Du schönes grünes Alpenland! : Sitten, Sagen, schnurrige Geschichten und Volkslieder
Am Florianitage wollte gerade die Wolkenbruch- Lisl mit ihren Hausleuten, worunter sich auch ein Schneider befand, aus dem Hause gehen, um, wie's hier in der Gams Sitte war, einer Messe beizu wohnen, denn auf Sanct Florian, den Schützer vor Feuer und Noth, hielten die Leute gar viel. Wie also die kleine Schar aus dem Hause trat,, da sauste ein Hase, von einem Hunde verfolgt, mit Blitzes geschwindigkeit an ihnen vorüber gerade in den offenen Stall hinein. Man lief ihm nach und sah
noch, wie sich Vetter Lampe in die hoch aufgeschichtete Streu verkroch, seine Haut in Sicherheit bringend, während die Wolkenbruch-Lisl sehr erschrocken that und sich in einem fort bekreuzte. „'s hat was Zu bedeut'n, dass der Has grad jetzt, wo wir in die Mess geh'n, hereinhupst", meinte sie beunruhigt. „Ah was nit gar!" sagte ein anderer, während der dürre Schneider vorläufig gar nichts sagte, son dern nur pfiffig vor sich hinlächelte. Man schloss den Stall fest Zu, in der Meinung, der Hase könne jetzt nicht mehr