Führer durch Brixen am Eisack und Umgebung.- (Woerl's Reisehandbücher)
wo ein Weg zum Bade Schalders führt. Dieser Ausflug kann leicht in einem Tage bewältiget werden. 7) Lüsen, Dorf (H. 971 m. E. 10 km., 150 Häuser, 1135 Einw.), nordöstlich. Ueberschreitet man die Rienz auf der Stufelserbrücke („Unterdrittler' Br.), so zieht sich dem linken Kienzufer entlang ein ziemlich beschwerlicher Weg zuerst durch das Gebiet von St. Leonhard (über den Welz stein') hin; in l l /„ Std. erreicht man den ersten Hof von Lüsen, „Walder', wo man Erfrischungen erhält; in weitern IV2
Std. zum Theil durch Wald, gelangt man zum einzigen Thalorte Lüsen. Die mächtigen Risse in den steilen Berg wänden bezeugen die schrecklichen Verheerungen, welchen das Thal durch den Lasankabach oft ausgesetzt war. Meldet doch eine alte Thalsage, dass man die „alte' Glocke tief aus dem Schutt gegraben, dass somit Kirche und Dorf verschüttet wurden. Nach einer alten Eintheilung sind die Gehöfte in 7 Bezirke (,Oblaten') geschieden, es sind die „Kreutzeroblat'mitl7H. zu äusserst im Thal
, dann einwärts „Berg' mit 12 H., ,,Huben' mit 18 H., Dorf Lüsen mit 39 H-, oben „Rungg' mit 20 H. und „Flitt' mit 16 H., endlich zuinnerst imThale „Petschid' mit 27 H. Lüsen (Lusina), genannt schon um 1000 n. Chr., hatte ursprünglich romanische Bewohner, wie die zahlreichen lateinischen Haus- und Ortsnamen beweisen. Der erste Pfarrer wird 1170 urkundlich erwähnt. Luthers Lehre drang auch in dies abgelegene Thal, 1525 trat hier Carlstadt als Prediger auf. Die jetzige Pfarrkirche, ur sprünglich gothisch, wurde