!' „Höre mich an, Herbert! Ich will dir jetzt, da wir Mann zu Mann gegenübersitzen, ein mal was erzählen. Ich habe zwei Kinder, ich habe mir Mühe gegeben, sie zu erziehen, zu „Und das ist dir gelungen?' „Nein!' sagte der Rechtsanwalt hart. „Und wer ist daran schuld?' „Meine Frau und dein Geld!' „Mein Geld?' „Ja, ich will es dir erklären. Meine Frau war eine Schönheit, als ich sie heiratete. Aber sie hat mich nur geheiratet, weil ich Aussicht hatte, einmal meinen millionen schweren Vetter zu beerben
.' „Das ist doch nicht möglich!' „Ja, der Teufel weiß, warum sich meine Frau das so ausgemalt hat. Du weißt, ich habe dich jedesmal, wenn wir uns sahen, förmlich gedrängt, zu heiraten. Du tatest es nicht und bis vor kurzem stand es bei meiner Frau bombenfest, daß unsere Kinder einmal Millionenerben sein werden. Siehst du, und als solche hat sie sie erzogen, jämmerlich er zogen. beide zu Nichtstuern. Ich habe mit ge- ballern Fäusten machtlos beiseite stehen müssen. Hin und wieder bin ich mal grob geworden, aber es nützte
nichts. Da, als dein Brief kam, Herbert, da habe ich mich einmal von Herzen gefteut. Ja, gefreut, nicht nur darüber, daß du dir doch noch ein Glück auf baust, gefreut auch, daß endlich die Lage jetzt geklärt ist. Meine Kinder sollen tüchtige Menschen werden. Diese Möglichkeit sabotierst du nun aber wieder, wenn du ihnen diese hohen Summen vermachst.' „Aber, lieber Vetter, ich meine es gut!' „Ja und nein! Es ist nicht gut, glaube es mir! Für sie ist gesorgt. Sie haben zu leben, und wenn ich mal die Augen schließe