Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 6. 1909
.« Im Schuljahre 1850/1 war auf Grund des Organi sationsentwurfes an die Stelle der Klassenprofessoren das Fachlehrer system getreten, welche Einrichtung sich erst einleben mußte und auf die Studierenden nicht ohne Einfluß bleiben konnte. Zudem waren jene Zeiten Jahre der Gärung. Das erste Universitätsjahr (1851—52) brachte Schneller an der philosophischen Fakultät in Innsbrack zu, ging hierauf an die Wiener Universität und hörte dort ein Jahr Medizin, trat aber dann, durch das Elend der Kranken zu weich
, gestimmt, zum Studium der mathematisch-naturwissenschaft lichen Gruppe und besonders zur Germanistik über. Er hörte auch klassische Philologie und Philosophie. Sowohl im Gymnasium wie auf der Universität in Innsbruck (1851/2) und Wien (1852/56) suchte er sich durch Erteilen von Instruktionen durchzubringen. Hier erhielt er durch die Vermittlung des Generalvikars von Vorarlberg, des Bischofs Georg Prünster, mit dem er zufällig in einem Gasthofe da selbst zusammentraf, eine Hofmeisterstelle beim Baron
einen Herzensbund. Von den 7 Kindern dieser Ehe leben hoch 3; auf den Sohn Friedrich, gegenwärtig k. k. Realschulprofessor in Rovereto, und auf die jüngere Tochter Adelheid, die 1907 an der Universität Innsbruck als der erste Doctor philosophiae promoviert wurde, ging der geschichtliche Sinn des Vaters über, während die poetische Begabung desselben sich auf die ältere Tochter Aloisia vererbte. Als 1866 der Krieg in Südtirol tobte, rettete Schneller seine Familie nach Gries bei Bozen, trat dort in ein trautes