ist die Ausbeute einer solchen Besichtigung für jeder mann, auch für den Laien und ganz besonders für uns Tiroler, fast uner meßlich. Als wir, nach einer kurzen Frühstückspause, wieder in die Auto busse kletterten, ist uns allen wohl der Gedanke gekommen: Trient ist eine Reise wert! Nun war es hell, und obwohl den ganzen Tag hindurch ein Dunstschleier die klare Sicht verhinderte, gab es trotz dem genug zu schauen. Reiseleiter Brug- ger wies in erläuternden Worten auf die weit zurückreichende Bedeutung
die Venezianer — und durch Mantua: Eine merkwürdige, son derbare Stadt, welche, bedingt durch' ihre Lage, schon immer eine seltsame Bedeutung hatte: sie ragt fast wie eine Halbinsel in den Mincio hinaus, der sic von drei Seiten als See umgibt. Daher machte man frühzeitig eine Festung aus ihr, und sie gewann den zweifelhaften Ruhm, „Gefangeneristadt“ zu sein. Mo dergeruch, Gefängnislüft scheint den alten Mauern zu entströmen. Man fühlt sich ohne viel Phantasie ins Mittelalter zurückversetzt, welches trotz
Menschen geworden ist. Unsere Mission ist erfüllt. Wir gehen still zurück und begeben uns zur Piazza Sordello in der eigentlicher. Stadt. Ein herrlicher Platz — und fast zu grell wirkt, nach dem Eindruck der einsamen Todesstätte Andreas Hofers, die unfaß- liehe Pracht, die nun auf uns cinstürmt. Mantua ist berühmt — Hochburg der Renaissance —, das gewaltige Denkmal einer Zeit, die trotz Greuel, Bluttaten, Kerkerelend sich durch Kunst und kraft volle Größe auszeichnete; aber nicht durch Menschlichkeit
) und befinden uns wieder auf der Piazza Sordello. Drüben die Ka thedrale St. Peter und Paul, ein Werk Giuio Romanos. Wir müssen hinein und sind wie geblendet von soviel Schönheit. Aber, man wagt es kaum zu sagen: diè Basilika di Sant'Andrea ist noch viel gewaltiger! Hier scheint alles wie aus einem Guß, trotz der Fülle, Gliederung, Verzierungen, Reichtum im Detail — alles vollendet, wohlpropor tioniert . und wunderbar bis ins letzte. Alberti war der Künstler, nach dessen Plänen sie 1472 erbaut wurde
wird eingeschaltet, und dann beginnt die lange Heimreise. Trotz schlechter Sicht, die sich erst am Spätnachmittag bessert, genießen wir, wohlgeborgen in unseren beiden Autobussen, die schöne Tour über Solferino zum Gardasee bei Peschiera, dann immer hart am Ufer entlang bis Torbole, durch das Sarca- tal zum Toblinosee, und schließlich über Trient heim nach Bozen und Meran. Solferino und San Martino di Bat taglia: das grauenvolle Schlachtfeld, auf dem sich am 24. Juni 1859 die Fran zosen mit der österreichischen