Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 9. 1912
in der Tat verschoben und nicht, wie Langer meint, dadurch zur Behandlung reif, „daß Michael, von Thun ein Schreiben vorwies, nach welchem der Urteilsspruch auch dann erfolgen sollte, wenn ein oder mehrere Sprecher fehlen würden' r ). Auch kennen wir jetzt aus drei im Staatsarchiv zu Innsbruck 2 ) verwahrten Urkunden Verlauf und Ausgang der Sache genau. Am 25- Juni 1455 wählten nämlich der Edelmann Herr Michael, Sohn des w. Herrn Erasmus 3 ) von Thun im Nonstal als Gewalthaber seiner Gattin Katharina
mit den dazugehörigen Besitzungen sowie um Frau Katharinens Witwengut von ihrem w. ersten Gemahl, und am 21. Juli 1455 fällten obige drei, nachdem sie Michaels von Thun Gesuch und Antons von Coredo Einwände dawider 5 ) gehört, auch die von den Parteien zum Beweise ihrer Ansprüche vorgelegten Urkunden und Zeugenaussagen erwogen hatten, folgenden Schiedsspruch, der alsbald vom Pfalzgrafen Christoph 6 ), Sohn des w. Pfalzgrafen und Rechts- ') Edmund Langer, Mittelalterliche Hausgeschickte dei edlen Familie Thun, Heft