des „Alto Adige" vom 28. /29. Mai will ich nicht erwidern. Jeder, der über die Gasse geht, muß darauf gefaßt sein, daß ihm Schmutz nachgeschleudert wird, und ich weiß, daß man ein Volk nicht danach beur- ! teilen darf, was einige Zeitungen schreiben. Auf ihre Worte aber bin ich gezwungen, zu ! entgegnen. Sie haben, wenn ich den Zeitungs¬ berichten trauen darf, im Landtag, also in der Oeffentlichkeit, nicht allein den Gebrauch
auch, daß mir dieses Schreiben bei den Italienern nicht nützen, bei meinen Landsleuten eher schaden wird. Die Meinung anderer von meinen politischen Ansichten ist mir aber stets gleichgiltig gewesen. Ich folge darin nur dem, was ich für richtig halte. Aus die Klagepunkte, welche der ,,Alto Adige" anführt, will ich, wie bemerkt, nicht eingehen. Einen derselben erkenne ich als berechtigt an ! und gebe das offen zu: ich hätte nicht sagen sollen, das Pächtersystem
herrsche noch überall, sondern ich hätte genauer sagen sollen, es herrsche noch vielfach. Tie übrigen Klagen sind aber, wie jeder, der sie mit meiner Arbeit vergleicht, entweder Kin¬ dereien, mit denen sich ein ernsthafter Mann nicht abgeben sollte, oder absichtliche und un¬ absichtliche Mißverständnisse, wenn nicht gerade¬ zu Unwahrheiten. Bezeichnend für die Gewissen¬ haftigkeit des Verfassers des Aufsatzes im „Alto Adige
" ist es, daß derselbe meinen Namen nicht kennt, obgleich derselbe, wie derjenige der an¬ deren Herren, im Vorwort genannt ist. Es liegt im Wesen der Politik, daß jeder Mann, der im öffentlichen Leben steht, zu Zeiten genötigt ist, zur Erreichung seiner Zwecke Mittel anzuwenden, die er als Privatmann verschmähen würde. Trotzdem vermag ich nicht zu glauben, daß Sie als Landtagsabgeordneter lediglich auf Grund der vom „Alto Adige" betonten Dinge zu Ihrem Urteil gelangt