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Dolomiten Landausgabe
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Seite 7 von 8
Datum: 12.02.1942
Umfang: 8
Ludwig von Bayern einmal wäh rend eines römischen Aufenthaltes einem seiner Vertrauten. Obwohl sich der hohe Herr mit seinem Gefolge im allgemeinen an die römische Küche hielt, mußte ein kochkundiger Diener ab und zu heimatliche Speisen be reiten. Einmal wöchentlich kam des Kron prinzen Leibspeise, nämlich Leberknödel auf den Tisch, die ihm dann stets allein zur Sät tigung genügten. Graf Karl von Seinsheim war wieder ein Liebhaber von Apfelkücheln. Eines Tages erschienen nun zwei grohe Schüsseln

mit diesen Leckerbissen auf der Tafel und die kleinere schob der Prinz gleich seinem lieben „Karele' zu, damit er ja nicht zu kurz käme. Der gute Graf war hocherfreut über diese Slufmerksamkeit und machte sich unternehmungslustig über eine ansehnliche Portion her, doch seine Freude verwandelte sich bald in arge Verlegenheit, da er schon das erste Küchl nicht bewältigen konnte: er kaute und kaute am vermeint lichen Apfelschnitz aus Leibeskräften herum und konnte sich doch nichts herauskauen. Verwundert bemerkte

er, wie rasch die an dern mit dem Inhalt der zweiten Schüssel fertig wurden, während er umsonst ein zwei tes und drittes Küchl versuchte. Endlich er barmte sich der Prinz des Gefoppten, erin nerte ihn, daß za 1. April sei, und klärte ihn auf, daß statt der Aepfclschnitze kleine Leder flecke in die Kücheln gebacken worden seien. Zur Entschädigung erhielt nun der Graf noch echte Kücheln genug: zuvor aber wischte er sich den Schweiß ab, der ihm bei der Kau- arbeit gekommen war, und machte beim schallenden

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