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Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1
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Seite 129 von 248
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: VIII, 236 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/1
Intern-ID: 132582
war, bewaffnete Freischärler strömten in Menge über die Grenze. In Piemont hatte der Haß gegen Oesterreich den höchsten Gipfel erstiegen, die Häupter der geheimen Gesellschaften for derten auf, dem geängftigten Mailand zu Hülfe zu ziehen; die Truppen bewegten sich gegen den Ticino, Freicorps bildeten sich und hatten schon auf verschiedenen Punkten die Grenze verletzt. Sàdlich gewannen diese Gerüchte mehr an Ausdehnung und Starke, sie wurden zur Gewißheit. Es mußte nun ein ent scheidender

Entschluß gefaßt werden; die Unterwerfung Mai lands, die ohne die treulose Einmischung Karl Alberts nicht fehlen konnte , erforderte wenigstens noch einige Tage, -von dem Ticino aber ist es nach Mailand nur ein starker Marsch. Auch angenommen, daß Karl Albert noch so viel Rechtlichkeitsstnn und Gefühl besaß, daß er vor der Räumung Mailands nicht über den Ticino ging (eine Wahl , die er übrigens gar nicht mehr hatte, denn er war bereits den höllischen Mächten verfallen), so konnte der Feldmarschall

bei dieser Sachlage in Mailand seine letzte Patrone nicht verfeuern. Kurz vor dem Ausbruch der Revolution hatte er dem Generalcommando in Verona den Befehl gegeben, ihm einen Transport von Munition zuzusen den; dieser Transport war nicht emgetroffen, später brachte man in Erfahrung, daß er bei Brescia von den Insur genten weggenommen worden war. Aus dem Innern des Landes hatte man gar keine Nachrichten, allein das, was in Mailand vorging, konnte den Feldmarschall aufklären über den Zustand der übrigen Städte

, denn Mailand war das Haupt und die Lenkerin der Bewegung. Seine Festungen vor allem flößten ihm die größten Besorgnisse ein. Er wußte, daß sie nur mit schwachen Besatzungen versehen und durchaus nicht auf den Kriegszustand gerüstet waren.

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Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1
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Seite 166 von 248
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: VIII, 236 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/1
Intern-ID: 132582
Hunderten von Gedichten, und gedachte des fliehenden Radeh- ky's und seiner zerlumpten Schaaren nur mit stolzer Ver achtung , keine andere Furcht kennend, als daß ihm die leichte Beute entrinnen werde. Während aber Italien mit Festen, Gelagen und lächerlichen Triumphzügen sich seines Sieges, seiner Befreiung vom verhaßten Barbarensoch freute, schärfte der alte Löwe die Klauen in seiner Höhle zu Verona, aus der wir ihn bald, die Mähne schüttelnd, hervorgehen sehen werden. - In Mailand

organisirte sich eine provisorische Regierung, dasselbe geschah in allen andern Städten. Als aber mm Mailand seine Suprematie ausüben wollte, zeigte sich bald die alte historische Uneinigkeit der italienischen Städte und ihre wechselseitige Eifersucht. Die provisorische Regierung Mailands mußte Mitglieder aus allen Städten in sich aufnehmen. Mazzini war nach Mailand geeilt, er glaubte am Ziele seiner Bestre bungen zu seyn, allein es lag keineswegs in seiner Absicht, Karl Albert zum Könige von Italien

zu machen, er wollte sich seiner nur als Werkzeug bedienen, deßhalb glaubte er auch nicht gestatten zu dürfen, daß seine Macht zu tiefe Wur zeln schlage. Er begann seine republikanischen Agitationen und somit war der Grund zur Uneinigkeit gelegt. Da es in Italien nie an Buffonaden fehlen darf, so. sah man die alte verbuhlte Fürstin Belgiososo an der Spihe eines Hausens Lumpengesindel, das sie in den Straßen von Neapel zusam- mengerafft hatte, ihren Einzug in Mailand halten. Allein ihre Rolle war bald ausgespielt. Sie war eine Republikanerin

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Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1
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Seite 130 von 248
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: VIII, 236 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/1
Intern-ID: 132582
Für einen Vertheidigungskrieg, der dem Feldmarschall zuerst bevorstand, den er nothwendig so lange führen mußte, bis ihm die Vereinigung und Organisirung seiner Kräfte gelang, fehlt es der Lombardei an allen erforderlichen Bedingungen. Jeder Schritt, den der Feldmarschall rückwärts machte, ver mehrte seine Kräfte, ein längeres Verweilen in Mailand schwächte sie. Er wußte, daß er es nun nicht mehr mit Karl Albert oder der empörten Lombardei allein, sondern mit ganz Italien zu thun

haben würde, i>as ihn mit zahlreichen Schaaren in Flanken und Rücken bedrohte. Mailand mit seiner Insurrektion war nun eine Nebensache geworden; hier sich noch länger zu verweilen, hätte nichts anderes geheißen, als das Wohl der Armee und der Monarchie einem eitlen Ehrenpunkte zu opfern. Allerdings hatte der Feldmarschall einen Augenblick den Gedanken, sich an der. Adda aufzustellen, obgleich diese Linie nichts weniger als eine militärische Position ist, allein die Nachrichten, die ihm endlich, nachdem er Mailand geräumt

, aus dem Innern zukamen, ließen ihn sogleich auf dieses Projekt verzichten. Es war am 22., als er auf dem Kastellplatz beim grauen den Morgen vor der Front seines Husarenregimentes mit seinen Generaladjutanten auf' und ab ging, wo er diesen wichtigen Entschluß besprach und seine Ausführung beschloß; sogleich wurden Befehle an die Brigaden Strassoldo und Maurer gesandt, welche auch noch Abends Zur rechten Zeit in Mailand eintrafen, ohne aus bedeutende Schwierigkeiten gestoßen zu seyn. Die Maßregel wurde

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