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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 21.09.1906
Umfang: 16
sind: 1. Johann Egger, am 26. Dezember 1884 zu Untermais geboren, nach Obermais zuständig, katholisch, ledig, Schlosser¬ gehilfe, zuletzt in Sterzing, bereits bestraft. 2. Karl Preisch, am 15. Februar 1876 zu Arzl bei Innsbruck geboren, nach Innsbruck zu¬ ständig, katholisch, ledig, Maurer in Innsbruck, bereits bestraft. Tie Anklageschrift führt folgendes aus: .Der 70jährige, pensionierte Straheneinräu- mer Alois Sam war am 16. Juli 1906 von Reutte

. Es waren dies der Schlossergehilfe Johann Egger, der Monteur Johann Bacher und der bei den berittenen Landesschützen aktiv dienende Eduard Bischofer. Es wurden vier halbe Liter Wein ausgewattet, welche schließlich Alois Sam allesamt zahlen sollte. Da letzterer, sei es mit Recht oder Unrecht sich von den Mit¬ spielern übertölpelt erachten mochte, rveigerte er sich zu zahlen, obwohl er seine Geldtasche bereits herausgenommen und Geld sehen gelas¬ sen hatte. Er steckte urrter

der Weigerung zu zahlen, die Geldtasche wieder ein, worauf ihm der Oberkellner Franz Schmidbauer Uhr und Kette zur Deckung der ausständigen Zeche per 2 Kronen 8 Heller abnahm. Dem Schlossergehilfen Johann Egger hatte das Geld, das er irr der Geldtasche des! Alois Sam gesehen, in die Augen gestochen und be¬ reits im Kafseehanse reiste in ihn: der Plan, den Alten zu berauben. Er wollte deshalb den Mitspieler Joharrn Bacher offenbar zum Helfer

haben und suchte diesen, als er nach Hanse gehen wollte, durchlaus zum dableiben zu bewe¬ gen. Egger sagte hiebei zu Bacher, er solle doch bleiben, bis das Kaffeehaus geschlossen werde, vielleicht gebe es dann noch draußen etwas. Diese Äußerung konnte keinen anderen Sinn ha¬ ben, als daß dem angeheiterten Veteranen, dem ja im Kaffeehaus beim Spiele die Zeche auf- gebürdet worden war, auf der Straße etwas abgenommen werden sollte. Johann Bacher faßte

die Äußerung auch in diesem Sinne auf urrd erklärte dem Johann Egger entrüstet, daß er nicht mittue, und entfernte sich. Bald darauf — es war gegen 3 Uhr morgens, und das Kaffeehaus wurde geschlossen — gin¬ gen auch Johann Egger und der berittene Lan¬ desschütze Eduard Bischofer weg. Diese Beiden vereinbarten nun, als sie eben aus dem Kaffee- Hause gettttbn waren, daß sie der: Veteranen Alois Sam anpacken und seines Geldes berau¬ ben

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 7 von 12
Datum: 29.09.1925
Umfang: 12
. In jüngster Zeit ist der Name Mbin Egger Lienz aus den engere» Bezirken der bilden.den Kunst in di« breite Oessentliüsteit ge drungen. Seit di« große Kollektivausstellung im Wiener Künstler- Haus im heurigen Fviihja.hr der Allgemeinheit die Summ« des ge wol ligen Schaffens unseres größten zeitgenössischen Malers vor di« Sinn« geführt, ähnlich wie es im Vorjahr die kleinere Innsbrucker Aus stellung seinen engeren Landsleuten gegenüber getan hat, ist der Streit um seine Kunst aber auch der sieghafte

Eindruck dieser über ragenden Persönlichkeit immer wieder in den verschiedensten Formen laut geworden. Die Innsbrucker Universität beeilte sich, den großen Landessohn Osttirols mit der Würde ihres philosophischen Ehren- doktorates zu bekleiden, der Künstler soll an die Wiener Akademie der bildenden Künste berufen werden, wenn dies di« schon wieder an- geiponnenen Kabalen, das Dorngestvüpp aus den, Lebensweg jedes Großen, nicht doch noch verhindern. Und vor kurzem hat Egger Lienz seiner Vaterstadt

in dem neuen Kriegerdenkmal des Bezirkes Lienz ein Monument errichtet, das in dem unentrinnbaren Ein druck der großen Fresken die mächtige Anziehungskraft der Kunst Egger Lienz' am unmitteivarsten verkündet. 'Der Name des Künstlers und das Auf- und Niedeiwrgen der Meinungen über fein Schaffen beherrscht das Interesse aller kunst verständigen Kreise. Den breiteren Volksschichten, di«, gewöhnt an di« Formensprache der barocken, klassischen und romantischen Kunst, sich in di« Ideenwelt und die abstrakt

« Symbolik des Meisters schwer emsühlen, ist der Weg zum Verständnis und damit zur Wertung seiner Kunst noch größtenteils verschlossen. Aach von Egger Lienz gilt die alte Wahrheit, daß die Pfade zur Erkenntnis des Künstlers durch den Weg des Menschen führen, daher ist schon im Jahre 1914 die erst- biographische und kunstkritisch« Monographie über „Atom Egger Lienz" aus der Feder von Curi h. W« igelt «schienen. Seit- her hat sich di« Kpnstliteratnr in Emzelnaibhandlungen viel »nt dem Meister beschäftigt

. Aus den letzten Jahren seien besonders das Egger Lienz-Heft der heimatlichen Südtirolsr Monatsschrift „Der Sch i«r n" sowie neben italienischen und englischen Sonderpubli- kationen die geistvolle Einführung Karl Emmerich hirts „Einige Sätze über den Künstler und sein Weck" im Katalog der Wiener Kollektivausstellung erwähnt. Eine umfassende Monographie über „A. Egger Lienz' Laben und Werke" hat uns aber erst Josef Soyka geschenkt, dessen wert- und gehaltvolle monographische Studie, versehen mit 80 Ab bildungen

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 05.11.1926
Umfang: 12
PMlk Mi» Wl-Liknz ch. if Bozen, 4. (Priv.) Heute um 2 Uhr früh ist per ! Maler Professor Albin Egger-Lienz auf fei»em \ Landsitz in St. Justins bei Bozen nach langem ! schwerem Leiden gestorben. * Die Trauernachricht von dem Tode des Meisters lam nicht Überraschend. Professor Albin Egger-Lienz laborierte schon seit den letzten Jahren an einem Nierenleiden, das sich mehr und mehr verschlimmerte und nun einen letalen Ausgang getrommen hat. Seine Heimat Tirol verliert mit ihm einen seiner größeren

Söhne, die ganze deutsche Kunstwelt einen ihrer erfolgreichsten Meister, einen ihrer besten führenden Geister, dessen hochragende Bedeutung zu würdigen wir noch einer brusenen Feder überlassen. Albin Egger-Lienz wurde am 29. Jänner 1868 in Strie- bach bei Lienz im Pustertal geboren. Sein Vater, in Oberdrauburg an der Kärntner Grenze, bei Lienz 1833 geboren, war Heiligenmaler, später Photograph in Lienz; seine Mutter, eine Bauerntochter mit Namen Maria Trojer. Egger hatte seine Mutter erst

mit 22 Jahren kennen ge lernt. Bis dahin hatte er die Frau seines Vaters, Fran ziska Rotschopf aus Oberdrauburg, für seine Mutter ge halten. Sein Vater hatte ihn in dieser Unkenntnis ge lassen, aus Furcht, zwischen Sohn und Stiefmutter Un stimmigkeiten zu erregen. Egger-Lienz besuchte vom 6. bis znm 13. Lebensjahre die Volksschule in Lienz, betätigte sich in den folgenden vier Jahren eifrig im Zeichnen und Malen im Eltern haus und kam mit 17 Jahren an die Akademie nach Mün chen. Seine Meister waren Hackel

, da er der Natur am nächsten steht. „Gestalten" im besten Sinne ist ihm „Umgestaltung" und „Verlebendigung" der Materie, also nicht durchaus vom Modelle abhängig. 1899 verheiratete sich Egger-Lienz mit der Tochter des Direktors am Theresianum in Wien, Dr. Alois von Egger-Moellwald. Dies gab die Veranlassung zu seiner Uebersiodlung nach Wien. Die der früheren Periode seines Schaffens angebörigen Werke sind mit Ausnahme des „Arw Maria nach der Schlacht am Berge Jsel 1809" (München, im Besitz des Innsbrucker

"; „Tischgebet"; „Der Arensch"; „Die Alten"; „Weihwasser nehmender Bauer"; „Christi Auf erstehung"; „Der Blinde"; „Die Quelle"; mehrere Land schaften, Kinderporträte, 7 Bilder für den Sitzungssaal der Industriellen Tirols in Innsbruck (1924). Die letzteren großen Erfolge Egger-Lienz's gingen von Venedig aus (1922); Mailand, Salzburg, zuletzt Wien 1925 folgten mit Sonderausstellungen. Auf der internatio nalen Kunstausstellung in Venedig erhielt er den ersten Preis für Malerei (6000 Lire); sein Selbstporträt

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 8 von 28
Datum: 03.10.1925
Umfang: 28
wird. — Insolvenz der Wiener Volksoper. Wien» 2. Okt. Die Wiener Bokksoper, die schon seit längerer Feit mit finanziellen Schwierig- keiten zu kämpfen hatte, wurde heute wegen Insolvenz geschlos sen. Die heutige Vorstellung entfällt, doch sind bereits Verhand lungen im Zuge. MSürlt«Sie Serin tzm L!R' M 81 « NeDer öie BwfiammeichäMc- mrS Sie Vorgeschichte Ser BerhandlungL«, Sie betreffs Ser Berufung des Profes sors Atdl» Egger Lienz an Sie Wiener MaDemte d«r SWeMen Mnfte gefüHrt worden stnö, eMrffen

wir von irffovmierter Geile Mgsnjde Darstellrrrvg: Unter dem Eindrücke des großen Erfolges der Koste!- ttvausstellung Egger Lienz'scher GvmMde im henrigen Früyjerhr hat bekanntlich Der Minister für Kultus rmd Unterricht Dr. Emil S ch n e i d e r bei dem Bankett, das M Ehren des Künstlers gegeben wurde, in seiner Rede die Hoffnung ausgesprochen, daß es gelingen möge, Egger Lienz zur Leitung einer MeisberklQsse dauernd für die Wiener Akademie zu gewrrrnen. Der Minister, der seiner Begeisterung für Sen Künstler

des Ministers zu ent sprechen, andererseits aber auch der manchen Kreiselt un angenehmen Berufung möglichst vorsubeugeu. Sie bot Egger Lienz den durch das Ausscheide« des Proseffors Schmidt freig-ewordenen Abendakt an. Nicht nur die Akademie selbst, sondern jeder Kundige mußte von vornherein Eggers Antwort auf dieses Angebot vovaus- sehen. Ein Künstler vom Range Egger Lienz vermag an einer Akademie doch nur als Leiter einer Meist e r- klaffe klMsterzieherisch zu wirken. Der Künstler

hat dann auch in einer ersten Antwort das Angebot der Aka demie, den Mrndakt zu übernehme«, mit dem Bedauern avgelehnt, daß er nicht zur Leitung einer Meisterklasse berufen werde, was er nach den Aeußevungen des Mini sters anzunehmen wohl berechtigt gewesen wäre. Inzwi schen hatten aber Kreise, die das ©Heitern der großen Hoffnung, die .öie gesamte Kunstwelt an die Berufung Eggers nach Wien knüpfte, doch noch verhindern wollten, interveniert und nun erklärte sich Egger Lienz in einem zweiten Schreiben an die Akademie

damit einverstan den, den Abendakt zu übernehmen, allerdings unter der Bedingung, idatz ihm Sie Akademie einen Assistenten SeWelle, für dessen nicht systemisierte Besoldung Egger selbst aufkvmimon werde. Wäre es der Akademie wirklich um die Berufung des Künstlers zu tun, so hätte sie diesen Ausweg, der an Kunstakademien in Deutschland bei prominenten Künstlern häufig be schritten wird, um ihnen die Freiheit in Ausübung ihrer Kunst zu ermögliche«' begrüßt und jedenfalls irgendeine Fornr gesunde«, nm Egger Lienz

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 15 von 16
Datum: 24.02.1939
Umfang: 16
Freilag, den 24. Februar 1939 „Neueste Zeitung" Nr. 46 Teste 5 Aus -ein Gerichtssaal „Schau Ludwig, da steht ein Reh!" Der Schlotzoachter und sein Knecht wildern o. Innsbruck, 24. Februar. Martin M u i g g ist Pächter des Schlosses „W erklehn" in Ranggen, das sich ungefähr 160 bis 180 Schritte vom Waldesrand entfernt befindet. Im Februar 1936 trat Ludwig Egger als Knecht bei Martin Muigg ein. Egger hatte sich schon früher von der Mauserwerke A. G. Oberndorf am Neckar ein Kleinkalibergewehr

um 300 Schilling gekauft und war als eifriger und zielsicherer Schütze auf den verschiedenen Schieß ständen bekannt. Allein Egger war nicht nur ein tüchtiger Brettlbohrer, sondern auch ein eifriger Wildschütz. Im Herbst 1936 sah er einmal einen Feldhasen am Waldesrand sich ver gnügen. Egger holte fein Gewehr, ging damit in den Garten des Schlosses, ein Schuß und dem armen Meister Lampe war das Licht ausgeblasen. Im Frühjahr 1937 mußten zwei wei tere Hasen auf die gleiche Weise ihr Leben lassen

. Eines Tages im Mai 1937 sah Muigg einen Rehbock am Waldesrand stehen. Er machte seinen Knecht Egger mit den Worten daraus aufmerksam: „Schau. Ludwig, da steht ein Reh!" Der Knecht holte aus seiner Schlafkammer das stets schußbereite Gewehr und schoß vom Hause aus den Rehbock nieder. Im Oktober 1937 äste einmal eine Rehgeis am Waldesrand. Auch diese Rehgeis hat Egger mit einem Blattschuß erlegt. Die gewilder ten Tiere wurden in das Haus des Muigg gebracht, im Rinderstall aufgebrochen und das Fleisch

dann im Haushalt verwertet. Die Felle der Hafen und die Decken der Rehe hat Egger hinter dem Hause vergraben. Ludwig Egger und Martin Muigg hatten sich vor dem Einzelrichter OLGR. Dr. H a g l e i t h n e r wegen des Ver brechens des Diebstahls, Frau Berta Muigg wegen des m Verbrechens der Diebstahlsteilnahme zu verantworten. Egger Z war vollkommen geständig und gab zu seiner Entschuldigung 1 an, daß er nur deshalb geschossen habe, weil sein Dienstgeber Z immer über die durch das Wild verursachten Wildschäden

ge-1 jammert habe, er selbst habe nur den einen Vorteil gehabt, jg daß er an den gemeinsamen Essen der Familie Muigg teil- Z nehmen durfte. Frau Muigg gab zu. das gewilderte Fleisch § im Haushalte verwertet zu haben. Martin Muigg erklärte, er Z habe den Egger niemals aufgefordert, ein Wild zu erlegen. W Demgegenüber behauptete Egger, daß fein Dienstherr dabei g gestanden sei, als er die Tiere geschossen habe. Muigg habe J sogar seine Bewunderung ausgesprochen über die hervor- W ragende Schießkunst

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 28.05.1934
Umfang: 12
die Lampe vorzügliche Dienste. Schon seit Jahren bemerkte ein Salzburger Ge- „Nein, das ganz bestimmt nicht, Herr Chefarzt. Er hat aus drücklich gesagt, daß er wegen einer Auskunft kommt." „Na, schön. Herein mit ihm!" Schwester Maria ging, und Dr. Vinci verschloß die ziem lich umfangreiche Krankengeschichte, die er soeben abgeschlossen hatte, in seinem Schreibtisch. Der Besucher, eine schlanke, sportlich trainierte Erscheinung, etwa Mitte Dreißig, trat ein und stellte sich vor: Baron Robert Egger

aus Berlin." Doktor Vinci hatte sich erhoben und bot dem Besucher Platz an. „Womit kann ich dienen?" Baron Egger streifte langsam die Handschuhe ab, wie um Zeit zu gewinnen. „Ich bitte Sie um eine Auskunft, Herr Chefarzt..." „Bitte, ich stehe zur Verfügung." Baron Egger zögerte noch etwas mit seiner Frage. Erst nach einigen Sekunden überwand er seine sichtliche Ver legenheit. »In Ihrer Kuranstalt befindet sich eine Baronin Egger, Herr Chefarzt?" Doktor Vinci dachte nach. „Baronin Egger... Egger

... Ich weiß im Moment wirklich nicht. . . Obwohl ich sonst unsere Patientinnen kenne ... Aber, vielleicht ist sie erst seit so kurzer Zeit hier, daß ich noch keine Gelegenheit hatte..." „O nein. Die Baronin muß sich schon seit längerer Zeit bei Ihnen aufhalten. Gut einige Wochen." „Seit längerer Zeit?... Einen Moment!" Doktor Vinci verband sich mit der Hauszentrale. „Bitte, sehen Sie nach, ob wir eine Baronin Egger unter unseren Patientinnen haben." Dann legte er auf und wartete auf den Anruf. Baron Egger

Frauenkirche ein kostbarer Religuienschrein gestohlen. Todesfälle. In Innsbruck sind gestorben der Kriegsinvalide Andreas K o h u t aus Hötting im 67., und Alois K r a n e b i t t s r, Bauer aus Haiming, im 50. Lebensjahre. In Hall Emil B u r a t t i, Bundesbahnrevident i. R., im 60. Lebensjahre. In Gries bei Bozen Kaspar Mitterrutzner, Pen- sionsbesitzer, im 80. Lebensjahre. In Girl an Anna Kurtatsch und der Bauer Karl R i t s ch im 94. Lebensjahre. Baron Egger blickte den Chefarzt fragend an. „Bedauere

, Herr Baron. Baronin Egger befindet sich nicht bei uns und war auch niemals bei uns gemeldet." „Merkwürdig," meinte der Baron etwas irritiert und machte sich in der Brusttasche zu schaffen. Langsam zog er ein abgetrenntes Blatt einer illustrierten Zeitung hervor und legte es Doktor Vinci auf den Schreibtisch. „Diese Dame ... ist Baronin Egger ..." Doktor Vinci warf einen kurzen Blick auf das Photo. Sein Gesicht leuchtete auf. Dann lehnte er sich breit in seinen Armstuhl zurück und blickte Egger

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 12
Datum: 08.11.1926
Umfang: 12
3um A»e S» WW« ßWkr-Lmz. Die Leichenfeterlichkeite«. Bozen, 8. Nov. Gestern vormittags fand im Ansitz GrUmvalfrhok des Professor? Egger-Lienz die Ein segnung der Leiche statt. Ter Ktinstler mar in seinem Atelier in einfacher, aber würdiger Weise anfgebahrt. Nach der Einsegnung hielt Professor Dr. Hammer non der Universität Innsbruck dem Toten einen ergrei fenden 8 c ach ruf. Die Leiche wird am 9. d. M. in seine Vaterstadt Lienz überführt

und dort in der A n t o n i u s k a p e l l e auf- fletmfrrt; sie wird am Donnerstag, den 11. d. M.. nach mittags im Eli reu grab ans dem städtischen Friedhofe von Lienz beigesetzt. Am Samtag, den 6. ö. M. hielt der Gemeind erat der Stadt Lienz eine Trau ersitznn g ab, in der Bür germeister Oberhueber die Trauerrede hielt und da bei ausführte, wie sehr Albin Egger in seinem Leben wie in seinem Schaffen mit seiner Heimat verbunden war. Trancrknndgebuttgen in Wien. Wien, 6. Nov. Das Professorenkollegium der Akademie der bildenden Künste hat anläßlich

des Ablebens des Pro fessors Egger-Lienz eine feierliche Trauerkundgebung mr- anstaltet. Ter Rektor hielt die Gedenkrede, wobei er her- vorhob, es sei tragisch, daß die wiederholten Berufungen Egger-Lienz nach Wien nicht zustandekommen konnten und daß durch sein frühzeitiges Hinscheiden die noch weiter andauernden Bemühungen, ihn der Wiener Akademie zu gewinnen, für immer erfolglos bleiben müssen. Das Pro fessorenkollegium beschloß, am Sarge einen Kranz nieder legen zu lassen und, wenn möglich

, einen Vertreter zum Leichenbegängnis zu entsenden. Auch der leitende Aus schuß der Künstlergenossenschaft veranstaltete eine Trauer kundgebung. Der Vorstand beschloß, eine große öffentliche Trauerfeier für Egger-Lienz zu veranstalten, deren Zeit punkt noch festgesetzt werden wird. Mitteilungen aus dem Freundeskreis. Ueber die Krankheit und den Tod des Meisters sind bisher nur spärliche Nachrichten in die Oesfentiichkeit gedrungen. Am meisten weiß über das tragische (Zeschick des größten österreichischen

Malers unserer Zeit sein Freund und lang-jähriger Mitarbeiter Professor Klemens Holzmeister zu erzählen, der Schöpfer der neuen Form des Salzburger Festspielhauses, bei dessen künstlerischer Vollendung er seinem Landsmann eine ehrende Rolle zugedacht Ijatte. Pro fessor Holzmeister teilt hierüber in einer Unterredung mit einem unserer Mitarbeiter folgendes mit: Von der schweren Erkrankung des Meisters wußten feine Freunde schon längere Zeit. Sein Nierenleiden war schon im Sommer bedrohlich und Egger

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Seite 9 von 12
Datum: 10.03.1902
Umfang: 12
, Bauernknecht in Schwendt, und 2. Georg Egger juu , 1882 in Küssen geboren, nach Söll, Bezirk Kufstein zuständig, kath., ledig, Bauernsohn in Schwendt. Ersterer erscheint angeklagt des Ver¬ brechens des Betruges im Sinne der W 197, 199a, 200, 203, 204 St.-G., letzterer ebenfalls des Ver¬ brechens des Betruges im Sinne der W 197, 199a, 200, 203, 204 und 5 St.-G., beide strafbar nach FZ 203 und 204 St.-G. Die Vertheidigung für Höllwarth

hatte Advocat Dr. Joh. Schumacher, die für Egger Advocat Dr. Wenin übernommen. Am 30.Jän. 1901 kam Georg Egger^un. zu Georg Berger, dem Besitzer eines Gutes in Kössen; diesem gab er vor, dass er zehn Kühe, die er in Wien be¬ sitze, laut eines eingelaufenen Tetegrammes nicht verkaufen könne, daher Geld zu Futter benöthige und verlangte zu diesem Zwecke von Berger ein Darlehen von 400 L. Dieser schenkte den An¬ gaben Eggers Glauben und folgte

ihm das Geld unter der Bedingung aus, das Darlehen in 8 bis 14 Tagen zurückzuzahlen. Trotz wiederholter Mah¬ nung geschah dies aber nicht. Am 25. April 1901 kam Egger ^uu. in Gesell¬ schaft seines Complicen Höllwarth abermals zu Berger und fragte, ob Bergers Hof nicht verkäuf¬ lich sei. Berger verlangte hiefür 12.000 L und zeigte den Beiden das ganze Anwesen sammt Wiesen und Aeckern. Nachdem dies geschehen war, ver¬ suchten die Beiden den alten

gebrechlichen Berger mittels Brautwein zu berauschen, was ihnen in kurzer Zeit auch in dem Maße gelang, dass der Greis in völlige Bewusstlosigkeit verfiel. Borger weiß nur noch, dass er auf seiner Forderung von 12.000 L Weiler beharrte und Egger juu. auffor¬ derte, ihm das schuldige Geld im Betrage von 400 L ehestens zu restituieren. Berger gibt weiter an, dass er am Tische eingeschlafen sei und am nächsten Morgen, als er, an derselben Stelle

sitzend, von seiner Wirtschäfterin geweckt worden war, vor sich auf dem Tische drei Zehnernoten, in der Tasche - aber nur Kleingeld vorfand. Da er sich über den ganzen Vorgana, insbesondere über die Zehngulden¬ noten nicht Rechenschaft geben konnte, begab sich Berger zum Vater des Georg Egger juu., um von diesem Aufklärung zu erhalten. Zu seinem Er¬ staunen erfuhr er hier, dass er in der lehtverflosfenen Nacht sein Anwesen an Georg Egger

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Seite 4 von 20
Datum: 02.06.1934
Umfang: 20
wie drüben viel böses Blut gemacht. „Verzeihung ... Ich dachte nur... So früh stehen unsere Gäste sonst nur auf, wenn sie den Frühzug erreichen wollen." „Den Frühzug? Wohin?" „Ueber München nach Berlin." „So? Es geht jetzt ein Zug über München nach Berlin?" fragte Egger interessiert. „Ja, Herr Baron. Um sieben Uhr dreiundvierzig." „Um sieben Uhr dreiundvierzig, sagen Sie? Wie spät ist es jetzt?" „Sechs Uhr fünfzig, Herr Baron." Egger überlegte eine Weile. Dann schien er einen plötzlichen Entschluß gefaßt

zu haben. „Ich .... ich könnte also den Zug nach Berlin noch erreichen?" „Gewiß . . . Wenn Herr Baron wirklich reisen wollen . . ." Signor Manzetti sagte es völlig ohne Bedauern. Ihm tat cs um Gäste nicht leid, die zu einer Zeit aufstehen, da andere erst heimkehren. Er hielt auf die Würde des Ortes. „Ja, ich reise," sagte Egger, jetzt schon völlig entschlossen. „Schreiben Sie, bitte, die Rechnung." „Pardon, die Rechnung wird vom Bureau aus geschrieben," meinte Manzetti sehr förmlich und reserviert. „Lassen Sie sie also im Bureau

ausschreiben." „Das Bureau ist noch geschlossen." „Wann wird es geöffnet?" „Um punkt acht Uhr." „Also nach Abgang des Zuges?" „Ja, Herr Baron." „Wie kommt man also mit dem Frühzug weg?" fragte Egger, den die herablassende Art dieses Signor Manzetti reizte. „Indem man die Rechnung schon am Tag vorher machen läßt," antwortete der Nachtportter in unbeirrbarer Hoheit. „Unsere Gäste habe es sonst nicht so eilig mit der Abreise." Egger überlegte eine Weile, dann sagte er: „Na, passen Sie auf, Portier. Ich erlege

in der mündlichen Verhandlung die Wahrheit über den Hergang der Tat oder über die Lage der Verhältnisse zu ermitteln. Das Kreuzverhör bildet dadurch geradezu den Kern Radfahrer! Beachtet den außergewöhnlich billigen Verkauf von Fahrrädern und Zubehör Nur Qualitätswaren bei größter Auswahl Sterzingerstraße 6 (nächst Hauptbahnhof} Al In diesem Augenblick huschte etwas durch die Hall. Egger sah einen Schatten am Milchglas der Schreibzimmertür. Er stutzte und wandte sich um; aber er konnte nur mehr sehen

, wie eine Dame durch die Drehtür verschwand. „Wer war diese Dame?" fragte er den Portier. „Diese Dame war Madame T. Sie ist in letzter Zeit leider auch unter die Frühaufsteher gegangen." Mit einem Satz war Egger an der Drehtür, die er so heftig und ungeduldig vorwärtsstieß, daß sie ihn beinahe mitriß. Aber er sah nur mehr, wie sich ein rotlackierter Hispano-Wagen in Bewegung setzte. Katja saß vorn beim Führer. Wer dieser Führer war, konnte er nicht entnehmen. So viel stand fest, daß er kein Berufschausieur

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Seite 10 von 12
Datum: 10.03.1902
Umfang: 12
nicht mehr zurückkehren werde. Bereits am 16. Mai 1901, d. i. zwei Tage nachdem der Zwangsverwalter in die Verwaltung des Gutes eingeführt worden war, erschien Georg Egger gen. bei Ranbinger und theilte diesem mit, dass sein Sohn Georg Egger Mu. dem Christian Brandl 1000 X geliehen habe, was letzterer über briefliche Anfrage Ranbingers sofort bestritt, wäh¬ rend er dem Zwangsverwalter doch alle Personen namhaft machte, welchen er wirklich

etwas schuldete. Da demnach die 1000 X nicht ohne weiteres aus dem Vermögen Brandts zu erhalten waren, klagte Georg Egger seu. am 23. Mai 1901 beim Bezirksgerichte Kitzbühel den abwesenden Chri¬ stian Brandl um jenen Betrag. Zu der über diese Klage auf den 14. Juni 1901 anberaumten münd¬ lichen Verhandlung erschien der inzwischen in seine Heimat zurückgekehrte Christian Brandl in Person als Geklagter. Wie schon dem Zwangsverwalter gegenüber bestritt

Brandl auch vor Gericht, jemals von Egger Huu. irgendwelche Geldsumme erhalten zu haben. Nun erst machte Georg Egger sen. zur Erhärtung der Klagegeschichte den Sebastian Höll- warth als Zeugen namhaft. Bei der wegen Ab¬ wesenheit Egger ^un. auf 22. Juni 1901 vertagten Verhandlung machte Höllwarth unbeeidigt gänzlich falsche Angaben, welche von einer weiteren Reihe unrichtiger Aussagen Egger Hun. ergänzt wurden, während Brandl der Thatsachen

-Schilderung jener Beiden aufs schärfste entgegentrat. Bei diesem Widerspruche in den Angaben ordnete der Richter Erhebungen über die Glaubwürdigkeit der beteilig¬ ten Personen an, deren Ergebnis für die Partei der Kläger Egger äußerst ungünstig, für den Ge¬ klagten Brandl jedoch glänzend ausfiel. Bei der auf den 25. September 1901 anberaum- ten mündlichen Schlussverhandlung ereignete sich die immerhin auffallende Thatsache, dass Georg Egger seu

. die Klage unter ausdrücklichem Verzicht auf den Klageanspruch zurückzog und dem Geklagten Brandl überdies noch 40 X Kosten zahlte. Dies ist umso bemerkenswerter, als der processuale Vor¬ theil auf Seite des Klägers Egger zu stehen schien — nur er hatte einen Zeugen für die behauptete Klagegeschichte geführt — und als es sich um 1000 X, also immerhin um eine für die Ver¬ mögensverhältnisse Eggers ganz enorm hohe Summe handelte

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Seite 2 von 20
Datum: 30.04.1914
Umfang: 20
: Bürgermeister Josef Egger, Kufstein. Konservativ: Landes¬ hauptmann. Baron v. Kathrein. Christlich- sozial: Andreas Gebhard, HartdelskaMmerrat, Schwaz. Sozialdemokratisch: Martin Ra-poldi, Redakteur, Innsbruck: Simon Abram, Kauf¬ mann, Innsbruck. Detail resultate: Imst: Egger 203, Kathrein 268, Gebhart 81, Rapoldi 'l. Bils: Egger 10, Kathrein 76, Gebhard 72, Rapoldi , Abram — . Kitzbühel: Egger 87, Kathrein 128, Gebhart 108, Rapoldi 63, Abram 33. Hopfgar Leu: Egger

47, Kathrein 57, Geb¬ hart 49. Rattenberg: Egger 58, Kathrein 72, Gebhart 19. Land eck: Egger 159, Kathrein 206, Gebhart 185, Abram 28. Telfs: Egger 76, Kathrein 219, Gebhart 183. Reutte: Egger 34, Kathrein 158, Gebhart 131. Deuts ch-M a t r e i : Egger 4, Kathrein 62, Gebhart 57, Ravoldi 10. Kufstein: Egger 604, Kathrein 261, Gebhart 173, Rapoldi 235, Abram 27. Hall: Egger 188, Kathrein 496, Gebhart 379. Schwaz: Egger 263, Kathrein 545, Gebhart 475

. Es erhielten-: Egger 1732, Kathrein 2548 und Gebhart 19 7 2 Stimmen. Gewählt. Kathrein und Gebhurt. 3. Lienz, Ampezzo, Bruneck, Brixen, Klausen, Jnnichen, Gossensatz, Sterzing, Gries, Welsberg, Niederdors, Toblach: Deutschfreiheitlich: Altbür¬ germeister Dr. Leiter, Bruneck; Altbürger- Meister Rohr ach er, Lienz. Konservativ: Hof-' rat Dr. Franz Schumacher, Trient. Christ- j lichsozial : Franz v Guggenberg, Vizebür¬ germeister, Brixen. Sozialdemokratisch : Doktor

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 04.06.1934
Umfang: 12
und (Nachdruck verboten.) 11 Ich erinnere mich nicht. Roman von Wilhelm Lichtenberg. Mit vorgestrecktnn Kopf, gierig nach Beute auslugend. er schien Sir Edward Bucheam auf der Treppe. Am Morgen be gann er stets mit der Geburt Viktorias, die er freilich nur aus Berichten kannte, und trotzdem mit vielen persönlichen Derails ausschmückte. Viktorias Geburt wurde in seiner Erzählung ein wahres Prunkgemälde. Stets kamen neue Nuancen hinzu. Egger sah das nahende Unheil und rettete sich durch einen plötz lichen

Sprung hinter eine Säule. Er hatte das Glück, Sir Bucheam ging an ihm vorbei, ohne ihn zu sehen. Signor Manzetu wurde jetzt vom Tagportier abgelüst. Es war eine fast militärische Aktion, die sich nach einem festen Zeremoniell vollzog. Endlich ließ sich auch Doktor Vinci in der Hall blicken und war sehr erstaunt, Egger schon hier zu sehen. „Schlecht geschlafen, Herr Baron?" fragte er mit der teil nehmenden Gleichgültigkeit eines Anstaltsarztes. „Miserabel," sagte Egger und preßte die Lippen aufein

ander. „Wünschen Sie vielleicht ein anderes Zimmer, Herr Baron?" „Nein, danke. Ich wünsche..." Egger unterbrach sich und hielt eine Pause. Dann stieß er hastig hervor: „Kann ich Sie sprechen, Herr Chefarzt?" „Oh, gewiß. Ich stehe gern zur Verfügung. Wollen Sie sich vielleicht in mein Bureau bemühen?" Der Baron nickre und folgte schweigend dem Arzt. Doktor Vinci bot ihm Platz an. Egger lehnte ab. „Danke. Ich bleibe stehen. Wenn es Sie nicht nervös macht . . " ,.Oh, bitte, wie es Ihnen beliebt. Sie scheinen

haben, daß aber die personenzugsmähige Verwendung von Triebwagen ge wisse Erfolge zeitige. Bom Reichsbund der Kriegsopfer Oesterreichs. Aus Wien wird berichtet: Bundeskanzler Dr. Dollfuß hat das Protektorat über den Reichsbund der Kriegs opfer Oesterreichs, der als alleinige Kriegsopferorganisation im Egger schwieg eine Weile, dann sagte er plötzlich: „Ich war soeben nahe daran, abzureisen." „Was? Sie wollten . . .?" Doktor Vinci lehnte sich in seinem Armsessel zurück und starrte den Baron an. Eine Weile schüttelte er nur den Kopf

, dann sagte er: „Sie wollten Ihre Frau einfach im Stich lassen? Ohne auch nur den Ver such zu unternehmen, sic..." Er war so fassungslos, daß er den angefangenen Satz nicht beenden konnte. „Ja, begreifen Sie denn nicht, daß man in dieser entsetz lichen Situation die Nerven verlieren kann?" antwortete Egger ebenfalls erregt. „Ich begreife nur, daß Sie die Pflicht haben, auszuharren! Sie können doch schließlich nicht nur an sich denken, Herr Baron!" „Na, beruhigen Sie sich, Herr Chefarzt," lenkte Egger

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 6 von 18
Datum: 08.03.1939
Umfang: 18
1935, also zu einer Zeit, als das Verfahren gegen Baader bereits längst anhängig war, erschienen Ain hirn und Egger bei Maria B r i e m, einem 70jähriaen t räulein in der Pfarrgasse, und stellten sich als Vertreter der oskontrollzentrale aus Wien, Johann Egger sogar als In spektor, vor. Ueber Aufforderung der beiden Agenten zeigte ihnen Maria Briem die in ihrem Besitze befindlichen neun Stück österreichische Trefferanleihe vom Jahre 1933 zu je 8 100.— Nominale. Die beiden Agenten redeten Maria

Briem nun zu, sie solle sich in die Loskontrolle aufnehmen lassen. Diese ging dann tatsächlich darauf ein und bezahlte an den angeblichen Vertreter der Loskontrollzentrale Wien, Johann Egger, einen Betrag von 8 40.— und einige Tage nachher 8 3.— an Einschreibegebühr für die Aufnahme in die Loskontrolle. Zu gleich bewegten die Agenten die Partei zum Abschlüsse einer Trefferanleihebestellung beim Bankhause Otto S p i tz in Wien, Lessen Vertreter Ainhirn war, und zwar zum Ratenpreise von 29 Raten

zu 8 30.—. Da Maria Briem aber nach Erhalt der Bestätigung dieses Geschäftes durch das Bankhaus Spitz Be denken hinsichtlich ihrer Fähigkeit, diese Raten einhalten zu können, aufgestiegen waren, bat sie Egger einige Tage nach Abschluß dieser Bestellung auf der Straße, er möge zwecks Stornierung des Geschäftes bei ihr vorsprechen. Johann Egger besuchte hierauf die Partei, vernichtete den Bestellschein und fetzte die Fa. Spitz von der Stornierung des Abschlusses in Kenntnis. Roch am gleichen Abend kamen die beiden

Agenten wiederum zu Maria Briem und Egger stellte bei dieser Ge legenheit den Ainhirn der Partei als „Herrn Koffer" vor. Nach dem die beiden Agenten der Briem ihre Bedenken, daß sie viel leicht Vertreter des Bankhauses Baader feien, mit der Mit teilung, „die ganze Baadergesellschaft sitze in Stein", zerstreut hatten, redeten sie ihr zu, sie solle einmal anstatt einzelner Stücke Trefferanleihe ganze Blocks nehmen, worauf sich Maria Briem endlich zum Kaufe von zwei Block Trefferanleihe zu je 8 500

.— Nominale bereit erklärte. Die Agenten bedeuteten ihr hierauf, sie müsse den Kaufpreis von 8 1200.— sofort erlegen, was die Partei auch, nachdem sie den Betrag bei der Sparkasse behoben hatte, am nächsten Tage bereits besorgte. Egger, der den Betrag übernommen hatte, kaufte nun um 8 900 — zwei Block Trefferanleihe zu je 8 500.— Nominale bei der Hauptbank für Tirol und Vorarlberg und verkaufte sogleich wieder einen Block beim Bankhause Zangerl um ungefähr 8 480.—. Beim nächsten Besuche der Agenten

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Seite 7 von 10
Datum: 10.06.1930
Umfang: 10
hat sich Italien den Weitevverbleib im Davispokal mit 3 :2-Punkten gesichert. $ec(d}t$efhm<h Die Bozener „Egger-Lienz"-Fälschungen. Am 6. d. M. wurde in Bozen vor dem Gerichte der Prozeß gegen die Fälscher von Egger-Lienz-Bildern, der am 23. Mai unterbrochen worden war, wieder ausgenommen. In der Zwischen zeit hat sich aber der Hauptangeklagte Ottokar Conovarq im Ausland in Sicherheit gebracht. Giuseppe F i e n e, wohnhaft in Bozen, ist gleichfalls angeklagt, dem Conovary die Mittel sür seine Betrügereien

geliefert zu haben, indem er Kopien von Egger-Lienz-Bildern herstellte. Fiene gibt an, daß er von Eger-Lienz stets mit der Anfertigung von Kopien seiner Originale beauftragt worden sei und daß der Meister selbst die letzten Pinselstriche gemacht hätte, um den Kopien seine eigene persönliche Note zu geben. Bekanntlich ist Egger-Lienz im November 1928 gestorben. Nach dem Tode des großen Malers wollte Fiene — so führt er zu seiner Verteidigung aus — eine Kopie des Madonnenbildes von Egger-Lienz

" nicht bestellt habe, sondern die selbe halbfertig im Atelier Fienes gesehen und dann für ihre Rechnung habe fertigstellen lassen. Einige Tage später kam der Hauptangeklagte Conovary zu Frau Lachitsch, gab sich als Gra phologe und Chiromant aus und nachdem er die beiden Kopien der Egger-Lienz-Werke gesehen hatte, drängte er so lange, bis Frau Lachitsch ihm die Bilder übergab. Einige Tage verliefen sodann ruhig, bis Maler Fiene bald darauf von Herrn Arnold Ammon benachrichtigt wurde, daß Conovary gefälschte

Egger-Lienz-Bilder ausgestellt habe. Fiene begab sich sofort zu Fra» Lachitsch, um seine Kopien zurück zuholen. Inzwischen war aber die Quästur eingeschritten und hatte die Kopien im Geschäfte des Conovary sequestriert. Conovary war indes bereits auf und davon. Am 5. Jänner wurde im Atelier des Malers Fiene eine Durch suchung veranstaltet und dabei weitere drei Egger-Lienz- Kopien vorgefunden, und zwar noch eine Madonna, ein Bauern kopf und ein Kirchgang. Ein jetzt in Innsbruck wohnhafter

Rechtsanwalt hat seinerzeit von Conovary eine Kopie der „Mahlzeit" um 6500 Lire erworben. Als Zeuge vernommen, sagte er aus, sicher gewesen zu sein, einen echten Egger-Lienz gekauft zu haben, umsomehr, als der Meister von seinen besten Bildern selbst Kopien anzufertigen pflegte und von einem sogar dreißig solche herstellte. Die Kopie, die er er worben habe, habe den Namenszug Eggers getragen und folglich zweifelte er nicht an der Echtheit der vom Meister selbst her- gestellten Kopie, umsomehr, als Conovary

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Seite 6 von 12
Datum: 07.03.1927
Umfang: 12
Zentralisierung der Dampfsckiffahrt durchgeführt werden solle, damit der Betrieb wieder auf die Höhe komme und so den Vvlks- interessen wie dem Personal gedient sei. Innsbrucker Urania. Vorverkauf in der Ausstellung der Tiroler Gewerbebunde» „Tazishos" Maria-Theresienstrahe 45. von 9 bis halb 1 und von 3 bis b Uhr. Egger-Lienz (Lichtbildervortrag). Heute halb 8 Uhr abends im Claudiasaal wird Schriftsteller Karl Schotzleitner (übrigens ein gebürtiger Tiroler) unter diesem Titel einen Lichtbildervortrag

, zur Auf führung. Das Spiel von Frau Schär und Frl. Kremser, Winkel und Zotz stand durchaus über dem Dilettantismus. In dem bunten Bild der Toiletten fiel eine Zigeunerin besonders auf. Frau Hilda Pfeffer. Schließlich trat auch der Tanz wieder in feine Rechte, dem bis Mitternacht fleißig gehuldigt wurde. Eröffnung der Egger-Aenz-Gedächtms- Ansftellung. Jnnsbrnck, am 6. März Die Wege zur Kunst des großen Meisters, der uns vor wenigen Monaten zu früh entrisfen wurde, sind steil und nur für ttesdringende

Einfühlung gangbar, kein Wunder, daß oas Verständnis für Egger-Lienz noch nicht allzu weit e Kreise gezogen hat. Die technische monumentale Vereinfachung und die Gedankentiefe seiner letzten und größten Werke erschließen sich nicht ohne weiteres einer oberflächlichen Betrachtung- geduldiges Studium und gründliche Denkarbeit sind die Voraussetzungen fiir das Erlebnis Egger-Lieuz. Heute ist tn Innsbruck eine Gedächtnis-Ans stell n n g eröffnet worden, die aus dem Nachlaß sek Meisters eine Fülle

von Zeichnungen, Entwürfen, Stu dien und Skizzen zum erstenmal der -Oeffentlichkeit dar- dietet, einen unvergleichlichen Einblick in die Wertstätle und den Entwicklungsgang des Künstlers gibt und damit ein wertvoller Wegweiser zu Egger-Lienz und seiner K nn st wird. Um halb 11 Uhr vormittags fand die Eröffnung der Gedächtnisausstellung im Kunstsalon Unterber» ger in Anwesenheit der Vertreter voir Land, Stadtge- meinde und Künstlerschaft statt. Unter den Gästerr be merkte man Bürgermeister Dr. Eder

, Landeshaupt mann-Stellvertreter Dr. G r n e n e r, Rektor Magnificus Pros. Dr. Brücke, die Kunsthistoriker und Eggerforscher Prof. Dr. Hammer, Propst Dr. Weingartner, ferner Direktor K. E. H irt, Vertreter des Tiroler Künst lerbundes, des Künstlerbundes „Heimat", der „Wage" nsw. Von der Familie Eggers nahmen seine beiden Töch ter Lovli und Jla an der Feier teil. Im Namen der Kunsthandlung U n t e rb e rge r be grüßte Herr Huber die Gäste und gedachte kurz der ersten Egger-Lieuz-AnSstell'ung in Innsbruck

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Seite 5 von 16
Datum: 06.03.1905
Umfang: 16
tzmrsSrucker Nachrichten Nr. 53. Seite 5. ' ^Montag beit 6. März 1905. _ _ Gerichtszeitmlg. Mordversuch im Spital zu Wörgl. (Erster Schwurgerichtsfall.) Heute wurde die erste diesjährige Schwurgerichtssession beim Landesgerichte Innsbruck eröffnet. Als Angeklagter erschien Anton Egger, am 9. Jan. £886 zu Innsbruck geboren, nach Wörgl zustän¬ dig, katholisch, ledig, Taglöhner, vorbestraft. Die Anklage, welche ihm das Verbrechen des ver¬ suchten Mordes

¬ strafte Anton Egger von Wörgl der Täter war. Dafür sprachen unter anderem hauptsächlich der Umstand, daß Egger im Spitale zu Wörgl genaue Orts- und Personenkenntnis besaß, weil er dort von der Gemeinde wiederholt, zuletzt vom November 1903 bis 1. März 1904, un¬ tergebracht worden war. Dann äußerte er sich am 8. August 1st04, als er vom k. k. Gen¬ darmerie-Wachtmeister Ignaz Woitsche wegen Betruges und Diebstahles dem Bezirksgerichte Rattenberg

Mauracher. Am nächsten Morgen wurde Egger dann in der Nähe von 'Wörgl herumstreichend gesehen, und gelang es am 22. September ihn zu verhaften und ein¬ zuliefern. Anton Egger legte sofort mit geradezu zyni¬ schem Gleichmute ein umfassendes Geständnis ab. Wie er selbst angibt, hatte er schon wäh¬ rend seiner letzten Strafhaft in Rattenberg den Entschluß gefaßt,, sobald er wieder frei werde, sich 'Geld zu verschaffen, gleichviel auf welche Weise

, daß bei der Oberin zwei Schwestern schlafen, habe aber gedacht, mit der Hacke würde er schon auch mit diesen Beiden fertig wer¬ den, wenn sie schreien oder sich wehren soll¬ ten. Nachdem sich Egger mit der Hacke be¬ waffnet hatte, stieg er durch das offene Fenster jenes Zimmers, in dem der Psrüitdner Mayer schlief, in das Haus und begab sich in die unterirdisch gelegene Küche, wo er nach Le¬ bensmitteln suchte, ohne jedoch solche zu fin

, verwahre. Außerdem ivar ihm bekannt, daß sie auch ' eine Brieftasche mit Geld in ihren Klei¬ dern bei sich zu tragen pflegt. Er begab sich deshalb zur Tür des Wohniingszimmers der Schwestern, um sich das dort verwahrte Geld anzueignen — nach Angabe der Oberin be¬ fanden sich danials irr dem von Egger er¬ wähnten Kastell mindestens 20 Kronen, und in der gleichen Lade, wie diese in einer Scha¬ tulle ein Betrag von 100 Kronen

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Seite 6 von 16
Datum: 16.03.1911
Umfang: 16
(Ein die bi s ch e r K ne cht.) Aus Tschengls im Vinschgau Wird uns geschrieben: Am 13. d. Mts. kam zum hiesigen Besitzer Karl Plant der nach Tannas zuständige, bisher in Staben bedienstet gewesene, 30 Jahre alte Knecht Josef .Egger und bat um Arbeit, die ihm auch zuge- sagl wurde. Als nun Plant am nächsten Mor¬ gen, als Egger noch schlief, mit Frau und Tochter in den Stall zur Arbeit ging und später Meder in die Wohnung zurückkehrte, fand

er dort einen Kleiderkasten, welcher beim Ver¬ lassen der Wohnung noch verschlossen war, ge¬ waltsam erbrochen. Plant zählte sogleich das Geld ab, welches er in diesen: Kasten verwahrt hatte und es zeigte sich>, daß ein Betrag von 160 Krorwn fehlte. Da außer seiner eigenen Familie und dem genannten Knechte niernarck» im Hause war, lenkte sich der Verdacht der Täterschaft sofort auf Egger, weshalb Plant sich sogleich in dessen Schlafkammer begab und ihn zur Rede

stellen wollte. Doch das Bett war leer und Egger verschwunden. Ta es nun außer Zweifel stand, daß letzterer das Geld entwendet habe, nahm der Bestohlene sofort die Verfolgung des Diebes auf, welchen er auch alsbald in der Bahnhofrestauration in Eyrs ganz gemütlich zechend traf. Plant forderte Egger zur Hierausgabe des Geldes auf, doch wollte dieser weder von einem Diebstähle, noch von einem iGelde etwas wissen. Eine oberfläch¬ liche

Durchsuchung der Kleider, die Egger ganz ruhig vornehmen ließ, blieb ebenso erfolglos, wie die Intervention des herbeigeholten Ge¬ meindevorstehers. Egger, welcher mit der Bahn abfahren wollte, wurde daran verhindert und von den Männern solange festgehalten, bis der vour Vorfälle telephonisch verständigte Gendar¬ me riewlachtmeister Lünser von Laas eintraf. Ta gestand Egger endlich ein, dem Plant das Geld gestohlen zu haben. Bis auf einen kleinen Betrag

, den Egger bereits verzecht hatte, Wurde auch der ganze Betrag bei ihm noch vorgefurr- den. Dien Kasten, in welchem sich das Geld verwahrt befand, hatte Egger, während sich sein Dienstgeber im Stalle befand, mittels einer Axt ausgesprengt. Im Kasten befand sich ein Betrag von über 800 Kronen verwahrt, doch begnügte sich Egger mit dem Teile von 160 Kronen. Egger wurde dem Bezirksgerichte in Schlanders eiugeliesert. (Prämien ^ür Finanzwach einspek

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Seite 4 von 10
Datum: 01.06.1934
Umfang: 10
und Landschastspflege. Auf dem Gebiete des Landschaftsschutzes war der Verein ebenfalls erfolgreich tätig, indem er die Bemühungen Egger zuckte die Achseln. „Unbekannten Aufenthaltes. Gleich nach unserer Verheiratung verließen sie Berlin. Der Mann, ein Graf Koltscha, hatte die fixe Idee, eine weißrussische Gegen revolution zu entflammen. Sind ja alle unheilbare Schwär mer und Phantasten, diese Russen. So oder so — immer tragen sie den Kopf voller Pläne und Abenteuer. Die letzten Grüße von den Koltschas erhielten

wir aus Teheran. Wo sie jetzt sind, weiß der Himmel. Wahrscheinlich in Sibirien oder in irgend einem Kerker der Tscheka. Oder einfach erschossen. Wer weiß es denn! Jedenfalls haben wir nichts mehr von ihnen gehört." „Wann haben Sie die Baronin geheiratet?" „Es sind jetzt fast auf den Tag vier Jahre her. Ich lernte sie bei einem Rout kennen — sie sang dort — und wir..." Egger stockte. Hier schien die Grenze dessen zu sein, was er sagen wollte. Der Chefarzt wartete eine Weile, aber Egger schwieg. „Danke

," nickte Dr. Vinci, „ich kann mir jetzt immerhin ein Bild von der Persönlichkeit Ihrer Gattin machen. Das ist schon sehr wertvoll für den Arzt." Nach einer Weile erhob er sich und sagte: „Ja..., also..., alles Weitere liegt jetzt in Ihrer Hand, Herr Baron." Egger blickte ihn erstaunt an. „In meiner? ..." „Ja, ja, natürlich!" bekräftigte Dr. Vinci sehr lebhaft. „Der Arzt kann hier nichts mehr tun, als warten. An Ihnen liegt es aber, die Angelegenheit zu beschleunigen." „Was raten Sie mir also?" fragte

Egger, ein wenig fas sungslos. Dr. Vinci muhte lächeln. „Vor allem ist es jetzt notwendig, daß Sie — die Bekanntschaft Ihrer Gattin machen." „Sie scherzen, Herr Chefarzt?" „Verzeihen Sie! Was ich sage, klingt vielleicht nach Scherz. Aber ich meine es ganz ernsthaft. Es hängt jetzt alles davon ab, ob es Ihnen gelingt, das Vertrauen Ihrer Gattin zu er ringen und sich ihr sympathisch zu machen. Suchen Sie sie irgendwie kennenzulernen." Pistyan Es ist nicht wahr, daß die Pistyaner Bäder zu stark

in Absam stehenden alten Nußbäume fällen zu lassen, wurde durch die Fachstelle für Naturschutz ein vorläufiges Fällungsverbot erwirkt. „Ja, aber wie denn?" fragte Egger verzweifelt. „Das ist Ihre Sache. Kokettieren Sie mit ihr! Sprechen Sie sie an!" „Herr Chefarzt — ich habe noch niemals eine Dame ange brochen. Das ist nicht meine Art." Dr. Vinci lachte. „Ja, das ist allerdings sehr schade. Ich habe schon manche Dame angesprochen, und es waren dann immer sehr nette Flirts

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Seite 8 von 18
Datum: 22.12.1938
Umfang: 18
'Steile# Schrifttum EMk-LiW - für Saß SeuWr Volk „Im feierlich getragenen Gange des, Bauern lebens scheint Egger der ganze Inhalt und tiefere Sinn des menfchuchen Daseins auf die schlichteste und vielsagendste Weise niedergelegt; die Bauern- aestalten werden ihm Symbole letzter menschlicher Zustände und Gefühle." H. Hammer. Aus der Tiefe des Tiroler Volkstums stieg vor einem halben Iabr- hundert ein Mann, der berufen war, die Kunst unserer Heimat im weiten Land der deutschen Kunst zu höchster

Vollendung zu bringen. Dem Osttiroler Dörfchen S t r i b a ch entsproßen, wandelte Albin Egger-Lienz zunächst in den Bahnen seines großen Lands mannes Defregger, erstarkte aber schon in der künstlerischen Gestaltung der Tiroler Heidenzeit zu voller Eigenart und wurde zum unerreichten Maler des Bauernlebens, das er nicht wie Defregger Idyllisch, sondern ir. seiner herben Größe und Wucht empfand und chm die grundeigene künstlerische Form gab. Aus der Höhe seines Schaffens erlebte der Künsller den Krieg

als Schicksal und wuchs in den Jahren nach dem Ä Völkerringen in die einsame Höhe symbolischer Gedankenkunst, , am 4. November 1926 der Tod heimholte. Das Werk des Meisters war lange Zeit umstritten, die Sprache seiner Kunst ist nicht jedem verständlich, ihr Wesen erschließt sich nur der Vertiefung und dem Erkennen jener Welt, des alpenländischen Bauern, deren Deuter und Verkünder Egger-Lienz geworden ist. Aber gerade unserer Zeit, die die inneren Kräfte von Blut, Boden, Scholle und Heimat in ihrer vollen

Bedeutung würdigt, hat ein Künstler wie Egger-Lienz so viel zu sagen. Daher bricht sich sein künstlerisches Werk nach Jahren der Verkennung und Mißdeutung immer mehr Bahn; der große Erfolg der Egger-Lienz-Ausstellung in Bielefeld u. a. O. im verflossenen Sommer hat den Beweis erbracht, daß die Kunst des größten Tiroler Malers unserer Zeit, ein Dutzend Jahre nach seinem Tod, das deutsche Volk erobert. Um auch die weitesten Kreise des bildungssreudiaen und kunstlieben- den Volkes in die Persönlichkeit

und Kunst oes Meisters einzusühren, liegt aus dem heurigen Weihnachtstisch ein wundervolles Albin-Egger- Lienz-Buch. Wie der Künstler aus dem Volk hervorgegangen, so kehrt jetzt seine vollendete Erscheinung^ seine abgeschlossene, monumentale Kunst, heim ins ganze deutsche Volk. Der berufenste Kenner Egger- Lienzscher Kunst, Universitätsprofessor Dr. Heinrich Hammer, der vor rund einem Jahrzehnt die große Egger-Monographie versaßt hat, hat in seinem „Al bin-Egger-Lienz" wirklich ein Buch für fccs

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Seite 4 von 12
Datum: 09.06.1896
Umfang: 12
Keile 4. Nr. i30 aufseher Josef Brix stand. Dieser zog sich gegen die Kaserne zurück, während die Burschen ihn be¬ schimpften, aber nicht angriffen. Alois Noggler ließ sich von Josef Federspiel den Zaunstock geben, er gieng jedoch gegen Brix, welcher das Bajonett gezogen hatte, nicht vor. Indessen hatte Seb. Egger auf den Lärm hin die Kaserne wieder ver¬ lassen und sich auf einen Steig, der von der Kaserne zur Reichsstraße führt

, begebeu. Auf diesem Steige kamen ihm Josef Prantner, vulgo Halm, Johann Folie, vulgo Zenz und Ferdinand Lutz entgegen, weshalb er sie fragte, was sie wollen. Anstatt der Antwort führte nun Ferdi¬ nand Lutz mit einem Zaunstecken einen derart wuchtigen Streich gegen Egger, dass er in die Knie sank und mit den Händen seinen Leib stützte. Johann Folie hatte nun auch seinen Stock dem Josef Prantner überlassen

, welcher mit demselben auch einige Streiche gegen Egger führte. Es kamen noch Alois Noggler, vulgo Putz, und Jos. Spöttl herbei und be.de schlugen nun mit ihren Zaunstecken auf den nahezu leblosen Egger, wor¬ aus sich sämmtliche Burschen nach Nauders zurück¬ zogen. Sebastian Egger wurde dann von seinen Kameraden in die Kaserne gebracht und gab dort, ohne noch zur Besinnung zu kommen, am Abende des 18. Februar seinen Geist auf. Die Obduc- tion der Leiche ergab eine Blutbeule

des Großhirns war das geronnene Blut auch in die Windungen eingedrungen. Die Gerichtsärzte Dr. Gftreinthaler und Josef Alber gaben ihr Gutachten dahin ab, dass Seb. Egger infolge des vom ausgetretenen Blute auf das Gehirn ausgmbten Druckes gestorben sei, welche Blutung durch den Bruch des knöchernen Schädel- j Daches entstanden ist; diese Verletzung, sagen die Aerzte, sei durch einen heftigen Schlag mittelst eines stumpfen Werkzeuges zugefügt worden

, auch erklären sie die am Thatorle Vorgefundenen Zaun¬ stecken als geeignet , um diese tödtliche Verletzung hervorzubringen. Die übrigen am Brustkorb und an den Schultern constatierten Verletzungen wur¬ den unbedingt als leichte erkannt. Auf Grund dieses Gutachtens unterlag es keinem Zweifel, dass Seb. Egger das Opfer der oben geschilderten Misshandlungen geworden, und da man nicht con- statieren konnte, welcher der Burschen den tödt- lichen Streich

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Seite 6 von 12
Datum: 12.01.1927
Umfang: 12
Eine Werkstätte für Egger-Lienz-Fälschunge» in Bozen. Wuö B'o zen erfahren wir von privater Leite von einer MotzAttgigen Betrugsaffäre, Hie in den letzten Tagen aufgeweckt wurde und bei allen Süwtiroler Kun>st> sverinden großes Aufsehen erregt. Nach dem Tode Albin Egger-Lienz' im November v. I. hat wie Nachfrage nach Originalgemälden des Meisters ebenso außerordent lich Angenommen wie wie Preise Ser wenigen Lriginal- bilder Kegen. Sie zurzeit im freien Verkauf erhältlich find. Kurz

vor Weihnachten iveiltc nun ein hervorraaenSer Kunsthistoriker, Ser sich eingehend mit der Kunst Egger- Lienz' befaßt, irr Boze n, um sich über die letzten Werke des Mnstlcrs zu inforurieren. Bet dieser Gelegenheit er fuhr er die Adresse eines Tepp ich Händlers in Bozen, bet dem Egger-Lienz-Lriginalc erhältlich mären. Der Gelehrte Segab sich zu Sem Händler, erhielt aber dort Auskünfte, die in ihm den Verdacht erweckten, daß eS sich um Bilderfälschnngen lmndle. ?lns Zeitmangel konnte Ser Kunsthistoriker

der Dache nicht näher nachgchen, batS aber flihrte eine andere 'Anfrage zur Aufdeckung des Be truges. Ein Bozener Knnstfrennd wurde ebenfalls auf den Teppichhändler aufmerksam und setzte sich mit ihur zwecks Ankauf eines Egger-Lienz-Ml des in Verbindung. Es wurde ein MaSonneubil d — das bekannt« Wcib- nachtsbild ans der letzten Dchaffenszcit des Künstlers — gewählt, das der Kunstfreund vorsichtigerweise mit nach Hause nahm, um durch Kunstkenner seine Echtheit liber- prlisen zu lassen. Bei Besichtigung

des Bildes stellten nun verschiederre Bozener Kunstkenner, darunter ein bekannter, mit Egger-Lienz befreundeter Maler, auf GrunS verschie de,rer Merkmale fest, daß cs sich bet Sem Bild zweifel los um eine Fälschung handle. Dowohl die ver wendete Leinwand wie auch verschiedene technische Merk male ließen erkennen, daß das Bild U i ch t von der Hand Egger-Lienz' stammt. Auf diesen Bcsmrd hin ivurde der Teppichhändler ans die Fälschung aufmerksam gemacht, er wies aber diesen Borwurf energisch zurück

und wollte sogar gegen die Dach- oerständigen Klage erheben, falls sie ihre Beschuldigung nicht zurücknähmen, ja er wies sogar einen Ga ran t ie- s ch e i n vor, der die Echtheit des Bildes beweisen sollte, aber selbst gefälfchi war. Telbsiverständlich wurde der Verdacht aufrecht erhalten und gleichzeitig gegen den Tep- oichhäudler, der in seinen, Laden eine ganze Reihe von angeblichen Egger-Bildern. Sie sich aber alle als Fäl- i ch n n g e n erwiesen, verwahrt hat, die T t r a f a n z c i g e erstattet

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