Ehrenbuch für die Deutschen ist die Germania des Tacitus. - So still, so heilig, >o märchenhaft ists an diesem Platze, dass man meinen sollte, ein Dichter müsste aus dem Walde hervortreten und alle diese Schönheit dichten. Da raschelt es in den Zweigen. Ein alter Mann kommt zwischen den Fichten hervor mit einem Buche in der Hand. Das ist ja ein Dichter, — das ist ja der Besten Einer, — das ist Martin Greif. Auf diesem Grunde
ist von ihm schon manches Lied erstanden, wenn er in der Klause, in der Ed oder in Kufstein selbst weilte. Aber nicht bloß an den Grenzmarken unseres Heimatlandes, sondern auch in Innsbruck und tiefer in den Alpen ist Greif oft zu finden, denn d:e Alpen¬ schönheit hat es ihm angetban. So verknüpfen manche Bande ihn mit Tirol, deren Darlegung ich mir jrdoch ersparen kann, da sich hierüber ein Aussatz aus der Feder des heimatlichen Schrift¬ stellers
Franz Tafatscher in diesen Blättern (1895, Rr. 128) findet Das erste grundlegende Werk, welches einen Ueberblick über Greifs Gesammt- 'chaffen bietet, stammt gleichfalls von einem Ti- coler, Prof. Dr. S. M Prem, Leipzig, 1892, Kenger. Die Tiroler Compomsten Pembaur und Tschiderer haben manches Lied des Dichters ver¬ mut. Jetzt kommt Greif alljährlich in unser Alpenland, aber nicht bloß die engen Beziehungen \n unserer Bergheimat
, für den die literarische Welt nicht eit Goethes Tode mit Brettern vernagelt ist, oagt es in seinem Buche, „das deutsche Drama," n welchem zwei Gruppierungen das historische lnd das moderne Drama sich nothwendig ein- tellen, Greif bei ersterem keine Stelle zu gönnen, vährend Wildenbruch auf 53 Seiten m drei 8orlesungen behandelt wird ! ! Das ist Cliquen- oesen und nichts anderes! Mögen diese Tage in Rünchen auch rauschende Feste gefeiert
werden, »b sie dem sechsjährigen Dichter soviel Zurück- ctzung vergessen lassen, ist fraglich. In letzter Zeit wurde Martin Greif eine An- rkennung zutheil, die für ihn bedeutend mehr oert ist als andere. Es ist dies die Anerk.n- mng der Jugend. Ja, von Seite der Mo¬ dernen kam sie und garantiert dem Lyriker Greif, den man so lange zu den Epigonen gerechnet, jetzt aber als Neuschöpser lyrischer Kunstformen rückhaltlos anerkennt, das Fortleben seiner Lieder