. Gries. ' Die Rofenkönism Der Roman einer Dollarprtnzessin von Felix N a b o r. (Nachdruck verboten.) . 22. Fortsetzung Bon der Kirchengasse herab aber lief der Jäger und rief mit aller Kraft seiner Stimme: „Das Wasser kommt! . . . Rettet «sich in. die Kirche!' Nach diesem Warmmgsruf ging er, sich durch Sturm und Wasserfluten kämpfend, zum Schnitzerhäuschen. . Die Dorfbewohner verließen nur ungern ihre Häuser und ließen es aufs äußerste an- kommen. Sie hofften alle, das Unwetter werde gut
bei mir, bis die anderen in Sicherheit sind?' „Im Leben und im Tod, Burgl,' befeuerte er und nahm sie an seine Brust. „Geht's, Kinder — und Gott mit euch!' Die vier jüngsten klammerten sich weinend «m ihre Mutter. Sie segnet« sie und sagte unter Tränen: „Bleibt brav und fromm — und nun geht mit Gott.' Weinend nahmen sie Abschied und ließen sich von dem Jäger wegführen; das kleinste nahm er auf den Arm und verließ das Häuschen, das unter den Stößen des Stur mes erzitterte. Das Wasser war inzwischen noch mehr gestiegen und er mußte
in Decken und Tücher gehüllt, dann trugen sie Sewald und der Jäger hinaus. Als die beiden die Schwelle überschritten, warf die Kranke einen letzten, wehmütigen und liebevollen Blick auf ihr kleines Heim, das fo viel sttlles Glück und so viel Leid und Not gesehen hatte. Der Jammer drohte ihr das Herz zu brechen und stöhnend rang es sich von ihren Lippen: „Mein Gott, hast du aus dem» ganz verlasse»,* Angst und Sorgen, Not und Schmerz lasteten wie ein Berg auf ihr und im nächsttn Augenblick verlor
« hatten, traf sie ein neues Unglück. Traudl« brach plötzlich in die Knie und rief: „Mein Gott, ich versinke!... Ich finde keinen Grund ... Das Wasser reißt mich fort!... Me, Hilfe!'' »Lefus, Maria!', rief der Jäger zurück. „Traudelein halte dich an einem Baun» fci'i, bis ich komme.' „Ja ja — ich will's versuchen.' „Hast du einen Baum gefunden?' fragte der Jäger in höchster Angst? Eine Weile war es stille dann kam dir Antwort: „Ich habe einen Baum umklevn- mert: aber das Wasser^zerrt an mir...' „Harre