Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
der Pacht summen. Um die Stimmung nicht noch mehr zu reizen, blieb nichts übrig, als die Verträge zu genehmigen und die Schmälerung der Einkünfte zur Kennt nis zu nehmen. Wie schon bemerkt wurde, stellte die italienische Regierung die Zahlung an die zentralisierten Fonds ein, gewährte jedoch, vermutlich aus kluger Berechnung, die Ausbezahlung der Bezüge an die Lokalstiftungen; Illyrien dagegen verweigerte überhaupt alle Gefälle, welche in den bayerischen Landesteil flössen. Mit Zustimmung Montgelas
, die besonders schwer mitgenommen worden waren (Umgebung Brixens, Vahrn, Schahs, Mühlbach und Schwaz), beträchtliche Zinsnach lässe 3 ). Er hintertrieb auch den Versuch einzelner Stiftungsadministrationen, die Unterstützungen aus den englischen Geldern zu pfänden, und vertrat den Grundsatz der österreichischen Regierung, daß Almosengelder nicht pfändbar seien 4 ). Die Absicht, die Einkünfte möglichst zu steigern, veranlaßte ihn, den Wirtschaftsbetrieb in eigener Regie überall aufzugeben und die Güter
um tunlichst günstige Preise zu verkaufen. Mehrere glückliche Umstände ver hinderten Veräußerungen des Stiftungsgutes in größerem Maßstabe. Vor allem zeigte die Bevölkerung nur geringe Rauflust. Da überdies die Hälfte des Kaufpreises in Staats- oder Landschaftsobligationen entrichtet werden durfte, entsprach eine Pachtung auf längere Zeit eher dem Interesse beider Teile. Übrigens zeigte sich die wirtschaftliche Not, vielleicht auch die stei gende Abneigung gegen die Regierung in einer stetigen Abnahme