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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 21.04.1936
Umfang: 12
Interessen heraus, die größten Lasten zu rragen. Bis nach Belgrad drang Eugen vor und er bereitete den Zeitgenossen wohl die größte Ucberraschung, als er dort Halt machte. Denn alles träumte davon, daß nun der Zeit punkt gekommen fei, Konstantinopcl wieder dem Os- manentum zu entreißen und das oströmische Kaisertum neu erstehen zu lassen. Aber Eugen hat zweimal in seinem Leben jene ins Monumemale reichende, auf einem gesunden, real politischen Empfinden beruhende Beschränkung geübt

in der Ge schichte periodisch die französischen Bestrebungen wieder, dem deutschen ein französisches Imperium gegenüberzustellen. Ein Jahrtausend deutsch-französischer Beziehungen geben uns das Bild eines stetigen Kampfes um das Reich, bis es schließlich doch vor einem französischen Diktator kapitulierte. Selten ver körpert eine Persönlichkeit so sehr wie Prinz Eugen die Sendung O e st e r r e i ch s, wie sic einst Uhland formu lierte: Oesterreich, die Laterne des Ostens, habe aber zugleich eine höhere Mission

, Pulsader zu sein im Herzen Deutschlands. Eugen fühlte nur zu gut, daß dieser, scheinbar nur aus der dynastischen Erbrechtsfolgo entstandene Konflikt mit Frankreich um das große Reich der spanischen Habsburger, ein Kampf um das „Reich" war: er wußte genau, daß Lud wig XIV., auch noch im Besitze des spanischen Riesenreiches, Deutschland erdrücken mußte. Er kannte auch die günstige Wirkung, die eine Niederwerfung Frankreichs auf die innere Struktur des Reiches haben mußte: nur die Schwäche des eigenen

Reiches ließ die Deutschen voll Bewunderung auf den strahlenden Hof des Sonnenkönigs schauen. Eugen wollte diese Blicke auf das eigene deutsche Reich lenken. Cr hatte „das Reich" vor Augen, als er, ganz nüchtern und realpolitisch denkend, zum Kampf mit Frankreich schritt. Er mar da gerade das Gegenteil des idealdenkenden Habsburgers Leopold, der den Kampf mit den Franzosen um das Recht, um das Bestehen des historisch Gewordenen, das durch seine Dauer die göttliche Sanktion erhalten hat, aufgenommen

hatte. Es gelang Eugen, Frankreich mit Hilfe Englands und Hol lands niederzuwerfen. H ö ch st ä d t und M a l p l a q u e t, mögen sie auch nicht so in das Bewußtsein unseres Volkes ein gegangen sein, wie die Türkensiege Eugens, sind gleichwohl von nicht minderer Bedeutung ttir das Deutsche Reich. Der Sonnenkönig, dessen Politik in seinen Bestrebungen zur Er richtung einer französischen Universalmonarchie schon 1683 vor Wien, als seine Verbündeten, die Türken, geschlagen wurden, einen schweren Schlag erlitten

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 18
Datum: 18.10.1938
Umfang: 18
hat Friedrich der Große ihn den „heimlichen Kaiser" genannt. Als genialer Feldherr, als Befreier Europas vor dem Ansturm der Tür ken ist „Prinz Eugen, der edle Ritter», der dem Kaiser „Stadt und Festung Belgerad» zurückgewann, bis heute unvergessen. Hellmuth Rößler schildert in seinem Werk „Der Soldat des Reiches Prinz Eugen», das soeben der Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O.-Berlin in zweiter verbesserter Auflage herausbringt, die Persönlichkeit Prinz Eugens und sein an Spannungen reiches Leben

eindringlich und mit einer so unmittelbaren Bildkraft, daß sie sich dem Leser unverlierbar einprägen. Mit Genehmigung des Ber lages veröffentlichen wir aus dem Buch von Hellmuth Rößler den nachfolgenden Abschnitt: Bald ist Eugen mitten im Hofleben von Versailles drin. Er tanzt, feiert mit jungen Leuten und spielt Theater. Was soll man dem häßlichen Prinzen für andere Rollen geben als die alter, böser, keifender Weiber, Rollen, bei denen die un gelenke schauspielerische Talentlosigkeit Eugens den Zuhörern

umsomehr Grund zum Lachen und zu spöttischen Bemerkun gen gibt, als es der Sohn der schönen Olympia ist, der so gut als Kupplerin, als altes Faktotum, als Simone, Dame Claude oder wie sonst die komische Alte heißen mag, wirkt. Eugen haßt schon nach kurzer Zeit dieses Theater, diese Rollen, in die ihn eine boshafte Umgebung, die immer bereite Spottsucht einer ihm, wie er merkt, übelgesinnten Gesellschaft hineinzwin gen, er bekommt einen Abscheu vor diesem Theater über haupt, wo man sich Taten Vorspielen

, wenn er in die Nähe tritt und sich dann um ihn nicht küm mert — er hört das Tuscheln hinter seinem Rücken, wenn er wieder geht. Man meidet ihn, weil man seine innere Gegner schaft ahnt. Die ersehnte Frau findet er nicht — gibt es die überhaupt, wenigstens für ihn? All das Schöne um ihn zergeht, wenn er zufassen will, verschwindet aus seinem Leben. Er starrt sich mit großen Augen im Spiegel an. Das ist man also, Eugen von Savoyen, den man belächelt, der die Welt erobern will. Hohe Stirn, aufgestülpte Nase

, eine zu kurze Oberlippe, vorstehende Zähne, gelbe Haut, dunkle, hinterge strichene Haare. Brennende Augen. Man muß den alten Weg weitergehen. Denke nicht an Frauen, an Liebe, an Schönheit, denke nicht an Freuden und Freunde, Eugen, dos ist nichts für dich — du mußt arbeiten. Du gehörst nicht in diese Welt. Finde dich ab. — Man muß weiterleben, so ge winnt man den Mut zur Umkehr. Trümmer über Trümmer der großen Stellung seiner Familie stürzen bei seinem Rückzug ins Freie auf Eugen herab. — Olympia muß

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Seite 3 von 12
Datum: 21.04.1936
Umfang: 12
Prinz Lugemus, der edle Kitter ... Heute wird in ganz Oesterreich des großen österreichischen Feldherrn und Staatsmannes Prinz Eugen von Savoyen gedacht. Vor 200 Jahren schloß der „edle Ritter" die Augen sur immer; sein Name und sein Ruhm sind aber nnver- gänglich geblieben. Was er während seines tatenrcichen Lebens für das christlich-deutsche Volkstum und im beson deren für seine engere Wahlheimat Oesterreich und dessen Herrscherhaus geleistet und geschasscn hat, soll in den nach folgenden

Aufsätzen in dankbare Erinnerung gerufen wer den. Der Lebenslam des FeMerrn. Wieso dieser junge französische Adelige in österreichische ! Dienste kam, darf zum großen Teil als bekannt vorausgesetzt werden. Eugen war der jüngste von den fünf Söhnen des Prinzen Eugen Moritz von Savoyen-Carignan und der Olympia Mancini, einer Nichte jenes Kardinals Mazarin, der sehr weitgehend die Politik des jungen Königs Ludwig XIV. beeinflußte. Das Kind war körperlich unterentwickelt und mißgestaltet

Großmächte unternahmen. Da des Prinzen kümmerliche äußerliche Erscheinung durch den Glanz seines Genies schon bei seinen Lebzeiten vollkom men in den Schatten gestellt wurde, so darf es uns heute um so eher crlaübt sein, zu sagen, daß er von Ansehen sogar sehr häßlich war. Wir haben eine Reihe von Bildnissen des Prinzen Eugen, die zeitgenössische Künstler von ihm anfer tigten, doch berichten Zeugen, daß kein Bild des großen Feld herrn und Staatsmannes existiert,' das nicht seine Züge im wesentlichen

geschmeichelt wiedergibt. Aber dieser von der Natur arg entstellte Mann hat seine Soldaten begeistert wie ähnliches nur noch von Napoleon, der auch äußerlich dürftig ausgeftattet war, berichtet wird. Ob das Aeußere mitbestimmend war oder innere Abnei gung, daß Eugen u i: b c w e i b t blieb, weiß man nicht. Es scheint wohl fast das letztere. Für einen Romanschriftsteller würde nämlich das Leben des Prinzen Eugen einen höchst undankbaren Stoff abgeben. Er führte nicht im mindesten das, was Romanfchreibcr

nach ihren Begriffen „Privatleben" nennen. Sein Leben kann geradezu mit dem eines Mönches verglichen werden. In seine Dienstbeflissenheit für das Haus Habsburg und für Oesterreich setzte er restlos seine ganze Per sönlichkeit mit all der Fülle seiner Kraft und seines Könnens ein. Außer diesem Dienst und der Mehrung seines Wissens > gab es für ihn kein Ideal und keinen Daseinszweck. Und niemand hat wie Prinz Eugen fein gegebenes Wort so treulich gehalten: „Ich versichere eine unversehrte, standhafte Treue

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Seite 3 von 10
Datum: 08.06.1934
Umfang: 10
Staatsbürgerversorgung vor. Ist der erste Schritt durch die Aufbringung eines Teiles der Mittel durch Steuern getan, so folgt die mit Sicherheit zu erwartende Forderung auch anderer Bevölkerungsschichten, (Nachdruck verboten.) 15 Ich erinnere mich nicht. Roman von Wilhelm Lichtenberg. „Ja, ich glaube beinahe auch," sagte sie etwas ernster und blickte nachdenklich über seine Schulter hinweg. Nach einer Weile sagte er dann: „Und Eugen sitzt wütend in der Loge ..." „Ja," nickte sie ein wenig bekümmert. „Der Arme! Ich be handle ihn heute

sehr schlecht. Er hat es nicht verdient um mich. Eugen hat sich meiner sehr, sehr angenommen." „Das verpflichtet Sie zu nichts. So etwas tut ein Mann immer in der Hoffnung, belohnt zu werden. Sie müssen sich nicht fürchten, ihn zu verlieren. Denn jetzt haben Sie ja mich." „Sie...?" Katja sah ihn an, ein spöttisches Lächeln war um chren Mund. „Bilden Sie sich ein, daß Sie mir Eugen ersetzen können?" „Ja, das bilde ich mir ein." Sie schüttelte ernst den Kopf. „Nein. Eugen können Sie mir niemals ersetzen

. Ich kenne Sie erst eine knappe halbe Stunde, aber ich fühle jetzt schon: Sie sind so ganz anders als er... Sie sind ein Mann, der weiß, was er will. Sie haben Ziele und Absichten. Eugen ist ein Kind. Ein verspieltes, un praktisches, liebes Kind. Und deshalb muß man ihn lieb haben." Bobbys Rhythmus beim Tanzen geriet etwas in Unord nung. „Ich ..., ich habe vorhin ... einen ganz andern Ein druck gehabt... Ich habe mir eingebildet, daß sie ihn nicht sehr ernst nehmen. Daß Sie sich in meiner Gesellschaft

behag licher fühlen als mit ihm allein." „So? Haben Sie den Eindruck gehabt?" lachte Katja auf. „Wirklich? Das war ihre alte Eitelkeit, lieber Baron. Aber es ist nichts dahinter. Glauben Sie mir. Es macht mir manchmal Spaß, Eugen ein bißchen zu quälen. Er hat dann ein so rei- i zendes Kindergesicht und so entzückend traurige Augen. Aster | die ja an der Aufbringung der Mittel beteiligt werden sollen, an den sozialen Einrichtungen auch als anspruchsberechtigt teilnehmen

L ernstlich weh tun könnte ich ihm nicht. Eugen ist mein liebster, mein bester Freund. Das heißt, eigentlich habe ich gar keinen andern." Bobby stoppte plötzlich den Tanz und beugte sich tief über sie. „Lieben Sie ihn?" fragte er. Es klang ernst, beinahe feierlich. Katja begann wieder zu tanzen. „Liebe..., Liebe...", sagte sie ein wenig im Rhythmus des Tangos, den sie tanzten. „Was wissen wir denn von der Liebe? Erfreulicherweise nur so wenig, daß sie uns glücklich machen kann. Und was Eugen betrifft

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Seite 7 von 10
Datum: 27.04.1933
Umfang: 10
und großes Orchester mit 250 Mitwirkenden zur künstlerisch voll endeten Wiedergabe. Die Aussiihrenüen, der bekannte Bregenzer Stadtpsärrtirchenchor, der Lustenauer Psarrkirchenchor und der Lindauer Orchestervercin bildeten zusammen einen Ausjührungscppa- rat, wie er geschlossener und wohlklingender nicht mehr gedacht werden kann. Die Solisten Frl. Maria Burger, Frl. Berta Auer, Eugen Elsässer und Ernst S i t t e n t h a l e r (Soloquartett des Bregenzer Stadtpsarrkirchenchores), der wundervoll

abgestimmte Chor, der vom hauchzarter Pianissimo bis zum überwältigenden Fortissimo prächtigsten Chocklang vermittelte, sowie das sein ein- Dic Willensfreiheit haben viele im Munde, im Geiste aber wenige. Goethe. „Prinz Engen, der edle Ritter.. In der viel beschriebenen und gerühmten Kreuzkapelle des Wiener Stephansdomes, die Ritter Ulrich von Tirna zu An fang des 14. Jahrhunderts erbauen lieh, steht hinter einem prachtvollen Schmiedeeisengitter der Marmorsarkophag mit der Leiche des Prinzen Franz Eugen

von Savoyen. Im heuri gen Sommer werden viele zu dieser letzten Ruhestätte eines Mannes wallfahrten, der wie kein Zweiter zu seiner Zeit das Schicksal Europas beeinflußt hat und von dem der Historiker nachweist, er hätte sein Leben lang immer wieder das alte Deutsche Reich von fremder Bedrohung befreit. Sicher ist, daß der Prinz Eugen der Retter deutschen Wesens und deutscher Kultur gewesen ist, als er mit seinen Heeren den türkischen Vorstoß aufhielt und damit die Pläne zerstörte, die Lud wig XIV

noch etwas für geschichtliche Gedenktage übrig hat. Und weil nun die Erinne rung an diese Kämpfe um das Schicksal Wiens und des ganzen Abendlandes nicht gut von der Person des Prinzen Eugen von Savoyen zu trennen ist, so feiert man gleichzeitig auch und eigentlich in der Hauptsache das Andenken an den „edlen Ritter". Es ließe sich einwenden, daß das Datum nicht ganz genau stimmt. Vor 250 Jahren, Anno 1683, war der Prinz Franz Eugen von Savoyen zwar an den österreichischen Ka ser- hof gekommen, als ihm Ludwig XIV

ein Jahrzehnt später, als der Prinz bis nach Südfrankreich vordrang und für seine Siege zum Feldmarschall ernannt wurde, und er endete, militärisch gewertet, mit dem Frieden von Passarowitz, der im Jahre 1718 der entscheiden den Niederlage des türkischen Entsatzheeres vor Belgrad folgte. Damals war das Lied von dem „Prinz Eugen, dem edlen Ritter" entstanden, der „dem Kaiser wiedrum kriegen wollte Stadt und Festung Belgerad" und der „ließ schlagen eine Brucken, daß man inan könnt Hinüberrucken, mit der Armee

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 22.04.1936
Umfang: 12
und den Abgeordneten aus seiner verzweifelten Lage zu besteien. Die Athener Zeitungen äußern sich sehr hefttg über den Zu stand der griechischen Gefängnisse und fragten, wie es möglich sei, daß ein Sträfling sich einen geladenen Revolver beschaffen könne. Die Vrinz Eugen-Feier der Soldatensront in Innsbruck. Innsbruck, 22. April. Tausende füllten gestern abends die Ausstellungshalle, in der die österreichische Soldatenfront die Prinz-Eugen-Feier abhielt. Neben den alten Soldaten und Kriegern, den Veranstaltern

wieder zu Oesterreich findet. Alle Veranstaltun gen der Soldatenfront mit ihren Massenbesuch seien ein Be weis dafür. Und immer, wenn die alten Soldaten rufen werden, so werden sie Schönes und Erhabenes zu zeigen haben. Rach dem ersten Bild — dem Feldlager bei Peterwardein — hielt Oberstleutnant Freiherr von S p i e l m a n n die Festrede, in der er im Wesentlichen Nachstehendes über Wesen und Wir ken des Prinzen Eugen ausführte: Unter den großen Kriegern der österreichischen Geschichte, neben einem Frundsberg

, Salm, Karl V., Tilly, Pappenheim, Wallen stein, Atontecuecoli, Karl von Lothringen, Ludwig von Baden, den Grafen Rüdiger und Guido von Starhcmberg. Traun, Daun, Laudon. Coburg, Wurmser, Erzherzog Carl, Schwarzenberg und Radetzky behauptet Prinz Eugen unbedingt den ersten Rang. Mit einem bunt zusammengewürfelten Heere, aus verschiedenen Nationen und Konfessionen bestehend, aber getragen von einem Geist und einem Willen, hat Eugen die Siege bei Ienta, Bel grad, Peterwardein, Hochstadt, Turin

und Malplayuet an seine Fahnen geheftet und sich unsterblich gemacht. Als Eugen aus den französischen in die kaiserlichen Dienste trat, im Jahre 1683. da standen des Kaisers Staaten, ja die Zivilisation von ganz Mitteleuropa, am Rande des Verderbens,- Wien selbst wurde gegen die belagernden Osmancn nur durch den Heldenmut feiner Besatzung, durch den unbeugsamen Vater landssinn seiner Bürger mit äußerster Mühe gehalten: fortwäh- reirde Kriege gegen die beiden ersten Kriegsmächte jener Zeit, gegen die Türken

verdienstloser Glückspilze entgegentrat, die un beugsame Strenge in der Anforderung der größtmöglichen Lei stungen bei jedem einzelnen, besonders aber auch das Gewicht, das er auf die Wissenschaft und aus eine gediegene Bildung im Kriegswesen wie im Leben gelegt wissen wollte, dies alles und vieles andere läßt uns in den, Pttnzen einen der größten Denker auf dem Gebiete der Kriegsformcn erkennen. Prinz Eugen hielt sich nicht an übervorsichtigc Regeln damali ger methodischer Kriegführung, er war weit darüber

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Seite 6 von 12
Datum: 22.04.1936
Umfang: 12
des Volkes — so war Prinz Eugen, wenn es je ein solche: gegeben, das Ideal eines Mannes! Nie hat er durch Schmeichelei Gunst zu erhaschen, durch Ver schweigen bitterer Wahrheit sie zu erhalten versucht. Er hat in den Stunden der Gefahr den Mut bewahrt und uns den Weg gewiesen, den wir alle wandeln können, auch ahne seine unvergleichlichen Gaben: den Weg derPslich t! — Und so bleibe in unserem Gedächtnisse, in unseren Herzen als Held einer schweren und großen Vergangenheit, .... als Mahner an die Ausgaben

einer schweren und großen Zukunft sest cinaeschlossen: „Prinz Eugen, der edle Ritter!" Wieder ertönte das Prinz-Eugen-Lied; es leitete das zweite Bild «in. Starker Beifall rauschte auf, denn die gut gestellten Szenen — wir haben über sie in der „N. Z." berichtet — ver fehlten nicht ihre Wirkung. Die Bundcshymne war der würdige Ausklang dieser erhebenden vaterländischen Erinnerungsfeier, die, wie alles, was die österreichische Soldatenfront veranstaltet, von echt österreichischem Geiste und Empfinden erfüllt

war. Vrinz'kugeN'Feiern in Wien und Berlin. Wien, 21. April. (A. N.) Im ehemaligen Winterpalast Prinz Eugens fand Dienstag vormittags, in Anwesenheit des Dundespräsidenten M i k l a s und mehrerer Mitglieder der Regierung, eine Prinz-Eugen- Feier statt. Der Lundespräsident hielt dabei die Gedenkrede. Empfang bei der deutschen Gesandtschaft in Wien. Der d e u t s ch e G e s a n d t e und Frau von Popen gaben Dienstag ans Anlaß des 200. Jahrestages des Todes des Prin zen Eugen von Savoyen ein Frühstück, an dem Staats

von Papen, daß auch die Deut schen im Reich in Erinnerung an die fast tausendjährige g e in e i n s a m e Vergangenheit stolz darauf seien, den großen Feldherru und Staatsmann Prinz Eugenius als den ihrigen betrachten zu dürfen. In diesem Sinne werde sein An- denken heute auch von der ganzen deutschen Wehrmacht gefeiert. Feier in Berlin. Berlin, 21. April. Aus Anlaß der 200. Wiederkehr.des To destages des Prinzen Eugen von Savoyen fand in Gegenwart des Kommandanten von Berlin, Generalleutnant Schau

m- b u r g, eine Feier bei der Wach truppe statt, an der auf Einladung des Reichskriegsministers und Oberbefehls habers der Wehrmacht der österreichische Militärattache Oberst Pohl teilnahm. Rach Verlesung des Erlasses des Rcichskriegs- ininisters endete die Feier mit dem Spiel der österreichischen und der deutschen Hymnen. Briefe Eugens im Vorarlberger Landesarchiv. Aus Bregenz wird berichtet: Gelegentlich der Prinz- Eugen-Feier veröffentlicht der Landesarchivar die Mitteilung, daß im Vorarlberger Landcsarchiv

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Seite 8 von 10
Datum: 23.04.1936
Umfang: 10
sein wird, wenn man seine Arbeit auch in anderen europäischen Staaten stu diert haben wird. Vortrag über Prinz Eugen in Berlin. In der Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehr- Wissenschaft in Berlin hielt Dienstag abends der Direktor des Wiener Kriegsarchivs, Staatsrat Dr. h. c. Glaise-Horstenau, einen Vortrag über das Thema „Prinz Eugen der edle Ritter" Der Vortragende führte in seinen historischen Darlegungen u. a. folgendes aus: Anknüpfend an die Worte des Grafen Schlieffen über Feldherrntum: „Zum Feldherrn

werde man nicht ernannt, sondern geboren und vorausbestimmt", sagte der Vortragende, die Sendung zum großen Soldaten, zum Feldherrn, brannte schon in früher Kindheit in der stolzen, ehrgeizigen Seele des Prinzen Eugen, und der Wille, dieser Schicksalsbestimmung gerecht zu werden, überwand alle Hindernisse, die sich der Er füllung in den Weg stellten. In Frankreich zurückgewiesen, trat Prinz Eugen in den Dienst der Habsburger. In der zweiten Augusthälfte 1683 stand der noch nicht Zwanzigjährige zu Passau

im zerschlissenen Rock vor des Kaiser Leopolds Maje stät, am 12. Sepiember 1683 empfängt er vor Wien in den Reihen des zu vier Fünfteln deutschen Enffatzheeres die Feuer taufe. Knapp vor Weihnachten des ereignisreichen Jahres ver leiht ihm der Kaiser ein Dragvncrregiment, das seinen Namen führen sollte bis zum Zusammenbruch vom Jahre 1918, und das seit Sonntag, den 19. April 1936, wiederum den Namen „Eugen Prinz von Savoyen" führt. Der Vortragende schilderte nun die Verwendung des Prin zen Eugen als Staatsmann

und Diplomat und sagte dann, durch seine Tätigkeit war die mittel e u r o p ä i s ch e Vorherrschaft Habsburgs und des Deutschen Reiches am Rhein auf absehbare Zeit ge sichert und auch die Zukunft der deutschen Na tion schicksalhaft fe st gelegt. Es waren, wie man rückblickend feststellen kann, ganz monumentale Linien, nach 'denen Eugen von Savoyen das Weltbild geschaut hat und formen half. Ueberaus deutlich spricht sich durch das ganze Leben und Wirken des Prinzen aus, daß ihm die deutsche Führung

am 21. d. M. brachte den zahlreichen Be suchern — der Saal dcs Großgasthofes „Moria Theresia" war ttotz der Prinz-Eugen-Feier und dem Borertresfen voll besetzt — einen gehaltvollen Lichtbildervortraa Dr. Rudolf Leutelts, der in ansprechen der und durchaus auf das Wesentliche bedachter Art von seinen im Sommer 1935 aus der Nordlandinsel Island durchgeführten Gletschersahrten erzählte. Im Südosten Islands liegt der größte Gletscher der Welt, der über Ü000 Quadratkilometer große Vatnajökull. Schon wiederholl

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Seite 12 von 12
Datum: 14.12.1939
Umfang: 12
Oer edle Rittet Begebenheiten um des „Reiches Marschall" Prinz Lugen Als Prinz Eugen von Savoyen, der große Türken- und Franzo,enbesteger, in Erfüllung eines diplomatischen Auftrags einige Wochen in London weilte, war er einmal auch Gast des Grafen Oxford. Diesem perfiden und intriganten engli schen Staatsmann war es eben gelungen, den berühmten britischen Marschall Herzog von Marlborough, den Waffen gefährten und Mitfeldherrn des Savoyers in den großen sieg reichen Schlachten von Höchstädt

, Oudenaarde und Mal- plaquet, zu stürzen. Kurz vor Eugens Ankunft war Marl borough seines Amtes enthoben worden. Bei der Tafel sagte Lord Oxford, sich an den Prinzen Eugen wendend, daß er sich glücklich preise, den größten Feldherrn seiner Zeit bei sich zu Gast zu sehen. Da gab Eugen die schneidende Antwort: „Wenn ich das wirklich wäre, dann würde ich das einzig und allein Ihnen verdanken, Mylord!" Dies Zeichen persönlicher Bescheidenheit ist um so schöner, als das unbestechliche Urteil der Geschichte

Prinz Eugen turmhoch über Marlborough stellt. * Aber auch handfesten Scherzen war der große Savoyer nicht abgeneigt. Ein solcher kostete ihm sogar die Freundschaft des ausgezeichneten, freilich auch sehr von sich eingenommenen Feldmarschalls Guido Starhemberg. In der ganzen kaiser lichen Armee erzählte man sich immer wieder Beispiele von Starhembergs Kaltblütigkeit und unerschütterlicher Ruhe. Bor allem Starhemberg selbst erzählte davon. Da wollte ihn Prinz Eugen auf die Probe stellen. Er gab

er keinen. Denn er hat dem Savoyer diesen Scherz sein Leben lang nicht vergessen. Als man in dem Kronrat. der darüber entscheiden sollte, ob man es wagen könne, den dem Reich durch Ludwig XIV. aufgezwungenen Krieg gegen die halbe Welt zu führen, ängst lich nach Verbündeten jammerte, da hat Prinz Eugen den stol zen Ausspruch getan: „Marschieren wir erst, dann werden wir schon Verbündete finden!" In Wien hatte man die vielverrufene Pragmatische Sanktion verkündet, die die Unteilbarkeit der kaiserlichen Erblande und die Thronfolge

der Erzherzogin Maria Theresia aussprach. Durch endlose diplomatische Verhandlungen und noch endlose res Papier versuchte man die Anerkennung dieses Haus gesetzes durch die anderen Mächte zu erreichen. Es gelang durch sehr viele Worte und noch mehr Geld. Aber viel Ver trauen hatte man zu diesen Verträgen in Wien wohl selber nicht. So fragte man den Prinzen Eugen, wie man denn dieses Hausgesetz den ländersüchtigen Nachbarn gegenüber verläßlich schützen könnte. Trocken gab Eugen zur Antwort: „Das einzige Mittel

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Seite 3 von 10
Datum: 15.06.1934
Umfang: 10
unter einer fürchterlichen Wirtschaftskrise, in deren Gefolg schaft Streiks und blutig niedergekämpfte Unruhen sind. Und die wirtschaftliche Ausbreitung Japans in Asien läßt im Fer nen Osten einen kriegerischen Zusammenstoß von ungeheuer- sNachdruck verboten.) 21 Zch erinnere mich nicht. Roman von Wilhelm Lichtenberg. Eugen saß im Autodreß am Volant und neigte, als er Bobby sah, den Kopf nur ein wenig zur Seite. „Schön von dir, daß du gekommen bist!" „Aber bitte, das ist doch selbstverständlich. Ein alter Freund

... Nicht wahr ..." Er schwieg und wartete, daß Eugen etwas sagen würde; als aber nichts kam, meinte er ziemlich reser- viert: „Also — wenn du mich in irgendeiner Weise brauchst ... Ich stehe natürlich zur Verfügung." Eugen schien sehr nervös und entgegnete gereizt: „Unsinn! Ich brauche dich natürlich nicht. Ich wüßte auch nicht, was du mir..." „Ich dachte nur. Verzeih. Wenn man einen Menschen mitten in der Nacht..." „Ja. Mein Entschluß ist ziemlich plötzlich gekommen. Ich wollte ja ursprünglich

... Aber... Jedenfalls saufe ich jetzt los." „Ohne von Katja Abschied zu nehmen?" „Ja. Ohne Abschied. Und das ist eigentlich der Grund, warum ich dich .. Er schwieg plötzlich, wie von einem Schmerz übermannt, und ließ den Kopf sinken. Nach einer Weile sagte er, ohne sich nach Bobby umzuwenden: „Du wirst also mit ihr allein sein. Mich seid ihr ja los." „Aber ich bitte dich," wollte ihn Bobby beruhigen. Es klang nicht sehr echt. „Nein, nein, laß nur," wehrte Eugen ab. „Ich fühle ja längst, daß ich hier überflüssig

WEISSE SEIFE UND NOCH WEISSERE WÄSCHE Eugen lachte bitter auf. „Ach, das ist ja im Grunde so egal! Irgendwohin. Ich fahre so gern durch die Nacht... Und ich bin dann am Morgen irgendwo, wohin 's mich gerade ver schlägt Dort bleibe ich dann, solange es mir gefällt und solange..." „ man dich läßt.. „" ergänzte Bobby etwas ironisch. Eugen sah ihn mit spöttischer Bewunderung an. „Ja. Wie du das weißt! Und wie du das heraus hast! Du bist ein scharf sinniger Mensch, Bobby. Geradezu unheimlich

bist du." Er schwieg wieder und schien mit etwas sehr intensiv beschäftigt. Bobby hatte den Eindruck, als wollte er etwas sagen und fände die richtigen Worte nicht. Er wartete also. Eines war ihm klar: so ganz ohne Grund hatte ihn dieser Verhoeven nicht herbestellt. Etwas, was ihn sehr lebhaft beschäftigte, mußte noch kommen. Unbedingt. Nach einer ziemlich langen Pause fragte Eugen endlich, den Blick ganz fest auf ihn gerichtet: „Du — hör' einmal — wie benimmst du dich denn eigent lich den Frauen gegenüber

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Seite 2 von 12
Datum: 03.06.1935
Umfang: 12
kämpferverbände, des Bundesheeres und des Altkaiferjäger- klubs versammelt. Unter den Klängen der Bundeshymne schritten kurz nach 9 Uhr Bundeskanzler Dr. v. Schuschnigg, Erzherzog Eugen. Landeshauptmann Dr. Schumacher und Generaloberst Fürit Schönburg-Hartenstcin durch das Spalier der Schützen zu ihren Ehrensitzen. Eine Erinnerungspause. Nachdem sie Platz genommen hatten, erinnerte Sicherheits direktor Dr. v. M ö r l mit folgenden Worten an den Sinn der festlichen Zusammenkunft: „Kameradenl Ehe das heil.ge

am Brenner, Reutte, Absam, Hall, Rinn, Gnaden wald, Pradl, Willen, Watten-, Volders, Mariahilf, Hötting, Schwaz, See-eld. Zirl, Thaur. Stubai, Rätters, Fritzens, Amras, Aldrans, Sistrans und die Innsbrucker Frontkämpfer- Vereinigung. Ehrenbürgererncnnungen des Bundeskanzlers. Rach Beendigung des Vorbeimarsches, der mit anerken nenswerter Strcmmheit vor sich ging, begaben sich Bundes kanzler Dr. Schuschnigg und Erzherzog Eugen, umjubelt von den Standschützen und von einer zahlreichen, vordringenden

de s h a u p t s ch i e ß st a n d stand Militär Spalier, im An schlüsse daran Musikkapellen von Standschützenkompagnien. Zahlreiche Neugierige bevölkerten den als Gastwirtschasts- garten hergerichteten Platz vor dem Schießhallengebäude. Schlag halb zwölf Uhr fuhr die Kraftwagenkolonne der Ehrengäste, von der Stadt her kommend, vor. Die Ehren gäste, Erzherzog Eugen an der Spitze, wurden, nachdem die Haydnhymne verklungen war, in der Vorhalle von Ober schützenmeister P e z z e i in kurzer Ansprache begrüßt, die be sonders der Freude

darüber Ausdruck gab, den Feldmarschall wieder unter den Standschützen Tirols zu wissen. Feldmar schall Erzherzog Eugen bedankte sich für den herzlichen und festlichen Empfang, der ihm auch hier zuteil geworden war. Der Feldmarschall und der Bundeskanzler bekamen von der Schützen-„Midl" der Standschützenkompagnie Pradl je einen Blumenstrauß überreicht. Erzherzog Eugen richtete unter anderem auch einige Worte an den Schützenkönig des Jahres 1935 der Hauptschützengesellschaft, Jakob P a h l aus Hötting

. Darauf begaben sich die Ehrengäste in die festlich geschmückte Schießhalle, deren Abschlußwand ein Bild des Erzherzogs Eugen in deutscher Ordenstracht ziert. An der linken Begren zung der Wand hing, noch verhüllt, das Wandgemälde des Malers und Standschützen Rafael Thal er. Vor diesem Ge mälde hielt Standschützenmajor Fuchs in seiner Eigenschaft als ehemaliger Standschützenbataillonskommandant von Inns bruck die F e st a n s p r a ch e. Er begrüßte Erzherzog Eugen als den ehemaligen Kom mandanten

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Seite 7 von 12
Datum: 17.06.1940
Umfang: 12
Belvedere pfeift irgend jemand die Anfangstakte des Liedes: „Prinz Eugen, der edle Ritter." Dem die sonderbare Huldigung gilt, der Feldmarschall des Reiches, öffnet und blickt lächelnd auf die Straße hinunter. „Haben sie mich doch nicht vergessen!" spricht er dabei in sich hinein wie einer, der sich seine Stätte in Einsamkeiten gebaut hat. Und als er sieht, daß die Wache den Jungen, der da ge pfiffen hat, räsonnierend davonjagen will, ruft er: „Laßt ihn — ich habe dies Lied und die Menschen

, die es singen, nicht zu fürchten." Der Junge grüßt hastig zu dem Mann hinauf und drückt sich schleunigst von dannen. Mit solchen hohen Herrn wird nicht gut Kirschen essen sein, mag er denken. Er kann ja nicht wissen, wie sehr Eugen von Savoyen nach jedem Wort und jeder Geste dürstet, an denen er die Wirkung seines staatsmännischen Werkes ermessen kann. Nachdenklich schließt der Prinz das Fenster wieder und geht müde an den Schreibtisch. Aber es gelingt ihm nicht, die Kraft seines Geistes auf die Dinge

hat, ist von den Jahren gebeugt. Der da über Wien hinschaut, ist derselbe, der im Westen den Sonnenkönig hinter den Rhein zurückgetrieben und im Osten den Ansturm der asiatischen Völkermassen auf gehalten hat, der als erster die Aufgabe des Reiches im Osten gesehen und dorthin sich mit der ganzen leidenschaftlichen Wucht seines Geistes geworfen hat: derselbe Eugen von Savoyen! Plötzlich springt er aus der Zeile seines Weges und horcht hinaus: hat nicht wieder jemand gepfiffen? Aber da ist nie mand

, und nur die Schatten der Vergangenheit begleiten ihn, wie sie es schon seit Monaten tun. Er ist müde — er, Eugen, Prinz von Savoyen, heimlicher Herrscher des Reiches. Er hat sich verschwendet wie nur einer und erlischt an seinem eigenen Feuer. Er fühlt, daß die Beständigkeit des Lebens, die er erst ge schaffen hat, ihn aufzehrt, weil sie ihm keine Gegnerschaft ab verlangt. Jetzt, so denkt er, scheint die Welt in ihren Angeln zu hängen, und es ist überflüssig, zu warten, ob sie seiner noch bedarf. Wieder horcht

der Prinz gespannt auf. Diesmal täuscht er sich nicht, diesmal wird ein Pfeifen vernehmbar, das nicht nur aus einem Munde kommen kann. Schnell öffnet er das Fenster. Da kommt eine Gruppe von Jungen daher — zwanzig, dreißig. Sie schwingen die Arme und schmeißen die Beine und pfeifen aus Leibeskräften das Lied: „Prinz Eugen, der edle Ritter." Die Wache steht zu Eis erstarrt. Eugen aber winkt hinunter, glücklich lächelnd in aufkeimen dem Stolz, und summt langsam die Melodie nach. Und dann erst geht

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Seite 8 von 16
Datum: 06.11.1934
Umfang: 16
beendet. iiteiatm Ein deutsches Geschichtswerk über Prinz Eugen. „Der Soldat des Reiches, Prinz Eugen", so heißt ein soeben im Verlag Gerhard Stalling, Oldenburg, erschienenes Werk von Hellmuth Rößler. An Leüensschilderungen des edlen Prinzen ist wahrhaft kein Mangel. Sein Bild als Edelmann und Soldat, als Feldherr und Staatsmann und als Förderer der schönen Künste ist schon wiederholt gezeichnet worden. Sein Lebenslauf und feine Heldentaten im Dienste Oesterreichs sind Gemeingut

jedes in der Geschichte unseres Staates halbwegs bewanderten Oesterreichers geworden. Prinz Eugen war Oester reichs Feldherr; er diente drei Kaisern aus dem Gefchlechte der Habsburger und fein militärisches und staatsmännifches Wir ken war nur dem Erzhause gewidmet. Daß seine staatspoli tischen Pläne wiederholt großeuropäisches und gesamtdeutsches Format besaßen, ist bekannt und ebenso bekannt sind die Hin dernisse, an denen des edlen Prinzen Kraft und Genie sich stoßen und zermürben mußte. Eines der Hindernisse

war in der politischen Zerrissenheit des Deutschtums zu jener Zeit zu suchen, als Prinz Eugen kaiserliche österreichische Regimenter und reichs- deutsche Hilfstruppen über Donau und Save weit ins Türken land führte und Oesterreichs Doppeladler auf Belgrads Zinnen pflanzte. Es mag in diesem Zusammenhang als bedauerliche Tat sache verzeichnet werden, daß an der Befreiung Wiens von der Türkenbelagerung, die als Beginn des Prinz Eugen'fchen Wirkens angesehen werden kann, wohl ein Polenheer, nicht aber die Soldaten

des Brandenburger Kurfürsten mitwirkten. Cs ist daher ziemlich abwegig, wenn H. Rößler versucht, den Prinzen Eugen als .^Soldaten des Reiches" zu reklamieren. Gewiß, der Feldherr Eugen kämpfte, unterstützt von deutschen Reichsfürsten, Engländern, Spaniern und anderen Nationen, an allen Grenzen des Kaiserreiches deutscher Nation für seinen kai serlichen Herrn in Wien und trug die siegreichen kaiserlichen Feld standarten in alle Lande. Einigermaßen verfehlt ist es jedoch, an gesichts der geschichtlichen Tatsachen

diese Kämpfe und Siege als Ruhmestaten im Sinne reichsdeutscher Geschichtsschreibung zu buchen und den Prinzen Eugen mit Friedrich, den die Preußen den Großen nennen, gewissermaßen gleichzusetzen. Da kann das Geschichtsempsinden eines Oesterreichers nicht mit. Wohl können wir aber dem Verfasser zustimmen, daß Prinz Eugen dem Preu ßenkönig ein Lehrmeister war und wir teilen Rößlers Bedauern, daß die Taten, die Prinz Eugen als Feldherr und Staatsmann setzte, den meisten Deutschen kaum bekannt

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Seite 11 von 20
Datum: 02.05.1936
Umfang: 20
Samstag, den 2. Mai 1936. „Innsbrucker Nachrichten' Ttogramm Radio-Mett vom 4 NA! bi* einjdtlfeßlich (0. M&i 1936. Montag, den 4. Mai. 7 Uhr: Weckruf. Eugen Baumgart: Lumen. 7.15 Uhr: Der Spmch. 7.20 Uhr: Zeitzeichen. Nachrichten. 7.25 bis 8 Uhr: Frühkonzert. (Schallplatten.) — Franz v. Suppe: Ouvertüre zur Operette „Banditenstreiche". — Eugen d'Albert: Pot pourri aus der Oper „Tiefland". — K. Robrecht: Laß uns träumen. English Waltz. — A Hirtenmadel mag i net. Volksweise. — Eduard Künnekc

: Kurt Zahradnik. (Ferner Schallplaiten.) 22.50 Uhr: Hermann Röbbeling: Die Wiener Theater in de« Fest wochen. 23 Uhr: Max Reger: Variationen und Fuge sür Orgelsolo über ein Originalthema sis-moll. op. 73. Friedrich Mihatsch. 23.30 Uhr: Verlautbarungen. 23.45 bis 1 Uhr: Unterhaltungskonzert. Dirigent: Fritz Recktenwald. Notstandsorchester. Mittwoch, den 6. Mai. 7 Uhr: Weckruf. Eugen Baumgart: Turnen. 7.15 Uhr: Der Spruch. 7.20 Uhr: Zeitzeichen. Nachrichten. 7.25 bis 8 Uhr: Frühkonzert. (Schallplatten

. 1. Abendbericht. Wetterbericht. 19.10 Uhr: Zeitfunk. 19.45 Uhr: Prinz Eugen und seine Zeit. Blasorchester Eduard Pfleger. — Komponist unbekannt: Fanfaren der Feldtrompeter und Heerpauker. — Komponist unbekannt: Marsch der Querpfeifer. — Komponist unbekannt: Fanfaren der Reiterei. — Kaiser-Iarosch: Prinz Cugenius. der edle Ritter. Fanfare. — Komponist unbekannt: Prinz Eugen vor Lille, Soldatenlied. — Komponist unbekannt: Prinz Eugen. Marsch. — Jacques de St. Luc: a) Soiree bei Prinz Eugen im Belvedere

: b) Marsch zur Ankunft des Prinzen; c) Ant- werpener Glockenspiel. — I. I. Hoffer: Ana. — Komponist unbe kannt: Der alte Dessauer. Marsch. — Tichler: Malboroughmarsch. — Karl Komzak: Carafsamarsch. — Ernst Reiterer: Ianitscharen- marsch. — I. N. Fuchs: Maria-Theresia-Marsch. — Komponist unbekannt: Malboroughmarsch. — Komponist unbekannt: Soldaten liedermarsch. — I. N. Kral: Hoch Habsburg! Marsch. — Kompomst unbekannt: Prinz Eugen. Marsch. , 20.20 Uhr: Symphoniekonzert. Dirigent: Dr. Wilhelm Furt- wängler

: b) Lievesbotschaft: c) Naiurgenuß: d) Dem Unendlichen. — Rudolf Bella: a) Die Be trogene; d> Ach, ich möchte schlafen gehn; c> Schlummerlied: d) Ueber die Welt. — Hugo Wolf: a) Der Knabe und das Immlein: b) Morgentau: c> Zitronenfalter im Avril; d) Er ist's. 22.50 Uhr: Berlautbarungen. 23.05 bis 1 Uhr: Tanzmusik. Gustav Rohn-Sextett. Gesang: Iacky. Am Flügel: Willy Swoboda. (Aus dem Haus Palmhof.) Freitag, den 8. Mai. 7 Uhr: Weckruf. Eugen Baumgart: Turnen. 7.15 Uhr: Der Spruch. 7.20 Uhr: Zeitzeichen Nachrichten

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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1940
Umfang: 12
Anton (24» Teiler), 2. Ing. Merl Walter (462), 3. Ehrenstratzer Georg (»48). 4. Sagstcttcr Karl, 5. Mahrholdt Herbert, 6. Bohslavskv Richard, 7. Rorai Franz, 8. Hauser Hans, 9. Nicolodi Viktor, 1». Fila Anton. 11. Kaschlunger Franz, 12. Fink Karl, 13. Wieser Hans d. Ae., 14. Holluschck Günther. 15. Gratzle Hermann. 16. Gstir Joses, 17. Steiger Anton, 18. Pillarz Anton, 1». Cincelli Emil, 20. Pichl Karl <2607). Schlecker: 1. Heim Eugen <241), 2. Dietrich Richard <257), 3. Pichl Karl <286

), 4. Ehrenstratzer Georg. 5. Rieder Eugen, 6. Hitsch Karl, 7. Biedermann Ing. Hubert, 8. Mail Max. ». Rorai Franz, 10. Pittl Joses. II. Holluschck G„ 12. Deuring Albert, 13. Platlner Joses, 14. Plattner Anton, 15. Pomella Albin, 16. RoSko .Heinrich, 17. Fischer Georg, 18. Wie- Hans scn., I». Müller Albert, 20. Dr. Primbs, 21. Torgler Ignaz, fslavskn R„ 23. Fila Anton, 24. Mathoi Robert, 25. Kaschlnngcr 26. Wöll Ernst, 27. Grüßte Hermann. 28. Schweizer Joses, 29. Ni colod, Viktor, 30. Mahrholdt Herbert <981

Teiler). S tu h cn 5cr-Serie: 1. Merl Ing. W. <47 Kr.), 2. Wöll Ernst (47), 3. Rorai Franz (44), 4. Gratzle Hermann (44), 5. Fischer G. (44), 6. Wie ser Hans sen. (42), 7. Knoflach Hans (42), 8. Rieder Eugen (41), 9. Pahl Jakob (41), 10. Haas Franz (40), 11. Unterschwcigcr Peter (40), 12. Fila 13. Schmid Hans (38), 14. Pezzei B. (37), 15. Schneider Fr. (37). “ " '—“ “ Rorai Frz. (129), 3. Gratzle ser Ha 22. Bo A. (39) 14. Pezzei B. Stützen Äeistcr: 1. Wöll Ernst <135), 2. Schmid Hans Herrn. (122

), 4. Fischer Gg. <120), 5. Knoilach Hans (117), 6. Pahl Jak. _ - — -I. ( 114 ), 8. Fila Ant. (114), 9. Rieder Eugen <111), _ (109), 11. Unterschwcigcr P. (106), 12. Haas Frz. (1Ö4), lä. Pezzei B. (93). 14. Schneider Frz. (90), 15. Schmid Hans (85). ~ " ~ - " " Bohslavskv R. (47), .... Rieder Eugen (45). 5). 8. Nicolodt B. (44). 9. Grüß Wehr mann 5cr-Serie: 1. Fila Ant. .(48),, 2 h S (43; Hei Wc sne am Engem (119)“ 13. Pillarz A. (1191 14. Mahrholdt Herb. (116), 15. Müller 3. Biedermann Ing

. H. (45), 4. Pillarz Ant. (45), 5. Rieder Eugen (45. 6. Wopfner Jos. (45), 7. Knoslach Hans (44.'' ' " •— 10. De» ' — " ™ luschek ö ann M ngen (12 9. Fischer Äg/(12^. 'l0?Deüring Älbf (121), IlVFink Karl '(119).,12^ 6. Gratzle H. lach H..... .... .... Alb. (43), 11. Pezzei B. (43), 12. Obojes Sepp ' ' " in (42), 15. ST "" t (137), 2. S£ (125), 5. Kn, . . 7. Biedermann Ing. H. (123), 8.^>boies Sepp n. ler H. (43), 10. Deuring ..... ... . .. __ . . (42). 13. Holluschck G. (42), 14. Heim Eugen (42), 15. Müller Alb

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Seite 2 von 12
Datum: 07.06.1935
Umfang: 12
: Ing. Robert L e z u o, Forstrat in Achenkirch; Alpinistik, Fliegen, Motorsport: vorläufig unbesetzt. Die alte Armee ehrt ihren Feldmarschall. Innsbruck, 7. Juni. Der Aufenthalt des Feldmarschalls Erzherzog Eugen in Tirol hat sich in seiner Gesamtheit zu einer Treuckund- gebung für den alten „Tiroler Erzherzog" und ehemaligen Befehlshaber der Südwestfront ausgestaltet, dessen begreif licher Höhepunkt der K a m e r a d s ch a f t s a b e n d der alten Armee war, zu dem der Landes-Krieger

- und Schützenbund die alten und jungen Soldaten geladen hatte. Zeigte es sich schon in den letzten Tagen, was Erzherzog Eugen über die Kriegszeit und den Umsturz hinaus für alle Bevölkerungs schichten geblieben ist, so wurde das Kameradschaftstreffen der Offiziere der alten Armee im G r o ß e n S t a d t s a a l gestern, den 6. Juni, abends eine einzigartige Kundgebung der Treue für ihren alten Befehlshaber. Von der Empore bei der Orgel hingen schwarz-gelbe Fah nentücher in der Mitte herab, links und rechts

Begeisterte ein gefunden hatten, um den Erzherzog zu sehen und ihm zuzu jubeln, besonders Frauen, die wegen Platzmangels beim Ka meradschaftsabend überhaupt nicht zugelaffen waren. Unter den Klängen der Haydn-Hymne schritt Feldmarichall Erzherzog Eugen durch das dichte Uniformspalier des von alten Frontsoldaten aller Chargen bis aufs letzte Plätz chen gefüllten Saales. In unmittelbarster Begleitung des Erzherzogs erschienen sein Adjutant Oberst Baron R e i ch l i n, General Jakob und die Ehrcnofsiziere

, Ge neral M i k f ch - H e r m a n n y als Obmann der Soldatenfront, ferner sämtliche Präsidenten und Obmänner der verschiedenen Krieger-, Soldaten- und Kameradschaftsbünde, -verbände und -vereine von Innsbruck und Umgebung und auch entfernter gelegener Ortschaften aus ganz Tirol. Es ist unmöglich, alle Namen der Festgäste aufzuzählen, die beim Kameradschafts abend zu Ehren des Feldmarschalls Erzherzog Eugen er schienen waren. Nachdem die Hymne verklungen war, richtete Generaloberst Graf Dank

! an den Erzherzog einige Worte der Begrü ßung, im Namen der allen Armee sprechend, die ihre alte österreichische Tradition nie vergessen habe und stets aufrecht erhalte; sie habe im Weltkrieg ihre Schuldigkeit getan und nun seien ihre Vertreter glücklich, aus Anlaß des Besuches ihres Feldmarschalls wieder ein Bekenntnis zum Va ter! an de ablegen zu können. Graf Dank! wünschte dem Erzherzog noch recht viele Jahre der Gesundheit zum Wähle des Vaterlandes und des Staates. Feldmarschall Erzherzog Eugen dankte

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Seite 4 von 10
Datum: 07.06.1934
Umfang: 10
hinüber, als sie sah, wie ostentativ ihn Eugen überging. „Bobby trinkt keinen Sekt," sagte Verhoeven, „Bobby ist Antialkoholiker." „Wirklich?" fragte Katja, und Bedauern klang in ihrer Stimme. „Eugen ist ein niederträchtiger Verleumder," sagte Bobby lachend. „Er bedient sich der unfairsten Mittel, um mich bei Ihnen auszustechen, Gräfin. Das verstößt gegen die inter nationalen Flirtregeln." „Beschwerde beim Völkerbund," brummte Eugen und trank sein Glas leer. „Jedenfalls solltest du für deine Unfairneß

die Wiener polnische Gesandtschaft, Der Kellner erschien. Bobby bestellte: „Ober, bringen Sie, bitte..." „Zuerst ein Glas Prickeln," unterbrach Eugen sarkastisch. „Und dann eine Flasche leise Hoffnung." Der Ober sah verdutzt drein. Bobby schob die Getränkekarte geringschätzig beiseite und gab eine eigene, phantasievolle Cacktailkomposition an. Der Ober notierte, entzückt über so viel Wissen, und verschwand dann. Drei Stengelgläser mit smaragdgrünem Inhalt wurden ser viert. Der Schein der roten

Beleuchtung brach sich in dem tiefen phosphoreszierenden Grün und zeichnete die Ränder des Glases blutrot. Katja und Bobby erhoben ihre Gläser. Eugen blieb osten tativ abseits. „Worauf wollen wir trinken, Frau Gräfin?" fragte Bobby stimmungsvoll. „Auf den Zufall," sagte Katja, nachdem sie eine Weile nach gedacht hatte. „Auf den lieben, reizenden, charmanten Zufall, der alles Glück in unser Leben bringt." „Ich hab's ja immer gewußt," knurrte Eugen verbissen, „dieser Zufall

hat etwas gegen mich. Wo er nur kann, schadet er mir." Die Gläser klangen zart gegeneinander. Der seine, schwe bende Ton klang noch eine Weile in der Loge nach. Erst als er verklungen war, begannen Katja und Bqbby Aug in Aug an den Halmen zu saugen. Sie stellte ihr Glas ab. „Sie haben nicht zu viel versprochen, Baron. Wirklich — wundervoll!" „War das ein fühlbares Prickeln oder eine leise Hoffnung?" fragte Eugen gereizt. Bobby antwortete: „Das weiß man immer erst, wenn der Cocktail ins Blut, ins Gehirn, in die Nerven übergegangen

ist." „Und wie lange dauert es, bis sich die Wirkung eines solchen Cocktails eingestellt hat?" meinte Eugen bissig. „Manchmal ist alles nur ein Augenblick," antwortete Bobby, Katja fest ansehend. „Aber manchmal braucht es Jahre, bis man sich der Wirkung bewußt ist. Cocktails und Menschen haben etwas Gemeinsames: sie wirken nicht aus alle gleich." Der Saal wurde wieder verdunkelt. Die Jazz begann einen echt argentinischen Tango. „Tanzen Sie?" fragte Bobby plötzlich und blickte Katja bittend an. Sie erschrak

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Seite 27 von 32
Datum: 19.12.1931
Umfang: 32
-7 Dreirädriger Puppen wagen, Roller, Hollän der, solange Vorrat reicht, zum Selbstkosten preis abzugeb. Viadukt bogen 12. Langer. 1755-7 Grober Märklinkaften und schöner, grober Stall und verschiedenes billig zu verkaufen. Peter, Mentlg. 18, 3. Stock lks. 1753-7 Gcleger.heitskaus. Por zellanwaschbecken m. Kalt- und Warmwasserhahn, Osenvorlatzgarnitur, Nik kei. mit Kohlenkübel, mo derne Alabaster - Steh lampe, Gasrechaud, 2- flammig. Erzh.-Eugen- Straße 22, 3. Stock links. 1741-7 Billiges u. nützl. Weih

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Seite 7 von 18
Datum: 30.07.1937
Umfang: 18
ftogramm Haöio-Wtett 22.10 Ubr: 2. Abendbericht. Amtliche Verlautbarungen. 22.20 Uhr: Fortsetzung der Tanzmusik. 22.55 Uhr: Verlautbarungsdienst der Ravag. 23 bis 23.30 Uhr: Wiener Musik. Die Funkschrammeln. Donnerstag, den Z. August. von, 2. crrugust vrs tmmutmm s. SKnanft 1937. Montag, den 2 . August. 6.45 Uhr: Weckruf. Iaro Eugen Nettel: Turnen. 7 Uhr: Der Spruch. Anschließend: Zeitzeichen, Nachrichten. 7.10 bis 8 Uhr: Frühkonzert. lSchallplatten.) — Snaga: Sol- datenliederpotpourri

der Frau. Iaro Eugen Nettel: Ferienspiele. 16 Uhr: Nachmittagsberlcht. 16.05 Uhr: Nachmittagskonzert. Dirigent: Josef Holzer: Wiener Funkorchester. — Julius Fucik: Marinarella, Ouvertüre. — Franz Lehar: Musikalische Szenen aus der Operette „Libellentanz . — ohann Strauß: Nordseebilder. Walzer. — Karl Komzak: Fürs erz und Gmüat. Potpourri. 16.55 Uhr: Moderne Geflügelwirtschaft. Anton Wolf: Die Ge flügelhaltung in der Landwirtschaft. 17.05 Uhr: Dr. Robert Braun: Abbruch bei den Dominikanern. 17.20 Uhr

Verlautbarungen. 22.45 Uhr: Die Bücherecke. Es spricht Dr. Moriz Scheyer. 22.55 Uhr: Verlautbarungsdienst der Ravag. 23 bis 23.30 Uhr: Tanzmusik. Funkkapelle. Dienstag, den 3. August. 6.45 Ubr: Iaro Eugen Nettel: Turnen. 7 Uhr: Der Spruch. Anschließend: Zeitzeichen. Nachrichten. 7.10 bis 8 Uhr: Frühkonzert. lSchallplatten.) — K. M. Ziehrer: Schlittenpost. — Batzem: Lieder, die die Mutter fang, Potpourri. — Pfichystal: Fest im Harem. — A. W. Ketelbey: Mondnachtzauber. ■— Luigi Boccherini: Menuett. — Isaak

Tod. — Georges Bizet: a) „Die Perlenfischer", Romanze des Nadir: b) „Carmen". Ballett Nr. 2. — H. Rabaud: „Marouf". La caravana. — Jules Massenet: a) „Werther", Lied des Osiian; b) „Manon", Phantasie. Mittwoch, den 4. August. 6.45 Uhr: Weckruf. Eugen Baumgart: Turnen. 7 Uhr: Der Spruch. Anschließend: Zeitzeichen. Nachrichten. 7.10 bis 8 Uhr: Frühkonzert. lSchallplatten.) — Rimskij-Korsiakosf: Hummelslua. — Max Reger: Ballettsuite. — Edvard Grieg: Lyrische Suite sür Orchester. — Catalani: Tanz

für Mophonsolo. — Hans Schneider: Ball bei Ziehrer: Walzerpotpourri. 13 Uhr: Zeitzeichen. Wetterbericht, Mittagsbericht. 13.10 Uhr: Mittagskonzerl. Funkkapelle. — Domenico Cimarosa: Ouvertüre zur Over „Die heimliche Ehe". — Josef Strauß: Perlen der Liebe, Walzer. — P. I. Tschajkowskij: Phantasie aus der Oper „Eugen Onegin". — Ludwig Wcrba tun.: Poeme orientale, sym phonisches Tonbild. — Max Schönherr: Bauernmusik aus Oester reich, Suite. 14 Uhr: Böhmisches Streichquartett. lSchallplatten.) — Anton Dvorak

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Seite 7 von 18
Datum: 10.09.1937
Umfang: 18
vorss 13. ©e^fewiöer ein^Ue^gid 19. Gevlernver 1937. Montag, den 1Z. Eeplember. 6.45 Uhr: Weckruf. Iaro Eugen Nettel: Turnen. 7 Uhr: Der Spruch. Anschließend: Zeitzeichen, Nachrichten. 7.10 bis 8 Uhr: Frühkonzert. (Schallplatten.) — Balie: Die Zigeu nerin. Ouvertüre. — Mraczek: Tanzsuite. — Emi! Waldteufel: Unterm Regenbogen. Walzer. — Krannig: Wo die Nordseewellen ziehen an den Strand. Friesenlied. — Charles Laube: Hofball bei der Bienenkönigin, Fortrottintermezzo. — Czernik: Leicht Gepäck

: Verlautbarungsdienst der Ravag. 23 bis 23.30 Uhr: Fortsetzung des Unterhaltungskonzertes. — Karl Mosheimer: Winzerfest, Marsch. — Arnold Friedl: a) Wo a Wein rs und a Musi, Wiener Lied: b) Was braucht denn der Weana. um glücklich zu sein? — Camillo Morena: Was die Donau erzählt, Walzerpotpourri. — Rudolf Kronegger: Beim Heurigen, Potpourri. Dienstag, den 14. September. 6.45 Uhr: Weckruf. Eugen Baumgart: Turnen. 7 Ubr: Der Spruch. Anschließend: Zeitzeichen. Nachrichten. 7.10 bis 8 Uhr: Frühkonzert. (Schallplatten

bearbeitet von Irmentraut Hugin. Spielleitung: Dr. H. Nüchtern. Personen: Lord Canterville: Mr. Otis: Mrs. Um- neu. erster, zweiter Zwilling: Washington. Virginia, Gespenst, Cecil, Pförtner. Musikalische Leitung: Rudolf Wallner. 22.10 Ubr: 2. Abendbericht. Amtliche Berlautbarungen. 22.20 Uhr: Unterhaltungskonzert. Wiener Funkorchester. — Philipp Fahrbach: Prinz Eugen und Radetzky, musikalisches Epos. — Pepi Fl“Ä er: -Wange der Pußta. — Viktor Flemming: a) Suleika, orien talisches Lied; b> Da fang

ma von vorn wieder an. Lied. — Rudolf Vehm: Willkommgrüße. Walzer. — Edmund Ensler: Musikalische Szenen aus der Operette „Die aoldne Meisterin". 22.55 Uhr: Verlautbarungsdienst der Ravag. 23 bis 23.30 Uhr: Fortsetzung des Unterhaltungskonzertes. — Ai>naz Neuster: Flott durch die Welt. Marsch. — Karl Robrecht: Musikalische Kontrast, Potpourri. — K. M. Ziehrer: Faschingskinder, — Robert Stolz: Eine goldige Frau, Paso doble aus dem Tonfilm „Die Austern-Lilli". , -en 15. September. 6.45 Uhr: Weckruf. Eugen

. — Strauß-Stalla: Draußen in Sievering. — Robert Stolz: A klane Draherei. — Bruno Uber: Ich Hab nur m Grinzmg an Dienstmann engagiert. — Bert Silving: a) Rundfahrt durch Wien: b) Im Wurstelprater; c) Wien bei Rächt. Nvnnerstag. den 16. September. 6.45 Uhr: Weckruf. Eugen Baumgari: Turnen. 7 Uhr: Der Spruch. Anschließend: Zeitzeichen. Nachrichten Wetter vorhersage. . , 7.10 bis 8 Uhr: Frühksnzert. (Schallplaiten.) — Jacques Ottenbach: Ouvertüre zur Operette „Orpheus in der Unterwelt". — Mansreo

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 7 von 18
Datum: 27.08.1937
Umfang: 18
Thfgmmm Uaöto-Wfett toom 30. vis eMsEsseWßßsH s. ©euiemöcr 1937. MMz. den M. August. 6.45 Uhr: Weckruf. Jaro Eugen Nettel: Turnen. 7 Uhr: Der Spruch. 7.10 bis 8 Uhr: Frühkonzert. (Schallplatten.) Anschließend: Zeit zeichen. Nachrichten. 7.10 bis 8 Uhr: Frühkonzert. (Sckallplatten.) — Werner: Eine Seefahrt, die ist lustig. Marschsortrott. — Eisenstein: Laß mich schaun. schaun, schaun! Foxtrott. — Gribitz-Flemming: Dann sang ma von vorn wieder an! — Johann Strauß: Wiener Bonbons, Walzer

: Gesang der Heliane aus der Oper „Das Wunder der Heliane". — Jules Massenet: Meditation aus der Oper „Thais". — Viktor 2lltmann: Almenrausch und Edel weiß, Lied. — Jordan-Ralph: In einer Spielzeugstadt. — Emmerich Kalman: Potpourri aus der Operette „Die Herzogin von Chikago". 14 Uhr: Berühmte Geiger. (Aus dem Schallplattenarchiv.) — Eugen Marie. Eugen Bsaye: Lontain vasse, Mazurka. — Johannes Brahms: Ungarischer Tanz Nr. 5 in G. — Willy Burmester. G. F. Bändel: a> Arioso: b> Menuett — Rameau-Burmester

nach dem 3. Akt <21.56 bis 22.16 Uhr: 2. Abend bericht. Amtliche Verlautbarungen. Anschließend: Fortsetzung des Vortrages von Dr. Bernhard Paum- garincr. 22.46 Uhr: Die Bücherecke. Es spricht Hanns Herrdegen. 22.56 Uhr: Derlautbarnngsdienst der Ravaa. 22.55 bis 23.36 Uhr: Tanzmusik. Funkkavelle. Dienstag, den 31. August. 6.45 1,lhr: Weckruf. Jaro Eugen Nettel: Turnen. 7 Uhr: Der Spruch. Anschließend: Zeitzeichen. Nachrichten. 7.16 bis 8 Uhr: Frühkonzert. (Schallplatte».) — Balte: Ouvertüre zur Oper

, Marschpotpourri. 22.55 Uhr: Verlautbarungsdienst der Ravag. 23 bis 23.36 Uhr: Fortsetzung des Unterbaltungskonzertes. — Josef Köniasberger: Musikalische Szenen aus der Operette „Das Spielzeug Ihrer Maiestät. — Iobann Strauß: Klänge aus der Raimundzsit. — K. M. Ziehrer: Schönfeld-Marsch. Mittwoch, kn 1. September. 6.45 Uhr: Weckruf. Eugen Baumgart: Turnen. 7 Udr: De: Spruch. Anschließend: Zeitzeichen, Nachrichten. 7.16 bis 3 Uhr: Frühkonzert. (Schallplatten.) — Robert Planguette: Ouvertüre zur Operette

. — St. At. Ziehrer: Donausagen Walzer. — Eugen d'Albert: Phantasie aus der Oper „Die toten Augen". — Martin-Schönherr: La cosa rara, Walzer. — Josef Hadraba: Posaunette. — Seraei Bortkiewicz: Ha rum al Raschid und Tanz der jungen Mädchen aus der Suite „Tau sendundeine Nacht". — Mousseur: Emil Waldteufel Potpourri. 13 Uhr: Zeitzeichen. Wetterbericht und Mittagsbericht. 13.16 Uhr: Fortsetzung des Mittaaskonzertes. — Albert Lortzmg: Ouvertüre zur Over „Undine". — Bohuslov Leopold: Aus der Alten und Neuen Welt

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