Erzählungen.- (Anton Renks Werke ; Bd. 3. Bd. 4)
Wunderhold: „Weißt du, mein Liebster, was wir damals geredet ha ben. Du sagtest: Gib acht Wunderhold, Du könntest in das Wasser fallen, dann bist du tot. Dann haben wir einen vielfarbigen Regenbogen gesehen, von dem die Leute glauben, er führe in den Himmel, in dem es keine Blinden mehr gibt, sondern in dem alle Leute sehen und zwar für ewig, nicht wie die arme Königstochter nur fur einen Tag. Und du sagtest, daß es im Himmel noch viel schöner sei, als da auf Erden. Du Sittegar, was ich schon damals
meinte, wiederhole ich dir heute: Wir muffen schauen, daß wir zusammen in den Himmel kommen. Du sprachest damals, ja mein Lieb und es war dir recht. Sittegar, du sollst mich küssen . . Am nächsten Morgen sah der Gärtner einen umge stürzten Kahn im See schwimmen, um den die silbernen Seerosen blühten . . . Tief im Grunde aber — die Seerosen, deren Wur zeln bis in die Tiefe gehen, wußten es allein - lag das blonde Königskind, das einen Tag die Herrlichkeit der