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Bücher
Jahr:
1921
Es ist Zeit : Tiroler Aufstand 1809
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Seite 64 von 424
Autor: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg Freiherrn von Ompteda
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Dt. Verl.-Anst.
Umfang: 414 S. : Kt.. - 1. - 15. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: 246
Intern-ID: 141229
Häusern tappt er hin, ber Neustadt zu. Unversehens ein schmutziges Mentsch bei ihm mit schepperndem Muter. Wie Nun Dauern mit dem schWeren Tritt der Vergler auf ihren Nagelschuhen durch die Gassen glitschen, schwenkt er den Hut, juchzt, schreit „VWat', als hätt' er das Land! befreit. Ja, beim Herrn Alois winterbrugger, Spezerei- und Tabakverschleiß, spielt er sich auf, verlangt, der Kramer soll die Tiroler Zahne hinaushängen. Der meint, er hat keine am Lager, und läßt ihn stehn, weil er just

Sultanrosinen verkauft. Da ist auch schon das Mentsch da. Macht sich zu schaffen am Ladentisch. Die dicke LVinterbruggerin, deren Augen überall sind, ruft: „Hand von der LadenbudeU' Da Wird der Hallodri gleich dringlich: „Jetzt hört's, Mander, der Aramer ist kein richtiger Tiroler nit!' — „Landfremder,''schreit's, „Verräter!' bald. Wie Mäh im Stroh gewachsen, drängt allerlei Volk herein. Pfeffer fliegt dem Aramer in die Schnauze, Mehl geht in LVolten auf, und in dem Nebel, hast du nicht gesehn, greift's

nach Zigarren. Juckerhüte fallen, Schubladen sausen an den Boden, Grieß rieselt, Kaffee rinnt, Reis knirscht. Die dicke LVinterbruggerin kreischt. Klirr spritzen die Scheiben der Auslage hinaus und die hölzerne Schlange an der Decke, daran Schuh und Litzen, Papiersäcke, Spagat und Würste hingen, Windet sich über leerem Dunkel. Als der Staub sich verzieht, liegt die Dicke schnaufend und zerzaust am Voden, und Herr Alois LVmterbrugger, Spezerei- und Tabakverschleiß, hat nicht allein die Tiroler Fahne

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Bücher
Jahr:
1921
Es ist Zeit : Tiroler Aufstand 1809
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Seite 58 von 424
Autor: Ompteda, Georg ¬von¬ / von Georg Freiherrn von Ompteda
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Dt. Verl.-Anst.
Umfang: 414 S. : Kt.. - 1. - 15. Tsd.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: 246
Intern-ID: 141229
Freilich wohl, nur fegt die Kanone Bleifetzen daher. Und drüben an der IiInkaserne, an der Fleischbank, über öie Ufermauer drohen Käufe. Schon liegen unterschied liche Tiroler: Kirchtag für die Würmer. Der Metzger Klaus reibt sich das Kinn und sinniert. Da sieht er mnter dem Brückenbelag, angehängt an die schweren Balken, das hölzerne Brunnengeleite naß und tropfend hinüber- ziehn. Lacht, rafft etliche Verlegene zusammen. Sie ver schwinden, als hätt' der Boden sich aufgetan, kriechen rückenoben

wilder noch zurück, vor der Kanone die Rosse. Als taten Beelzebub, Luzifer und Belial zur Hölle reiten, hängen die Lackl auf dm sechs Pferden und schrein wie die Iochgeier. Und drunten gurgelt der alte Inn herauf zu seinen Oberländern, die er seit tausend und mehr Jahren kennt, von der Wiege As zum Schrägen. Unterweilen geht 's in der Neustadt sakrisch her. Durch alle Gassen, hurltiwurlti, rinnt's und braust's herein. Kopf um die Gcke. Bumm. Zurück. Flugs in die Häuser: „Aufgemacht! Seid 's Tiroler

, werden wir das Vaterunser miteinander beten. Seid's keine, sollt 's knieschlottern lernen.' Da steht das bayerische Karree. Salve gibt's auf Salve ab: „Kommt doch heran, Tiroler Buben!' Aber 5l

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