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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1924
Umfang: 4
gut. — Der Masken-Ball der „Freien Burschen Körner" beim „Lamm" war sehr gelungen und bot einmal richtigen Mummenschanz in vornehmer Aufmachung. — Auch die Damen der „Vindelicia" mit der Seniorin Fräulein Mang absolvierten diese Woche ihr Revanche- Kränzchen. Nun geht es rasch dem Ende zu * Der Vortrag über Siedlungswesen im Stadtsaal. Vorvergangene Woche sprach in Hall Dr. Otto Neurath über Siedlungs wesen. Der Vortragende war seitens der hiesigen Mietervereinigung eingeladen worden

, der Geschäfte macht ... ich habe ein Prozent verloren." Hagen glaubte, er habe falsch gehört. „Otto Schwarz?" wiederholte er. „Der Mann wohnt in dem Hause des Kommerzienrates, der mich an ihn gewiesen. Gehen Sie nur; Herr Schwarz ist ein freund licher Mann, mit dem sich gut verkehren läßt. Ich werde noch manches Geschäft mit ihm machen. Gr hat mich wieder zu sich bestellt. . sagen, insoweit er dem Laien architektonische Neu-Auffassungen verbunden mit längst bekann ten Rechtsauffassungen vermittelte

in der Voraussetzung angekauft, daß er nicht eingelöst werde. „So wird es sein," dachte er überzeugt. „Otto ist ein Schurke, der Lust hat, mich in Wechselhaft bringen zu lassen. Er kann mir das Glück nicht vergeben, der Gatte Albertinens zu sein. O, es ist klar, die Rache hat dieses Geschäft gemacht. Und ich werde mich rächen, indem ich bezahle." Er fand Trost und Beruhigung in dieser Annahme. Bald ward ihm die Tür geöffnet, an der sich ein Schild mit dem Namen des Staats anwalts befand. Otto Schwarz wollte ausge

so wenig ein Geldmann bist als ich es bin." „Der Jude muß mich indeß dafür halten. Um Deinem Kredite nicht zu schaden, um überhaupt Dein Accept zu ehren, unterdrückte nächsten Nummer unseres Blattes weit greifende Vorschläge machen, die bei gu tem Willen Aller auch zu einem praktischen Ergebnis führen können: zum Bau von Wohnhäusern. * Zum Vortrag Dr. Otto Neurath. Ein Leser unseres Blattes fand außer dem Vortrage auch den Vortragenden interessant und sandte uns folgende Zuschrift, die sicher

alle überraschen dürfte: Der Vortragende Otto Neurath ist in wissenschaftlichen Kreisen als Volkswirtschaftstheoretiker bekannt. Eben so seine Gattin geborene Schapira. Die Besucher des Vortrages wird es ferners interessieren, daß Otto Neurath zu jenen volkswirtschaftlichen Theoretikern gehört, welche das seltene Glück hatten, ihre Ideen auch in die Praxis umsetzen zu können. Der Vortragende gehörte nämlich der mar xistischen Schule an und hat immer als einer der radikalsten Verfechter dieser Theorien gegolten

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 01.07.1922
Umfang: 4
nicht so plötzlich aus dem Leben geschieden wäre. Ich übernehme es, den Oberförster auszusöhnen, wenn es noch nötig sein sollte." Der Aktuar blieb regungslos. Nur sein stechender Blick richtete sich zur Seite auf den Arzt, indem er sagte: „Um eine Aussöhnung zu bewirken, mußt du doch die Natur des Zwistes kennen." Ich kenne sie nicht) aber der Oberförster wird sie mir offen mitteilen. Brechen wir ab, Otto! Und nun ersuche ich dich, die Angelegen heit weder offiziell, noch privatim zu berühren." Otto betrachtete

deine Kunst, deine Wissenschaft auf, um oen Verwundeten so rasch als möglich herzu- Lt? - - - Du beschleunigst mein Glück, wenn 4 D Ü r^esung des Oberförsters beschleunigst! werde dir ewig dankbar, ewig dankbar sein. E Arzt, der Albertinens Mitteilungen empfangen hatte, durchschaute den Juristen. Er blieb ruhig. „Otto, du erwartest einen Glückwunsch von mir?" „Ja. mein Freund!" „Ich kann ihn dir nicht aussprechen." „Was hält dich ab?" „Meine Rechtlichkeit, meine Offenheit." „Das begreife ich nicht." „Sieh

' mir fest ins Auge, Otto, und ant worte. Weißt du wirklich nicht, daß Albertine mia, liebt? Weißt du es nicht, oder willst du es nicht wissen?" Otto erkünstelte mit einer wahren Virtuosi tät das größte Erstaunen. „Albertine liebt dich?" fragte er stammelnd. „Ebenso aufrichtig und innig als ich sie liebe. Diese Liebe ist nicht von gestern; sie wur zelt in den Jugendjahren, und die Zeit hat sie gereift und befestigt. Willst du zwischen mich und mein Glück treten? Bedenke den Kampf, den du entzündest

! Du hast die Gunst des Vaters für dich; ich aber besitze die Liebe der Tochter. Mir steht die Feindschaft entgegen, welche die Väter trennte ... dir Albertinens Gleichgültigkeit, denn sie wird sich nie von mir abwenden. Trage den Umständen Rechnung, sei mir ein wahrer Freund, und hemme das Ver söhnungswerk nicht, dessen Abschluß herbeizu führen'ich jetzt hoffen darf. Wäre ich an deiner Stelle, ich würde nicht einen Augenblick zögern." „Und dennoch muß ich zögern," entgegnete Otto kalt. „Warum? Warum

?" „Du hast von deinem Standpunkte aus ge sprochen, ich werde von dem meinigen sprechen. Wenn du auf eine Aussöhnung hoffst, so täuscht du dich . . . Der Oberförster wird dem Sohne seines erbittertsten Feindes nie die Hand seiner einzigen Tochter bewilligen. Das Heiratsprojekt mit mir ist ebenfalls nicht neu, inan basirt da rauf einen Plan, der nicht scheitern darf." Otto schwieg einen Augenblick. Als er sah, daß Bernhard bitter lächelte, ergriff er dessen Hand und sagte halb leise: „Der Oberförster

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 08.07.1922
Umfang: 4
von seinem Sitze auf, in dem er rief: „Des Toten Ehre willst du antasten?" „Das Kapital ist verschwunden," wieder holte der Aktuar. „Du lügst, Abscheulicher, du lügst!" Auch Otto Schwarz hat sich erhoben. „Willst du mich beleidigen?" „Rüttle nicht an der Ehre meines Vaters, der im Grabe ruht! Laß ab, Otto, es ist nicht wohlgetan!" Der Arzt hatte diese Worte in einem so drohenden Tone gesprochen, daß der Jurist zurückwich. So hatte er den stets ruhigen Mann nie gesehen. Bernhard war totbleich geworden

, seine Augen glühten, seine Lippen zuckten krampfhaft. „Ich werfe den Stein nicht auf deinen Kater, Freund!" „Und was bezweckt diese Insinuation?" „Sie soll eine Warnung sein." „Mir?" „Dir, meinem Freunde. Man macht den Oberförster verantwortlich für das große Kapital • - - errätst du nicht, daß er seine Verschwiegen st, seine aufopfernde Freundschaft mit den ichiveren Wunden büßt? Dein Vater ist tot . . . hält sichln den Lebenden." „Otto, lege die Maske ab, die du mir gegenüber bis jetzt getragen! Sprich

kann ich nicht annehmen . . . Erfülle deine Pflicht; ich werde die meinige erfüllen. Aber taste die Ehre des Toten nicht an!" Otto hatte Hut und Stock ergriffen. „Ich bedauere deine Verblendung," sagte; er mitleidig, „die dich hindert, ruhig zu denken und die Dinge richtig zu erfassen. Die Beleidi gung, die ich erlitten, verzeihe ich dir . . . „Genug, Otto, wir sind Freunde gewesen . . . jetzt steht der Arzt dem Juristen gegenüber ... ich habe nichts mehr zu sagen." „Auch ich bin fertig!" Der Aktuar grüßte mit kalter

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Seite 1 von 4
Datum: 11.03.1933
Umfang: 4
wieder auf, sah rmer nach der Uhr. . . _ Um 6 Uhr morgens war er auf dem ahnhof. _ Y . ... „Dritter Klasse, Berlin! Berlin. Zwei Stunden Aufenthalt, uto zum Anhalter Bahnhof, und dann chr der Schnellzug durch dre Mark nach „Schach! Die Königin ist verloren! paßt ja gar nicht auf, Otto! Der Angerufene. Otto von Merwmg, 1 den Kopf und sah den Jugendfreund , Element Richter an. „ Sie saßen an einem Marmortrschchen Kaffee „Corso". . Merwing machte einen gedankenlosen a mit dem Springer. . „ „Hans

hat sich auf der „Vavarra zeschifft, nach Afrika." . Clement Richter machte eine Bewe- ,g. so Seftifl, datz die Figuren durch- ^D°-'7agst du mir jetzt, erst? Er llte doch nicht auswandern. . Merwing zog die Stirn m Faltem Er mußte. In solchen Zeiten kann n 'nicht nach seinen Wünschen handeln/ Nach Wünschen nicht, aber nach den Gehenden Verhältnissen. Warte emen Augenblick. Hier ist die Zeitung . . . lies diesen Artikel!" Otto von Merwing schob das Blatt weg. „Ich kenne ihn schon. Laß nur, Hab schon gelesen! Was nützt

, bis sich die Zei ten ändern. Denn dafür, wie es ist, kann er nicht." „Und ich sollte meinen Sohn so lange aus eigener Tasche erhalten? Ich denke nicht daran!" „Hör', Otto, ich finde das schmählich!" Merwing zuckte auf. „Was fällt dir ein, Element, rch ver bitte mir das!" ., „ r „Hans ist mein Patenkmd, rch habe in der Sache auch noch eine Meinung und die erlaube ich mir dir gegenüber auszu sprechen. Laß dir raten. Otto! Ruf ihn zu rück! Telegraphieren wir nach dem nächsten Hafen. Es ist noch Zeit

!" In dem Augenblick geht die Glastür auf. „Guten Abend!" sagt Otto Merwing. „Können wir nachtmahlen?" „Gleich, Otto, gleich!" „Was habt ihr wieder miteinander?" Er sah von einer zur andern. „Ich halte es nicht mehr aus! Ich möchte bei Hans sein! Heute ist die „Ba varia" in See gestochen!" „Laß das Essen bringen, Iustina!" Auf dem Tisch lag der milde Glanz der beschirmten Lampe, auf Damast, Sil ber und Gläsern. Im Bücherschrank leuch teten ein paar alte, goldgepreßte Bücher rücken auf. Von den toten Dingen ging

eine Harmonie aus, eine feierliche Ruhe, es war schön, es war friedlich. Ein Frem der wäre entzückt gewesen von diesem Abendtisch zu drei, von der Stimmung in diesem stilvollen Zimmer. Iustina kam zurück. „Hier ist dein Essen." Das Nachtmahl steht auf dem Tisch. Es wird schweigend gegessen. Dann sagt Marta zum drittenmal. „Die „Bava ria" schwimmt heute die erste Nacht auf dem Wasser." Das klang in die Stille hinein. Otto Merwing stellte das Glas

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Seite 1 von 4
Datum: 09.05.1925
Umfang: 4
zu können. * Das Frühjahrskonzert des hiesigen Män nergesangvereines, welches heute abends 8 Uhr im Stadtsaale unter gütiger Mitwirkung des Geigen virtuosen Wolfram Friedrich aus Linz, Toni Schiechtl, Tenor (Innsbruck) und Chordirektor Friedrich Bleyer, Klavier (Hall) stattfindet, enthält folgende Vortrags ordnung: Männerchöre: Dr. Jg. Machanek: „Die drei Zigeuner" und Adolf Kirchl: „Elfenlocken im Wald". — Geigensolo: W. A. Mozart: Sonate in C~dur (am Klavier: Dr. Otto Brugger.) — Männerchöre mit Klavierbegleitung: Franz

Schubert: „Gott meine Zuversichi" (Psalm 23) und Anton Bruckner: „Mitternacht". (Tenorsolo: Toni Schiechtl, am Klavier: Friedrich Bleyer.) — Geigensolis: Friedrich Hegar: „Walzer". G. F. Händel: „Arioso" und A. Zarzycki: „Mazurka" (am Klavier: Dr. Otto Brugger.) — Männerchöre: Josef E. Ploner: „Jetzt kommt die Zeit" und Josef Reiter: „Holdes Mariechen". — Wir werden mit dem heutigen Konzertabende das seltene Vergnügen haben, einen außerordentlich begabten jugendlichen Geigenkünstler zu hören

. Die Türen anderer Zellen öffneten sich auf demselben Korridor. Albertine wollte die Kerze auslöschen. Erschreckt fuhr sie zurück, denn das Schloß rasselte. „Wer kann denn noch so spät kommen?" aufmerksam machen wollen. Das Konzert steht unter der Leitung des Sangmeisters Herrn Dr. Otto Brugger. * Aus der Geschäftswelt. Der Gasthof und das Bad Unter-Lavierenbach bei Rinn wurde von den Wirtsleuten Johann und Maria Bertolnzza übernommen und ist bereits eröffnet. Die Einstands feier mit Konzert findet

vorge nommen. Jetzt ward die Tür geöffnet. Ein Mann, bis über den Kopf in einen Pelz ge hüllt, trat ein. „Die Tür kann offen bleiben!" sagte er dem Schließer. „Wie Sie befehlen, Herr Staatsanwalt!" Otto Schwarz stand vor der bestürzten Albertine. Er schlug den Pelzkragen zurück und grüßte durch eine Verneigung. Die Gefangene erlangte bald ihre Fassung wieder, sie wußte ja, daß von ihrem Benehmen die Entdeckung eines wichtigen Geheimnisses abhing und daß sie Alexanders Bemühungen unterstützen mußte

dazu. Sie ertrug die leidenschaftlichen Blicke ihres Feindes, der sie liebte und dennoch verfolgte. Otto Schwarz deduzirte nun mit der ganzen Schärfe seines Verstandes und der ihm als Jurist eigenen Gewandt heit die Lage der Gefangenen und den Stand des Pro zesses. Demnach würde der Richter bis zu der Zeit des Oberförsters zurückgehen; er stellte selbst die Verhaftung

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Seite 1 von 4
Datum: 05.09.1925
Umfang: 4
. Da stellten Sie sich dem braven Winter als den Sohn seines verschollenen Freundes vor. weil Sie Ver mögen witterten. Als ich erschien, hatten Sie den alten Mann bereits dergestalt eingenommen, daß er mich für einen Betrüger hielt. Aber ich habe seinen Argwohn gegen Sie erweckt, und da ich Ihren sauberen Plan durchkreuzte, mußte ich beseitigt werden. Zu diesem Zwecke mieteten Sie sich den alten Wilddieb . . ." „Mein Herr!" fuhr Otto Schwarz auf. „Die Kugel des Mörders traf ein anderes Ziel

, dessen Gespräch mit Ihnen in dem Hotel ich belauscht habe, liegt unter dem Schutte des abgebrannten Hauses begraben. Er kann wider Sie nicht zeugen; aber der Wilddieb Blume hat bereits Aussagen gemacht, die den Schuldigen an das Licht ziehen. Ich stelle mich jetzt mit freier Stirn der Untersuchung . . . meine Hand ist rein von Verbrechen. Aber ich, Ihr Agent habe Sie auch angeklagt . . ." „Sie?" fuhr der bleiche Otto auf. „Warten Sie. warten Sie!" Er wollte in das Nebenzimmer gehen. Die zittern den Hände

ausgestreckt, suchte er die Tür des Nebenzim mers zu erreichen. „Halt!" rief Alexander mit donnernder Stimme. Und zugleich faßte er den Juristen, der sich zur Wehr setzen wollte. Es entstand ein heftiges Ringen. Der kräftige Otto würde den Sieg davon getragen haben, wenn nicht rasch ein Polizeikommissär und zwei Diener eingetreten wären. „Meine Hilfe!" rief Alexander. „Versichern Sie sich des Mannes, daß er sich durch einen Gewaltstreich der Untersuchung nicht entziehe." Otto Schwarz brach zusammen

. Die Diener trugen ihn in einen bereitstehenden Wagen. Der Kommissär versiegelte die Sachen des gewesenen Staatsanwalts. Der Prozeß, der gleich darauf eröffnet worden, war nicht weit vorgerückt, als man den gefangenen Otto Schwarz erhängt in seinem Kerker fand. Einzelne Papiere,

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Seite 2 von 4
Datum: 11.02.1922
Umfang: 4
machen", meinte der Arzt; „hier liegt offenbar ein schweres Verbrechen vor. Der Schütze hat nach dem Leben des Herrn Oberförsters getrachtet." „Der Wilddieb Blume befindet sich wieder auf freiem Fuße." bemerkte die Mutter. „Der zerlumpte Bauer. Madame, trägt einen solchen Hut wicht. Ueberlassen wir die Unter suchung meinem Freunde, dem Aktuar Otto Schwarz; er ist nicht nur ein strenger, sondern auch ein kluger Beamter. Für heute begeben Sie sich zur Ruhe. Ich übernehme die Wache bei dem Kranken." Die Gattin

Liebe betreffen?" Er ergriff ihre Hand und drückte sie sanft an feine Lippen. „Wird die Mitteilung auch die Unbefangen heit und Ruhe nicht stören, deren Sie bei der Behandlung meines Vaters bedürfen?" fragte sie besorgt. „Der Arzt ist ein anderer, als der Mann, der Sie liebt. Und dann. Albertine, ist es ja nicht schwer zu erraten, auch Sie fühlen das Bedürfnis, sich mir mitzuteilen . . ." „Sie haben recht; ich fühle es um so pein licher, seit ich weiß, daß Otto Schwarz Ihr Freund

ist." „Er ist mein intimer Freund." „Weiß er, daß wir uns lieben?" „Ich habe kein Geheimnis vor ihm." „Nun ist mir manches klar!" „Albertine, was wollen Sie sagen?" „Trauen Sie dem Aktuar nicht!" „Warum ? Warum ?" fragte dringend der Arzt. „Ich glaube mich nicht zu täuschen, wenn ich behaupte, er stellt sich zwischen Sie und mich." „Otto Schwarz?" „Er, kein anderer!" versicherte Albertine. „Das ist nicht möglich! Otto hat mir schon während unserer Universitätszeit Beweise geliefert, datz er eine aufopferungsfähige

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Seite 2 von 4
Datum: 24.06.1922
Umfang: 4
Bemühungen vereiteln." „Soll geschehen. Der Arzt hat in diesem Punkte das erste zu reden. Nun gestatte mir, daß ich die Angelegenheit berühre, die mich eigentlich zu Dir führt. Sie ist für Dich trauri ger Natur, aber ich kann, ohne meine Pflicht zu verletzen, sie nicht übergehen. Dein verstorbener Vater hat mit dem Oberförster in Feindschaft gelebt." „So sagte man." „Es steht wohl so ziemlich fest." „Was kümmert Dich, Otto, diese Angelegen heit?" fragte verletzt der Arzt. „Du wirst es gleich erfahren

. In diesem Augenblicke fragt Dich der Freund, nicht der Aktuar . . . merke wohl darauf, Bernhard. Ich komme nicht von Amtswegen, um Dich auszu forschen ; die Freundschaft führt mich zu Dir. Ist Dein Vater eines natürlichen Todes gestorben?" „Welche Frage! Was alle Welt weiß, sollte Dir verborgen geblieben sein? Und wie kann ich Dir Auskunft erteilen, der ich zu jener Zeit auf einer wissenschaftlichen Reise begriffen war." Otto Schwarz richtete einen forschenden Blick auf den Arzt; seine kleinen, dunklen Augen glüh

, daß Du hoffnungsfroh die Heimat er reichtest. und daß es Dir nur vergönnt gewesen, das Grab des geliebten Vaters zu besuchen." Der Arzt, der längst die Gesinnung des Aktuars kannte, bezwang seinen Unmut. „Was veranlaßt Dich zu der Frage, Otto, und gerade jetzt?" „Weil ich den Mordanfall auf den Ober förster mit dem Tode Deines Vaters in Verbin dung bringen zu können glaube. Teile mir mit, was Du weißt oder vermutest." Bernhard bedachte, daß er das Geheimnix des Pfarrers nicht preisgeben durfte und zumal

diesem Manne nicht, der sein versteckter Feind ist. „Ich weiß nicht mehr und nicht weniger, als was alle Welt weiß. Du sprichst von einen: unnatürlichen Tode . . . Solider Tod meines Vaters in Folge eines mörderischen Angriffes eingetreten sein?" „Wenn Du versicherst, daß dies nicht der Fall ist, so bescheide ich mich. Aber ich mußte jede Andeutung benützen, um zu einem Resultate zu gelangen." „Von wem kam Dir die Andeutung?" „Von dem Oberförster." „Otto, jetzt erst, nachdem mein Vater zm Jahre tot

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Seite 2 von 4
Datum: 04.07.1925
Umfang: 4
des Duells, das ich nicht vergessen habe, hält ihn fern. Und sollte er auftreten, so klage ich ihn an. Ich glaube, daß ich vor Angriffen von dieser Seite her sicher sein kann, zumal wenn Albertine meine Gattin ist. Und sie wird meinen Namen führen, noch ehe der Winter zu Ende geht." Otto Schwarz ließ sich vor dem Schreibtische nieder, indem er die Feder ergriff. Er wollte arbeiten. „Der Graf von Hardenfels!" rief er leise. „Wenn dieser Betrüger mir gefährlich würde. Ich suche ihn auf!" Er zog die Glocke

des Grafen. Er klopfte an die Tür. Die Aufforderung zum Eintreten erfolgte. Der Jurist trat ein. „Otto!" rief der Graf, der vollständig angekleidet ausgehen wollte. „Das ist ein gutes Zeichen!" rief der Staatsan walt. „Ich habe die Person des Grafen noch nie erblickt: grüß und überreichte dem Obmanne der Konstanzer zum Zeichen des Wiedersehens das Vereinsabzeichen des Haller Männergesangvereines, worauf der Ob mann der Konstanzer Sängerschaft angenehmst be rührt auch dem Vorstande des Haller Gesang

für mich, der ich nun den echten Grafen spiele. Der falsche ist tot . . . begreifst Du mich?" „So sei er tot... ich habe Bruno Eichstädt nie gekannt. Aberder Graf von Hardenfels ist mein langjähriger Freund." Beide umarmten sich. Otto Schwarz gab sich als den zu erkennen, der er war. „Du bist Staatsanwalt geworden?" fragte der Graf. „Öffentlicher Anlläger der Beutelschneider, Diebe und Mörder." „Dein Zeugnis wird mir mehr nützen als Atteste und Familienpapiere. Unsere Verbindung tritt in ein neues Stadium

." „Und Du?" „Ich habe ihn natürlich nicht erkannt. Er dagege« gab sich für einen Grafen von Münster aus, was ich glaubte. Darum begrüßte ich ihn als Vetter." „Recht so!" Der Graf, der wirklich krank war, erzählte nun die Unterredung, die er mit dem Agenten gehabt hatte. Er mußte sich oft unterbrechen. „Der Mensch ist ungefährlich," sagte Otto; „ich stehe für ihn ein. Doch Deiner eigenen Sicherheit wegen erzähle mir kurz ..." „Urteile als Jurist. Der Graf, der wie ein Ein siedler lebte, starb. Es ist nicht festgestellt

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Seite 1 von 4
Datum: 20.06.1925
Umfang: 4
, als ob er einen harmlosen Scherz erzählt hätte. Der Staatsanwalt kniff die Lippen zusammen. Dabei «arf er einen stechenden Blick auf den Agenten. Dieser sah den Blick; aber er stellte sich, als ob er ihn nicht demertte. „Der Graf," sagte Otto Schwarz nach einer Pause, ist eine verdächtige Person. Rühmen Sie sich der Verwandtschaft nicht!" fügte er lachend hinzu. „Übrigens ist der Zufall wunderbar. Sie haben Glück in Ihrem Geschäfte. Was keinem gelingt Ihnen spie lend. Die Nachricht, die Sie mir gebracht, verpflichtet

gegen meinen verstorbenen Vater." „Ich begreife Sie nicht!" „Mein Blick ist scharf!" rief Otto Schwarz. „Niemand zweifelt daran." „Bekennen Sie: was wollen Sie damit andeuten, daß Sie von dem zufällig angenommenen Namen „Münster" sprachen?" Der Gefragte lächelte wie ein Mann, der einen Erfolg errungen. Aber er schwieg. „Meinen Sie," fuhr der Staatsanwalt fort, „ich habe Sie ohne Absicht zu dem Manne geschickt, der sich für einen Grafen von Hardenfels ausgibt?" „Nein, o nein!" „Meinen Sie, ich kenne Ihre Beziehungen

bis zum Äußersten gehen!" dachte Otto Schwarz, Er lehnte sich mit der Miene eines Inquisitors in den Sessel zurück. „Der Tod des Oberförsters Winter," begann er nach einer Pause, „bildet eine wichtige Begebenheit in Ihrem Leben." „Ganz recht; und zwar in mehr als einer Bezie hung. Darum habe ich den braven Mann auch schmerz lich bedauert, der noch vieles im Leben hätte wirken können." „Ihnen muß er ohne Zweifel feine Wohltaten verweigert haben."

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Seite 1 von 4
Datum: 22.07.1922
Umfang: 4
Mäd chen. „Otto Schwarz betrachtet Dich schon als seine Verlobte." „Aber ich habe mich Dir schon verlobt. Und damit sei zufrieden, denn Du kennst ja Dein treues Mädchen." „Wohl kenne ich Dich, Du herrliches, Du engelgleiches Wesen! Müßte ich darauf verzichten, mit Dir Hand in Hand durch das Leben zu wandern, ich würde namenlos elend sein." Sie hielten sich lange innig umschlungen. „Albertine," begann der june Mann, „ist Dir der Grund der Feindschaft bekannt, die unsere Väter trennte

, mit ihren seelenvollen Augen einige Sekunden ruhig an. „Bernhard," begann sie leise, „von meiner treuen Liebe zu Dir spreche ich nicht mehr, Du kennst mich und mein Herz zu gut, als daß es der Versichernng bedürfte, ich bin Dein für alle Zeit . . . aber von Otto Schwarz muß ich mit Dir sprechen, von dem bösen Menschen, der unser Familienglück zertrümmern will. In dieser Absicht habe ich Dich um eine Unterredung gebeten." „Sprich Dich aus, Albertine!" „Nach dem, was Du mir mitgeteilt, ist der Aktuar entschlossen

, einen Eklat herbeizuführen." „Ohne Zweifel!" rief der junge Arzt. „Der Freund steht mir jetzt offen als Feind gegenüber. Otto ist ein scharfsinniger, ein gewandter und dabei vorsichtiger Jurist, der nur dann eine Sache angreift, wenn er des Erfolges gewiß ist." „Und das macht micht zittern. Wir können nicht offen gegen ihn verfahren ..." „Wie?" „Nehmen wir zur List, zur Verstellung unsere Zuflucht. Ich muß auf meinen armen Vater bedacht sein, der unter dem gefährlichen Einflüsse des Juristen leidet. Mag

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Seite 4 von 4
Datum: 16.01.1932
Umfang: 4
. Kann in die Arme nicht nehmen. Die meinem Werben entflieht. Flieh' denn! So bleibst du die Perle, Die in der Muschel erstirbt, Oder in schwieligen Händen Mattet, zerbricht und verdirbt. „Talent in Fesseln." Roman von Anton Otto Köpf. 236 Seiten. Einband- Entwurf und Holzschnitt vom Verfasser. Im Selbstverlag. Kommissionsverlag Gottfried Moser, Hall. Preis in Leinen S 4.95; kartoniert S 4.—. Anton Otto Köpf tritt mit obigem Roman das erstemal in einer Buchausgabe vor die Öffentlichkeit. Er hat die Ausgabe

mit einem Vorwort versehen, die verrät, daß es sich bei dem Ro man zum größten Teile um eine Auto- Biographie handelt, die freilich mit gut er dachten phantasievollen Beigaben geschmückt ist. Wie der Romanheld Otto Weber wuchs auch Köpf beim Schraubstock auf und gleich ersterem hatte auch er glühendes Sehnen nach künstlerischer Betätigung und künstleri schem Erfolg. Wahrheitsgetreu schildert er das Werden Otto Webers als Schlosser lehrling und Schlossergehilfe und all die Bitternisse

in Wien, wird aber von einer kleinen Tänzerin gerettet. Diese, die Tochter einer ledigen Vauernmagd, wird plötzlich entdeckt, feiert in München unter dem Na men Doris Nokara Triumphe und nimmt Heinz als Partner für einen Tonfilm auf, der in Bayerns Hauptstadt kolossal ein schlägt. Zur selben Zeit kommt auch Otto Weber nach München und findet dort An schluß an kunstbegeisterte junge Leute. Lei der verfolgt ihn das Mißgeschick; er muß sich als arbeitslos melden, genießt all die Schattenseiten

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Seite 6 von 8
Datum: 06.10.1951
Umfang: 8
Lüftungsanlage einbaute. Tapezierermei ster Lorenz Kölbl aus Wattens hat im Speisesaal eine lauschige Ecke geschmack voll erstellt. Der kürzlich verunglückte Schmiedemeister Karl Winkler lieferte das kunstvoll ausgeführte schmiedeeiserne Fir menschild, das allgemeine Anerkennung findet. Dieses Kunstwerk stellt dem so früh dahingeschiedenen Meister das beste Zeugnis über sein großes handwerkliches Können aus. Die künstlerisch wirkenden Stukkarbeiten stammen vom Innsbrucker Stukkateurmeister Otto Leitter

. So schufen Wattener Gewerbetreibende gemeinsam mit Innsbrucker Firmen unter einer gut bedachten, einheitlichen archi tektonischen Leitung und unter zum Teil schwierigen bautechnischen Verhältnissen einen Bau, der Wattens zur Zierde ge reicht und als eine Pioniertat des Frem denverkehrs bezeichnet werden kann. Bau-Unternehmung Fluckinger & Co. Bau- und Zimmereibetrieb WATTENS Ruf 41 OTTO STOLZ & CO. Zentralheizungen, sanitäre Anlagen INNSBRUCK. Innrain 3g Ruf Nr. 2448 Straße, die beleibten Bäume

er sich an das Steuer. „Also auf Wiedersehen, mein Herr“, HUBERT RUTTER TISCHLERMEI STER Bau- und Möbeltischlerei Beiz- und —mm 1—*— Polierwerkstätte WATTENS - Bundesstr. 49 W. Jzüfot Malermeister ! Wattens Ruf 89 Maler- und Lackiererwerkstätte für Bau und Möbel Lorenz Kölbl TAPEZIERERMEISTER WATTENS Polslermöbel Matratzen sowie sämtliche Tapezierer- u. Dekorationsarbeiten Reparaturen aller Art I OTTO LEITTER STUKKATEURMEISTER ! 0 L Ausführung sämtlicher Stukkarbeiten, Fassaden, Rabitz, Edel- u. Kunststeinputi

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Seite 1 von 4
Datum: 14.02.1925
Umfang: 4
ein reicher Mann! Fehlt das Geld, nun so sind wohl andere Mittel da, den Herrn Staatsanwalt in eine Schlinge zu locken. Albertine selbst muß helfen! Das ist ein guter, ein köstlicher Gedanke." Wir begleiten den Arzt. Schon nach zehn Minuten trat er in das Zimmer des Staatsanwalts, der ihn mit einer Mischung von Freund lichkeit, Teilnahme und Beamtenstolz empfing. „Du weißt, Otto was mich zu Dir führt!" begann der atemlose Arzt. „Ich muß es leider wohl wissen. Die Pflichten meines Amtes, die Natur

hatte unwillkürlich geschwiegen, er mußte sich ja erholen. Da er Otto Schwarz kannte, wußte er, was er von den Worten desselben zu halten hatte. „Ich bin nicht gekommen, antwortete er, eine Pflicht Verletzung Dir zuzumuten; wie die Sachen stehen, ist es auch kaum möglich Rückschritte zu tun . .. ich begreife das, ohne Jurist zu sein. Ich möchte nur die Freilassung meiner Frau erwirken. Dazu erbitte ich mir Deine Hilfe. Albertine wird die Stadt nicht verlassenste wird sich zu jedem Verhöre stellen. Ich übernehme

die Bürgschaft. Der Staatsanwalt zuckte mit den Achseln. „Deine Bürgschaft!" sagte er mitleidig. „Du bist der Gatte der Angeklagten, bist halb und halb Partei. . ." „Das Gericht mag eine Kautionssumme fordern Mit Geld ist ja Alles abzumachen in der Welt." Otto Schwarz sandte einen stechenden Seitenblick auf den Arzt. „Kaution!" murmelte er. „Ich werde natürlich keine Einwendung dagegen machen. Aber die Bestimmung dieser Kaution hängt nicht von mir ab. Nach der Schwere des * Kränzchen des Männergesangvereines

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 02.12.1933
Umfang: 4
in der Pfarrkirche ab gehalten. Es ergeht an die Sänger und Orchestermitglieder die höfliche Bitte, auch bei dieser Aufführung mitzuwirken und die Probe zu besuchen. * Pfarrchor Hall. Der Haller Pfarr- chor beabsichtigt, zu Weihnachten nachste hendes Werk zur Aufführung zu bringen: „Messe zur Christnacht", komponiert von , Otto Iochum, Opus 29, für gemischten Chor, Orchester und Orgel, unter Verwen dung alter weihnachtlicher Gesänge. Den Die Wettl sah ziemlich teilnahmslos da. Sie hielt ihre Häkelarbeit

denn der Herr Otto aushalten ohne den Steffel?" jammerte die Gundl, der die Tränendrüsen jetzt crllzeit in Bereitschaft warm. „Werds hält müssen", meinte der junge Mann; die Augengläser liefen ihm an. „Werds halt müssen. Ein Soldat muß ge hen, wohin ihm befohlm wird." Es gab noch ein Hin und Her, und Pellikan erhob sich wieder. „Und wie is 's nachher mit der Pa tenschaft?" meinte die Gundl traurig. „I Hab mi schon so gfreut. . ." „Ich schick euch einen Stellvertreter, wenn es so weit ist", erwiderte er, unb

hatte. Die Berichte aller Funktionäre wur den mit Beifall zur Kenntnis genommen und dem Kassier Achammer die Entlastung erteilt. Von den neu zur Musik gekommenen Mitgliedern wären Otto Cbenbichler sen. und der Hallerhauswirt Iosef Adam zu er wähnen. In rührenden Worten gedachte Obmann Baron Kathrein der im Laufe des Iahres verstorbenen Mitglieder. Gestorben sind das ehemalige Gründungsmitglied Hans Unteregger und die Gattin des Flö tisten Rudolf Ebenbichler. Nachdem keine Neuwahlen stattfanden, schloß Obmann

, das ein Mittelding zwischen elterlicher und rich terlicher Gerichtsbarkeit darstellt, ein Stück echten Christus-Rechtes, das die Aufrich tung der Sünder will und nicht ihre Ver nichtung. Den Ausführungen wurde mit großem Interesse gefolgt. * Der Eröffnungsvortrag der vater ländischen Front in Hall fand letzten Sams tag im Gesellenvereinssaale statt. Das va terländische Orchester unter der Leitung Dr. v. Reisingers leitete den Abend ein. Sodann sprach Otto Steinegger in seiner feurigen Art über die Ziele

nimmt, stichelt schon an dem Taufstaat des Peter- michl junior, der, wie man mir schreibt, Otto-Alois heißen wird. So verbinden sich denn unsere beiden Namen iü dem kleinen Erdenbürger, dem ich des Himmels Segen herabwünsche. Ich erwarte deinen ausführlichen Be richt über die ganze Festivität und bitte Dich, sowohl Deine verehrten Eltern, als auch die Nachbarsleute, insbesondere die Wettl, recht herzlich zu grüßen. Dein allzeit getreuer Freund Otto Pellikan." NB. Die Familie Petermichl

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Seite 1 von 4
Datum: 04.01.1930
Umfang: 4
(für Violine und Orgel). * Tiroler Artilleristenbuud Ortsgruppe Hall. Heute Samstag den 4. Jänner 8 Uhr abends Kameradschaftsabend Eine ereignisreiche Neujahrs nacht. Von Ludwig Weg, Jenbach. Der dicke Konrad, der lange Otto und der kurze Max, Hergott faxen, war das ein gesundes Kleeblatt! Kleeblätter sind grün und etwas grün waren auch die drei noch, als sie damals in dem bierehrlichen München als hoffnungsvolle Jünger Merkurs mithalfen, den Handelsverkehr auf die Beine zu bringen. Die Hand

- lungsbefliffenen teilte man zu jener Zeit ein in: Laden schwengel, auch Häringsbändiger oder Schubladenzieher genannt, in Lagerwanzen und in Federfuchser. In die letzte Klaffe gehörten unsere drei. Und was das Fach, die „Branche" anbelangt, so machte der Konrad in Schuh-, der Otto in Manufakturwaren und der Max in Literatur, was besagt, daß er in einer Lesevolksküche angestellt war. Mehr nicht vom Geschäft. Was ich heute von ihnen berichten will, liegt jenseits von Soll und Haben. Das Wesentliche

, wenn sie ihr Monatsgehalt gefaßt hatten, waren sie „reich". Bald aber wurde es brenzlich. Gut, daß der Wirt, bei dem sie ihren Stammtisch hatten, über „Kreid' und Kerbholz" verfügte. Übrigens war der lange Otto im Besitze eines vermögenden Alten, der tapfer nachhalf, woran auch die Freunde teilnahmen. Später legte sich diese Zahlungsfreudigkeit etwas, um dann ganz zu erlöschen. Schrieb Otto dann heim, so waren das Briefe, die den Alten nicht erweichten und als er einmal ein Telegramm mit bezahlter Antwort nachhause

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Seite 3 von 4
Datum: 13.03.1926
Umfang: 4
des Gesetzes vom 4. Februar 1925 zum Schutze der Unterhaltsan sprüche der groben Verletzung seiner Pflicht als Vater schuldig erkannt und zu 48 Stunden Arrest und Tilgung der Kosten verurteilt. Mit dieser milden Strafe nicht zufrieden, meldete er gegen das Urteil die Berufung an. Gafthausfchulüen. Der Schneidermeister Otto Pechanda aus Ehrwald kam einmal im letztvergangenen Sommer in das Gast haus Unterlavierenbad in Rinn und machte mit dem Wirt Bertoluzzi ein kleines Kartenspiel, wobei er wenig Glück

Äußerun gen bequemen. Dazu kam noch der unangenehme Um stand, daß er kein Geld besaß, um die Gerichtskosten zahlen zu können, und deshalb der Beleidigten, die ohnedies durch die Reise aus ihrem gegenwärtigen Aufenthaltsorte Reustift 13 Schilling Auslagen hatte, die „Ehre" überließ, für ihn die Gerichtskosten zu bezahlen. Ehrenbelei-igung. Der Bauer Otto Prantl in Wattens klagte den Fleischhauermeister Max Gruber und dessen Gehilfen Franz Troppmair in W a t t e n s wegen Ehrenbeleidigung

, weil sie ihn Ende Jänner 1926 im Hofe seines Hauses gelegentlich einer gefährlichen Drohung, worüber beim Landesgerichte ein Strafverfahren anhängig ist, mit Schimpfworten beleidigten. Gleichzeitig lag auch eine Klage des Max Gruber und Franz Troppmair gegen Otto Prantl vor, weil er dieselben einige Wochen früher, anläßlich eines Streites, beschimpfte, bezw. durch ehren rührige Äußerungen beleidigte. Bei der Verhandlung wurde Otto Prantl freigesprochen, dagegen die anderen zwei Angeklagten zu je 20 Schilling

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Seite 4 von 8
Datum: 02.01.1937
Umfang: 8
im Lande behaupteten. Rudolf von Habsburg hatte mit Kärnten seinen treuen Helfer Meinhard von Tirol belohnt — nach Aussterben dieser Linie kam das schöne Land mit sei nen schimmernden Seen, Schneehäuplern, kunstreichen Kirchen, romanischen Fresken von Gurk und alten Römersteinen an Österreich zurück, zu dem es organisch ge hört durch seine Landschaft, seine Kultur, sein Volkstum, sein Gemüt und sein Lied. 1335 konnte Herzog Otto der Fröh liche von Österreich, Sohn Albrecht I., nach dem schönen, uralten

für sich, die österreichischen Herzoge bleiben für ein Jahrhundert im eigenen Haus. Das war eine gute Vor sehung. Eine glückliche Zeit beginnt, nur vorübergehend gestört von Heuschreckenpla ge, Hungersnot und Pest, „der schwarze Tod", Elementarereignissen, die wenigstens keine tragischen Verkettungen hinterlassen» wie Menschen sie erzeugen. Herzog Otto der Fröhliche trägt auf seinem Lockenhaupt einen Rosenkranz. Sein Bild atmet Lebensfreude, sinnenfrohes Be hagen, aber auch einen Hauch romantischer Poesie

. Er ist der heitere Typus seiner Zeit: den Ernst und die Sorgen hat mehr sein Bruder Albrecht zu tragen, der der Weise genannt wird, auch der Lahme, weil er nach dem Genuß vergifteter Speisen, denen Ottos bayrische Gemahlin Elisabeth zum Opfer fiel, an allen Gliedern unheilbar gelähmt blieb. Zum Dank für die Erhal tung seines Lebens stiftete er die Karthause Gaming. Zum fröhlichen Otto gehören seine lu stigen Räte. Der eine ist Weigand von Theben, der nicht recht nachweisbar ist und dem die Schwanksammlung

, viel Sinn! Und das selbst im Tod! Wie war das erst im Leben!" Der andere lustige Rat des Herzogs soll ein Neidhard Fuchs gewesen sein, der die Neidhard-Spiele mit ihren Bauend schwänken wieder aufleben läßt. Die Baben berger Tradition des sinnigen Veilchen spieles vom seligen Ritter Neidhard von Reuenthal her, der später ein Grabmal an der äußeren Südseite der Stephans kirche erhält, scheint in Otto einen gesin nungsoerwandten Förderer gefunden zu ha ben. Sie bildet sich zu regelmäßigen Schau spielen

aus, die mit ihren Rüpelszenen die späteren Hanswurstkomödien bereits ahnen lassen. Die derbe Komik hat jedenfalls die Oberhand — die lustigen Räte waren Hof narren. Ein sonniges Lächeln lag über der Zeit, die Otto dem Fröhlichen seinen hei teren Beinamen gab. Der Erde längste Autostraße. Ein gewaltiges Projekt Sven Hedins. Im Verlag Brockhaus. Leipzig, er schien soeben das neue Buch von Sven Hei din: „Die Seidenstraße." Auf der uralten, berühmten „Seidensträße" zogen vor zwei Jahrtausenden riesige Kamelkarawa nen schwer

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