Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
16 I. Die Vorgeschichte des Aufs tari des. irischen Regierung über die Heranbildung des Klerus, die üb rigens nur eine ältere österreichische wiederholte, wonach die Bisehöfe niemanden zu den höheren Weihen zulassen sollten, der nicht an einer Staatsuniversität seine Prüfungen abgelegt hatte '), Die Bisehöfe wandten sich an den Papst, der erklärte, dafs die An sprüche der Regierung auf den Staatepatron at und die Verordnung über die Ausbildung des Klerus
dessen offen rühmte. Durch die Berufung nach Rom und das päpstliche Breve ergaben sich neue Streitpunkte. Die bayrische Regierung hielt an dem Standpunkte fest, den auch die österreichische immer vertreten hatte, dafs Rekurse nach Rom nur durch Vermittlung der Staatsregierung ergriffen werden durften und päpstliche Erlässe, wie die jeder anderen kirchlichen Behörde, des staatlichen Place tu ms bedürftig seien. So entbrannte der Kampf auf der ganzen Linie. Es kam, wie bekannt^ zur Temporaliensperre
und zur Ausweisung der widerspenstigen Bischöfe von Chor und Trient s ). Ob dieser Kampf unvermeidlich war? Die päpstliche Kurie hat, wie bekannt, in der Folge so manches Verlangen der bayrischen Regierung erfüllt, und Bischof Karl Franz Lodron von Brixen hat es durch kluge Nachgiebigkeit ver mieden, diesen Kulturkampf mitzumachen, ohne doch den streng kirchlichen Grundbesitzern etwas zu vergeben, Hören wir, wie ein Mann von unzweifelhaft kirchlicher Gesinnung, wie der spätere Regens des Brixner Seminars Michael