finster. „Wenn Sie wüßten, welche Kämpfe mich das Schweigen gekostet hat, dann würden Sie mir nicht einen Vor wurf daraus machen. Aber darum handelt es sich jetzt nicht. Sehen Sie, Herr Doktor, ich bin in einer verzweifelten Lage, ich brauche jemand, der mir sagt, was recht und was klug ist. Sie können mir vielleicht noch am besten helfen. Aber dazu müssen Sie meine Geschichte hören. Alles wissen gangenen der Fall war. Dann wurde zur Wahl der Offiziere geschritten. Als Haupt mann wurde
Sie doch nicht, und das eine ist gerade die Hauptsache.” Er deutete auf einen Stuhl und setzte sich selbst wieder hinter die Lampe, so daß sein Gesicht von der Kuppel ver deckt war. Seine Hände griffen in den Bart, und ihn langsam zerwühlend, begann er: „Sie haben ja Edith kennen gelernt, ich denke, Sie stehen ihr ziemlich nahe. Der Geschmack über Frauenschönheit ist ge wiß verschieden, aber ich kann mir noch heute kaum ein schöneres Weib vorstel len, und damals, als wir uns heirateten, war das natürlich noch weit mehr der Fall
, denn in jüngeren Jahren sieht man nur auf Glanz und Feuer. Das war es, Herr Doktor; wir gründe ten beide unsere Ehe nicht auf Liebe, sondern nur auf die Leidenschaft, und wir dachten ja wohl, daß unser Leben immer mehr Sonne einsaugen werde, wie es bei den Edelsteinen der Fall ist. Ach du lieber Gott, wie ist der Mensch so blind! Aber lassen Sie mich bei den Juwelen bleiben, es ist ja mein Geschäft. Weil keine Kinder kommen wollten, unterrichtete ich Edith in meiner Kunst; es liegt den Frauen ja so nahe