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Seite 7 von 12
Datum: 13.05.1931
Umfang: 12
. Das Interesse der Bevölkerung hkefür ist sehr lebhaft. In folge der guten Witterung gehen die Feld arbeiten jetzt flott vorwärts, so daß sich dann die Leute an der kirchlichen Feier zahlreich beteiligen können. Besonders feierlich wird die Marienfeler am 25. Mal (Pfingstmontag) in CHIesa gehalten werden. Bel günstiger Witterung wird die Festpredigt im Freien abgehalten werden, da die Wallfahrtsikrche die Gläubigen nicht zu fassen vermag. Re Zeidchexe Abenteuer des Harry Eould. Von Eduard Halliwello

werden mußten. Und wahrscheinlich kamen dabei die Buchstaben d. E. l. I. in Betracht. Stundenlang starrte ich heute nacht auf den Duchstabcnwirwarr. Und bis ins Unendliche veralich ich mit dem Durcheinander von Buchstaben den Spruch: Bier mal eins und zwei inal vier, zwei mal zwei und zwei mal vier stehn davor und sind ein' Zier. Dieses' sind ein' Zier'! Wovon war da die Rede? Wo waren sie eine Zierde? Das war offenbar das Problem. Plötzlich fiel mir ein, es hieß ja nicht: 2-1 sind ein' Zier

' — sondern: vier mal eins und zwei mal vier, zwei mal zwei und zwei mal vier, einzeln aufgezählt. Das mußte eine Bedeutung haben. Und diese einzelnen Zahlen stehen irgendwo davor? Aber wo? Bestand über haupt ein Zusanimenbanq mit dem Bers chen, so mußten sie in demselben voran stehen. Was waren die vier mal eins und zwei mal vier...? Vier mal ein Buchstabe zwei mal vier Buchstaben, zwei inal zwei und wieder zwei mal vier standen also voran und waren eine bloße Zierde, be deutete also nichts. Da bedeuteten

ein nichtssagender Buchstabe voraus, dem I ebenfalls. Zwei mal ein Buchstabe wäre eine Zier... Der Schlüssel war in den Spaten ein- graviert. Jetzt lag das Geheimnis auf- gedeckt vor mir. Ich stieß einen Freuden- schrei aus und empfand eine unendliche Erleichterung. Bier mal stand ein Buchstabe, zwei mal standen vier, zwei mal zwei und wieder zwei mal vier Buchstaben zwecklos, ohne Bedeutung vor den Buchstaben, die etwas bedeuteten. Mit neuem Mut nahm ich die erste Zeile vor und unterstrich die nichtssagenden

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Seite 8 von 16
Datum: 12.05.1934
Umfang: 16
sie vor. — „Danke, wir kennen uns. Vor einem Vierteljahr war er mein Vetter!' * Kleinigkeiten. „Herrliche Natur!' „Ach was, wenn du dir den See und die Berge fortdenkst, sieht es aus wie überall.' Ausgleich. „Ich wette um meinen Kopf, daß ich recht hao'l' „Ich wette dagegen um mein Portemonnaie.' „Mensch . . . das ist doch leer.' „Ganz recht, aber wir stehen dann gleich.' Berheißungsvoll. „Denkst du auch noch daran, daß ich dir ein mal einen 50-Mark-Schein gegeben habe?' be ginnt Hülsenweh zögernd

. „Na, und ob', bestätigte Nipperqlas. „Es war A 1. 244, 375. Was da staunst«? Na. Hab' nur keine Angst, wenn er mir wieder mal unter die Finger kommt, da bringe ich Ihn dir zurück.' Ausreden lassen. „Waren Sie mit dem Ueberzkeher zufrieden, den Sie bei mir gekauft haben?' „Meine vier Jungen haben ihn getragen —' „Na sehen Sie!' „Jedesmal, wenn es geregnet hatte, mußte ihn nämlich der kleinere anziehen.' Undankbar. Mieze probiert die neuen Schuhe an. die ihr der Gatte mitbrachte: „So sin Trottel — fetzt

hat er wieder an seine Kragennummer gedacht.' „Sagen Sie. lieber Doktor.' fragte ein Schotte einen befreundeten Arzt, „was tun Sie eigentlich' wenn Sie eine Erkältung haben?' — „Das kommt darauf an: manchmal niese ich, manch mal huste ich.' »Nun sei wirklich mal ein guter Junge und zeige Mutti, daß man kann, was man will!' — „Ja. aber man will doch nicht!' aus Edmburg. ist ins Wasser gestürzt und von einem jungen Engländer unter unsäglichen Mühen gerettet worden. Der glückliche Vater schlteßt den mutigen Retter, trotz

, habe ich mir gesagt, d» läßt die Finger davon! Das ist besser!' „Da wird Onkel Otto seine Freude an Ihnen haben, Herr Jochen! Er ist nämlich auch Junggeselle und der Förster auch.' „Da ist ja eine feine Gesellschaft bei sammen! Ah, da kommt Hans! Den muß ich mal fragen, wo er mich einquartiert hat.' Hans Trenk schritt die Treppe herunter. ,Wie läuft er denn, Jochen?' „Einfach prima. Hans! Ein Genuß zu fahren! Sogar die alte Frau van Holten ist begeistert. Hans, nun sage mir aber, wo du mich untergebracht hast

.' „Im Jnspektorhause. Da kriegst du ein wunderschönes Zimmer und Fräulein Lies chen wird sich liebevoll um dein Wohl und Wehe bemühen.' Lieschen lachte hell auf. „Herr Trenk, sagen Sie mal, was ist denn der Jochen für einer?' Hans blinzelte den Freund an, dann sagte er voll Laune, mit komischem Gesicht: „Ein ganz Schlimmer! Bor dem müssen Sie sich in acht nehmen. Der knickt die Mädchen- Herzen serienweise.' „Hans, du übertreibst!' „Bewahre, glauben Sie mir, Fräulein Lieschen! Ich kann Ihnen sagen, neulich

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Seite 10 von 12
Datum: 14.09.1935
Umfang: 12
! Tiefstes Geheimnis!' Ihr Vater lächelte still vor sich hin. »Sie werden den Glücklichen — oder Be dauernswerten, se nachdem — vielleicht bald konnenlevnen', sagte er und lenkte das Ge spräch in andere Bahnen. Am nächsten Tage fuhr er nur auf kurze Zeit ins Geschäft, um das Dringendste zu er ledigen. Als er nach einer reichlichen Stunde zurückkam, suchte er eine Gelegenheit, um Sibylle allein zu sprechen. »Hör' mal, Kiebitz — heute ist Donnerstag — hast du auch daran gedacht, Dornow für heute abzusagen

?' Sibylle tat erschrocken. „Ach so — ja richtig! Nein, Papa — das habe ich total vergessen . . »Da hole es nur gleich nach. Du kannst ja telephonieren.' Sibylle zögerte. Sie schien unentschlossen. »Eigentlich . . . Weißt du, Pap, das möchte ich nicht gern. Es sieht doch zu dumm aus, wenn ich jetzt in letzter Minute auf ein mal abfage. Lasten wir ihn doch ruhig kommen. Was ist schon weiter dabei? Du weißt doch, er ist ein guter Gesellschafter. Vielleicht hören die Herrschaften auch gerade mal gern

war ein scharfer Beobachter. Es entging ihm nicht, daß zwischen Sibylle und Lutz geheime Fäden spietten, wenn sie auch beide ganz unbefangen schienen. Er machte sich natürlich keine Gedanken darüber. Man saß in dem behaglick) eingerichteten Wohnzimmer. Die weißen Schiebetür« jum Speisezimmer und zu dem dahinterliegenden Salon standen weit offen. „Wie ist es — wollt ihr nun nicht mal eure Kunst zeigen?' schlug Eickstedt einmal vor. „Versteht sich', erklärte Sibylle. »Wir warten schon mit Schmerzen darauf

sich plötzlich und starrte Duintjer erschrocken an. „Donnerwetter noch mal — da machen Sic mich wirklich stutzig!' stchr er in sichtlicher Aufregung fort „Das Mädel hat tatsächlich förmlich einen Narren an dem Menschen ge fressen. Ich habe mir aber nichts weiter dabei gedacht. Wenn sich da wirklich was anspinnen sollte — das war' allerdings 'ne schöne Ge schichte . . .!' Er steht sich mit der Hand durch das Haar. „Donnerwetter noch mal!' wiederholte er aufgeregt. (Fortsetzung folgt.)

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Seite 3 von 4
Datum: 30.06.1943
Umfang: 4
es Innereien (86 Gramm) bei Salzburger, Ctasiler Ctaudacher und DIehweider. b Antobnsverkrhr ans de, Linie Bolzano— Nova Levante und Bolzano— Nova Ponente. In den Monaten Juli. August und Sepember finden die Fahrten 2ß5«266 und 273.274 an Sonntagen statt und nicht, wie im Fahrplan vom 17. Mal angegeben wurde, an Werktagen. b Pknrrchnr Probe. Am Donnerstag, 1. Juli, abrndg Probe tm NebungSIokale. b Sckwebebabn EoSe. Bom 1. Juli big 30. Sep tember ist der für die Bewohner non Bolzano er« nicdr'rne Fabrpreis

toderschrockcne Augen starren ihm bestürzt entgegen. . „ , „Na . . sagt der Kapitän und heftet einen langen Blick auf das ein wenig blaß gewordene Gesicht seines Kindes. Dann langt er seine Kappe vom Nagel und geht kopf schüttelnd aus dem Haus. Cr geht dem Dorf zu und bückt sich durch eine niedrige Haustür. „Guten Abend I Ah. da sind Sie la. Mtillenlichs! Ich komme noch mal wegen dem Meldezettel. Wir werden keine langen Ge- sänchte machen. Wo ist der Wisch! Geben Sie mir eine Feder

. Er kann noch nichts aussagen. Ihn hat s da oben offenbar ein bißchen mitgenommen. Sie verstehen. Möllenhoff?' „Ja. ja. ja . . pflichtet der bärtige Fischer bei. „Das kann schon mal passieren. Meinem Vater ... . , „Weiß schon!' wehrt der Kapitän ab. „Sie haben mir das schon mal erzählt. Müllen- hnü. ?llin passen Sie auf: ein Norddeutscher ist er nicht. Seiner Aussprache nach ist er Snddenischen. vielleicht Bayer. Schreiben wir: gebaren in München — Alter? Na. so etwa Z3 Jahre dürfte er vielleicht alt sein . . . — Monat

: „Hab' keine Zeit, Müllenhosf! Muß nach Hause. Kann die Hanna nicht allein lassen mit ihm.' „Ja, so. ein Kranker. . .' Der Kapitän hört nicht mehr. Er geht einen sandigen Weg entlang, und seine schweren Schritte knirschen über brechende Muscheln. Ihm ist nicht ganz wohl zumute. Was hat die Hanna für Augen gehabt vorhin? Da wird sich doch nichs . - .? Teufel noch mal. das macht ihm fehlen, daß man sich so was ins Haus geschafft hätte! * (Berti) Freilitsch läuft durch den Garten, gegen das große Gittertor

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Seite 10 von 14
Datum: 13.08.1932
Umfang: 14
Geselle von derselben Gilde, „dem Kerl müssen wir einen Affen ansetzen, i der hat sich bloß aus Zufall hierunter ver- ; laufen.' »Ja, du, das machen wir mal', flüsterten die anderen, rings um de» Tisch Sitzenden, i außer einem einzigen, der davon abrsdete. j dem aber sofort sämtliche heiser zukrächzten: „Sich was, alles weißt du besser, aus j deiner Tasche geht's ja nicht; steck' deine Nase ! in? Glas und kümmere dich uicht um uns!' > Der mit „Ede' angeredete, gutmütig aus- , sehende Droschkenkutscher

stand auf, ging an • das Büfett und forderte: ! „Für einen Groschen Kümmel mit feinem I Bittern.' ! „Mir einem Kümmel mit Luft', verlv'nte ' der andere Kutscher. Beide traten mit dem Gläschen in der Hand an Anatols Seite hin. „Willst du mal einen abbeißen, kleiner Weihkopf?' nahm Nante bas Wort. Nichts konnte Anatol mehr Spaß bereiten, als wenn man Anspielungen, die beleidigend sein sollten, auf seine Haare machte. „Ich danke sehr, ich bin an solche Getränke nicht gewöhnt', lehnte ec freundlich

, aber entschieden ab. „Donnerwetter, aus was für einem Grafenschloß kommen denn Eure Hoheit?' rief der Kutscher. „Habt ihr gehört? Ich bin an solche Getränke nicht gewöhnt', wieder holte er, geziert die Lippen spitzend, mit hoher Stimme, glaubend, den stmgen Fremdling köstlich kopiert zu haben. Sämtliche Anwesende belohnten den „Mimen' durch wieherndes Gelächter. „Ein Schlückchen kannst du doch mal nehmen', quälte der Kutscher aufdringlich, packte Anatol plötzlich im Genick und wollte ihm den Inhalt- des Glases

gewaltsam in den Mund gießen. Im nächsten Augenblick hatte er aber bereits einen kräftigen Stoß vor die Brust empfangen, daß er plötzlich auf dem Boden faß. „Sie frecher Mensch, wer will denn schon ihren Schnaps?' „Siehst du Staute? Das tommt davon'; jetzt verhöhnten ihn lachend die Kollegen, denen der tapfere Feind Achtung abzwang — „mit große Herren ist schlecht Kirschen essen! Sieh mal, wie dem die Augen blitzen, mit dem fang nicht noch mal an.' Nante wäre am liebsten sofort auf Anatol losgesprungen

habe ich nichts, aber wenn Sie einige von mir abnehmen wollen — ich gebe sie Ihnen sehr gern.' „Sieh mal, was du für ein gutes Herz hast! Da haben wir dich gehänselt, und da »rächst du als Gegenleistung Geschenke?' (Fortsetzung folgt.)

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Seite 10 von 16
Datum: 05.10.1935
Umfang: 16
Barnhagcn hatte schon die Kstlhanttir aujgerissen. „ilrie!'' rief sie ausgeregl. „Komm doch nur schnell mal Her - Lutz ist da!' „Wer . . .?' kam es in stockendem Tan aus der Küche zurück. „Lutz — Lutz Dornow!' Irgend etwas fiel drausten in der Küche mit lautem Geräusch zu Boden. „Mutter!' klang es von dorther. Wie ein Schrei flatterte da« Wort auf. Lutz fühlte, wie sich ihm die Brust zu sammcnzog. Da erschien Ursel in der Küchen tür, mit herabhängenden Armen, blast bi« in die Lippen. Ihre tiesblaneii

, schworen Atennug Langsam und mit zurücksinkeiidcm Blick machte sie sich srci. „Willkommen, Lntz! Ich freue mich, daß du endlich mal wieder a» uns gedacht hast.' Es klang seltsam tonlas. So mochte eine zersprungene Glocke klingen. Lutz fühlte etwas Erkältendes über sich hingela'n. Aber er kam nicht zum ?iach- denlen rlrfels Mutter trat heran. „dkun kommt nur ins Wohnzimmer, Kin der! Du bleibst doch heute bei uns, Lutz?' „Ich wollte noch bis Osterbnrg wandern und dort über Nacht bleiben. . „Das wäre

ja noch schöner! Wir sind froh, dast wir dich endlich mal wieder haben. Und da willst du gleich wieder ausreisten? Du bleibst selbstverständlich bei uns. Morgen ist Sonntag, da hast du doch sicher Zeit.' Die freudige Erregung liest Ursels Mutier plötzlich wieder um Jahre jünger erscheinen. '.Na 11 ging ins Wohnzimmer und liest sich an dem grasten runden Tische nieder. „?ttin erzähle nur mal. wie es dir in den langen Jahren ergangen ist', begann Iran Barnhagen wieder. Lutz mar noch ganz benommen

wir nun, und ich habe noch »ichl mal daran gedachi, dir etwas vorzu- setzen'' waudte sie sich au Lutz. „?st!llst du ein Glas 'sti'ilch trinken'.^ Oder soll ich schnei.-, eine Taste Kniice lochen''' „Wenn du so gut sein willst. Tante — eine -Lasse Kasiee würde mir heute lieber lein ' Iran Barnhagen vcilchwand eilig Tstceoer herrphie für einen Augenblick tiefe Stille im Zimmer. Lust wandte sich mit teile klapsen den Schlä'en Urtel ;u. Da gewahrte er plölz lick) den '.tziiig an ihrem I-inger. In der Er- ragung des TU,, derschens

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Seite 3 von 6
Datum: 06.08.1941
Umfang: 6
um die Frau. „Hetty. bist du verrückt? .f)ett„, laß mich las. was fallt dir denn ein!' Konftanze er schrak im Moment selber über das. was sie angerichtet. Sie schüttelte das .Kind ab. „Hetty. wirft du mal vernünftig fein? Hör' mal, wenn dil oben so etwas sagst, kommt deine lote Mutter wirklich in der Nacht und holt dich. Wirst du den Mund halten?' „Ja', hauchte das Kind. Es wußte über haupt nicht mehr, was ihm geschah. 4 - „Na, Hetty. kommst du endlich?' rief ihr Fräulein Lotte entgegen. „Nun manchmal

bockt', sagte Fräulein Latte. „Hetty will von dem neuen Kinde plötzlich nichts mehr wissen. Sie sitzt nebenan und macht Schularbeiten, das heißt sie macht keine, sie malt Männerchen in ihr Rechen heft.' „Ich werde zu ihr gehen.' — „Nun, Hetty, was treibst du?' — Sie setzte sich neben das Kind. — Bist du nicht ein ganz unnützes kleines Ding heute? Sieh dir mal dein Rechenheft an'. „Ich habe Kopfschmerzen', sagte das Kind böse. „So hast du? Dann wirst du dich sofort ins Bett legen. Fräulein Lotte

, kommen Sie, ziehen Sie Hetty aus, Abendbrot be kommt sie heute nicht. Sie hat Kopfschmer zen. Da ist Fasten gut.' Das Kind hatte mit großen, starren Augen dem raschen Entscheid zugehört. Ehe sie es sich versah, lag sie in ihrem scheit, was sind denn das für Albernheiten? Sieh dich lieber mal um, wie fein wir es hier für dich gemacht haben!' Sie hatte die Kleine, in das zweite 3im» mer geschoben. Wie aus einer Betäubung erwachend, kam Hetty zu sich und sah sich um, sah daß Bett Fräulein Lottes

verständ nisvoll. Sie trat näher, setzte sich an den Tisch und zog Hetty an ihre Knie. „Also unsere Hetty grault sich? Wirklich, Hetty? Denk mal, wie deine Freundinnen in der Schule lachen, wenn sie das hören, solch ein großes Mädel und grault sich'. „Ich mill nicht hier allein schlafen', wie derholte das Kind. Es war von einem irr sinnigen 'Angstgefühl besessen. „Ich will mit Fräulein Lotte wieder unten schlafen wie früher'. „So, das willst du?' Maria Regina horchte auf. Sie empfand de» dunklen

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Seite 11 von 20
Datum: 20.04.1935
Umfang: 20
, scheckigen, oft mit Bildern versehenen Eiern, die jedes Mal unser Entzücken von neuem wachriesen. Wieder stand Ostern vor der Türe. Ich ging das erste Jahr in die Schule, war von meinen Geschwistern die Aeltest«, aber ich freute mich nicht weniger wie sie auf den Ostertag. an dem ich. wie alljährlich früher, das Nestlein mit den für mich vom Osterhasen bestimmten farbigen Eiern suchen durfte. Nicht genug daran, daß ich dieser Freude im Kreis« meiner Angehärigen wiederholt Ausdruck verlieh, äußerte

mir die trillernde Lerche im Bla«, der sonnlachende Tag! Mein Kinderherz kannte immer nur mehr da» «ine Gebet: „Lieber Gott, laß mich nur einmal, ein einzige» Mal den Osterhasen sehen, dann will ich an ihn glau ben!« Da . . . mein Blick glitt über die junge Saat des Feldes hin ... regt« sich da nicht etwa» in den Furchen? Meine Augen wurden größer, rascher und rascher schlug mir das Herz zum Halse hinauf. Und mit einem Make fing dieses Etwa» an, erst mit furchtsamen, scheuen Augen zu uns herüberzusehen

, um sich allmählich, ohne Scheu, auf die Hinterfüße zu sehen und ein regelrechtes Männchen zu machen, als wollte es locken: „Komm doch und schau!' „Großmutter! Großmutter! Der Osterha», der Osterhasl' Die alt« Fra« drehte sich rasch am. gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie der erschrak« kene Hase feldelnwärts lief. „Großmutter, der Osterhase!' So hatte mich meine Großmutter wohl kaum noch gesehen. Da nahm sie mich an der Hand und sagte: ..Nun komm, wir wollen mal Nach sehen!' und ging voraus in der Richtung

, wo der Hase gesessen und sein Männchen gemacht hatte. Ich. die ich vor Freude und Aufregung ein paar Mal über die Schollen gestolpert, sah nicht, wie die alte Frau, am Platze angekommen, hastig in ihre weite Rocktasche griff und etwas in die kleine Vertiefung gleiten ließ, ich kniete nur in kindlicher Seligkeit vor drei bunten Eiern und jubelte ein über das andere Mal: „Großmutter, der Osterhase, nun glaub' ich an ihn, wo ich ihn selber gesehen!' Da glitten die Hände der Greisin über meinen Scheitel

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Seite 7 von 16
Datum: 01.07.1939
Umfang: 16
.... ans Fenster den Blumen ständer. Vorsicht mit den Kakteen! . . . . So ... . nun sieht sieht das schon anders aus! Und morgen bringe ich meine Bilder mit!' Man hatte gestaunt, ihm aber natürlich seinen Willen gelassen. Daß er sich ein Liegesofa ins Dienstzimmer stellen ließ, verwunderte niemand. 2lber Klubsessel? Blumenständer? Nein, da hatte man wohl Grund zum Kopfschütteln. So etwas findet man in Scotland-'Zards weiten Räumen nur ein mal. Auch Allan Pcmbroke schüttelt den Kopf

Linkertons steht. „Aber weich und bequem sitzst du doch, was?' knurrt er kampflustig hinter den Akten. Dann hat der vielbeschriene Luxus für dich wenigstens nur Angenehmes. Einen Moment mal, Allan, ich knoble hier grade . . . steck dir inzwischen Rauchzeug an. Blau ist's ja doch schon.' Pembroke nickt stumm und zündet sich eine Zigarre an. Zwischen ihm und Inspek tor Linkerton sind keine Förmlichkeiten nötig. Er weiß, wie unangenehm es ist, in irgendeiner 2lrbeit aufgestört zu werden. Drum raucht

Veranlassung zu solchem Verdacht?' „Ja.... und nein!' entgegnete Pem broke zögernd. „Na. sag mal, kannst du dir denken, daß ein Kerl wie der Geheimrat sich so mir nichts dir nichts in den 2lbgrund stoßen läßt?' „Auch das ist sehr unwahrscheinlich. Und trotzdem komme ich von diesem Verdacht nicht los. Willst du dir das, bitte, mal durch- lesen? . . . Gestört werden können wir doch jetzt nicht?' Linkerton hebt sich aus seinem Sessel und geht zur Tür. „Smith zwo!' brüllt er, und als fern am Ende des Korridors

eine Stimme unver ständlich antwortet, fährt er in gleicher Laut stärke fort: „Ich bin nicht zu sprechen bis auf Widerruf. Tot. Gestorben. Oder dienst lich in Kairo. Wie Sie wollen. Verstan den?' Dann schließt er sorgfältig die Tür ab. „So. Nun zeige mal den Wisch her!' Pembroke reicht ihm ein Papier, das er aus seiner Brieftasche heroorbolt. Eine Weile ist es ganz still, nur die Schreibtischuhr tickt, während Linkerton liest, einmal, zweimal, mit zusammengezogenen Augenbrauen und gefurchter Stirn

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Seite 7 von 12
Datum: 21.09.1935
Umfang: 12
. „Hören Sie mal, Brucknerchen', sagte sie halblaut, aber mit ätzender Schärfe, „der artige Taktlosigkeiten und Ungezogenheiten, wie Sie sich vorhin Dornow gegenüber ge leistet haben, dulde Ich innerhalb unserer vier Wände nicht noch mal. Dornow ist Gast, aus drücklich geladener Gebttrtsiagsgast, und Papa und ich erwarten von jedermann als selbstverständlich, daß er dementsprechend be handelt wird. Wenn Sie glauben, das nicht nötig zu haben oder sich nicht beherrschen zu können — bitte, dann kommen

Sie ein anderes Mal nicht wieder!' Bruckner war im stillen darauf gefaßt ge wesen, daß Sibylle ihm Vorhaltungen machen würde, aber einen solchen Ausfall hatte er denn doch nicht erwartet. Das war ja ein glatter Hinauswurf, wie er nicht deutlicher sein konnte! Ihm wurde schwarz vor den Augen. Don Rechts wegen hätte man seinen Hut nehmen und auf der Stelle verschwinden müssen. Aber das wäre das Ende gewesen. Und Sibylle so ohne weiteres aufgeben...? Ganz ausgeschlossen! Um keinen Preis! „Aber, Sibylle, regen

Gesellschaft, wenn Sie sich so etwas noch mal erlauben. Merken Sie sich das! Ich verstehe darin keinen Spaß!' Bruckner griff nach ihrer Hand. „Ja doch, Sibylle! Sie haben ja recht, natürlich! — Schimpfen Sie nur kräftig — das beruhigt! Rur feien Sie wieder gut! Ich werde schon machen, daß ich die Geschichte wieder einrenken kann.' Sibylle entzog ihm ihre Hond wieder. Das Funken in ihren Augen erlosch langsam. „Sie wissen nun Bescheid. Die Sache sst damit nun erledigt', sagte sie wieder ruhiger

, daß Bruckner seinen Platz an Sibylles Seite bekommen hatte und ihr in offenkundiger Weise den Hof machte. Der vertrauliche Ton, dessen er sich ihr gegenüber bediente, hatte ihr Staunen noch gesteigert und schließlich in höchstem Maße ihr Be fremden erregt. Als sie jetzt mit Sibylle in der Diele stand, konnte sie die Frage, die ihr auf der Zunge brannte, nicht länger zurück halten. „Run sag' bloß mal, Kiebitz, was ist denn das mit Bruckner?' forschte sie aufgeregt. „Das sieht doch gerade

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Seite 9 von 16
Datum: 22.07.1933
Umfang: 16
uns bei den Händen und gingen eng aneinander ein mal um den Teich herum. Dabei lockten und riefen wir übermäßig laut (denn das gab «in wenig Mut) »wulle, wulle' und „natt, natt. naat'. Aber nichts war von Amalia zu sehen oder zu hären. Nur der Nachtwind sang und rauschte im hohen Schilf, im Wasser gluckst« es zuweilen auf und unsere eigenen Stiinmen klangen unheimlich dünn und hoch in der Stille. Zitternd vor Kälte, denn wir hatten nur jeder einen Mantel über den Nachtkittel gezogen, standen wir da und wagten

Krickente nach der Mitte des Teiches zu. Und in der silbernen Straße, die sie nach sich z'eht — Amalia, die Derlorengeglaubte! Wir hal ten aufgeregt den Atem an. Doch es geschieht gar nichts. Fast lautlos und langsam gleiten die beiden Tiere hintereinander her. Doch nun, draußen im Wasser geht es los — kopf über, kopfunter plantschen die beiden um ein ander herum, mal jagt Amalia die Wildente, mal die andere unsere Ente, mal verschwindet di« eine, daß Nur der winzige Pürzel als schwarzer Punkt im Wasser

schwebt, mal taucht die andere ebenso. Wir begreifen — das ist keine Krickente, sondern ein zugewan derter frecher Krickenterich, und Amalia. unsere schüchterne Schone, läßt sich hier auf ein ganz ausgefallenes Liebesabenteuer ein! Wir vergaßen Gespensterfurcht und schlechtes Gewissen über dem Anblick. Es war ein Haschen und Umwerben, ein Tauchen und Plätschern, ein genießerisches Dahingleiten dann wieder, daß der ganze schlafende Teich in aufgeregten kleinen Wellen zu zittern be gann. und schimmernde

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Seite 1 von 8
Datum: 27.12.1934
Umfang: 8
da ist cs gut, wenn du den Berus Deines Katers ergreifst. Er hat sein Geld gebracht, so »iel, wie unser einer braucht. Und er ist ehr licher. als mancher andere. Gut. daß Du den Listen nehmen willst. Die jungen Leute, die heutzutage mit Mandolinen und Harmonikas u»d wie diese neumodischen Instrumente alle 'sitzen, durch die Straften ziehen, mögen ja manchmal eine ganz schöne Musik machen. Aber sich mal an: ist keine Musik, die immer gleich bleibt. Wenn diese Musikanten schlechter Laune sind, diu» spielen

Glück und Freude. Keiner wuftte, wie luir zu Mute war. Das brauchen die Leute auch j gar nicht zu wissen, wies einem ums Herz ist. Das hat jeder mit sich selber abzumachen. Deinen Kummer. Deine Freude mutzt Du lernen, allein zu tragen. Die Walzen, die wir abrollen lasten, die lasten das alles nicht durchklingen. Die bleiben immer die gleichen. Wenn ich mal mit mir selber nicht recht fertig wurde, habe ich für mich allein die Geige gespielt. Du weiftt es ja. auch ganz gut. Ich kenne die Menschen

auf den Jahrmärkten und in den Höfen viel zu gut und weift, daß die Freude und das Leid der anderen ihnen doch nicht so nahe geht, wie sie sagen. Die Walzen mutzt Du von Zeit zu Zeit er gänzen. Das gehört zum Geschäft und das springt auch dabei heraus. Immer mit der Zeit mitgehen, mein Sohn, nicht den Anschluß ver- pasten, sonst machen andere das Geschäft und Du wirst vorzeitig alt. Und nun kommt die Hauptsache: Sieh mal, ich bin zwar vorige Woche siebzig Jahre alt ge worden — hast nicht dran gedacht, ich glaube

. Ich habe ja leidlich verdient und kann mit der Mutter jetzt in Ruhe leben. Ich kann kogar Dein neues Geschäft im Anfang etwas unterstützen. Noch eins: ich habe bei jedem Pfennig — halte den Pfennig in Ehren, Junge l — die Mütze ge zogen. Wie oft habe ich die jungen Sirnften- musikanteu von heute beobachtet, die können ja nicht einmal richtig danken. Siehst Du, lieber Sohn: die Jugend hat wohl ein gutes Recht, zu kämpfen, auch mal zu schreien. Und ein bistel Ellbogen mag heute mehr nötig tun

, auch jetzt noch, obwohl mein Bart längst weift geworden ist. Ich habe, wenn ich fertig war, nach allen Seiten gegrüßt. Und da hat mancher: Auf Wiedersehen! gesagt. Das wollte ich dir schreiben. Und nun leb wohl und Glück auf die Fahrt. Die Mutter läßt grüßen und wenn Du mal in unsere Gegend kommst, darfst du ein paar Tage bei uns bleiben. Sollte ich dann nicht mehr da fein, dann nimm Dich der Mutter ein bistel an. Sie meint auch, daß ich recht habe. Es grüßt Diq 3£in alter Vater.

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Seite 7 von 16
Datum: 16.04.1927
Umfang: 16
. seinen Hm, seinen Kragen, und als er sogar eine Zigarre aus der Tasche zog und sie fachgerecht anzündete, da war es auch mit der Fassung der Frau Mama aus, die bisher nur dagestfstn und ihren stillen Blick über den Sohn hatte gehen lassen. In dem Augenblicke nämlich, als ihr Otto die Zigarre auzündete, war er in ihren Augen nicht mehr e-n Knabe, sondern das erst--mal ein junger Mann und das rührte sie fast zu Tränen. Auch der Herr Doktor, als er einige Zeit später vom Stainmrisch nachhause kam. stimmte

an der Frauenklinik in i Wien. Die Arbeit mar ihm eine Wohltat, ! der Beruf erfüllte ihn mit Freude, nur manch- . mal stieg das Dunkle. Schwere in seiner Seele l wieder ans und wollte ihn erfassen: eine I wilde, unbestimmbare Sehnsucht nach etwas ! Holdem. Schönem. Seine Gedanken flogen dann weitab den Bergen zu. jener wunderbar stillen Well, er- ! füllr vom Rauschen der Wälder und vom j Blühen der Sommersluren. Dort war etwas. ■ was ihn lockte, war ihm Ruhe und Frieden ! versprach, wenn es recht ruhelos

, auch zu . einem dunklen Kircl>m raume. zu Grabkugeln, - die i!)in einst entgegen'-uchteten. ubd weiter zu neuerwnchtem Lichte und zu rauschendem Attelnsason-g. Und nrtte» aus allem Drange , bückten zwei stille, schöne Mädchenaugen ein Blick uofi Jugend und Wärme. Wie lange ist das alles her. dieses letzte Ostern in der Hei- j mal! Da »wichen liegt Krieg, Tod, Dernic.- - mit;], and) Vernichrnng seines Glaubens an ' Liebe und Treue. j Aber da waren wieder diese Augen und > fchamen ihn cm. und dst Heimat begann

aus dunklen Kirä;en leuchteten und das Leben nur auf den Ruf wartete, um aus tausend Adern sich mal die Erde zu ergießen, da nahm Otto leine Mar:e wohl mit sich, weitab von dar Stadt, und sie gingen einen einsamen Weg. In aber Stille eines Vorsrühiingsiages, im schüchternen Blühen der ersten Anemonen blieben sie dann stehen, schauten sich froh in die Augen und Otto tagte: „Marie, tvas habe ich dir nur alles zu verdanken!' Marie konnten da die Hellen Tränen des Glückes herunterrntuen. wenn sie enviüerie

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Seite 9 von 16
Datum: 13.05.1939
Umfang: 16
über die Lock chen, die keck unter dem Hut hervorlugten. Das Mädchen drückte das Hütchen fester und ließ den Blick nicht von den Büchern. Dann griff plößstch die Hand des Mädchens nach einem der Bücher. Cs war ein sehr gutes und kluges Buch, das da lag. und das Mäd chen hatte schon oft davon gehört, und hätte es gern ein Mal gelesen. Aber da griff Plötze lich eine andere Hand ebenfalls zu,' eine Männerhand. .Verzeih,mg'', sagte der junge Mann. .Oh — Entschuldigung*, sagte das Mäd chen. Beider Hände zuckten

!' Das Mädchen seufzte. .Das kann ich verstehen. Mir ging er auch so. Dieses Buch — ich habe davon gehört, aber wenn Sie es haben wollen —*. .Oh nein,' beeilte er sich zu sagen, .wenn Sie es haben wollen.' Der Bücherhändler, der gar nicht im Bilde war. küm näher. .Kaufen Sie mal Ihrer Braut dieses Buch,' empfahl er gutmütig, „das muß man gelesen haben, es ist ein sehr gutes Buch!' Die beiden jungen Menschen wurden rot. Der Mann fischte in seiner Manteltasche herum. Der Händler nannte den Preis. Immer

noch sehr verlegen, nahm Willy aber das Buch, klemmte es unter den Arm. zahlte sah auf das Mädchen, das ihn in stum mer Erwartung ansah. und ebenso verlegen war. Ja. keiner weiß, wie das kam. Mit einem Mal lag der Bücherstand weit hinter ihnen und sie gingen Seite an Seite die Straße entlang — wie selbstverständlich. Er hatte lang« gern einmal wissen. wie er auf eine Frau wirkt, wenn Sie es ausgelesen haben, können Sie mir ja sagen, wie es war r Ilse Harlaß war ein kluges Mädchen. Sie Eie sah die goldene Brücke

sie. er wollte doch kein Buch mehr verleihen, — aber furcht bar nett ist er doch! Sie trafen sich pünktlich am Bücherstond wieder. Dann fandet, sie plößlich, daß es da furchtbar zugig sei, und daß man eine Tasse Kaffee in einem netten Lokal vertragen könne. Und das nächste Mal treffen sie sich schon nicht mehr bei dem Bücherstand, sondern gleich im Kaffeehaus. Und später — na, es ist die alte, immer neue Geschichte, die glück licherweise das Leben immer und immer wieder erzählt. Kommen wir zum Schluß: „Du, Ilse,' sagte

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Seite 5 von 6
Datum: 13.11.1939
Umfang: 6
doch die Tatsache bestehen, daß eme musikalische Magie vorhanden ist. und daß es auf dem Gebiet der Musik Dinge gibt, die man rct;t phyfikalfch nicht immer erklären kann. Der Pfennig Heitere Geschichte von Wilhelm Hammond -Norden Was iaast du. Einil? — Ob ich zufällig einen Groschen habe'? Wollen mal sehen. Genua Hab ich ja drin, in meiner Keldbörie. nicht wahr'? Soaar einen Knooi und eine Sicherheitsnadel. Rein, das ist kein Glückspfennig, was du hier siehst, das ist etwas ganz anderes eher schon

ein Unstlückspfennia. verstehst du'? Aber das kannst du ja so nicht verstehen. Hör mal zu: Der Pfennig, der hier so hübsch in rotes Stan niol gewickelt isi, den hat meine Tochter mal verschluckt. der ist also einmal ‘oiirrfi sie hin durch gewandert. Du leiuijt sie ja. meine Ursula j'' hat im vorigen Iohr geheiratet. es ist also ichon lange her. aber ich weiß es noch ganz g^innr. ! Damals war sie vier Jahr« alt mtd ein süßes Ding, aber cs war wirklich unerhört, daß sie in dem Alter überhaupt Geld in den Mund nahm

— aber das schien uns fa nun doch ein bißchen haar sträubend. Da sah ich. wie mir der alte Arzt zu» hlinzelte. Und als wir uns verabschiedeten, flüsterte er: «Rufen Sie mich nachher mal an!' Das ist ja komisch, wirst du jetzt denken, und genau das gleiche habe ich auch gedacht. Rarlkr- lich ging ich in die nächste Fernsprechstelle. Der Arzt lachte und erzählte mrr dann dies: „Die kleine Ursula hat den Pfennig längst wieder von sich gegeben. Wie ich das herausbekommen habe? Run. mir kam die Sache spanisch

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Seite 4 von 8
Datum: 08.02.1941
Umfang: 8
ge kommen. Was konnte daraus werden? Nichts! Vorgezeichnet liegt dein Weg vor dir. der Weg. den alle deine Väter gingen: Lübeck — das alte Heidornhaus — Richter, Senator, Bürgermeister vielleicht auch ein mal, und daneben eine blonde Frau.' „Brigitte' — wieder sprach er den Namen vor sich hin. Er trat an den Schreibtisch, nahm ihr Bild und sah es lange an: „Gitte, liebe, kleine Schwester!' es mußte schon gut sein, sie neben sich zu haben, ihr stilles Schatten.. mü> ^ Watte«.zu spüren im^aUeni, Hause

wir aus Travemünde wieder zurück und in der Stadt sind, bist du wie ausgetauscht.' Das Mädchen antwortete nicht, ihr Kopf sank tief auf die Näherei hinab. „Gitte, ich glaub' gar. du weinst! Gitte, was ist denn? Ist es — ist es —? Die Frau stockte ein wenig, sprach dann kurz ent schlossen doch weiter. „Ist es um — um Gerd. Gitte?' Keine Antwort. Frau Agathe stand auf und legte die Hand auf ihre Schulter. „Ach, Gitte, ich empfinde es ja selbst, seine Briefe sind mit einem Mal ganz anders als sonst. Alles bloß

so obenhin und Geschwätz über nichtige Dinge. Sie haben da unten aber jetzt den großen Wildererprozeß. da hatte er wirklich viel zu tun. Ich weiß doch von Onkel Hin» rich her, wie so etwas die Herren vom Ge richt mitnimmt und ihre Nerven auch. Ich werde ihn mal zausen, was ihm einfällt, daß er immer nur kurze Grüße für dich mlt- schickt und nie mehr einen Brief an dich al lein fchreibt.' „Zause ihn lieber nicht, Tante Aga. er hat wohl wirklich keine Zeit. Sein letzter Brief war doch auch so lang

, und wie hübsch hat er das Sommerfest beschrieben. Denk' mal, Reifröcke waren nun wirklich Mode.' Was ja wohl von ungeheurer Wichtigkeit ist — dachte Frau Agathe — ebenso wichtig, wie all die andern Nichtigkeiten. Und wieder stieg die Unruhe in ihr auf. von der sie in Travemünde der Schwägerin gesprochen. Sie machte sich im Zimmer zu schassen, und fast halb abgewandt sprach sie zu dem Mädchen hinüber: „Ich werde an Gerd noch heute schreiben. Ich traf gestern unfern Bür- germeister. Es wird am Gericht

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Seite 3 von 8
Datum: 28.12.1938
Umfang: 8
amerikanischen Familie schildert. — Beainnzeiten: 5, 7, 9J0 Uhr. Lore-Kdw. Heute unwiderruflich letzmasig« Meder- holung des Film»»Das Schiff der Berdamm- n i S' nach dem Roman „Entführt' von R. LuiS Stevenson, mit Warn« Baxter, Freddie Bartholo- mew, Arleen Wheelan mrd C. Aubrey Smith. — Be ginn: ü, 7 JO, 9.15 Uhr. — Ab morgen das Lustspiel ,OH, dies« Verwandten...! mit Ann Southern, John Carradine, Edward E. Horton mm Jack Haleh. Nom-Kino. Heute da» auf d« Film-Bi «mal« ISA prämiiert« ttÄIentsche Lustspiel

gen Nachdruck an. Der Himmel hat sich nach klaren Tagen mied« stark bewölkt und stellt, sobald die Kälte etwas nachläßt, wohl wieder Schnee in Aussicht, so daß die Wintersportker heuer besttmmt nicht zu kurz komme» werde». m Weihnacht bei den ehrw. Safoafottaoe- rinnen in Maia olka. Die Fei« d« hoch heiligen Christnacht 1938, die dieses Mal in besonderer Erinnerung an das Fünfzigjahrfest der Heilandsschwestern von Rom das erhabene Geheimnis der Menschwerdung Jesu Christi allen andächtigen

als aus Interesse. Betroffen hält er-.inne beim Anblick des Gesichtes, das ihm aus all den Bildern ent gegenlächelt. Das also ist Simone Lacamore. Jedes mal anders und doch immer dieselbe. Ein mal im Sattel, auf feurigem Berberroß; im seidenen Staubmantel, an den Kühler eines kleinen, aber märchenhaft luxuriösen Kraft wagens gelehnt; im enganliegenden Fecht anzug, der die Formen des jungen, sport gestählten Körpers deutlich erkennen läßt, die gebogene Klinge grüßend über dem ras sigen Lockenkopf: und als letzte

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Seite 13 von 16
Datum: 15.05.1937
Umfang: 16
-Rolntgung 44 Verlautbarungen des PropagandaanSschnfleS Mitteilung Nr. 8 vom 11. Mal. Beglaubigung der Spiele: Auf Grund der SchirdS- richterrapparts werden die Spiels La Beneta—UnitaS mit 0:0 und Armeekorps—UnitaS mit 7:1 beglaubigt. Tis Beglaubigung der Spiele Alpt—Dante und Armeekorps—Älpi wird verschoben, um die Stellung der Spieler zu klären. Maßregelungen: Der Spieler Johann Sto wass e r (UnitaS) wird infolge wiederholt taktlosen und unsportlichen Verhaltens gegenüber dem Schiedsrichter

, Um geneigten Zuspruch Littet der Besitzer Heinrich NiederLacher. Tel. 88-34. pfingfl«Sonntagu. -Montagnachmittag» und obenö» täglich: Konzert der BurggMer Um zahlreichen Besuch bittet Familie Wenter. LaMeslaiiraiitGrliber Viano tl Bolzano . Ab $fiag{f »Sonntag, den 18. Mal: NkMtttMKMlt im fchattigen Garten. Schneidiges Orchesserl Mäßige Preise! WF Eintritt frei! Um geneigten Zuspruch bitten Juliusv. RU« SmaSelll. Einladung zu -er am Sonntag, -en 23 . Mal 1937. um 1« Lilie vormittags, im Gatthause .Post

Aufbewahrung — Reparaturen — MaOanfertlguntr G. Max, früher Apfel, Merano, nur Piazza della Rena 5 (gegenüber Banco dl Roma). füßßi Mw$(! Darum ntHJl Dufeick DäschkrässWÄDgiaa»? Darvitz. gibst Du ihm keim Delegeuheit. Dir zu zeigen. rmS cd »och alles tonn? Darum laßt Du es »Ich! letbmütig ardelteu? RiLIe Dich doch endlich einmal nach derWaschvorfchrIst.nimm die richtige Meng« Prrstl. vergib nicht das Wasser vorher mit ^ Henko weichzumacheu. uud Du lullst ei«. '»Mt \ mal sehen, wie henllch Deine Wüsche

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Seite 7 von 16
Datum: 18.06.1938
Umfang: 16
werden.' Nicht der Himmel, sondern die Welt ist eine Zugabe und kommt an zweiter Stelle. Das ewige Heil ist das eine Notwendige, dem alles unter ordnet werden muß, es mag Namen haben, wie es will. Diesseits — Jenseits, Welt — Gott: davor scheiden sich die Geister. Augustin Wibbelt. Dein Kommunlonbüd Es war am 24. April 1892. Da ging in einem Dörflein an der mittleren Saar wie sonst auch eine Schar von Kindern zum ersten Mal zum Tische des Herrn. Der alte Pfarr- berr, der die Kinder auf diesen Tag vor bereitet

Fahrt mal an Land geht, kommt so etwas vor, Fräulein Consuela. Das dürfte auch Ihnen bekannt fein. Es war natürlich dummes Geschwätz. Ich bitte Sie um Verzeihung deswegen. Aber — zum Satan! — was geht das diesen Herrn Stes sens an!?' „Seien Sie ihm nicht böse, lieber Herr Wex. Er hate mich kennengelernt und glaub!« aus Ihren Worten herauszuhören, daß mir irgendeine Unannehmlichkeit drohte. Darum kam er an Bord.' „Phantastische Angelegenheit', brummte Wex, „und nicht sehr glaubhaft. Der Herr sieht

an GesiMe von Seligen erinnert, wie sie uns zum BeMel die hl. Bri gitta (f 1373) beschrieben hat. da sie bei der heiligen Wandlung das Lamm und ein Men schenantlitz auf dem Altäre sah. Ob nun von Raphael oder Schiestl oder einem namenlosen Maler, eines ist allen diesen Kommunion bildern gemeinsam: sie sind alle wert urrd teuer als Andenk enan die große Stunde, da sich uns der Herr zum ersten Mal als Seelen speise geboten hat. * Dein Kommunionandenken trägt deinen Namen. Es ist dein schönstes Eigentum

Lebenstag an. Jener Crst- kommuniontag bleibt in seinem Lebenskalen» der mtt roten, ja mit goldenen Lettern ett»- geschrieben, und das Kommunionbild hält die Crinnening daran lebendig. Cs nennt dir auch die heilig« Stätte, wo dir solches Lebensglück bereitet worben ist. Vielleicht ist es ein altersgraues morsches Dorfkirchlein, das dich damals mit dem H«h» zeitsfttäußchen liebevoll aufnahm wie etwa zehn Jahre früher, als du zu ihm hingetragen wurdest, um zum ersten Mal dem bösen Feinde zu widersagen

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Seite 9 von 12
Datum: 03.07.1935
Umfang: 12
Trawford und Garry Tooper m den Hauptrollen. Nähere Beschreibung sieh« ^Dolomiten' vom Montag. — Ab morgen: .Her König des Montblanc' (Der ewige Traum). Buch Dr. Arnold Fanck (unter Benutzung des historischen Romans „Paccaro wider Balmat' von Karl Ziak. Spielleitung Dr. Arnold Fanck. Der Bauer Balmat hat im Jahre 1878 zum ersten Mal den Montblanc erklommen, trotz der Gefahren, die primitive Alpinisten« Ausrüstung und die Gegnerschaft abergläubischer Dorfnachbarn zu immensen Schwierigkeiten an» wachsen

für mich nach Prenzlau müssen, nehmen Sie man die Bleßfüchse vor den Wagen und machen Sie ihnen das Fell warm. Dann wird das Keilen schon aus- bleiben.' „Mag fein, aber ich kann mir nicht helfen, Herr Kröger; felldem der Pferdejude im Stall war und an den Füchsen 'rumspioniert hat, ist es mst dem Keilen erst gekommen. Der muß dem Hengst irgendwie ungeschickt in die Weichen gefaßt haben. Sowie ich beim Putzen an die Stelle komme, will er zu feuern an fangen.' „Na, wie gesagt: Nehmen Sie ihn erst mal scharf 'ran

. Sollen mal sehen, das macht Stallmucken tot. Kenne das.' Steinke bezweifelte im stillen. „Also nicht wahr. Steinke.' sagte der Lehn schulze vor dem Abgehen, „in einer halben Stunde spannen Sie an. Nehmen Sie den schweren Wagen. Ich komme dann 'raus und sage Ihnen Bescheid.' Steinke überlegte nachher«» Etwas war da nicht in Ordnung. Warum hatte de r Lehn- j schulze so lange hinter den Bleßfüchsen ge standen? Ganz traurig war sein Blick gewesen. Sollle etwa dach ein Verkauf an den elenden Schmarotzer

. Man soll sich an solchen erbärmlichen Kreaturen nicht vergreifen. Irgendwie wird der Strick für diese Sorte doch mal gedreht.' (Fortsetzung folgt.)

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