Einführung in das Gesamtwerk.- (Bozner Bürgerspiele); Bd. 1)
bey den fürnehmen Hochzeiten der Brauch, dass man gemeiniglich drey Spill-Leuth und drey Saitenspill pflegt zu haben: als nemblich ein kleine Geigen, eine grosse Bassgeigen un ein Cythra . Das kleine Geigl macht bey den Hochzeiten lauter kurtze hupfende Schnitz auff. Die grosse Bassgeigen lauter grollende Zig. Die Cithra lauter himpferende Zitterer. Das kleine Geigl macht auff ein kurtze Freud, ein kurtzer Lust (dicatur celeriter); die Bassgeigen aber ein langes Leyd, ein langer Verdruss (dicatur
lenti), Spiel ten also diese zwo Geigen zusammen ein kurtze Freud , ein langes Leyd , ein kurtzer Lust, ein langer Verdruss; die Cythra entwischen thut himpfferend und gleichsamb seufftzend darunter spülen: Creutz, Creutz , Creutz, Creutz, Creutz! Die klein Geigen, sag ich, machet bey denen Hochzeiten hupffende Schnitz auff; dann da ist man lustig, da hupffet man , tantzet man, springet 23 Dörrer, Bozner Bürgerspiele.