nicht so plötzlich aus dem Leben geschieden wäre. Ich übernehme es, den Oberförster auszusöhnen, wenn es noch nötig sein sollte." Der Aktuar blieb regungslos. Nur sein stechender Blick richtete sich zur Seite auf den Arzt, indem er sagte: „Um eine Aussöhnung zu bewirken, mußt du doch die Natur des Zwistes kennen." Ich kenne sie nicht) aber der Oberförster wird sie mir offen mitteilen. Brechen wir ab, Otto! Und nun ersuche ich dich, die Angelegen heit weder offiziell, noch privatim zu berühren." Otto betrachtete
deine Kunst, deine Wissenschaft auf, um oen Verwundeten so rasch als möglich herzu- Lt? - - - Du beschleunigst mein Glück, wenn 4 D Ü r^esung des Oberförsters beschleunigst! werde dir ewig dankbar, ewig dankbar sein. E Arzt, der Albertinens Mitteilungen empfangen hatte, durchschaute den Juristen. Er blieb ruhig. „Otto, du erwartest einen Glückwunsch von mir?" „Ja. mein Freund!" „Ich kann ihn dir nicht aussprechen." „Was hält dich ab?" „Meine Rechtlichkeit, meine Offenheit." „Das begreife ich nicht." „Sieh
' mir fest ins Auge, Otto, und ant worte. Weißt du wirklich nicht, daß Albertine mia, liebt? Weißt du es nicht, oder willst du es nicht wissen?" Otto erkünstelte mit einer wahren Virtuosi tät das größte Erstaunen. „Albertine liebt dich?" fragte er stammelnd. „Ebenso aufrichtig und innig als ich sie liebe. Diese Liebe ist nicht von gestern; sie wur zelt in den Jugendjahren, und die Zeit hat sie gereift und befestigt. Willst du zwischen mich und mein Glück treten? Bedenke den Kampf, den du entzündest
! Du hast die Gunst des Vaters für dich; ich aber besitze die Liebe der Tochter. Mir steht die Feindschaft entgegen, welche die Väter trennte ... dir Albertinens Gleichgültigkeit, denn sie wird sich nie von mir abwenden. Trage den Umständen Rechnung, sei mir ein wahrer Freund, und hemme das Ver söhnungswerk nicht, dessen Abschluß herbeizu führen'ich jetzt hoffen darf. Wäre ich an deiner Stelle, ich würde nicht einen Augenblick zögern." „Und dennoch muß ich zögern," entgegnete Otto kalt. „Warum? Warum
?" „Du hast von deinem Standpunkte aus ge sprochen, ich werde von dem meinigen sprechen. Wenn du auf eine Aussöhnung hoffst, so täuscht du dich . . . Der Oberförster wird dem Sohne seines erbittertsten Feindes nie die Hand seiner einzigen Tochter bewilligen. Das Heiratsprojekt mit mir ist ebenfalls nicht neu, inan basirt da rauf einen Plan, der nicht scheitern darf." Otto schwieg einen Augenblick. Als er sah, daß Bernhard bitter lächelte, ergriff er dessen Hand und sagte halb leise: „Der Oberförster