Gesammelte Schriften : nebst einem kurzen Lebensabrisse des Verstorbenen
speme in dìe Nacht hinaus. Wir fühlten uns beide so wehmüthig, Thränen, seit langer Zeit die ersten, quollen aus Julius Augen. Wir bogen dann herum in den Canal von Fusina; da wurde es stiller, von der Giudecca und von den Zattere fielen Lichtstreisen auf die zitternden Fluthen, und magisch erleuchtet schaute Palladios herrliches Werk, St. Giorgio Maggiore in der schönen Mondbeleuchtung aus dein Wald von Masten hervor. Wir glitten daran vorbei und hielten eine Weile an, uni die Piazzetta
bethetm, und Psalmen sangen. Alles dieß machte einen tiefen und bänglichen Eindruck; doch konnten wir uns nicht enthalten, näher zu treten. Da rannte Julius plötzlich mit eirnm lernten Schrei, auf das Trauergerüst zu, und sank bald ohnmächtig an demselben nieder.- Die Todte, welche daraus lag, war — Maria. Schon, wie im Leben, lag sie im Tode da; das Bild der zu Gott Heimgegangenen Unschuld. Ein wunderbarer Friede war über das ruhige fast lächelnde Antlitz ausgegofsen, sie war wie eine Schlafende