Englische Subsidien für Tirol und die Emigranten von 1809
42 Habtmanns Bemühung in Wien. Schenacher mußte das Zusammentreffen vermitteln und dazu eine heimliche Reise nach Wien wagen. Habtmann war nicht ohne Hoffnung 1 ). Er hatte sich von Baron Reinhart, dem früheren Generalreferenten der Tiroler Landschaft, eine Vollmacht mit geben lassen, Der bei seinen Landsleuten angesehene Freiherr erklärte darin, es sei die erste Pflicht, den Verunglückten bei zustehen und ihnen eine erlaubte Hilfe zu schaffen ; die bayerische Regierung habe Kenntnis vom Gelde
Schenacher auch auf seine Landsleute einredete, sie wollten vom Ansinnen Habtmanns nichts wissen. Dieser mußte gleich nach der ersten Begegnung nach München melden: die Angelegenheit liege seit Schenachers Ausschaltung »in weniger edeln Händen«, sie werde sich wohl in die Länge ziehen 3 ). Da er mit gütlichen Mitteln nicht zurecht kam, dachte er an »Kom- pulsivmittel «. Konnte nicht die Österreichische Regierung zur Hilfe aufgeboten werden? Das Organ, welches zunächst dafür anzusprechen
war, war eine bereits ernannte Tiroler Hofkommis sion, die sich mit der Unterstützung der zahlreichen, die Hilfe des Kaisers anrufenden Tiroler Auswanderer zu befassen hatte. An sie wandte sich Habtmann und der von ihm aufgenommene Wiener Rechtsanwalt v. Krausenegg. Die Kommission richtete ihre Anfrage an den Staatskanzler. Der weilte jedoch in Paris *) Habtmann hatte nebenbei die kaiserliche Regierung um die Rück zahlung eines von Hormayr während des Aufstandes in Innsbruck aufgenom menen »forcirten« Anlehens