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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1845]
Geschichte Andreas Hofer's, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809 ; Bd. 2
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Seite 106 von 555
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Leipzig
Verlag: Brockhaus
Umfang: VIII, 541 S.. - 2., durchaus umgearb. und sehr verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas
Signatur: II 101.622/2
Intern-ID: 274557
96 gegen euere Regierung aufzuhetzen. — Wo, wann und von wem ward der Name Tyrol verboten? Erscheint nicht fortwährend un ter den Augen und mit Bewilligung der Regierung eine Zeit schrift, die diesen Namen an der Stirne trägt? — Eine öster reichische Censur würde dieses freilich nicht gelitten haben. Wahr ist es, die Regierung kennt keine Tyroler mehr, so wenig als sie Schwaben und Franken mehr kennt; vor ihr haben alle Un- terthanen, die altern wie die neuern, gleiche Rechte und gleichen Namen

Oberösterreicher, an den sich keine ehrwürdige Er innerung knüpft, nicht gern und willig hergeben? — Daß aber die Kreise, in welche euer Land jetzt eingetheitt ist, nicht mehr, wie einst unter Oesterreich, nach den Städten, sondern nach den Flüssen genannt sind, dies kann wol bloß einem Wiener Badaud, der nur, was bei ihm gemacht wird, gut und trefflich findet, Stoff zu Tadel und schalem Witze geben ! Dieses sind, die Thatsachen, durch deren Verunstaltung die Oesterreicher euch eure rechtmäßige Regierung

gehässig zu machen suchen; sie haben sich unter euern Augen ereignet; ihr selbst sollt richten, auf wessen Seite die Wahrheit ist. Was auch immer der erste Eindruck gewesen fein mag, welchen jene schändlichen Verläumdungen und die damit vermischten Schmähungen auf min der Unterrichtete gemacht haben — nach einiger Ueberlegung wird ein gerader Sinn, euer moralisches Gefühl diese Schritte nach Verdienst würdigen, und eben so verächtlich als Hassenswerth muß euch eine Regierung erscheinen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1845]
Geschichte Andreas Hofer's, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809 ; Bd. 2
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Seite 98 von 555
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Leipzig
Verlag: Brockhaus
Umfang: VIII, 541 S.. - 2., durchaus umgearb. und sehr verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas
Signatur: II 101.622/2
Intern-ID: 274557
, daß unsere Regierung wol die Un terhandlungen abbrechen mußte, wenn sie nicht Zeit und Mühe umsonst verlieren wollte. Wie diese, so werden alle übrige Verfügungen der Regie rung in den Schmähschriften der Oesterrcicher angefallen, verdreht und verunstaltet. Sie scheuen sich nicht, gleich anfänglich euch ins Angesicht die Lüge zu' behaupten, Landesordnung und Sta- tutarrechte seien euch genommen. Daß dies nicht schon unter Oesterreich geschah, dankt ihr wahrlich nicht der überlegenden Rücksicht auf euere

Individualität; — denn welche Regierung ward je von einer größeren Wuth besessen, Alles gleich zu ma chen, als die österreichische seit Joseph II, obgleich Klima, Sprache und Sitten zwischen dem Böhmen und Ungar, dem Gallizier und Tyroler einen bleibenden wesentlichen Unterschied festgesetzt hatten? — sondern der die Schwäche charakterisirenden Unent schlossenheit seines Kabinets. Was euch aber von der österreichi schen Regierung an Statuten noch gelassen worden war, das besteht jetzt noch und kern

kleinlicher Eigendünkel hielt euere ge genwärtige Regierung ab, selbst die österreichischen Cimlgesetze,

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1845]
Geschichte Andreas Hofer's, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809 ; Bd. 2
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Seite 110 von 555
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Leipzig
Verlag: Brockhaus
Umfang: VIII, 541 S.. - 2., durchaus umgearb. und sehr verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas
Signatur: II 101.622/2
Intern-ID: 274557
100 Herrn zwingen wollen; dann kehret die Waffen wider sic, ergrei fet die schändlichen Verführer und liefert sie eurer rechtmäßigen Obrigkeit zur Strafe aus. Es ist nun an euch, ihr Diener des Altars! das Volk über seine Pflicht zu belehren; mit innigem Wohlgefallen hat es eure Regierung vernommen, daß ihr euch in den schrecklichen Tagen des Aprils unter den unsinnigen Volkshaufen hineinwarft und mit Gefahr euers Lebens Pflicht und Menschlichkeit predigtet. Damals scheiterte euer rühmliches

, welches euch das Alter und die Volkswahl gibt, ist wieder in feine vorigen Rechte getreten und aufmerksam wird das Volk auf die Rathschläge, auf die Bitten feiner Vorsteher hören. Es ist an euch, ihr Eingebornen unter den Beamten! die Wohlthatcn zu vergelten, welche euch eure. Regierung erwies- Durch keine Verträge gebunden, ließ sie euch in dem vollen Ge nüsse eurer Stellen, beförderte euch zu neuen, und behandelte selbst jene, welche Alter zur Dienstesleistung unfähig machte, ge wissenhaft nach den Bedingungen

, denen sie sich bei ihrer frühe ren Anstellung unterworfen hatten. Das engere Band, welches ein gemeinsamer Geburtsort, die Gewohnheit des Zusammenlebens, die Verhältnisse der Verwandtschaft und der Jugendfreundschaft zwischen euch und den Landesbcwohnern knüpfen, gibt euch in diesen Zeiten der Unordnung, wo das amtliche Ansehen sein Ge wicht verliert, noch einen mächtigen Einfluß auf das Volk; die Art, wie ihr euch desselben bedient, wird eurer Regierung bewei sen, daß ihr das zweideutige Vertrauen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1845]
Geschichte Andreas Hofer's, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809 ; Bd. 2
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Seite 100 von 555
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Leipzig
Verlag: Brockhaus
Umfang: VIII, 541 S.. - 2., durchaus umgearb. und sehr verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas
Signatur: II 101.622/2
Intern-ID: 274557
und es nicht undeutlich auf die Rechnung der Regierung selbst zu schreiben. Wahr ist es ferner, daß die Bischöfe von Chur und Trient aus dem Lande entfernt wurden; aber auch von dieser Maaßregel wird die Ursache mit Stillschweigen.übergangen. Sie wurden entfernt, weil sie bei der Besetzung der Pfarreien dem Könige jenen Einfluß nicht gestatten wollten, den ihm sein Regentenrecht und seine Regentenpflicht einräumet, den alle übrigen Bischöfe des Reiches ohne Anstand anerkannt, den selbst die österreichischen

Landesfürstcn in Tyrol in einem größern Umfange fortwährend und ohne Widerspruch ausgeübt hatten; sie wurden entfernt, weil sie Verkündung und Gehorsam den königlichen Verordnungen ver sagten, welche die seit Leopold's II Regierung in die Religions ausübung wieder eingcschlichcncn Mißbräuche verbannen und der Religion ihre ursprüngliche Reinheit wieder geben sollten; sie wurden endlich entfernt, weil sie sich nicht gescheut hatten, den heiligen Vater in Rom durch falsche Berichte zu täuschen und ihn dadurch

zu Schritten zu bereden, welche, hätte er ihren ver- rätherischen Anträgen Gehör gegeben, die Störung der öffentlichen Ruhe herbekgeführt haben würden. Wahr ist es, daß Priester bestraft wurden; allein es mußte geschehen, wenn nicht das Ansehen der Regierung dem Trotz und dem Hohne des Fanatismus preisgegeben werden, wenn es nicht dahin kommen sollte, daß die Laien in ihrem Glauben irre ge macht, in ihrem Gewissen entzweit würden. — Ob die entfernten Bischöfe, die bestraften Priester als Märtyrer

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1845]
Geschichte Andreas Hofer's, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809 ; Bd. 2
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Seite 111 von 555
Autor: Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Ort: Leipzig
Verlag: Brockhaus
Umfang: VIII, 541 S.. - 2., durchaus umgearb. und sehr verm. Aufl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Hofer, Andreas
Signatur: II 101.622/2
Intern-ID: 274557
Regierung hat die Fesseln gesprengt, welche die vorige, aus Unverstand, oder aus Finanzspeculation, eurer Vieh zucht, euerm Landbau, Handel und Gewerbsieiße angelegt hatte. — Als vor zwei Jahren tobende Wildbäche in einer Nacht drei Gemeinden des Innthals zu Bettlern machten, da strömten frei willige Beiträge von mehr als dreißig tausend Gulden aus den übrigen Lheilcn des Königreichs zur Unterstützung der Unglückli chen herbei; freudig opferte das erste Linicninftmterieregiment die Summe

von neunzehnhundert Gulden, welche die Bürger von München bei seiner Rückkehr aus dem Feld ihm bestimmt hatten; Häuser wurden wieder aufgebaut und Felder abgeräumt, die sonst auf immer in Ruinen und im Schutte geblieben wären. — Wenn der Anblick jener Gegenden undankbare Menschen von Aufruhr und von Grausamkeiten gegen die nicht abhalten konnte, welchen die Gegenden ihr lachendes Aussehen wieder verdanken — ihr hattet jene Wohlthaten eurer Regierung und eurer Mitbürger nicht vergessen; das dankbare Andenken daran

belebte und er wärmte in euch das Gefühl für Pflicht und ihr standet aufrecht im allgemeinen Schwindel. Die Raserei des Augenblicks ist vor über; schüchtern blicken die Gefallenen auf euch, als Mittler zwi schen ihnen und der schwer beleidigten Regierung; benutzet, o be nutzet dieses Gewicht, welches das Bewußtsein dem Rechtschaffe nen leiht, um neue Greuel zu hindern! Bewohner von Südbayern ! Große Verbrechen sind geschehen; aber noch ist cs Zeit, sie zu sühnen. Euer König

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