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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 05.01.1931
Umfang: 8
Rauchwölkchen verschnörkelte Erinnerungsfäden, so daß unsere Unterhal tung trotz des nebelschwarzen Wintertages frühlingshelle Färbung trug. Da klingelte es. Zaghaft, kurz. Die Haus hälterin war zum Einkäufen ausgegangen. Der Pfarrer wollte zur Tür humpeln. Ich kam ihm zuvor. Es war niemand zu sehen. Wir werden uns verhört haben. Diellelcht hat das Schüreisen im Ofen geklirrt.' —*• 'Hab' Ehrfurcht vor -einem Saufe, wenn es -ir ein Schutz sein fall!' Wer über Mißstände in seiner Familie .. , . fl „ . spricht

, gleicht dem Manne, der ein Loch in Unsere Unterhaltung floß angenehm weiter seinem Dache nicht stopft, sondern Regen und ; -Kleber ein Klingelzeichen. „Also doch! Ich- Schnee ungehindert hineinläßt und damit j Minute an der Haustür nach rechts» nach das Haus, das ihm ein Schutz fein sollte, der z «fc. war niemand zu sehen. Ein leise, Zerstörung durch ungefesselte Elemente preis- ! Unbehagen uberkam uns. Der Pfarrer rückte gibt. Familienzwiste, bei denen Außen- Sessel und Stuhle so, daß er sehen konnte

» stehende doch nicht helfen können» gehen ) 06 l cmanb ^r Haustür ging. Wir unter- niemand etwas an: man mache sie unter sich sich ab, in der Gesinnung der Liebe, die in jedem Haufe herrschen sollte. „Mein Haus ist meine Burg', sagt der stolze Engländer. Es ist ein starker Hort, wenn man es heilig und vor dem Schutz der Welt abgeschlossen hält» und gibt ein starkes Gefühl der Kraft und Zusammengehörigkeit. Wer selbst über seine häuslichen Angelegenheiten vor Fremden schwelgt, dem wird niemand

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Dolomiten
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Seite 3 von 16
Datum: 24.12.1932
Umfang: 16
der Lebensfluch. Die Welt ist krank, weil ste haßt. Haß. Neid und Stolz halten alle höheren Pkortsn zu. Der Türhüter Eigensucht lockt mit den alten Weltenübel Habsucht und Herzlosigkeit. Auch du. Irrender, bist in schuld. Erkenn dich!' Es trat eine kurze Stille ein. Man Höne die Rosen um den Quell flüstern: „Liebe, ja Liebe, gebt Liebe! Sie allein ist Schutz gegen alle Unbill und Not. Alles könnte durch sie verwandelt werden.' Nun sank der Sonnenball. Der Brand der Quelle erlosch jäh. Aber aus dem Felsenspalt

erstarren langsam. Körper und Seele wehren sich nur mehr traumhaft. Gläserner Frost sitzt im Blut. Das ist der Erdroßler. Das ist der Tod. Ringsum sitzt er aus den Eisblöcken. Wie lange ringt der verzweifelte Einsame sich schon dem schützenden Dache entgegen? Das arme Herz pocht bereits in Ermattungs not. Wo ist die Hütte? Hat er sie umgangen? Wo ist Schutz gegen den Sturin? „Schweig, Zwerg!' Ein neuer Stoß wirft Bacher zu Boden. „Leihe deiner Kreatur deine Augen, o Gott!' . . . Ein Mann betet

wie in der Kinderzeit. Dann setzen die Gedanken wieder aus. Die Kälte schlägt sie nieder. Nur mehr kurz und die Kräfte kündigen den Dienst. Steinschwer sind Kopf und Füße — er muß schlafen. Nein, nicht schlafen! Wie gezogen von unsichtbaren Kräften schleppt er sich weiter. Und da ist die Hütte. Er kriecht ihr mit letzter Anstrengung zu. wie ein verendendes Tier. Kaum ist die Kreatur Mensch unter Schutz, flaut die Hochlandsorgie ob. Wie ein nichtsnutziger Bube, dem man die Türe vor der Nase zugeschlagen, tut

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Seite 2 von 8
Datum: 05.08.1935
Umfang: 8
der christlichen Kirchen und somit auch die der katholischen Kirche, er gewährt der Kirche und ihren Einrichtungen seinen Schutz: die Zeiten find vorbei, in denen der Will« und die Macht des Staates nicht aus reichten, die Kirche vor dem verderblichen Ein fluß der Eottlosenbewegung zu verteidigen. „Die Wahrheit ist,' — so schreibt hiezu der „Osiervatore Romano„ — „daß der Staat im Konkordat zwar schon derartige Verpflichtungen übernommen hat, daß aber diese Verpflichtungen in Wirklichkeit allzu oft verletzt

so unter den Schutz des Staates zu stellen. llnter den früheren Regierungen kannte sich, oft auch wegen der schwächlichen Haltung der Behörden, die Gottlosenbcwegung bedauerliche Exzesse herausnehmen, aber die Gläubigen hatten die volle Freiheit, ihr religiöses und kulturelles Besitztum offen zu verteidigen. Heute haben sie diese Freiheit nicht mehr. Somit hat sich in dieser Hinsicht die Lage verschlechtert. Denn di« anti- christliche Propaganda wird nicht nur geduldet, sondern durch die Staats

und alles Katholische verächtlich zu machen. Es ist unerträglich, daß man der katholischen Kirche im Konkordat Freundschaft und Schutz verspreche und sie dann durch hohe Beamte, ja sogar durch den obersten Diktator der deutschen Kultur und Erziehung beleidigen lasse. Es ist unerträglich, daß man sich auf da» Konkordat beruf« und gleichzeitig in einer so grundlegenden Frage sich so konkordatswidrig verhalte. Es ist unerträg lich. daß man die Kirche an ihre übrigens ge wissenhaft eingehaltenen konkordatarischen

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