875 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1875/22_07_1875/InnsbNach_1875_07_22_4_object_7327856.png
Seite 4 von 8
Datum: 22.07.1875
Umfang: 8
2052 Jungfrau und Mutter dargestellt im Symbole der reinsten Lilie und der blühenden Roseu. — Jede Anpreisung der Produkte unserer Glasmalerei- Anstalt ist zwar überflüssig, da die Werke selbst den Meister loben, wie Jeder sich schon oft überz-ugt hat und hier wieder Gelegenheit hat , sich davon zu überzeugen. Darum sei in dieser Hinsicht nur das bemerkt, daß das eine Fenster, die Heimsuchung Mariens darstellend, auf der Wiener

Weltausstellung allseitig Bewunderung fand, das andere aber, die Geburt Christi, in ganz gleichem Style gehalten, ihm fast ebenbürtig zur Seite steht. Und auch die oberen Fenster legen ein schönes Zeugniß ab vom besonderen Fleiße, womit Herr Neuhauser bemüht ist, gerade bei den Werken in der Kirche seiner Heimat seine Kunst im schönsten Lichte zu zeigen. Aber hiebei zeigt er nicht bloS seine Kunst, sondern auch seine große Opferwilligkeit

; denn daS erste der Fenster, die Heimsuchung Mariens, machte er seiner Pfarrkirche zum Geschenke und regte dadurch manche Andere zu gleichem Opferstnne an, vor Allen Herrn Johann Graßmair, Glockengicß-r, welcher mit seiner Frau Elisabeth, geborne Lener, das andere Fenster, die Geburt Christi, spendete; die zwei oberen wurden durch Beitrüge verschiedener Wohlihäter bestritten. So wäre ein schöner Anfang gemacht zur Ausschmückung der ganzen schönen Kirche

mit Glasmalereien. Freilich ein großes Werk, wenn man bedenkt, daß die Kirche 33 Fenster zählt, wovon fast alle 60 — 80 und vielleicht noch mehr Quadratfuß haben und daß dabei ganz stylgerecht vorgegangen werden soll. Aber wenn nur alle Jahre so viel geschieht, wie Heuer, so wird in einem Dezennium das ganze große Werk vollendet sein und die Wiltener Pfarrkirche in dieser Beziehung als ein wahrer Knnsttempel dastehen. Und daß dies geschehen

wird , davon darf man vielleicht keine großen Zweifel hegen , den der Eifer des Herrn Pfarrers und die Opferwilligkeit seiner Gemeinde ist groß, es sollen ja schon zwei neue Fenster verh« ßeu worden sein. Und was kann es wohl auch für einen gläubigen kunstsinnigen Christen für ein schöneres Denkmal geben, als daS Andenken an ihn, feine Freigebigkeit und feine Frömmigkeit zu verewigen durch Werke der Kunst, welche beständig vor Aller Augen find

1
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1876/17_05_1876/InnsbNach_1876_05_17_5_object_7121363.png
Seite 5 von 8
Datum: 17.05.1876
Umfang: 8
donnerähnlichen Schlag, der die Häuser erbeben machte. Im selben Augenblicke flogen große und keine Eisentheile, ganze und zerknitterte Balken, Bretter, Zinkfassungen, Dachpfannen und Steine, letztere in großer Menge, durch die Luft und fielen in die nahe der Kunibertskirche liegenden Gärten und Straßen, auf die Dächer und durch die Fenster in die Wohnungen nieder. Die Bewohner der betroffenen Häuser liefen voll Angst und Schrecken zusammen

Anblick dar. Das Maschinenhaus der Fabrik lag in Folge einer Kesselexplosion vollständig in Trümmern. Die meisten der daselbst beschäftigt gewesenen Arbeiter waren unter denselben begraben. Drei unter Kohlenhausen liegende kleine Häuschen waren durch die Gewalt der Explosion ebenfalls eingestürzt. An dem Marienhospital hatte die fürchterliche Katastrophe mehrere Fenster herausgerissen. Von zwei Kesseln hatte dev größere, in mehrere Theile zerrissen

, den Weg durch das Dachwerk in die Höhe ge¬ nommen. Ein mächtiger Theil desselben, dessen Schwere man auf 30 Zentner schätze, war wohl 150 Fuß weit über ein etwa 35 Fuß hohes Haus der Krahnengasse mit solcher Wucht gegen das gegenüberliegende Haus geworfen worden, daß er einen Theil der Vordermauer mit einem Fenster weggerisieu hatte. Ein zweites großes Stück des Kessels war noch weiter, etwa 300 Fuß, durch die Luft geflogen, hatte in seinem Falle

an der hinteren Seite eines neuen Hauses das Dach zertrümmert und war bis auf die zweite Etage des Gebäudes durchgeschlagen. Der ganze Viehmarkt lag voller Balken, zerfetzter Holztheile, Steine rc. Durch die Glasdachung des noch weiter abliegenden Schlachthofes waren Ventile, sonstige Eisentheile, Steine und Holztrümmer niedergefallen. Fast alle Häuser in der Nachbarschaft der Unglücksstätte hatten mehr oder weniger an Dächern, Mauerwerk und Fenster

4
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1876/04_03_1876/InnsbNach_1876_03_04_24_object_7120718.png
Seite 24 von 24
Datum: 04.03.1876
Umfang: 24
da zu erkennen war, wo die erste geschloffene Häuserreihe den Druck derselben erlitten hatte; auf mehrere unverletzte Gebäude folgte abwechselnd eine Reihe anderer, in denen kaum ein Fenster unversehrt geblieben war. Dieser strahlenförmigen Wirkung haben mehrere Personen, welche sich in der unmittelbarsten Nähe der ErPlosionSstätte befanden, Leben und Gesundheit zu verdanken. Die nächsten Widerstände deS Luft¬ drucks, die Wartehalle des Norddeutschen Lloyd

, die Güter-Schvppen am Hasen, daS Bahnhofs-Gebäude und der Lokomotiv-Schoppen zeigten fast nur leere Fenster- Oessnungen, die Scheiben lagen zerstäubt oder in viele schmale Lamellen zersplittert im Innern der Gebärde, im Güter Schoppen (300 Meter Entfernung) waren die schweren eisernen Roll-Thüren ausgehoben und einwärts gefallen. Wo kein Widerstand vorhanden war, sind durch den äußeren Luftdruck in 1400 Meter Entfernung (zu Geestemünde) noch große

Spiegel-Scheiben eingedrückt worden, während in der Häuftr-Reihe am Hafen nur wenige Scheiben und zwar meistens in den oberen Etagen nach innen gedrückt waren, die unteren großen Spiegel¬ scheiben waren fast sämmtlich nach außen gefallen in Folge der saugenden Wir¬ kung der über die Häuser fortschreitenden Verdichtungs-Welle, welche in einige Querstraßen eindringend, noch Spiegelscheiben und schwere gußeiserne Fenster¬ rahmen zerbrach

. Nach glaubwürdigen Berichten hat sich der Luftdruck in einem Umkreise von mehr als zwei Meilen noch geltend gemacht. Thüren und Fenster wurden plötzlich aufgerissen und Holzhaufen umgestürzt. Die Detonation will man jn Holstein und Lauenburg vernommen haben.

5