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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 102 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
an die italienische Regierung gewiesen werden. Ob der Rat des Finanz ministeriums, auf diplomatischem Wege für die Geschädigten bei Italien sich zu verwenden und den Ersatz des Zinsenentganges zu betreiben, wirklich ernst gemeint war, dürfen wir nach dem Gesagten wohl bezweifeln 3 ). Die Innsbrucker Schuldentilgungskommission führte nun den könig lichen Befehl in rücksichtsloser Weise durch. Weder die Obligationen der Privaten noch der öffentlichen Stiftungen, ja nicht einmal die bereits redu zierten

mochte keinen vollwertigen Ersatz zu schaffen. Das Finanzministerium half sich vorderhand damit, daß es alle Zahlungen, die Bayern an nunmehr italienische Untertanen zu leisten hatte, sistierte 1 ). Die Überweisung der Forderungen aller südlich des Brenners wohnenden Untertanen schien überdies aus politischen Gründen nicht ratsam; solange diese Gebiete zu Bayern gehörten, .konnte sich der Staat auch der Pflicht nicht entschlagen, die schuldigen Zinsen zu entrichten; nur sollten die Kapitalien

weder zurück gezahlt, noch an andere übertragen werden 2 ). Die endgültige Ablehnung aller Forderungen Bayerns durch die ita lienische Regierung zwang Montgelas schließlich doch noch zu jener tief einschneidenden Verfügung, vor der anfänglich alle zurückbebten: zur Reduktion aller Kapitalien. Der Differenz zwischen der berechneten und der tatsächlich übernommenen Quote wurde der Betrag zugezählt, den Italien zu viel an Aktivkapitalien sich angeeignet hatte; diese Summe, der Schaden, den Bayern

der Regierung manche Entschuldigungsgründe zubilligen müssen. Unverantwortlich bleibt jedoch der Umstand, daß der Staats- J ) Weisung, München, 9. August 1810. M. St. A. 595/53. 2 ) Montgelas an das Finanzministerium, 4. Juni 1811, ebendort. a ) Der Verfasser hält sich an die Zahlenangaben des königlichen Erlasses; die Be rechnungen der Finanzdirektion bieten zum Teil verschiedene Summen.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 315 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
Regierung den Säkularisationsprozeß 1 ) gegen Klöster, Kommenden, Schulen und Bruderschaften, welchen Bayern eingeleitet hatte 2 ). Trotz aller An strengungen und Lockungen verhinderte der ungeheure Geldmangel auch Italien, die Früchte dieser Maßregel in klingender Münze zu ernten. In welch brutaler Weise die nicht aus dem Lande stammenden Ordensmit glieder über die Grenze geschafft wurden, haben wir bereits geschildert; gegenüber den eigenen Landeskindern entledigte sich der Fiskus

war die staatliche Garantie für einen Mindestgehalt der Seelsorger (durchschnitt lich 500 Lire). Wohl stellte eine zu diesem Zwecke eingesetzte Kommission das Einkommen des Weltklerus fest; allein der Militarismus verschlang auch hier die den ärmsten der Seelsorger zugesicherte Aufbesserung. Die öffentlichen und durch die Säkularisation in Staatshände gelangten Fonds wanderten zum guten Teil auf Nimmerwiedersehen in den Monte Napoleone, die italienische Staatsschuldenkasse und Staatsbank in Mailand; erst

(Trient, Rovereto und Bozen) leitete ein von der Regierung ernannter Munizipalrat, der sich alle Jahre zum Teil ergänzte; auf Grund eines Dreiervorschlages dieses Aus schusses ernannte die Regierung auch den Bürgermeister. Gemeinden mit über 3000 Bewohnern wurden von einem Podestà mit 4—6 Savi verwaltet; an der Spitze der kleinen stand im Vereine mit den zwei Ältesten ein Sindaco 4 ). 0 Dekret vom 4. Oktober 1810. I. F,, Mandatensammlung 1810. Die Mitglieder der Prälaturen scheinen übrigens

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 191 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
der Pacht summen. Um die Stimmung nicht noch mehr zu reizen, blieb nichts übrig, als die Verträge zu genehmigen und die Schmälerung der Einkünfte zur Kennt nis zu nehmen. Wie schon bemerkt wurde, stellte die italienische Regierung die Zahlung an die zentralisierten Fonds ein, gewährte jedoch, vermutlich aus kluger Berechnung, die Ausbezahlung der Bezüge an die Lokalstiftungen; Illyrien dagegen verweigerte überhaupt alle Gefälle, welche in den bayerischen Landesteil flössen. Mit Zustimmung Montgelas

, die besonders schwer mitgenommen worden waren (Umgebung Brixens, Vahrn, Schahs, Mühlbach und Schwaz), beträchtliche Zinsnach lässe 3 ). Er hintertrieb auch den Versuch einzelner Stiftungsadministrationen, die Unterstützungen aus den englischen Geldern zu pfänden, und vertrat den Grundsatz der österreichischen Regierung, daß Almosengelder nicht pfändbar seien 4 ). Die Absicht, die Einkünfte möglichst zu steigern, veranlaßte ihn, den Wirtschaftsbetrieb in eigener Regie überall aufzugeben und die Güter

um tunlichst günstige Preise zu verkaufen. Mehrere glückliche Umstände ver hinderten Veräußerungen des Stiftungsgutes in größerem Maßstabe. Vor allem zeigte die Bevölkerung nur geringe Rauflust. Da überdies die Hälfte des Kaufpreises in Staats- oder Landschaftsobligationen entrichtet werden durfte, entsprach eine Pachtung auf längere Zeit eher dem Interesse beider Teile. Übrigens zeigte sich die wirtschaftliche Not, vielleicht auch die stei gende Abneigung gegen die Regierung in einer stetigen Abnahme

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 246 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
in bayerischen Diensten höflich, aber entschieden abgelehnt, er selbst mit seinen Ansprüchen an die italienische Regierung verwiesen wurde. Aber auch hier waren alle Stellen bereits vergeben, obwohl sich selbst Dr. Plattner nachdrücklich für

zu verfahren 3 ). Übrigens versagten die finanziellen Zwangsmittel vollkommen; die meisten der Geflüchteten waren ja Männer, die kein greifbares Interesse an der Scholle festhielt. In einigen Fällen war zwar eine Frau mit einer großen Schar Kinder auf dem völlig überschuldeten Gute zurückgeblieben. Abgesehen davon, daß diese für die Verbrechen des Mannes nicht haftbar gemacht werden konnten, war die Regierung viel zu sehr auf die Erhaltung der Ruhe bedacht, als daß sie es gewagt hätte, mit der Konfiskation

im Intelligenzblatte zu veröffentlichen suchte, erhielt er einen scharfen Verweis, da hie durch das Ausland zu Repressalien veranlaßt werden könnte. 2 ) Die Akten hierüber M. St. A. 585/50. 3 ) Entscheidung, 14. Dezember 1811, ebendort. 4 ) Erlaß an Lerchenfeld, 31. Oktober 1811. I. St. A. IV, 2, A. I. Verhängnisvoll drohte der Befehl für Dr. Joseph Rapp zu werden. Obwohl, wie wir gesehen, die bayerische Regierung den geschickten Mann, der in den Jahren 1804 und 1805 zwei Lehrkanzeln auf der Innsbrucker Hochschule

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 160 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
, die sich zwecks Umgehung des Gesetzes verheiratet hatten, und selbst diese nur dann, wenn es sich um notorisch gefährliche Burschen handelte 1 ). Die Rekruten des Gebietes von Sterzing mußten zur Assentierung nach Brixen gebracht, jene aus dem Burggrafen amte sollten, um das italienische Gebiet zu ver meiden, nach Innsbruck geschickt werden. Da die Ausgehobenen durch die Vorsteher den Stellungskommissionen überantwortet werden mußten, zeigte sich bald, daß der Weg von Meran nach Innsbruck viel zu weit

war; die Hofkommission ersuchte daher das Generalkommando, auch für diese ab gelegenen Gebiete eine Assentierungskommission zu bestellen; der Wunsch wurde sofort erfüllt. Aber auch im Innkreis stieß die Aushebung der Burschen durch die Vorsteher auf beträchtliche Schwierigkeiten. In Nauders und Imst ge horchten die Vorsteher unter der Führung des Imster Bürgermeisters Johann Georg Strele dem Auftrag der Regierung und bezeichneten eidlich die Aus zuhebenden; bald stellte sich aber heraus, daß sie sich die lästigen

zu gefährden. Im Landgericht Innsbruck versuchten die Ortsobrigkeiten die Hof kommission mit der Bemerkung zur Nachgiebigkeit zu bewegen, sie würden sich augenblicklich mit einer Vorstellung an den König wenden. In Kitz bühel forderten die Gerichtsausschüsse Zeit, um sich mit den Mitbürgern über die Forderungen der Regierung besprechen zu können. Am originellsten war jedenfalls die Bitte der Ausschüsse im Landgerichte Telfs. Sie wünschten, es möge vorerst eine Nationalrepräsentation bewilligt und gewählt

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