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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 17.08.1912
Umfang: 12
ziehen in Mau ern nach Norden. Im Süden öffnet es sich. Der See scheint grenzenlos; Dunst spielt auf ihm, und am Abend bricht sich eine feurige Wolke hinter dem Monte Castello, der wie ein Stück Erz auf dem blauen Spiegel liegt. In der Nacht wirft manchmal die Venus ein helles Band in den See, als wolle sie den Mond übertreffen, während in der Frühe, wenn die Sonne ihr Licht über den Monte Baldo streichen läßt, bunte Streifen kommen, deren Reiz nur der Abend überbietet, wenn das Gold und Purpur

, groß wie Straß- burgs Münster, liegen dort. Allein die Sarca hat sie umlistet, blau und grün spielt sie ihre Wasser durch, die Ebene befruchtend und den Monte Brione umtanzend, der in seiner Hilf losigkeit das Tal auszufüllen scheint. Er ver deckt uns Riva, wie eine schiefe Wand uns Torbole entzieht, das im Schatten des Monte Baldo schläft, wenn die Sonne hinter ihm steht. Aber der Monte Brione, dem man es ansieht, daß er ein Kind der Umgebung ist, macht die Rocchetta und den Monte Giamello

und Monte Pazzi mitsamt dem Monte Noz- zolo schärfer. Dort schauen im Winter weiße Spitzen in das Val Camonica und in Ledros Talfurchen. Die kleinen Eichen haben den Monte Brione gern; sie gehen bis auf seinen Rücken. Unter ihnen träumen im Monden- schein die Oliven, sie überschatten ein paar Häuser. Die Ebene hat ihrer da und dort; grau wie die Blöcke sind sie, und auch rote und grüne Fensterläden gibt es. Da kommt pen bereits verqualmt oder eingestürzt sind. Man bereitet sich am besten zum Sprung

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Gardasee-Post
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Seite 2 von 12
Datum: 16.03.1912
Umfang: 12
sein; zwischen Mitte März und Ende April bedeckter Hori zont (Venedig, Mailand, Po-Ebene, Monte Rosa) nicht selten; auch Gewitterbildung im April und Mai verhindern oft Fernsichten, doch ist diese Zeit der Stimmungsbilder höchst anziehend. Im ganzen hochtouristisch am ungünstigsten (Neuschnee, Vereisung, Nebel) Mitte November bis Ende Dezember; dann Mitte März bis Ende April. Ost und West. Monte Baldo (Osten) ist mit Schnee bedeckt durchschnittlich von Mitte November bis gegen Ende Mai, kaum nennenswerte Reste

bis Grat und Joch hinan. — Der Rucksacktourist, der einfache Hochtouren machen will (z. B. Monte Altissimo, Monte Maggiore von Ferrara di Baldo aus, Monte l Castelletto die Campione, Monte Castelletto ‘ di Gaino) oder nur Wanderungen auf halber j Höhe (z. B. Tremosine, Gardola, Lago d’Idro), ; oder nur am Ufer, findet keine Störungen j durch Eis und Schnee. 2. Durchreisende, die den Gardasee als j Verkehrsweg (Venedig, französische Rivie- ! ra) wählen, finden das ganze Jahr über land schaftliche Reize

vom November bis Ende Februar teils wegen Nebel, teils wegen bedecktem Him mel oder feuchter Erde nicht ratsam. Am besten März oder April, weil Grün noch nicht vorwiegt. Von Ende Februar an blühen Mandel, Pfirsich etc. Botaniker (Monte Baldo, Gardela, Monte Bortolomeo): April bis'Au gust. Fischer das ganze Jahr. Freunde des Segelsports pflegen die kälteste Zeit (Mitte Dezember bis Ende Februar) zu meiden. Jagd liebhaber (Wasser-, Strand- und Zugvögel) sind am besten daran von Anfang November bis Ende

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Gardasee-Post
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Seite 5 von 12
Datum: 01.03.1913
Umfang: 12
Nr. 9 ) ,Gardasee-Post" Seite 5 diese Weine zu stellen sind. Ein und der- selbe an der Zollgienze vorgeführte Wer mutwein, der, aus Italien stammend, unbe- denklich einführbar wäre, müßte sofort streng zurückgewiesen werden, wenn er sich als aus Ungarn herrührend erwiese und nicht lediglich aromatisierter Naturwein wäre. Die Mode in Monte Carlo. Von Ida Barbe r. Und trotz der überfüllten Spielsäle und der daselbst zu beklagenden Vermögensver luste ist Monte Carlo doch der schönste, ele ganteste

, anregendste Kurorte der Riviera! Es war gerade Mittag, als wir, von un ser m stillen San Remo kommend, in Monte Carlo anlangten. Schon am Bahnhof, wo auch eben der aus Nizza kommende Zug ein- fuhr, war reges Leben. Damen, ganz an ders wie sonst an Vormittagen gekleidet, in hellen, seidenen Gewändern, die sie beim Verlassen des Wagens hoch raffen, sodaß die wie Ballkleider aussehenden Röcke, die wei ßen Stiefel, die durchbrochenen, seidenen Strümpfe zur Geltung kommen. Große, helle, mit weicher Seide

ab und übergibt sie dem Diener mit den Worten: „Lassen Sie sich hierfür im Monte de piete (Leihhaus) 5000 Francs ge ben; wenn ich Geld von meinem Mann be komme, löse ich sie wieder ein!“ Dann singt mir die Bedauernswerte ein Lied von der Oede unseres Geseüschafislebens vor, von den Freunden des edlen Hazards, die ihr über alles gehen, einen Nervenreiz gewähren, den sie nicht mehr entbehren mag. Zu Hunder ten sieht man hier solche Opfer der Spiellei denschaft, deren Leben keinen Inhalt hat, arme reiche Leute

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 09.11.1912
Umfang: 12
zeit eine arm 2 Witwe mit ihren zwei Kindern erfroren sein, als sie den schneebedeckten Paß überschreiten wollte. Steigt man vom Hotel auf den nahen Kol* de-le-freine hinauf, den man in einigen Mi nuten erreicht, so genießt man einen wahr haft großartigen Anblick des Monte Cristallo und Piz Popena, die als ungeheuerlicher Dop pelzacken mit ihren kahlen plattigen Felsen* leibern über der freundlichen, waldumfriedeten Fläche des Passes schauerlich emporstarren. Auf diesem Kol pflegen die Gäste

Alpenruhe und sonniger Dolomitenklar« heit über diesem See, was besonders dann zur Geltung kommt, wenn man unmittelbar vorher die düstern Hochtäler und eiserfüllten Quellg ründe der Zentral alpen geschaut hat. Nicht umsonst weilt die Königin Margherita zur Sommerszeit abwechselnd bald im tiefen Talgrunde von Gressoney am Füße des un geheuren gletscherbelasteten Monte Rosa und bald angesichts der feingegliederten „Zinnen“ im lichten Bannkreise von Misurina. Zwischen dem Albergo Misurina und der Villa

Hochgebirgsgruppe, welche von guten Straßen im Kreise umzo gen wird; infolgedessen gehört die Fahrt von Schluderbach nach Misurina und über den Gol Sant’Angelo wieder zurück nach Schlu derbach — rund um den Monte Cristallo — zu den beliebtesten und lohnendsten Dolo* mitenfahrten. Schon beim Anstieg zum Gol verschwindet der Misurinasee und auch die Drei Zinnen entziehen sich dem Auge des Wanderers, während die Cadini groß und spitzig von Osten herüber drohen. Der Weg senkt sich Ihnen das sagen

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 12
Datum: 02.11.1912
Umfang: 12
wie ein Meer und ein Traum. Spielzeuge von Silber sind zu sehen, manchmal rote, gelbe und goldene und hinter den Wasservögeln und Barken und was es auf dem Wasser gibt, sind die Hügel und Höhen und die Berge mit den Golfen, die immer anders sind. Und wenn die Dünste kommen und die See verdeckt ist, weiß nie mand, wo der See aufhört und der Berg anfängt; es schaut nur die weiße Mütze des Monte Baldo aus dem Blau heraus, das fein wie die Libelle im Licht ist. So etwas soll Falschheit, Wortbrüchigkeit

kann man nur mit dem Schnee des Monte Baldo vergleichen, wenn der Purpur wird. Die Weihnachltsrose ist aus Kälte und Nässe mit Wind und Sonne geboren. Im Dezember arbeitet es in der Erde; lange grüne Hände strecken sich aus: das Blatt ist da. Im Boden unter dem Stein an der Knolle sitzt die Knos pe, die zart ist, wie es nur Knospen sind; aber die Erde drückt sie an das kalte Gestein. Dann kommt sie heraus. Allein sie verträgt nur die Morgensonne. Fünf Blütenblätter breiten sich aus; die vollen goldenen Beutel schauen

wirft, ist jede ein weißes, rotes oder purpurnes Lichtlein. Vom See her bis zur Spitze leuchtet es, lauter Gesichter gibt es. Aber wenn der Monte Baldo Violett und Pur pur wird, zittert die Wand. Sie hat Glut; Türkenherrschaft in den heute freien Staaten ein Christ niemals einen bunten Gürtel um den Leib tragen. Das war den Türken Vor behalten; der Nichttürke durfte nur einen ein fachen braunen oder dunkelroten Gürtel an- legen. Da, wo man auf dem Balkan das türkische Joch mehr oder minder

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