sehen wir uns, Fräulein Rose?" „Nun denn, böser Mensch — heute nach dein Esten. Niemand ist dann in der Wirtsstube!" Sie verschwand. Er warf ihr Kußfinger nach. Gleich dar auf fuhr er erschreckt herum. „Was machen Sie denn, Herr Keller?" war eine scharfe Stimme hinter ihm ertönt

. „Endlich habe ich Sie auf Mischer Tat ertappt!" Anna Mertens war aus dem Hause ihres Vaters ge treten, um Brot zum Backofen Au bringen. Keller faßte sich schneit. Was nun folgte? Er hatte nichts mit Rose Ruck. Er half Anna Mertens das Brot in den Ofen schieben. Er ging nur deswegen so oft in den Krug, um in Aennchens Fenster blicken zu kön nen. Rose Ruck war ja häßlich wie die Nacht. Er würde nach dem Esten, wenn Papa Mertens schlief, zu Aennchen in den Garten kommen. Er war der Glücklichste der Sterb

- ilchen. Und im Hausflur küßte er Aennchens schwellende Lippen. „Ein verfluchter Schwerenöther!" schinunzelte Josias. „Der wäre imstande, und . . . Und plötzlich beugte er sich weit aus dem Fenster. „Keller! Herr Keller! Haben Sie einen Augenblick Zeit?" Keller fuhr herum und lüftete mit einem liebenswürdi gen Lächeln den Zylinder. „Für Sie, Herr Lucknow, zwei!" „Es ist seltsam!" sagte Josias, als Keller vor ihm stand. „Haben Sie es auch schon bemerkt? — Wir haben kein ein ziges hübsches Mädchen iin

Dorfe!" Edmund Keller sah verwundert zu ihm auf. „Kein hübsrbes Mädchen?" „Nein! 5 . -men Sie nur beispielsweise Röschen Ruck oder Annchen Mertens. Häßlich wie die Nacht; nicht wahr?" Der Barbier wurde plötzlich rot und dann blaß. „Sie wisten, Herr Lucknow?" stammelte er verwirrt. „Aber ich versichere Ihnen, es ist alles ganz, ganz harm los!" „Wozu dann aber diese Schwindeleien?" Der „Engländer" warf einen schmachtenden Blick nach der Decke des Zimmers. „Mein Gott, ich habe ein zu empfängliches

Keller lachte und schlug Schaum. Er fühlte sich sicher: wenn der Alte jemand duzte, war der Himmel wolkenlos! „Und wie bezahlst du deine Lieferanten?" fragte Josias dann während des Rasierens. „Ruck, Mertens, SrGck macher Bolze?" Keller zuckte die. Achseln. „Ja, mein Gott . . . ." „Ah so! Das nennst du von der Liebe leben! — Und deine Zylinder?" „Noch von drüben, Herr Lucknow!" „Auch aus Amerika? Auch solch ein Liebesleben?" (Fortsetzung folgt )

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Seite 5 von 12
Datum: 01.08.1940
Umfang: 12
wieder!" kreischte Whooley. „Die Teufel! Keinen Augenblick lassen sie uns in Ruhe! Schnell, George, hilf mir in den Keller! Du weißt, meine verdammte Gicht." „Ich soll dir helfen, einem Menschen, der mich unglücklich macht?" Whooley drückte wie irrsinnig auf den Klingelknopf. „Wo Jim nur wieder steckt! Verfluchtes Gesindel! Keiner kommt!" „Die Leute sind natürlich im Keller", lachte George. „Ich gehe ebenfalls in den Keller. Auf Wiedersehen, Onkel, nach dem Angriff — wenn du dann noch leben solltest." „George

, mein lieber Neffe, mein Junge — ich flehe dich an, so hilf mir doch! Siehst du denn nicht, wie hilflos ich bin — ich armer alter Mann!" „Versprichst du mir, noch in dieser Nacht dein Testament zu machen und mich zu deinem Allcinerben einzusetzen? Und zugleich auf Eliza zu verzichten?" „Ja, auf mein heiliges Ehrenwort! Ich schwöre es dir feierlich!" „Gut, dann komm!" Sie faßen im Keller. In einem entfernteren Winkel hockten der Koch, der Diener und der Chauffeur. „Mein Gott, wie das kracht!" kam es dumpf

, dann entstand Ruhe. Der Angriff war vorüber. George schleppte seinen bebenden Onkel aus dem kalten Keller in das angenehm durchwärmte Zimmer zurück. „Soll ich jetzt den Notar benachrichtigen." Whooley warf seinem Neffen einen wütenden Seitenblick zu. „Gib mir Wein!" George tat es. Der Alte leerte hastig ein Glas. „Und jetzt den Notar?" wiederholte der Neffe feine Frage. „Ich brauche keinen Notar! Ich lasse mir nichts abtrotzen!" „Du ziehst also deine feierliche Zusage zurück, die du unter deinem Ehrenwort

abermals das Heulen in den Lüften. Der Alte fuhr heftig zusammen und stieß einen wimmernden Schrei aus. Das Glas fiel ihm aus der zitternden Hand und zerklirrte auf dem Boden. „Herrgott, da sind die Deutschen wieder! Schnell in den Keller!" George aber hatte inzwischen umgeschnallt und griff zu seinem Käppi. „Diesmal gehe ich allein in den Keller!" lachte tt höhnisch. „Sieh zu, wie du hinunterkommst, du Lügner und Betrüger!" „Aber ich habe ja nur einen Scherz gemacht, lieber Junge! Was ich dir vorhin

in sich ein. (ttsä.) „Ja. Diesmal scheint es mit dir ein schlimmes Ende zu nehmen. Warum wohnst du auch neben einer Flugzeugfabrik?" „Kann ich dafür, daß sie die Fabrik dicht neben mein Anwesen gebaut haben? Die Deutschen haben es gerade daraus abgesehen —" „Ha — und jetzt haben sie die Fabrik getroffen! Siehst du den Feuerschein, Onkel? Jetzt ist es höchste Zeit, um in den Keller zu kriechen. Auf Wiedersehen!" „Aber George — George — Neffe — mein lieber Junge —" schrie der Alte. Da schmetterte die Türe

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Seite 29 von 36
Datum: 01.06.1912
Umfang: 36
Worzikowsky v. Kudratitz, Frau H. Gerlich, Frau Direktor Keller, Anna Schwadinger. 19. Bezirk (Hofgarten): Emmy Greil, Grete v. Larcher, Thea David. Hilda und Margarete v. Schu¬ macher, Herta Kapferer, Mitzi Gostner, Frida Freiin v. Hohenbühel. Der Brrrtto-Cr trag in den einzelnen Bezirken ist folgender: 1. Rang, 5. Bezirk, Standort Firma Hörtnagl, mit 3663.54 X; 2. 18. Bez. Handelsakademie (1246.95 und 1000 X Spende der Familie Fischer) 2246.95

Diebstahls vorbestrafte, 1890 in Oberaudorf in Bayern geborene, nach Hopf¬ garten zuständige Taglöhner Josef Walin er hatte stch vorgestern zum neuntenmale wegen Diebstahls vor dem Strafsenate des Innsbrucker Landesgerichtes zu verantworten. In der Nacht vom 16. auf den 17. April drang Wallner durch den Stall in das ver¬ sperrte Haus der Therese Pirchmoser in Vordertieirsee ein, durchsuchte Stube und Keller und stahl 6 Kilo¬ gramm Butter, Rum

auf die schweren Vorstrafen wegen Diebstahls und auf die offenbare Unverbesserlichkeit zu 15 Mo¬ naten schweren Kerkers, verschärft durch einen Fast¬ tag vierteljährlich und zum Schadenersätze an die Bestohlenen. (Ein mißglückter Dieb st ahlsversuch.) Als die im Gafthause des Karl Braun in Hall ange- stellte Küchenmagd Marie Berchtold am 1. Mai nach¬ mittags den Keller betrat, um Lebensmittel hinauf¬ zuschaffen, erblickte sie zwei, durch ihren Eintritt

anscheinend unangenehm überraschte Männer, die auf die Frage, was sie im Keller zu suchen hätten, ant¬ worteten, sie seien vom Spediteur Florer beauftragt worden, ein Faß Wein in den Keller zu bringen. Dss Mädchen forderte die beiden auf, zu warten, bis sie den Wirt perbeigeholt hätte. Als sie zurückkam, waren aber beibe Männer verschwunden. Dagegen stand eine etwa 25 Liter fassende Flasche mit Apfel¬ schnaps, die früher auf einer Stellage

. Im Keller waren außer der Flasche mit Apfelschnaps noch vier weitere Flaschen mit Schnaps und fünf Flaschen Cham¬ pagner gewesen, die von den beiden mit Leichtigkeit hätten mitgenommen werden können. Beide hatten sich daher wegen des Verbrechens des versuchten Diebstahles vor dem Strafsenate des Innsbrucker Landesgerichtes zu verantworten. Beide gaben bei der Hauptverhandlung an, ein Unbekannter habe sie beauftragt, aus dem Keller Florers ein Faß

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Seite 10 von 12
Datum: 07.06.1937
Umfang: 12
in Linz hatte sich der 52jährige Bundesbahnpensionist Friedrich Keller aus Leonfelden wegen Verbrechens des Betruges durch Erstattung einer falschen Zeugen aussage zu verantworten. Im August des Jahres 1936 beendete in Leonfelden Hofrat Nusko feine Sommerfrische und da wurde ihm eine Abschiedsfeier veranstaltet. Bei solchen Abschiedsfeiern geht es begreiflicherweise immer feuchtfröhlich zu. Auch in Leon seiden wurde es Mitternacht, die Teilnehmer waren alle guter Stimmung. Der Fleischhauermeister

auf der Schwelle stehen. Frau Richter war etwas ungehalten über den Empfang und sagte den Herren, sie mögen doch Ruhe geben, sonst werde ihr Kind wach. Und die Herren entfernten sich sofort wieder. So wird dieser nichts sagende Vorfall von den drei Beteiligten und Frau Richter geschildert. Und nun kommt die Komplikation. Die Schwagcrleute der Frau Richter, der Bundesbahnpensionist Friedrich Keller und seine Frau Juliane, wohnen im angrenzenden Haus. Da die Frau Keller zu dieser nächtlichen Stunde gerade

Entrüstung stieg sie eiligst von der Leiter, hotte ihren Mann angeblich aus dem Bett und auch dieser sah das „entsetzliche" Bild. Frau Keller war Mitglied der Katholischen Frauenorganisation. Sie ging nun zum Pfarrer und zur Obsrau dieser Organisation und meldete dort ihren Austritt an, weil sie empört war, daß derartige Dinge in Leonfelden möglich sind. Hiedurch kam die Sache ins Rollen, Frau Keller wurde geklagt und fand vor dem Bezirks gericht ein von beiden Seiten mit viel Erbitterung geführter Ehren

- beleidigungsprozetz statt, bei dem auch der Mann der Frau Keller als Zeuge geführt wurde. Er gab dabei zweimal, einmal auch unter Eid, an, daß er die drei Herren im Zimmer gesehen hat und daß der Lehrer Höß am Rand des Bettes gesessen ist, in dem Frau Richter gelegen ist. Da Keller in seinen zwei Aussagen auch einen Widerspruch übersah — er sagte das zweite Mal ein anderes Bett an wie das erstemal — war der begründete Verdacht gegeben, daß seine Aussage falsch war und er damit nur seiner Frau helfen

wollte, die ohne Grund da eine „Sittlichkeitsasfäre" inszeniert hatte, zu der jede Berechtigung fehlte. Die Staatsanwalt schaft erhob daher gegen Friedrich Keller die Anklage wegen falscher Zeugenaussage. Nach einem präzis geführten Beweisversahren kam der Gerichtshof zu dem Urteil, der Angeklagte ist schuldig im Sinne der Anklage und wird zu zwei Monaten Kerkers verurteilt. Gebraucht deutsche Städtenamen! Der Verein zur Pflege der deutschen Sprache ersucht uns durch seinen Obmann Sektionschef

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