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Seite 5 von 12
Datum: 23.01.1937
Umfang: 12
Bolfdtto b SenderbarW Dinkerwetker. Der heurige Winter hat bisher wenigstens in hiesiger Gegend weder bezüglich Schnee noch bezüg lich Teinperaiiir die normalen Ausmaße er reicht. Abgesehen von einem einzigen etwas rrgiebigeren Schneefall in der ersten Dezem- iekwoche. blieb es um Bolzano herum den ganzen Winter hindurch nur bei einigen nißlungenen »Versuchen' zu schneien. Die Temperatur ist auch nur ganz ausnahms- Beste an ein paar Taaen unter 8 Grad Kälte gesunken. Milde Winter hat es schon

ehr oft gegeben: 1172 fallen die Bögel schon m Februar gebrütet haben. 1178 brachen zu Beginn des Winters die Knospen an den Bäumen auf: dafür mar es dann von Mitte März bis Mai so kalt, daß Obst und Wein oerdarben. 1186 blühten zu Weihnachten die Obstbäume. Der Winter 1232 brachte kaum 16 kalte Tage:. 1286 blühten im Dezember Bäume und Rosen: das Flußwasser war so warm, daß die Leute darin baden konnten. 1328 blühten im Jänner die Bäume; die Ernte fand im Mai statt. 1426 gab es im Mai schon

Kirschen. Auch die Winter der Jahre 1536. 1555. 1748 und 1807 waren sehr mild. Run, die Wahrheit dieser Be hauptungen, vor allem, was die Winter des 12. und 13. Jahrhunderts betrifft, kann nicht nachgeprüft werden. Es mag da sehr viel Phantasie mitspiclen. In den letzten Jahren hatten wir 1632. 1833 und 1934 sehr milde Winter, auch 1935 und 1936 waren nicht kalt Dafür ist nach der Winter 1928/29 in leb hafter Erinnerung: damals war der 3. Februar der kälteste Tag mit —17 Grad in Bolzano. Der Frost

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Seite 5 von 8
Datum: 24.02.1940
Umfang: 8
, der einer Lungenentzündung erlegen war. Er war Fa milienvater und erst 41 Jahr« att. — Morgen wird der in Flere» di fuori verstorbene, aber in Flere, di dentro beheimatet« 82sährige Witwer Johann Aigner. Piner. hier beerdigt. — Gott r nk, ihnen die ewig« Ruhe! Leber den anhaltend rauhen, stürmischen Winter Höft man allgemein Lagen. Run bat man doch die Hoffnung. daß bald eine bessere Jahreszeit di« Oberband gewinnen muß. — Als besondere Fastenfrier wird heuer allsonntäglich in der Fastenzeit um 5 Uhr abends Kreuzweg

der »Ate i, China Da nun der F^ruar in fei« letzte» Monats- drittel einaeireteu ist, hofft mau allgemein, daß die tiefen zempetatnten in absehbarer Zeit ein« Milderung erfahre« werde«, vorläufig hat sich dies« Hoffnung «anchervrt» «och nicht verwirk licht. Rach de« letzten Meldungen au« andern Län dern scheint der Winter noch immer nicht seinen endgültigen Rückzug antreten zu wolle«, vorher gehend, atmosphärisch« Erscheinungen brachten ioar »och ein« Erschwerung de, winterlichen Röte. So waren Ungarn

und die S l o w a- kei von heftigen Stürme« heimgesucht, di« auf verschiedenen Bahnlinien neue Verwehungen her» vorriefen. Der Bahnverkehr zwischen Italien und Lngarn ruht wieder vollkommen. In Schweden war ebenfalls ein« Per- scharfunq de» Frostes festzustellen. Mit 4V Grad unter Rull Haft, Stockholm Dienstag nicht nur den kältesten Tag diese» Winters, sondern über haupt seit 1805 zu verzeichnen. Bericht« au» T h i na besagen, daß diefe» Land unter dem kältesten Winter seit hnndeft Jahren leidet. Man schätzt

dt« Todesopfer der Kälte tm Henrigen Winter auf rund 60.000. Feuer im Zirkus Bus Tiere fanden einen gnalvollen Tod. R o ch e ft e r (Indiana), 23. Februar. Durch eine riestge Feuersbrunst ist das Winter lager de« großen amerikanischen Zirkus Tool« Brothers in der Nähe von Rochester im Staat Indiana zerstört worden. Während 25 Ele fanten. ein« Animbl Kamel« und 300 Pferd« ge rettet werden konnten, fanden die Löwen. Tiger, Leoparden. Affen und einige Seehunde des Zir kus einen qualvollen Tod in den Flammen

. Schauerlich ertönten ihre Todesschreie von dem brennenden Zirkusgelände herüber. Höchst auf regend gestaltete sich die Rettung einer Reihe von Großtieren. vor allem des Flußpferdes, die ln ihrem Schrecken und ihrer Aufregung in schmet ternden Schreien Luft machten. Da auch der amerikanische Riesenzirkug an eine Wanderzeit nur zwischen Avril und Oktober ge wöhnt ist. bezieht man den Winter über ein festes Lager, das nicht Dorführiingszweckcn, sondern als Atempons« für da» eigene Personal dient

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Seite 6 von 22
Datum: 06.12.1930
Umfang: 22
Seite 6 — Nr. 145 „Solötniteti* Samstag den 6. Dezember I93b Sa !A Zunahme -er Einbrüche Winter und Arbeitslosigkeit sind er fahrungsgemäß immer die Zeit, die eine enorme Steigerung der Einbrüche und Diebstähle in unserer Gegend zu verzeichnen haben. Derzeit vergeht wohl kaum ein Tag, ohne daß ein Einbruch, ein Diebstahl oder gar ein Überfall zu melden ist. Das ^Tätigkeitsgebiet dieser dunklen Gesellen .beschränkt sich nicht auf einige Punkte, das . ganze Burggrafenamt leidet unter dieser Plage

während die Ein wohner beim Rorate waren, wurde am Suppcrhofc in der Wohnung des Fräulein Falk eingebrochen, alles durchsucht, in Unordnung gebracht und das Bargeld sowie einige Wertsachen entwendet. Die Ein- Brecher scheinen mit den Gewohnheiten des Hauses vollkommen bekannt gewesen zu sein. Ebenso wurde in diesen Tagen die 4 Meter hohe Klausurmauer des Klosters 'Maria-Steinach in der Nacht überstiegen und ein bedeutendes Quantum Winter, gemüse aus den Warmbeeten, sowie meh rere wertvolle Zierpflanzen entwendet

in Anzug- u. Mantel, .stoffen, Westen, Pullover. Strümpfe. Socken. Handschuhs, Wäsche und Krawatten (10% Rabatt), Christian Mahlknechl. Lauben. 8069 M m Billigster Einkauf in Kohle. Brikett und Brennholz bei M. H o n t g. Tel. 516. 8660 M I m St. Rikolausflocken. Am Vorabend des hl. Nikolaus brachte der Winter nach einer Reihe von prachtvollen Nachherbst, tagen erstmals Schnee ins Tal. Gegen Abend begann der Niederschlag der an- fangs noch mit starkem Regen gemischt mar. Allmählich verdichtete

sich aber dieser immer mehr und die weißen Flocken hüllten bald Höhen und Tal in ihr zartes winter- liches Kleid. In der Nacht hörte der Schneefall wieder auf. Freilich hatte diese erste Winterspur in der Passerstadt nicht Bestand. m Zum Todesfall Frau Gerstgrassers müs sen wir berichtigend feststellen, daß der als Schwiegersohn angeführte Dr. Kofler nicht Advokat Dr. Johann Kofler in Merano, son dern der Arzt Dr. Alois Kofler in Laces ist. Hochfrequenz - Bestrahlungen durch m Dr. A. W. Schmidt persönlich

. Um Mitternacht Nlkolausbescherung. 8985 M m Alkoholfreies Restaurant. Guter Mittag- und Abendtisch. 8941 M m Alle Post. Maia alta. Sonntag u. Mon tag gemütliche Unterhaltung. Anfang 3 Uhr nachmittags. 8981 M m Buschenschank beim Riesguler, Ober- plars, ab Sonntag. 7. ds.. eröffnet. 4813 M m Haslerbuschen, Maia alta, über Winter geschlossen. 4786 M Erb, sowie Herrn Anton Kofler, Starkhof besitzer, der am Ostende des Friedhofes das Friedhofkreuz restaurieren und eine kleine Kapelle hierfür erbauen ließ

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Seite 4 von 6
Datum: 21.08.1940
Umfang: 6
Gesundheit und einer seltenen Rüstigkeit, so das; er noch eine Reihe von Jahren in seinem Berufe tätig sein kann. Infolge seiner umsassen- den technischen Kenntnisse genießt er das be sondere Vertrauen und die Wertschätzung der Ee- schäftsleitung, welche ihm aus Anlas; seines goldenen Veruksjubiläums eins ansehnliche Spende überreichte. b Eaokoko für den kommenden Winter. Hin sichtlich der Anmeldung des Kohlenbedarfes für den kommenden Winter wird aufmerksam ge macht. dast diejenigen, welche Gaskoks

cm Winter 1989-16 direkt vom Gaswerk bezogen haben, möglichst bald beim Gaswerk in der Via G. Verdi Rr. 13 in den Stunden von v bis 12 und von 16 bis 17 Ahr die Anmeldung auf den eigenen Formularen, die dort aus gefolgt werden, über die bestehenden Vorräte und den Bedarf für den Winter 1916-11 zu machen haben. Die Pflicht der Anmeldung be trifft: a) Private Konsumenten sWohnungen, Konvikte und Privatschulecc); b) öffentliche Betriebe (Gasthöse, Restaurants, Theater, Küchen und Pensionen): c) Kliniken

und Privatinstitute; d) militärische Körperschaften jedweder Art; c) Laboratorien und Anlagen. Bei der Anmeldung für den Bedarf des Jahres 1016-11 sind die Rechnungen für die auge- kauften Kaskoks im Winter 1939-16 beizulegen. Die Anmeldungen haben bis 81. August zu er folgen. b Gewitter mit Platzregen. Am 26. August früh zog über unsere Gegend ein von Blitz und Don ner begleitetes Gewitter auf, dag sich fchliestlich in einen kurz währenden Platzregen auslöste. In einigen Kellern drang Wasier ein, jedoch wurde

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Seite 4 von 6
Datum: 14.05.1942
Umfang: 6
' für Tag ent behren, und ganz anders verlauft ihr Leben, als sie gedacht. Wenn Lisibas und das Kind nicht wären, die Einsainkeit müßte ihr das Herz abdrücken. Und wenn dann gar ani de,, Winter zu das Taglöhneni in der Säge wieder beginntl Jeden Morgen mit dem ersten Hahnenschrei auf, die Suppe nusgelösfelt und durch den Schnee gestapft wohl eine halbe Stunde lang, das ist ein hartes Arbeitgehen für den Mann. 2H)cr_ das Ansstchen trotz der frühen Stlm-- de lägt sich Marie nicht nehmen. Ohne heiße

Morgcnsuppe lägt sie den Mann nicht fort. Sie nuig ja uni das Brösel Lieb' schon froh sein, das bei diesem kurzen Beisammensein für fie_ noch absällt. und wenn es nur für eine Sekunde lang ein Ineinanderrauchc» von zioei Blicken ist. „Komm g'sund wieder. Mart,»!' „Und lag dir's net so lang werden. Marie!' Jeden Tag sind es die gleichen Worte, und dach klingen sie für jeden nach im Herzen. Mit der Arbeit in der Säge wird es aber nichts für diesen Winter. Es gibt nicht Arbeit genug, und der Sagmeisler kommt

anch ohne Taglöhner aus. Der junge Lohwinimer. dem schon vor einen, arbeitslosen Winter bangt, muß froh sein, wie eines Tages der Loitzer bei ihm sich meldet. „Ist dein Mann da. Lohwimmerin?' ..Nein, Loitzer, beim Stangor mnß er heut m der Schenke ausbclken.' „Schlechte 'Arbeit für einen Bauern!' „'Was willst, Loitzer? Wenn eines aufs Verdienen angewiesen ist. derf er net gar so wählerisch sein.' ^ „Wüßt deinem Martin etwas Besseres. Freilich, leicht ist's a net. I ivill in dem Winter ordentlich

nicht wählerisch sein. Aber Martin lacht hernach, wie er das bedenkliche Gesicht seiner Frau siebt. „Weißt, Marie, was der neue 2luttrag be deutet? Grad so viel, dag ihr daheim keine Sorge im Winter habt. 2 plag mi gern.' Wie es eigentlich dazu kam, daß die Loilzcrijchen nach dem jungen Lohwiinmer zum Arbeiien iu ihrem Holz fragen gingen, weiß später keines mehr. „Weil wir halt an festen Knecht brauchen können', meint die Loitzerin. Aber schon nach Martins ersten Arbeits tagen im Wald wird auf dem Loitzer-Hof

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Seite 8 von 16
Datum: 24.12.1928
Umfang: 16
traurig, aber es geht nicht anders.' Seppele war an die Anna schier so iveit ge wöhnt. als das möglich ist. Aber diesmal tat sie ihm recht besonders weh. Er und die Alte hatten sich seit Wochen bemüht, um doch etwas für das Fest aufzubringen. Aber ihrem Werk bkiob das nötige Glück aus. Noch im '.strengsten Winter hatten sie auf ihrer Berg halde Kies gegraben und für «ine Frchre recht schöner, weißer Sterne bekamen sie unten in der Glashütte 4 Kronen. Eh« sie den Kies verfrachten konnten, stellte

der Schnee in der Gegend alles Fuhrwerk ein. Anders- imc konnten die zwei hier unmöglich «twas verdienen. Die Großbauern des Tales hatten inr Winter für ihr eigenes Gesinde 311 wenig Arbeit und sonst gab es hier niemanden, der den Armen Verdienst gewähren konnte. Seppele hatte übrigens genug in der Hütte zu tun. Di« Großmutter war in der letzten Zeit recht arboitsuntüchtig geworden, da fie len ihm fast alle häuslichen Arbeiten zu. Die Erlebnisse des nun zu Ende gehenden Jahres hatten der Kraft des alten

Tannenbaum. Der Alte besaß ein Stück Wald. „Dort kannst du dir eilten jeden Daum nehmen, den dn erträgst', sagte er zu Seppele. Im Sommer hatte nun Seppele die Gren zen dieses Waldes ganz genau a-n den Rain steinen erkannt, aber jetzt waren die Mar kungen tief verschneit. So kam es. daß Sep- pele nicht auf den Gnmd seines Vetters, sondern auf demjenigen des jungen Fentner- bauern ein Däumchen ablchnitt. Dieser stellte hier den Füchsen rmd Mardern Fallen auf. das war im Winter feine Lieblingsbeschäfti

. An ihm selbst lag ihm nichts. Er fühlte nur das Leid um seine Lieben. Das Haus des Fentner war gar nicht iveit. Es lag einschichtig auf der Berghalde. Der Fentner bewohnte es über Winter mit seinem Werb allein. Er brauchte keine Dienstboten. Im Sommer bewältigte er die Feldarbeit mit Hilfe einiger Taglöhner. Im Winter wurden die zwei rüstigen Eheleute mit dem fertig, was es auf dem Hof zu tun gab. Das Weib hatte kein Kind zu betreuen. Der Eifer, mit dem sie sich auf die Wirtschaft ivarf. war zum Teil deshalb

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Seite 9 von 16
Datum: 01.04.1939
Umfang: 16
0*!*: fm'-' ’anacr Winter !!>:ü iiör.!i(!*c Vorläufer des heurigen Frühlings. Der yKiIteeiiiliriiri), der in diefein Jahre voreilige Friißlingsolunmgcn mit raiilzer Hatid -unichtc gemacht, weckt die Erinnerung an Seiten, in denen der Frühling weit ärgere Bockiprünge gemacht hat als in diefein Jahr. Eine der härtesten Kältepriodcn. von denen Europa Iieimaesncht wurde, fiel in den W i n- te r 763 64. Am 1. Oktober 763 bedeckten sich plötzlich alle Flüsse und Seen Europas mit einer dicken

Eisschicht, und s e l d st das Schwarze Meer fror zu. Da der Schnee in ganz Europa durchschnittlich 12 Meter hoch lag, kam cs bei spät ein- sehendem Taumetter im Frühjahr 764 zu ent schlichen 5) o ch w a s s e r k a t a st r o p h e n. Es vergingen dann 844 Jahre, bevor ein ähnlich strenger Winter, der bekannte „große W i n t c r' des Jahres 1607 0«. über den euroväischen Kontinent hereinbrach. Verhältnismäßig spät, erst kurz vor Weih nachten 1607. begann er, aber dafür endete er erst Mitte Juni 1608

. Seinen Höhepunkt erreichte er Ende Jänner, als nicht nur sämt liche Flüsse. Seen und sogar Meere in Europa zugefroren waren, sondern auch Spanien und Italien eine hohe Schneedecke trugen, lieber die Ostsee konnte man mit Schlitten fahren, und noch Mitte Mai lief die Jugend auf der Danziger Bucht Schlitt schuh. Es ist historisch verbürgt, daß König Heinrich Uv eines Morgens beim Erwachen der lange Bart gefroren war. Nicht ganz so arg. aber immerhin recht streng war der Winter 1657'58, in dem die Kälte sogar

in die große Politik eingriif. Sic entschied nämlich den dänisch-schwedischen Krieg. Da der Oeresund fest zugefroren war. konnte das schwedische Heer mit schweren Ge- schühen über das Eis vorrücken und den Gegner viel empfindlicher angreifen. als es durch einen Seekrieg hätte geschehen können. Den läng st en Winter erlebte Europa vor 200 Jahren. Er dauerte nicht weniger als acht Monate, begann am 24. Oktober 1730 und endete erst am 13. Juni des folgenden Jahres. Schon am 27. November fiel das Thermometer

in Mitteldeutschland auf 25 Grad unter Null. Im Februar und März wurden auf dem Rhein Wettbewerbe im Eis schießen veranstaltet, auf der gefrorenen Themse wurde Markt abgehalten, und von Osteuropa her drangen Bären und Wölfe tiek bis nach Deutschland vor. In dem ebenfalls sehr strengen Winter des Jahres 1794 ereignete sich die geschichtliche Einmaligkeit, daß die bei Texel im Eise fest- sitzende holländische Flotte von feindlicher Kavallerie genommen wurde. — Womit unter Beweis gestellt ist, daß der gegenwärtige

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Seite 8 von 12
Datum: 21.03.1934
Umfang: 12
Tätigkeit wegen des Leidens, das ihn im vergangenen Winter be fallen hat, in seinem Dienst wieder aussetzen, und zwar für längere Zeit, mn sich in einem wärmeren Klima zu erholen. Wir sehen ihn ungern scheiden, denn wir haben ihn als ruhigen» soliden Charakter und guten Diri genten und Musiker sieben und achten ge lernt! — Wenn unlängst in einer Notiz aus Dipiteno bedauernd festgestellt wurde, daß wir im vergangenen Winter die bisher üblichen profanen Vorführungen des hiesigen Pfarrchores vermißten

. Dabei erlitt Frau Kühnle durch Sturz einen Beinbruch. Todesfälle. In Ra ein es starb der 55 Jahre alte Junggeselle Alois Oberprantacher. In Fleres di dentro starb am 18. März Simon M a r k a r t, Bater des Alt- ' Vorstehers Paul Markart von Fleres di dentro, im Wter von 90 Jahren. Er war der ätteste Mann der Großgemeinde Brennero. — m Vusteetal p Schuh den geflederten Frühsingsboken! B r u n i c o, 19. März. Kinder müssen zu jeder Jahreszeit ihre Beschäftigung haben. Im Winter gibt es deren genug

Wkntersturm über unsere Stadt und unsere Gegend fegte und alles kn einen neuen weißen Schleier hüllte, als sei der Winter erst gekommen. Und doch hat uns der hl. Josef zu seinem Feste einen wundersamen Sonnentag geschenkt, der die gestrigen Unbilden leicht und gerne vergessen sieß und jung und alt einem wirklichen Frühsingsahnen entgegenführte. Möge uns eine Reihe solcher Tage den richtigen Weg zu einem schönen Ostern beresten! p^INlkkeiluugen aus dem Taufererkal. Campo Tu res, 19. März. Nachdem Campo

. — Eine größere Gesellschaft reichsdeutscher Skifahrer ver bringt Ostern (zirka 14 Tage) auf dem Ri- fugko Dedrette Gigant! (exKasselerhüüe). Das Gebiet am Fuße des Rieserferner ist ein wunderbares, west ausgedehntes Skllerrain, das speziell für die Winter-Nachsaison (Ostern und Pfingsten) sehr geeignet ist und viel ver spricht. — Das Unterlaner-Anwesen ging im Kaufswege an den seinerzestigen Forstwart in Campo Tures, Josef Brunner, über. — Zu Mstternöckl in Aeereto starb Maria Berger, verwitwete Sieger

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Seite 4 von 16
Datum: 23.02.1929
Umfang: 16
JBmiter cm betortöers großer Dclaltun-s- poften mi Familtenhoiushalk«. Bon anfangs Jänner dis 16 Februar hielt der Winter wich! narr Länderltrich«. sondern ganz Europa in eisigen Bonden Mehrer« Kältewellen wogren durch di« Länder. Die Ouecksilber- süule btteb 6 Wochen sters weit unter dem Gefrierpunkt obwohl m unserer Gegend zu meist sonniges Wetter herrschte. Aber wie ein altersschwaches Wetblei-n war hi« Sonn« ihre Strehlen erwärmten nicht. Im vergangenen Sommer lamentierte man über die faft

konsulates Mailand in Bolzano. Der nächste Amtstag findet Montag, den 25. Februar, im Hotel Post, Defreggerstraße 1, statt, von 9 bis 12 und 2 bis 3 Uhr. Um einen zu starken Andrang von Parteien am Amts tage hintanzuhalten. wird jenen Personen, die lediglich Ansuchen um Patzverlänge rungen vorzubringen haben, nahegelegt, die bezüglichen Eingaben nicht am Amtstage zu präsentieren, sondern dieselben per Post an das Generalkonsulat nach Mailand zu senden. b Vogelschutz lm Winter. En Leser schreibt

sind die größten Freund« der Landwirtschaft. Wehe den Gefilden, wenn keine Dögol mehr über dieselben streichen würden! Weil wir kurz diesen bedauernswerten Vorfall in Lengmoos gestreift haben, soll auch eine er freuliche Erscheinung Erwähnung verdienen. Cs gibt in Bolzano und in vielen Orten gute Leute, di« mit aller Liebe und Sorgfalt der Betreuung der Döglein zur kalten Winterszeit sich widmen. Gerade der heurige Winter mtt seiner ununterbrochenen Käst« hat den armen Döglein zugesetzt

. so daß sie sich an dl« Fenster der menschlichen Behausungen flüchteten, um Futter für ihre Schnäbelem zu erhalten. In einem Dorfe in Obervlnschgau fwh man vorige Woche sogar Eichelhäher (Grätschen) — sonst sehr scheue Vögel — zur Viehtränke ln die Mitte des Dorfes fliegen und dort nach Futter suchen. An beiden Twlservromenaden in Bolzano haben den langen Winter hin durch ebckherzlge Tierfreunde den gefiederten Sängern Futter gestreut. Ganze Scharen von Vögeln finden sich an verschiedenen Futter stellen der Promenaden Tag

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Seite 5 von 6
Datum: 22.11.1937
Umfang: 6
, sie trageit aber zur Stärkung der Muskeln, die bet dieiem Sport besonders in Anspruch genommen werden, bei. Diese vorbereitenden Hebungen sind nicht nur für jene von Vorteil, die wenig körperliche Bewegung haben, sondern auch für die geübten Fahrer, die seit dem bcrflvsscncn Winter nicht nichr Gelegenheit zum Training gehabt habe». Die Mcldimgcn für den Kurs tverdcu beim Sitze der Skifahrergruppc von Bolzano tu der Bia Leonardo da Vinci Nr. 22 cntgegen- gcnünnncn. Der Kurs ist uueutgeltlich. ES locrdeu

(S. Eristina). l0. Gärtner Josef (Bipiteno). ll. Insani Pietro (S. Eristina). 12. Senoner Johann (S. Eristina). 13. Runggaldler Franz (S. Eristina). 11. Noflaner Serajino (2. Eristina). 15. Pitscheider Franz. 16. Hofer Max. 17. Eomploi Josef. 18 .Riedcr Emerich. 12 . Senoner Adolf. 20 . Pezzei Gugliclmo. Von den Frauen tourde erste: Klotz Marianna (S. Eristina) in 6 Mi». 3 Sekunden — Schutzhüllen, öle im Winter bewirt- schaslel sind. Die Sektion Bolzano des Club Alpiiw Jtaliano teilt init. datz im heurigen

Winter folgende Schutzhütteu belvlrtfchaflet find: Sella. Corno di Renon, Chiufa al Com- paccio, Plofe, Plan di Corones. Ifinger. Diese sind den goi'Zcn Winter geöffnet, siingegen find die Mtken am Giogö Lungo nur vom 20. Dezember bis 23. April, das Locatelli- Ho„s (Tre Cime di Lanaredol vom In. Dc- zeinbcr bi? 31. Mörz geöffnet. Nähere Aus künfte in der Sekünitskanzlei, Bolzano, Leo nardo da Viliciftragc 8. Tciiti'chlaiid England am I t.'Mai I 0 :! 8 . Der Tentsche Fnstballbiind gio! bekannt, dast

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Seite 3 von 6
Datum: 26.03.1942
Umfang: 6
werden, sonst sind auch die übrigen nicht voll wirksam. Mancher Obstzüchtcr wird nun fragen, ist cs möglich, daß die wenigen Bienenvölker in nnserc» großen Obstanlagen hinreichen, die Bestäubung dnrchzufiihre»? Davon das nächstcmal. Die Randtaauiec md.ike 4lel Von M. Frank. ('>. Fortsetzung.) 3m Winter ist das Kochen ans dem Land nicht so leicht. Ja freilich, wenn einer um Weihnachten geschlachtet hat. der kann den Winter über Fleisch hernchmen. Aber das Schlachten dürfen sich auch immer mir die richtigen Bauern leisten

. Wo hätte der neue Lohivimmer, bevor es Winter wurde, ein Schwein zmn Schlachten hernehmen sollen? „Im nächsten Frühjahr wird's besser sein, Marie. Da moll'n wir uns ein paar gute Hennen hertuan, damit die Eicrnol amai an End hat.' Marie aber denkt: „Im Frühjahr wird's mo schlechter sein. Da gehen dann die Kar toffeln aus. und die fchwarzg'fleckie Kuh, die fetzt alleweil her Tag für Tag an Haf'n voll Milch gibt, rriffl's zum Kalb'n. Wie es die Mutter daheim macht, die für viel hungrige Mätiler sagen

. Ielzc könnte er also feiern. Aber das heißt für ihn wviel wie Marie nochinals so einen harten Winter m-tmachen lassen. Nein, er uiusz seinen Stolz hinunterdrückc,, und bei de,, größeren Bauern im Darf seine Arbeits front zum .Helfen anbieten. Ilm Taglohn auf fremden Boden arbeite»! Das ifl so hart, daß cs den grasten, traft = strotzenden Man,, fast zn Boden drücken möchte. Biel mnst er anhörcn bei den Bauern darüber, das; der alte Nandlgrnber jetzt tvirklirl- den Hof seinem jüngsten Buben übergibt

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Seite 6 von 20
Datum: 18.02.1933
Umfang: 20
. Ein Großteil der neuen Pullover, Jäck chen und Westen ist überhaupt gestreift: die Streifen werden in verschiedenen Richtungen kombiniert, was außerordentlich fesche Effekte ergibt. Der Rest der Strickblusen und die meisten Strickkleider werden aber mit Streifen, die mit der Grundfarbe harnionieren müssen, kombiniert. Außer de» früheren Farbcnzusammensetzungen (Ton in Ton wie schwarz-grau-weiß, bordean- altrosa-beige) sowie den Zusammensetzungen, die wir bereits im Winter sahen (braun-orange usw.) sieht

Motiven werden die ge schlitzten Aermel oder aber die eingesetzten Aermelkeile, sa sogar die verschiedenen Farben auf beiden Kleiderhälften, wie sie im Mittel- alter eine Zeitlang die Modetoren gerne trugen, wieder sichtbar. Die Eolfsacke liegt im Sterben, wie man schon im Winter bemerken konnte, auch die Weste wird immer mehr vernachlässigt: an ihre Stelle tritt das kurze Arlberg-Jäckchen. Das beliebteste Kleidungsstück ist aber das Strickkleid geworden, das in seiner Ausführung und Linienführung

Gegend fast jeden Winter vor, daß das eine- oder anderemal der warme Wind einsetzt. Dann zeigen sich ganz absonderliche Temperaturen. So stand z. B. das Thermometer schon in der Frühe über dem Nullpunkte, unrerrags erreichten wir bis z„ g G'ad Wärme im Schatten, und dag mitten Im Winter. Der Föhn Ist ein heimtückischer Geselle, der aller hand. und zwar nichts Gutes mit sich bring«: So auch d'esmal. Als miserables Andenken hat er uns die Grippe dagelasscn. In vielen Häusern t-itt sie bereits

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Seite 1 von 6
Datum: 14.04.1930
Umfang: 6
ist der Frühling mit lauter Wundern gekommen. Schön der Reihe nach hat er sie ausgebreitet und zuletzt war die ganze Gegend ein einziger, bunter Frühlingsstand, hinter dem er Markt hielt und feine lieben Ware» verteilte: den Wind, den Regen, die Sonne, das Gras, die Blumen und noch tausend solcher Herrlichkeiten. Wer einmal unser Tal im Winter gesehen hat, wie es tief im Schnee liegt, abgefperrt von aller Welt, eingekerkert in ein Gefängnis, durch- tobt von Nebel und Sturm, der wird begreifen

und zu spielen anfing. Kaum klangen die lusti gen Töne, die man einen Winter lang nicht mehr gehört hatte, durch den Ort, da sprangen Kinder und Erwachsene an die Tore, schauten und lachten, und drinnen im Hausgang holte der Vater die Mutter, der Bruder die Schwester, der Knecht die Magd, sogar unsere alte Köchin tanzte einmal, die sonst ihr Lebtag lang gegen jedes Tanzen geschimpft und gewettert hat. Der alte Giuseppe legte seinen Hut aus die Kniee, es regnete Kreuzer hinein und das Tanzen im Krruzerregen

war das erste Früh lingswunder, das aus humpelnden Leuten auf einmal ein lustiges Völklein machte. „Sehen Sie,' sagten die Leute zu der Mutter im Laden, „jetzt haben wir doch noch unsere g'junden Füße verspürt! Es braucht nur ein klein bißl lustig werden; im Winter ist es halt sovl langweilig gewesen!' Lustig und lustiger aber wurde es jetzt von Tag zu Tag. Langsam begannen die Wiesen zu grünen und kaum waren die Felder wieder auf gebettet, so spannten dke Bauern ein, man hörte Rosse wiehern Peitschen

Watschilen, die Kinder holten die Speckerkugeln, jubelten und schrieen, die Weiber blieben vor den Haustüren stehen und holten alles Gerede nach, das sie im Winter versäumt hatten. So kam die Straße, von der die Kälte alle ver trieben hatte, wieder zu ihrer Geltung, Spatzen und Menschen sangen ihr Frühlingslied und die Sonne ging zufrieden weiter, weil sie sah, daß sie alle glücklich gemacht hatte. Um diese Zeit fingen auch die Weidensträucher auf den Vierschacher Wiesen zu grünen

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Seite 4 von 8
Datum: 08.02.1928
Umfang: 8
, die der Jocher vermittelt und die ihn allein schon deshalb auch im Winter bejuchenswert macht. Das Kontingent der Wintersportler rekru tiert sich fast ausschließlich aus Heimischen, letzten Sonntag war auch unsere Rachbar- | stadt an der Talfer sehr stark vertreten. Die Zahl Fremder oder gar von Kurgästen ist vorläufig verschwindend nering. Die Mög- , lichkeilen der wirtschaftlichen Erschließung des Jochors für den Winterfvort sind also nicht im entferntesten ausgeniiist, noch vieles wäre da für die Belebung

Meranos auch i im Winter, dem Beispiel schweizerischer! Wintersportplätze folgend, zu tun. Auch hier fehlt wie bei vielem anderen die not wendige Initiative. Gerade der Jocher aber wäre allergüiistigstes Gelände für die Einweihung in die Kunst des Schneeschuh- : laufe. j Natürlich müßten bei einer großzügigen Ausgestaltung dieser Idee, die für den heu rigen Winter natürlich nicht mehr in Be- i tracht kommt, auch in der Verbindung nach ! dem Jocher gewisse Verbesserungen in Bezug

der alte Drandter, so unglücklich gestürzt, daß er das Hinterhaupt auf dem Boden aufschlug und wahrscheinlich einen Cchädelbruch erlitt. Tags darauf verschied er. Der Verunglückte führte durch viele Jahre die Aufsicht über den Wasserwaal, der vom Pfistradbache über den Platzerberg fließt und führte mit einigen Ziegen im Sommer am Schindleregg und im Winter in seiner Behausung auf Eratz ein Einsiedler leben. m Der Einbrecher Dkrler auf der Flucht erschosien? Unverbürgten Nachrichten zu folge

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Seite 1 von 8
Datum: 02.03.1927
Umfang: 8
wirst? ' Es will Frühling werden. ...Und dräut der Winter noch so sehr Mit trotzigen Gebärden, Und streut er Eis und Schnee umher, Es muß doch Frühling werden.' Noch zieht das wunderbare Winterftern- bild des Orion in leuchtender Pracht über den nächtlichen Himmel und im magischen Lichte der Sterne leuchten die schneeumhiill- ten Bergspitzen. Dort oben herrscht noch der alte, herbe König Winter mir ungebrochener Kraft. Hie und da schickt er seinen rauhen Gruß polternd in die Tiefe. Die stürzenden Lawinen künden

. In Tränen zerfließt an den Son nenseiten der Berge der Schnecbclag und fluchtartig steigt der Herr Winter in seine hochgelegenen Vorwerke empor, von denen er lauernde Blicke in die Tiefe sendet. Flugs wagen sich an den durchwärmten Abhängen neugierig die ersten Frühlingsboten hervor und erfüllen das geängstigte Herz des er mutigten Wanderers mit neuer Frühlings- lust und Hoffnung. Das duftende Beilchcn erhebt in sicherem Versteck sein blaues Köpf chen und entbeut uns seinen freudigen Will- kommgniß

ihre Wärme und' Lichtflut freigebig über unsere paradi- fische Landschaft ausgießi, dann schwindet auch allmählich das winterliche Mißbehagen unserer schönen Berge. Unser wundertätiger Rosengarten, dessen loderndes Fanale im Abendsonnenschein faszinierend hereinleuch- tet in die neu erstandene Frühlingspracht, er verscheucht aUe nachwirkenden Winter sorgen und Hemmungen des Frohsinns. Dann seien uns unsere menschlichen Früh lingsboten herzlich willkommen, wir be grüßen sie mit aufrichtiger Freude

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Seite 2 von 12
Datum: 12.11.1930
Umfang: 12
in Rivn Von Anton Schwingshackl. Nachdruck verboten. Iin Norden unserer Heimat, wo die dunklen Wälder finster von den Berghängen schauen, darüber ewiges Eis flimmert, erzählt man sich gern von den Wundern des Südens, vom weich» blauen Himmel und schmeichelnder Sonne, von glänzenden Weiten. Palmenhainen und Gärten voll brennender Rosenflut. Immer treibt die Sehnsucht die Menschen dorthin, wo sie noch nicht gewesen, immer nach etwas, was sie noch nie besessen. Wenn im Eisacktal schon der Winter

preisgeben, die Feuergarben der Salvia splendens, die von der Kälte schon gefleckt noch einmal den schleichenden Tod abschütteln wollen darüber ein Himmel so durchsichtig klar, das ist der Herbst in Riva. Bon den Felszacken droben hinter Tenno und Campi schimmert der erste Schnee und von den Bergen bei Trento droht der Winter. Es sind auch noch Fremde hier, die stille Straßen gehen, die den Lärm der Saison scheuen, sich stunden lang am See sonnen und wohl auch mit der Barke hinausfahren und fremde Lieder

damit die däm mernde Flut. Der Herbst geizt hier erst recht nicht mit Farben und jedem Strauch und jeder Hecke malt er verschwenderisch wunderliebe Ge stalten und Formen. Der Berg hinauf nach S. Barbara brennt in Glut bis zum weißen Sand, und über den Monte Brione geht das Lächeln eines täuschenden Frühlings. So kämpft hier die Natur — und der Winter kommt doch! Manche kommen auch hierher, um gesund zu werden, entfliehend der kalten Luft der Berge, und noch einmal leuchtet ihr Lebens lämpchen

auf. auch für ste kommt der Winter, das Ende. Fahle Blätter schaukeln auf dunkel blauen Wogen und spottend umspielt die Sonne die halbentblätterten Bäume am Strande. So wogt der Kampf zwischen Leben und Tod. Sonne und Schatten, Blüten und fallender Blätter — es vergeht ein Monat und am Monte Brione blühen die ersten Veilchen — Herbst in Riva. ll. Bon der Bastion der Venezianer. Herbsttage in Riva. Kein Tag wie der an dere. Gestern alles Sonne und fast sommerliche Wärme, heute alles finster und brückend

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Seite 2 von 16
Datum: 22.06.1929
Umfang: 16
Setze 2 — Nr. 74 Eamssas, Sen 22 . KM 1389 Ein Ausflug aus tteMersyttze Von R. F i g l. Steile, brüchige Berggipfel von 2785 Meter Höhe läßt man im Wonnemonat neidlos den Fliegern und Elescherslöhen. Aber der heurige Winter war trotz seiner Bärenkälte so schnee- karg, daß solch ein Höhenbummel vielleicht schon zu Ostern gelungen wäre und gewiß bes ser als in den folgenden Wochen, wo fast jeder Tag einen frischen Schneeschleier um die Berg häupter geschlungen hat. Cesellschastshaiber

noch still und tot. Nur ab und zu hört man Heroenglocken und Kuh gebrüll, ferne Hirtenjuchzer oder Peitschenknall und nur die Schafe und Ziegen, die man nach Möglichkeit den ganzen Winter hindurch mit Ausnahme des Christabends, wo ste „schrchen', austreibt, blöcken und meckern bis über die Holzarenze hinauf. Ohne Weg und Steg wandern wir am Süd hang des Höhenzugs, vor einem fchneidigen Nordhauch geschützt, in der wohligen Nach, mittagsonne und geben uns im Ausstieg der Talsimr hin. Bon besiedeltem Boden

Pfahlwerk der Eeißlerspitzen,- endlich die nordwärts steilen und südlich abgeböschten Ladiner Dolomiten und die noch schneeverschütteten oder ver gletscherten Pustertaler Gipfel. Ein Eebirgspanorama ist nach der Schnee schmelze übersichtlicher, abwechslungsreicher, ge fälliger. Die Dolomiten aber verschönt, ver klärt der Winter: denn die weißen Schnee dächer auf den Kuppen und Platten, Türmen und Kanzeln heben stch von den grauen oder getönten Wänden vorteilhaft ab. Wie scharf- umarenzt schießen

, als das schmachtende Lied verlangt, weckte den Wieder hall aus seinem über Halbjährigen Winter schlaf, so daß er sich brummig auf die andere Seite wälzte, um noch ein paar Tage ungestört weiter schlummern zu können. Wir haben nun den Fußsteig erreicht, können rhm aber wegen des Schnees am Steilhang nicht folgen und wandern überm Felsgrar weiter, an der trauerstummen Stelle vorüber, wo just vor zwei Jahren, am 16. Juni, eine jugendliche Bergfreundin tödlich abgestürzt ist. Der Hüttenwart und -wirt Josef Kofler

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